Ist Antisemitismus wieder "in"?
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Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 16:38Realo schrieb:Da hatte ich schon mal was angeboten: Einen Dialog mit allen Feinden, und davon gibt es fürwahr genug: Hamas, Hisbollah, Syrien, Iran, zuletzt auch wieder Türkei, Saudi Arabien. Denn alle wissen, dass sie Israel militärisch nichts mehr können, also ist die Existenz Israels, rein machtstrategisch, gesichert. Man will aber nicht von Feinden umringt sein, weil das auf Dauer unerträglich ist, sondern braucht eher gutnachbarschaftliche Beziehungen. Israel müsste also seinen Feinden klar machen, dass es auch aus historischen Gründen Anspruch auf Territorium in der Region hat, und, was wesentlich schwieriger ist, dass es nicht expandieren will. Zudem müsste es sich von den Milliarden und der Waffentechnologie aus den USA lossagen, denn es erscheint nicht ganz zu Unrecht nicht nur seinen unmittelbaren Nachbarn als stationärer "US-Flugzeugträger" bzw. als 51. Staat der USA. Der Mossad erhält von der NSA/CIA Informationen, die nicht einmal den Nato-Verbündeten mitgeteilt werden. Man kann da schon ins Grübeln kommen...Schon erstaunlich was Israel immer alles machen muss, und die anderen so gar nichts.
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15.06.2017 um 16:45Ich glaube nicht das Antisemitismus alleine wieder in ist, sondern eher das allgemeine herumhacken auf Minderheiten wieder etwas cooler gewurden ist, und dazu auch die Juden zählen.
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15.06.2017 um 16:51@yuva
yuva schrieb:Dir ist schon klar, dass du Verhandlungen mit einem forderst, der Israel und damit die Juden! auslöschen will?Sorry, aber ich fordere nichts Anderes als was die israelische Regierung nicht bereits gemacht hat in den vergangenen Jahren...und im Gegensatz zur Hamas hat die Fatah das Existenzrecht Israels anerkannt. Sind wohl auch die Einzigen welche zu Pragmatismus fähig sind...wird aber wohl nicht mehr lange so sein in meinen Augen.
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15.06.2017 um 17:04@Fierna
Es sollte allerdings auch möglich sein die Kritik an der Sendung anzubringen, ohne gleich als Antisemit oder Israelhasser hier tituliert zu werden...
Es sollte allerdings auch möglich sein die Kritik an der Sendung anzubringen, ohne gleich als Antisemit oder Israelhasser hier tituliert zu werden...
Tatsächlich wirkte, was nun zu sehen war, wie ein unfertiges Produkt. Entlarvende Ausschnitte aus dem arabischen Fernsehen sind noch nicht untertitelt, maliziöse Kommentare wären womöglich noch einer weiteren Bearbeitung zum Opfer gefallen. So heißt es, nachdem Annette Groth von der Linken den Israelis mal eben die Vergiftung der Brunnen, pardon, die Einleitung toxischer Chemikalien ins Meer zum Vorwurf gemacht hat: "Schade um das schöne Mittelmeer, wir haben es so sehr gemocht".http://www.spiegel.de/kultur/tv/umstrittene-antisemitismus-dokumentation-von-arte-und-wdr-mit-elan-ins-minenfeld-a-1152010.html
Oder, nach der Aussage einer wirren Protestantin auf dem Kirchentag: "Dieser Holocaust-Vergleich wurde Ihnen von 'Brot für die Welt' präsentiert". Solcher Wertungen hätte es nicht bedurft. Aber sie zeigen die Galle, die den Machern (Sophie Hafner und Joachim Schroeder) bei den Recherchen völlig zu Recht hochgekommen sein muss. Sie haben sich mit philosemitischem Elan in ein Minenfeld gestürzt - und die Minen sind alle hochgegangen.
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15.06.2017 um 17:10Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 17:19@Fierna
Das hab im Bezug auf die verlinkte Doku und bereits vorausschauend auf die Erfahrungen hier in der Diskussion geschrieben...
Das hab im Bezug auf die verlinkte Doku und bereits vorausschauend auf die Erfahrungen hier in der Diskussion geschrieben...
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 17:45@canales
Und sowas hier hälst du für sinnvolle Kritik?
Auf den sinnvollen Inhalt wird mit keinem Wort eingegangen, aber man kann ja mal sprachlich alles durch den Dreck ziehen und völlig irrelevante Punkte kritisieren, die einen selbstverständlich zu dem Schluß kommen lassen, dass das alles ziemlicher Quark sein muss...also zumindest bis man es überarbeitet hat, wir wollen ja nicht übertreiben.
