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DIE LINKE

8.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sozialismus, Alternative, Die Linke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

DIE LINKE

04.10.2013 um 14:35
@eckhart

Ich würde jetzt mal ebenso blöd sagen, dass der Stalinismus der feuchte Traum für alle Realsozialisten war und man an deren Verwirklichung doch irgendwie scheiterte.
Ansonsten empfehle ich Ihnen:
Wikipedia: Realsozialismus
Wikipedia: Stalinismus

Und ich bin mir sicher, dass Sie selbst die Unterschiede finden werden.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:36
Der Aufmacher kam auf jeder Fall sehr pointiert zur rechten Zeit. Danke liebe Welt!
:)


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:36
@Turboboost
nein, der stalinismus war ein totalitäres faschistoides system, welches die völker unter sich knechtete. das hat mit sozialem denken einen scheiss zu tun. wie schwer ist das zu verstehen


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:37
Umverteilungsschwachsinn, kommunistische Wixxträume und sozialistischer Hinbrand, alte Stasi-Leute, usw haben recht wenig mit Sozialdemokratie zu tun.
Was haben alte Nazischergen in der CDU denn mit Christdemokratie zu tun?

Ihre Wixxträume möchte hier sicher keine wissen, aber wenn sie mal etwas sachliches Beitragen könnten abgesehen von ihren Hetzparolen.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:37
@Turboboost

Hast du nur einmal das Wahlprogramm von den Linken gelesen? Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein Mensch soviel Unfug da hineininterpretieren kann.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:41
Ich verstehe auch nicht was @Turboboost von seinen Hetzparolen hat. Die CDU und die FDP hatten unzählige Nazis in der Führungsriege, das scheint ihn nicht zu stören. Es gibt sogar SEDler in der CDU und ich wette die Gute Angela Merkel hat zuhause noch immer irgendwo ihre FDJ Uniform hängen...

@abschied

Er hat mit Sicherheit nicht das Programm der Linken gelesen, sonst würde er nicht so einen Blödsinn von sich geben. Von sozialistisch kann da nämlich keine Rede sein, sondern nur von sozialdemokratisch...

@Turboboost

Übrigens nur um deinen Horizont zu erweitern. Es gab noch nie Kommunismus oder Sozialismus so wie es Marx beschrieben hat. Man weiß also bis heute nicht ob diese Formen funktionieren würden. Kommunismus ist eine Utopie, die es vllt. nie geben wird...


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:42
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Und ich bin mir sicher, dass Sie selbst die Unterschiede finden werden.
Nein!
Es gibt keinen Unterschied !
Denn es war Stalinismus durchgehend !
Das KZ Buchenwald wurde unter stalinistischer Führung weitergenutzt
und noch 1989 wurde das Gemetzel auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking gutgeheißen.

Für Jeden von uns DDR-Regimekritikern war 1989 ein Platz in einem KZ-ähnlichen Lager vorgesehen gewesen.
Sag mal, willst Du was verharmlosen ? @Turboboost


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:45
@Kybernetis
äh ja und nicht zu vergessen die Leugnung der eigenen Geschichte ...oder warum verweigert man bis heute die DDR einen Unrechtsstaat zu nennen ?


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:46
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:...oder warum verweigert man bis heute die DDR einen Unrechtsstaat zu nennen ?
Wie finde ich solch eine Quelle ?


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:47
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:oder warum verweigert man bis heute die DDR einen Unrechtsstaat zu nennen ?
vermutlich weil es keinen mehr interessiert, nachdem man keine dyplomatie mehr zu ihnen aufrecht erhalten muss ;)
das sind doch nur worthüllsen^^


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:50
@querdenkerSZ @Turboboost

Ich möchte eine Quelle zu deiner Behauptung, denn es werden viele Dinge über die Linken Behauptet die sich im Nachhinein als Hetze entpuppen. Warum hackst du nur auf den Linken rum und nicht auf der CDU und der FDP die Nazis wieder in Spitzenpositionen gebracht hat, sei es politisch in ihrer Partei und/oder beruflich (Anwälte, Unternehmer usw)....

Leugnest du das, was die CDU und die FDP getan hat. Findest du das gut? Sollte die CDU und die FDP sich nicht auflösen und eine neue Partei gründen ohne diesen Hintergrund um es wieder gut zu machen...


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:50
Da ist einer glücklich weil er eine Plattform für sein Randgruppenproblem gefunden hat. Wenn man dann noch seine Profilneurose ausleben kann ist das fast wie ein Wixxtraum.

@querdenkerSZ
Eine verschwindend geringe Minderheit hat das mal angedeutet, mehr auch nicht.
Joachimsen, Ramelow..
Hier wird das wieder so dargestellt als ob die ganze Partei am liebsten wieder die DDr gründen würde. Bleibt doch mal auf dem Teppich.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:51
@querdenkerSZ
Halt, brauchst nicht weiter zu suchen!:
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/ddr-kein-unrechtsstaat-1.480532

Die DDR war nach Ansicht ihres letzten Ministerpräsidenten Lothar de Maizière kein Unrechtsstaat. "Ich halte diese Vokabel für unglücklich", sagte der frühere CDU-Politiker der "Passauer Neuen Presse".

Also, @querdenkerSZ ,
da musst Du die CDU fragen, warum die DDR kein Unrechtsstaat gewesen sein soll.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:52
@querdenkerSZ @Turboboost

Ach guck mal einer an, das kam von einem CDU Politiker. Sind die jetzt auch so schlimm?


