Schubiack schrieb:Das halte ich für eine linke Plattitüde. Es ist schlimmer jemanden (wahrheitswidrig!) Antisemiten zu nennen, als einer zu sein. Denn das Eine ist eine Straftat (Verleumdung), man ist Straftäter, das Andere ist eine Meinung.
Wir haben Meinungsfreiheit.
Nö, das ist in dieser Pauschalität und so gegenübergestellt einfach Unsinn.
Beides ist erstmal von der Meinungsfreiheit gedeckt und beides kann aber auch einen Straftatbestand darstellen.
Und von "wahrheitswidrig" war gar nicht die Rede. Aber selbst, wenn jemand offensichtlich Antisemit ist, heißt das nicht, dass man das auch so sagen darf bzw sich die genaue Formulierung dessen nicht sehr gut überlegen sollte.
Ich kann von der Meinungsfreiheit gedeckt nat jemanden für einen Antisemiten halten und das auch so sagen. Kann aber auch eine Beleidigung darstellen, üble Nachrede oder eine Verleumdung.
Kommt drauf an, welche Gründe ich dafür habe, wie ich das genau gesagt habe und ob ich ggf Aussagen/Handlungen dahingehend nachweisen kann bzw sie nicht erfunden habe.
Denn nur diese Aussagen oder Handlungen können von einem Gericht geprüft werden, nicht, ob jemand Antisemit ist.
Und selbst wenn ich das nachweisen kann, ist das interpretationsbedürftig und Meinungsfreiheit gegen Persönlichkeitsrecht abzuwägen. Und hier kommen wir auch zum Kern meiner Aussage:
Diese Interpretation ist von deutschen Gerichten schon öfters überaus eingenartig vorgenommen worden....oder anders gesagt: selbst sehr eindeutiger Antisemitimus genügte deutschen Gerichten oftmals nicht, dass man jemanden auch so nennen dürfte....oder es wurden wirre Bezüge zum NS als Voraussetzung postuliert, die das haben müsse....etc etc. Aneinandereihungen von Absurditäten.
Antisemitismus hingegen kann auch von der Meinungsfreiheit gedeckt sein....oder einen Straftatbestand darstellen. Von genauso Beleidigung über üble Nachrede über Verleumdung, Diskriminierung, Volksverhetzung, Körperverletzung bishin zu versuchten oder abgeschlossenen Tötungsdelikten.
Und abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich die rein legalistische Betrachtungsweise, also die Reduktion darauf, ob etwas strafrechtliche Konsequenzen hat oder nicht bzgl der Frage "Was ist schlimmer?" sowieso grundlegend ablehne.
Wie oft hat man schon antisemitischen Mist vom Tisch wischen wollen mit "Wo ist denn die Verurteilung?"
Optimist schrieb:Und ich denke, jeder einigermaßen politisch nicht ganz unbedarfter Bürger (somit auch Gil), müsste wissen, dass beim Thema Antisemitismus - gerade hier in D - die Wellen viel höher schlagen (das Hotel und der Mitarbeiter viel stärker durch eine Verleumdung in Misskredit geraten können) als bei anderen Themen.
Wo genau ist diese Brisanz? Wo genau sind diese Wellen das Thema betreffend?
Nochmal: Jeden Tag findet irgendein antisemitischer Mist statt. Redet hier irgendwer darüber? Brisanz: Fehlanzeige
Man redet nur über Ofarim.
Nochmal: Seit Monaten herrscht ein Zustände auf der documenta, die der Vizepräsident des jüdischen Weltkongress als einen der größten antisemitischen Skandale der deutschen Nachriegsgeschichte bezeichnet hat. Redet hier irgendwer darüber? Brisanz: Fehlanzeige.
Man redet nur über Ofarim.
Es sind die ganze Zeit schon eure ureigensten Assoziationen, aus denen ihr hier eine besondere Schwere der Schuld herleiten wollt. Nicht die Realität.
Als das letzte Mal einem Juden derart das Jochbein eingeschlagen wurde, dass der anschließend auf einem Auge blind war, fanden sich auf der Solidemo/Mahnwache, ich glaube, so 50 oder 60 Leute.
Weißt du überhaupt wovon ich spreche? Vermutlich nicht.
Brisanz: Fehlanzeige
Dafür redet ihr von einem "Mob" bzgl dieser Demonstranten.
Was die gemacht haben, damit diese Bezeichnung angemessen wäre, weiß ich bis heute nicht.....also kann ich es nur als Befangenheit interpretieren.
Und auch das verglichen mit anderen Demos:
Wirsindmehr: 65000
Unteilbar: 120000 bis 240000
Und ihr trommelt, weil da 500 waren, was sich vermutlich einfach durch die Semi-Prominez erklären lässt und nicht weil das Thema solche Wellen schlägt.
Vllt müsst ihr eure Begründung, warum man bei einer falschen Anschuldigung bzgl Antisemitismus ganz besonders hart bestraft werden sollte, mal mit der Realität abgleichen.
Schon die Zustände hier im Forum geben da Hinweise, aber das anzusprechen, wird als störend empfunden....man möchte ja in Ruhe über Ofarim reden.
Brisanz hat das Thema höchstens mal, wenn man damit das eigene politische Feindbild diskreditieren kann...
"Die Linken sind die schlimmsten Antisemiten!"
"Nein, die Rechten!"
"Nein, die Muslime!"
Passiert es im "eigenen Lager" hingegen, ohrenbetäubendes Schweigen.
Und da hier schon mit der "Brisanz" argumentiert, kann man mir diese Hinweise nun auch nicht als "relativierend" auslegen, denn ich möchte dann wirklich mal wissen, wo diese Brisanz stattfindet oder ob sie das nur in eurem Kopf tut mit unkonkreten Begründungen aus der Mottenkiste wie "Aber irgendwas mit der Historie".
Das ist offenbar eine deutschlandweite Binse, aber die möchte ich hier mal in Frage stellen.
Das wäre zumindest mal ein Beitrag zum Thema statt dieser absurden Wünsche nach möglichst harter Bestrafung.