Was sagst du denn dahingehend bspw zu dem UNRWA-Interview?
http://www.spiegel.de/kultur/tv/umstrittene-antisemitismus-dokumentation-von-arte-und-wdr-mit-elan-ins-minenfeld-a-1152010.html
Und sowas hier hälst du für sinnvolle Kritik?
Auch fällt auf, dass der Film sich seine Schurken nicht suchen muss. Sie fallen ihm in den Schoß. Ausnahmslos alle Araber grinsen provokante Fragen orientalisch weg oder geben unkommentiert entsetzlichen (eben: antisemitischen) Quark von sich. In seine Helden dagegen ist der Film so verliebt, dass er sie spürbar anschmachtet. Da ist dann der greise zionistische Untergrundkämpfer "ein Urgestein", der jüdische Gendarm "eine Legende".Das ist nichts weiter als blöde Polemik:
Und da genügt es auch nicht, dass der wackere Bürgermeister von Sarcelle (wo 2014 ein arabischer Mob ein Pogrom gegen seine jüdischen Mitbürger vom Zaun brach) als Repräsentant der Zivilgesellschaft vorgestellt wird. Nein, er sieht auch noch "wunderbar altmodisch aus, wie eine Figur aus einem Jean-Pierre-Melville-Film".
sensationelle Selbsterkenntnis vorenthalten, dass die Öffentlichkeit antisemitisch ist.Ja, das ist sogar höchst unseriös bis schlicht diskreditierend.
brisante Film im Giftschrank lagerte
nach der Aussage einer wirren Protestantin
mit philosemitischem Elan
"Jürgen Todenhöfer beschreibt seine beschwerliche Einreise nach Gaza durch einen Tunnel der Hamas. Wir entscheiden uns für die Tür", die allerdings ein wenig klemmt. O-Ton: "Man muss einfach drücken, glaube ich".
Komischer wird's nicht.
einer diffusen Querfront aus rechten und linken Aktivisten
Auf den sinnvollen Inhalt wird mit keinem Wort eingegangen, aber man kann ja mal sprachlich alles durch den Dreck ziehen und völlig irrelevante Punkte kritisieren, die einen selbstverständlich zu dem Schluß kommen lassen, dass das alles ziemlicher Quark sein muss...also zumindest bis man es überarbeitet hat, wir wollen ja nicht übertreiben.
Christliche Organisationen sollen Geld an die Hamas abgezweigt haben, heißt es mit Blick auf prachtvolle Moscheen und Villen in Gaza: "Das könnte manchen Prachtbau erklären", der freilich auch mit Geld aus den Emiraten oder Saudi-Arabien finanziert sein könnte. Oder, an anderer Stelle: "Die Dichte an NGOs wird als überproportional angesehen". Von wem?Dann ist ja gut, es geht sicher nicht um das Geld an sich, sondern darum, ob damit nun eine Moschee gebaut wurde. Wenn wir das nicht genau sagen können, wird es wohl in Ordnung sein.
Was sagst du denn dahingehend bspw zu dem UNRWA-Interview?
http://www.spiegel.de/kultur/tv/umstrittene-antisemitismus-dokumentation-von-arte-und-wdr-mit-elan-ins-minenfeld-a-1152010.html
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15.06.2017 um 18:00@Fierna
Abgesehen vom Schreibstil des Verfassers lese ich heraus dass bezüglich der Auswahl der Personen, die interviewt worden sind, vor Allem im Bezug auf die Ausgeglichenheit kritisiert wird.
Die Zusammenfassung ist gegen Ende des Artikels nachzulesen...
Abgesehen vom Schreibstil des Verfassers lese ich heraus dass bezüglich der Auswahl der Personen, die interviewt worden sind, vor Allem im Bezug auf die Ausgeglichenheit kritisiert wird.
Die Zusammenfassung ist gegen Ende des Artikels nachzulesen...
Es ist von keinem richtigen Journalisten zu verlangen, über gezielten Hass und traditionelle Dummheit "ausgewogen" zu berichten. Er sollte dann aber nicht fahrlässig Lücken lassen, durch die der Zweifel einsickern kann. Was stimmt, das muss auch sitzen. Seine Unschärfen sind es, mit denen der Film im Eifer des Gefechts seine eigene Haltung schwächt. Deshalb ist es kein Verdienst, dass diese Dokumentation nun über Umwege doch gezeigt wurde. Mit ein wenig mehr Arbeit hätte sie wesentlich mehr Wucht entfalten können.
