Cachalot schrieb:Hier sehe ich es anders. Ofarim hat es genau darauf abgesehen. Öffentliche Aufmerksamkeit. Warum sonst stellt er das Video online?
Sag ich ja:
Schubiack schrieb:Was man in das Urteil vielleicht einbeziehen kann, ist die mediale Verbreitung, da gebe ich Dir Recht.
Ansonsten ist von meiner Seite eigentlich alles dazu gesagt und ich kann mich nur noch wiederholen.
behind_eyes schrieb:Das würde bedeuten, dass Menschen härter bestraft werden, wenn sie jemanden verleumden, weil *ismus ein folgenschweres Thema sein kann je nach Fall
Eben und das ist - mit Verlaub - Schwachsinn. Denn es kann nicht sein, dass bei gleichem Vergehen mit gleicher Intention die öffentliche Aufmerksamkeit darüber entscheidet, wie schwer das dann im Einzelnen geahndet wird. Mal abgesehen davon, dass der Pöbel wankelmütig ist und die Shitstorm-Neigung extrem (nicht nur) dem Zeitgeist unterliegt, hat der Behinderte einfach Pech gehabt, wenn seine Verleumdung nicht so ankommt, wie er es sich vielleicht wünscht, wenn Behinderten-Diskriminierung der Bevölkerung im Gegensatz zu Antisemitismus vergleichsweise egal ist, bzw. er hat Glück, wenn es zur Anzeige gegen ihn kommt und das Echo eben nur gering war.
Dass ein Verleumder
immer versucht einen gewissen Impact zu erreichen, liegt in der Natur der Sache, sonst würde er es ja nicht machen. Dabei kann man imho aber schon anrechnen, wenn er zB soziale Medien mit größerer Reichweite nutzt, als eine Lüge beispielsweise in geselliger Runde im Wirtshaus zu erzählen.
Aber die Art und Weise
wie die Bevölkerung dann darauf reagiert, hat Ofarim hier nicht zu verantworten, weil es nicht seine Schuld ist, wenn die Deutschen offenbar nur ein in die ein oder andere Richtung gestörtes Verhältnis zu den Juden haben zu können scheinen. Das ist unschön für den hier betroffenen Hotelangestellten, der, im Falle einer Verurteilung Ofarim's oder einer außergerichtlichen Einigung, eine angemessene Entschädigungszahlung erhalten sollte, und es ist ganz einfach Pech für das Gerechtigkeitsempfinden mancher Leute, die Ofarim gern für die Hysterie ihrer eigenen Landsleute zur Rechenschaft gezogen sähen.
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Und bevor mir hier die Geduld jetzt vollends ausgeht und ich so Worte wie "Volkszorn" raushole, möchte ich darauf hinweisen, dass meines Wissens zum jetzigen Zeitpunkt gerichtlich noch gar nicht festgestellt wurde, ob es sich hier um eine Verleumdung handelt oder nicht.