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15.06.2017 um 18:02canales schrieb:lese ich heraus dass bezüglich der Auswahl der Personen, die interviewt worden sind, vor Allem im Bezug auf die Ausgeglichenheit kritisiert wird.Kann ich dahingehend und anhand des Faktums, dass du mir meine letzte Frage selbstverständlich nicht beantwortet hast, davon ausgehen, dass du dir die Doku garnicht angesehen hast?
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15.06.2017 um 18:05@Fierna
Fierna schrieb:, dass du dir die Doku garnicht angesehen hast?Nur Auszüge, nicht die kompletten 90 Min...vielleicht hab ich heut Abend noch Zeit alles zu schauen.
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15.06.2017 um 18:11@canales
Also haben wir hier einen klassischen Fall von "Ich kritisiere mal ideologisch und google mal 'XYZ Kritik'", weil das halt falsch sein muss.
Im Thread "Ist Antisemitismus wieder "in"?"
Zum konkreten Thema die Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa"
Spitze...
Also haben wir hier einen klassischen Fall von "Ich kritisiere mal ideologisch und google mal 'XYZ Kritik'", weil das halt falsch sein muss.
Im Thread "Ist Antisemitismus wieder "in"?"
Zum konkreten Thema die Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa"
Spitze...
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 18:38Ein wie ich finde sehr kluger Text über die Stärken und Vorallem Schwächen der Dokumentation.
http://www.zeit.de/freitext/2017/06/14/antisemitismus-dokumentation-funk/?utm_content=zeitde_redpost+_link_sf&utm_campaign=ref&utm_source=twitter_zonaudev_int&utm_medium=sm&wt_zmc=sm.int.zonaudev.twitter.ref.zeitde.redpost.link.sf
Um es frei nach den Worten des genialen Philosophen und Rappers Farid Bang zu sagen: „Der {Jude} ist ein Lebewesen, das isst und trinkt. Deswegen müssen wir ihn dulden, äh, akzeptieren.“ Juden sind wie ihr alle: ziemlich scheiße und ziemlich genial nämlich. Aber Juden mit zweierlei Maß zu messen, das ist Antisemitismus. Und jetzt wissta bescheid!
Dass die Dokumentation von Arte gecancelt wurde und die Ausstrahlung im WDR verhindert, liegt nicht daran, dass dort Antisemitismus gezeigt wird, an den niemand mehr glaubt, sondern weil sie schlecht gemacht und propagandistisch aufgebaut ist. Das ist schade, aber passiert.
Ein guter Zeitpunkt also – and this goes out to all the Filmemacher – keine Angst zu haben, sich an diesem Thema die Finger zu verbrennen, und eine anspruchsvolle, schlaue und interessante Dokumentation zu machen.
http://www.zeit.de/freitext/2017/06/14/antisemitismus-dokumentation-funk/?utm_content=zeitde_redpost+_link_sf&utm_campaign=ref&utm_source=twitter_zonaudev_int&utm_medium=sm&wt_zmc=sm.int.zonaudev.twitter.ref.zeitde.redpost.link.sf
Um es frei nach den Worten des genialen Philosophen und Rappers Farid Bang zu sagen: „Der {Jude} ist ein Lebewesen, das isst und trinkt. Deswegen müssen wir ihn dulden, äh, akzeptieren.“ Juden sind wie ihr alle: ziemlich scheiße und ziemlich genial nämlich. Aber Juden mit zweierlei Maß zu messen, das ist Antisemitismus. Und jetzt wissta bescheid!
Dass die Dokumentation von Arte gecancelt wurde und die Ausstrahlung im WDR verhindert, liegt nicht daran, dass dort Antisemitismus gezeigt wird, an den niemand mehr glaubt, sondern weil sie schlecht gemacht und propagandistisch aufgebaut ist. Das ist schade, aber passiert.
Ein guter Zeitpunkt also – and this goes out to all the Filmemacher – keine Angst zu haben, sich an diesem Thema die Finger zu verbrennen, und eine anspruchsvolle, schlaue und interessante Dokumentation zu machen.
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15.06.2017 um 19:20@Fierna
Ich hab mir jetzt extra ohne zu scrollen die Doku angesehen und ich kann die Kritik immer noch nachvollziehen...es ist eine sehenswerte Doku, jedoch in ihrer Aussage bisweilen einseitig und nicht ausgeglichen. Weshalb hat man nicht ai befragt bezüglich der Menschenrechtsverletzungen die Israel vorgeworfen wurden? Weshalb hat man ein Sammelsurium von Personen von Splittergruppen interviewt und keine Politiker aus den großen Volksparteien?
Und was die Vorwürfe gegenüber der UNWRA betrifft, kann ich voll nachvollziehen ich halte die Hamas für eine korrupte und terroristische Organisation. Die UN oderdie EU sollte nur noch Gelder geben, wenn die Ausgabe dieser auch nachvollzogen werden kann und der Bevölkerung zu Gute kommt.
Die Doku hat Stärken aber auch Schwächen...
Mir geht es eigentlich nur darum, dass Kritik an Israel in Verbindung mit Antisemitismus gebracht wird...da wäre ich quasi als ai-Mitglied der sowohl an Hamas oder Fatah Briefe schreibt, wie auch an israelische Behörden einseitig gebrandmarkt.
Fierna schrieb:Also haben wir hier einen klassischen Fall von "Ich kritisiere mal ideologisch und google mal 'XYZ Kritik'", weil das halt falsch sein muss.Nein, ich kann die Kritik nachvollziehen, wenn ich z.B. die Dame vom Kirchentag höre, oder Aussagen von Kirchenmitgliedern...das hat doch nichts mit der Kirche zu tun, ebenso die teilweise wirren Aussagen von ultralinken Palästinenserfans, das ist doch nicht symptomatisch für die Gesellschaft hier.
Ich hab mir jetzt extra ohne zu scrollen die Doku angesehen und ich kann die Kritik immer noch nachvollziehen...es ist eine sehenswerte Doku, jedoch in ihrer Aussage bisweilen einseitig und nicht ausgeglichen. Weshalb hat man nicht ai befragt bezüglich der Menschenrechtsverletzungen die Israel vorgeworfen wurden? Weshalb hat man ein Sammelsurium von Personen von Splittergruppen interviewt und keine Politiker aus den großen Volksparteien?
Und was die Vorwürfe gegenüber der UNWRA betrifft, kann ich voll nachvollziehen ich halte die Hamas für eine korrupte und terroristische Organisation. Die UN oderdie EU sollte nur noch Gelder geben, wenn die Ausgabe dieser auch nachvollzogen werden kann und der Bevölkerung zu Gute kommt.
Die Doku hat Stärken aber auch Schwächen...
Mir geht es eigentlich nur darum, dass Kritik an Israel in Verbindung mit Antisemitismus gebracht wird...da wäre ich quasi als ai-Mitglied der sowohl an Hamas oder Fatah Briefe schreibt, wie auch an israelische Behörden einseitig gebrandmarkt.
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 19:36canales schrieb:Ich hab mir jetzt extra ohne zu scrollen die Doku angesehen und ich kann die Kritik immer noch nachvollziehenSry, aber das wirkt auf mich jetzt irgendwie nicht sonderlich seriös.
canales schrieb:Mir geht es eigentlich nur darum, dass Kritik an Israel in Verbindung mit Antisemitismus gebracht wird...da wäre ich quasi als ai-Mitglied der sowohl an Hamas oder Fatah Briefe schreibt, wie auch an israelische Behörden einseitig gebrandmarkt.Es wäre schön, wenn mir hier mal jemand erläutern könnte, wieso man glaubt (ich habe jedenfalls den Eindruck), es gäbe sowas wie "bösen Antisemitismus" und demgegenüber "gute Israelkritik".
Wie schließen wir denn aus, dass diese Antisemiten sich nicht dieser "Israelkritik" bedienen?
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15.06.2017 um 19:47Fierna schrieb:Es wäre schön, wenn mir hier mal jemand erläutern könnte, wieso man glaubt (ich habe jedenfalls den Eindruck), es gäbe sowas wie "bösen Antisemitismus" und demgegenüber "gute Israelkritik".Ist das so schwer zu verstehen? Ein Antisemit hat grundsätzlich was gegen Juden und möchte sie am liebsten...
Kritik an Israel lässt sich rechtfertigen, wenn man bestimmte Punkte der Politik benennt und erklärt, warum sie schlecht oder schädlich ist, häufig auch für die eigene Bevölkerung. So wie es mit jeder Kritik an der Politik einer Staatsregierung ist, die Fehler macht.
Aber das heißt doch nicht, dass man deshalb gleich Antisemit sen muss, mein Gott noch mal. Oder ist Israel nur wegen dem Schaden, der seiner Bevölkerung durch die Nazis verursacht wurde, sakrosankt? Darf die israelische Regierung wegen einst erlittenem Unheil seiner Vorbevölkerung tun und lassen, was sie will, ohne dass ihr jemand dreinreden dürfte?
Das alles schließt nicht aus, das es auch "schlechte" Israelkritik geben kann, dass sich also Antisemitismus hinter vordergründig rational erscheinder Polit-Kritik verbergen könnte. Das bemerkt man aber sehr schnell; es kommt drauf an, um welchen Streitpunkt es geht und wie die Kritik vorgetragen wird. Und es passiert meines Erachtens nach nicht allzu häufig, aber aufpassen muss man hier schon mehr als bei der Kritik an jeder anderen Regierung, besonders wir Deutschen.
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15.06.2017 um 19:48@Fierna
Hieße doch im Umkehrschluss Israel darf nicht kritisiert werden.
Ausschließen lässt sich dies nicht, man kann sie nur überprüfen ob ihres "Wahrheitsgehaltes".
Fierna schrieb:Sry, aber das wirkt auf mich jetzt irgendwie nicht sonderlich seriös.Ist aber so...ich muss mir für einen Überblick nicht die Aussagen der Interviewten in aller Gänze anhören.
Fierna schrieb:Es wäre schön, wenn mir hier mal jemand erläutern könnte, wieso man glaubt (ich habe jedenfalls den Eindruck), es gäbe sowas wie "bösen Antisemitismus" und demgegenüber "gute Israelkritik".Nun es wird in der Doku angesprochen...Israelkritik wird mit Antisemitismus in Verbindung gebracht, wird auch hier so vertreten.
Wie schließen wir denn aus, dass diese Antisemiten sich nicht dieser "Israelkritik" bedienen?
Hieße doch im Umkehrschluss Israel darf nicht kritisiert werden.
Ausschließen lässt sich dies nicht, man kann sie nur überprüfen ob ihres "Wahrheitsgehaltes".
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 19:57@Fierna
Um es nochmals klar zu stellen...ich will nicht, dass solche Berichte in eine Ecke gedrängt werden...
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2016/israel-und-besetzte-palaestinensische-gebiete (Archiv-Version vom 08.03.2020)
Keine Frage, die Palästinensische Verwaltung und die Verantwortlichen dort begehen ebenso Menschenrechtsverletzungen (durchaus in größeren Umfängen)...falls jetzt der Fingerzeig kommen sollte.
Um es nochmals klar zu stellen...ich will nicht, dass solche Berichte in eine Ecke gedrängt werden...
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2016/israel-und-besetzte-palaestinensische-gebiete (Archiv-Version vom 08.03.2020)
Keine Frage, die Palästinensische Verwaltung und die Verantwortlichen dort begehen ebenso Menschenrechtsverletzungen (durchaus in größeren Umfängen)...falls jetzt der Fingerzeig kommen sollte.
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 20:16Realo schrieb:Aber das heißt doch nicht, dass man deshalb gleich Antisemit sen muss, mein Gott noch mal. Oder ist Israel nur wegen dem Schaden, der seiner Bevölkerung durch die Nazis verursacht wurde, sakrosankt? Darf die israelische Regierung wegen einst erlittenem Unheil seiner Vorbevölkerung tun und lassen, was sie will, ohne dass ihr jemand dreinreden dürfte?Kennst du irgendeine Regierung dieser Erde, die sich sowas anhören muss?
Das impliziert doch, dass die Regierung in Israel scheinbar irgendwelche Vorteile aus dem Holocaust zieht.
Weißt du, Ken Jebsen sagte mal, er wisse, wer den Holocaust als PR erfunden habe. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass er damit nicht den Holocaust geleugnet hat, sondern sagen wollte, er wisse, wer es erfunden hat, den Holocaust als PR zu nutzen, ist das immernoch antisemitisch.
Dies bestätigte gar ein Gericht.
canales schrieb:Israelkritik wird mit Antisemitismus in Verbindung gebracht, wird auch hier so vertreten.Nö, es heißt lediglich, dass diese pauschale Seperation einfach vollkommener Unsinn ist.
Hieße doch im Umkehrschluss Israel darf nicht kritisiert werden.
Und mit dem Wahrheitsgehalt hat das auch nichts zu tun, schließlich lässt sich auch mit der Wahrheit prima hetzen bzw kann man so ein paar Aspekte auch einfach auslassen, dann lügt man auch nicht, das passt schon.
Ist Antisemitismus wieder "in"?
15.06.2017 um 20:20Fierna schrieb:Das impliziert doch, dass die Regierung in Israel scheinbar irgendwelche Vorteile aus dem Holocaust zieht.Nein, es impliziert nur, dass die israelische Regierung genauso wie jede andere Regierung der Welt sich der Kritk stellen muss und nicht über ihr steht. Ob die Kritik gerechtfertigt ist, muss dann jeweils geprüft werden.
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