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:54
@Kybernetis

Schonmal daran gedacht dass die hier überwiegende Kritik an den Linken daher rührt, dass der Thread die Linken behandelt?
Von daher weiß ich auch gar nicht was die CDU hier soll. Die hat sicherlich ihren eigenen Thread.

Kann mir aber auch vorstellen dass die Linken die Story nun selber lanciert haben denn schlechte Publicity ist immerhin besser als gar keine und bei den weiter fallenden Ergebnissen der Randgruppenpartei greift man sicherlich auch zu solchen Methoden. Immerhin weiß man aus alten Zeiten wie man solche Methoden anzuwenden hat. Soll ja einen IM Gregor geben, der weiß bestimmt näheres zu solchen Stasi Methoden aber leider will er sich ja nicht öffentlich zu erkennen geben^^


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:54
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Ach guck mal einer an, das kam von einem CDU Politiker. Sind die jetzt auch so schlimm?
sicher nicht. hier wird schon lange mit zweierlei maas gemessen, ausserdem glaub ich stehen diese herrschaften eh weiter weg von der cdu mitte ;)


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:54
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Ach guck mal einer an, das kam von einem CDU Politiker. Sind die jetzt auch so schlimm?
Wie man will, unsere Kanzlerin kommt schließlich aus der FDJ, der Jugendorganisation der SED.
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Kann mir aber auch vorstellen dass die Linken die Story nun selber lanciert haben
Ja im SED-Organ "Passauer Neuen Presse"


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:54
@eckhart
@Kybernetis
Nene, es gab schon den ein oder anderen, auch die Wagenknecht hat mal Äußerungen diesbezüglich gemacht, aber nicht die Partei .

Joachimsen, Ramelow. u.a.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:56
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Schonmal daran gedacht dass die hier überwiegende Kritik an den Linken daher rührt, dass der Thread die Linken behandelt?
Von daher weiß ich auch gar nicht was die CDU hier soll. Die hat sicherlich ihren eigenen Thread.

Kann mir aber auch vorstellen dass die Linken die Story nun selber lanciert haben denn schlechte Publicity ist immerhin besser als gar keine und bei den weiter fallenden Ergebnissen der Randgruppenpartei greift man sicherlich auch zu solchen Methoden. Immerhin weiß man aus alten Zeiten wie man solche Methoden anzuwenden hat. Soll ja einen IM Gregor geben, der weiß bestimmt näheres zu solchen Stasi Methoden aber leider will er sich ja nicht öffentlich zu erkennen geben^^
sag doch einfach wie es ist, und hör auf den leuten so eine sosse hin zu stellen.

ich bin rechts, und mag alles nicht, was von links kommt, fertig ist der lack. das glaub ich dir dann auch einfach.. nur das hier ist eher lächerlich :D


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:57
@ayashi

Da wiederspricht ja niemand, aber daraus auf die ganze Partei zu schließen ist lächerlich, denn solche Behauptungen kommen auch von dem ein oder anderen CDU Politiker.

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/ddr-kein-unrechtsstaat-1.480532

@Turboboost

Wer relativiert jetzt hier? Die Taten der CDU und der FDP sind also in Ordnung?
Zitat von TurboboostTurboboost schrieb:Schonmal daran gedacht dass die hier überwiegende Kritik an den Linken daher rührt, dass der Thread die Linken behandelt?
Von daher weiß ich auch gar nicht was die CDU hier soll. Die hat sicherlich ihren eigenen Thread.



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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:57
@eckhart

Hier mal etwas zum lesen
War die DDR ein Unrechtsstaat? Die Frage wird von Medien, Politikern und Öffentlichkeit häufig diskutiert. Dabei war in der DDR von Rechtsstaatsprinzipien nichts übrig geblieben. Woher also kommt die oft positive Bewertung der DDR?

Im Frühjahr 2009, fast 20 Jahre nach der friedlichen Revolution, flammte eine heftige öffentliche Debatte auf, ob die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei. Die Auffassungen dazu sind kontrovers: Für Linke-Fraktionschef Gregor Gysi war die DDR "zwar eine Diktatur ohne demokratische Kontrolle und kein Rechtsstaat"; wohl gab es in ihr "auch Unrecht, sie war aber kein Unrechtsstaat" (MZ, 21.4.2009). Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hingegen bejaht die Bezeichnung Unrechtsstaat (FAZ, 11.5.2009), ebenso ihr damaliger Kabinettskollege Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Merkel betonte, die DDR sei schon auf Unrecht gegründet worden und hätte ohne Angst und Lüge nicht überleben können. Der Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering (SPD), verwahrte sich wiederum dagegen, "die DDR als totalen Unrechtsstaat zu verdammen, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab" (FAZ.NET, 12.5.2009)

Andere prominente SPD-Politiker unterschieden "zwischen dem gescheiterten System und den Menschen" (Peter Struck, SZ 11.-13.4.2009). "Die allermeisten Menschen, die in der DDR gelebt haben, hatten keinen Dreck am Stecken" (Franz Müntefering, SZ 14.4.2009). Ähnlich urteilte der damalige Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse: Die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen und gescheitert, ihre Bürger aber seien nicht gescheitert (SZ 11.-13.4.2009). Für den Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts - Andreas Voßkuhle - schließlich war die DDR ein Unrechtsstaat, der nicht verharmlost werden dürfe. Doch hätten "die Menschen dort auch schöne Momente erleben" können (SZ, 11.-13.4.2009).

Auch einstige Bürgerrechtler sind sich nicht einig. Der Theologe Friedrich Schorlemmer etwa warnte, gegen Merkel gewandt, davor, mit dem Begriff Unrechtsstaat die DDR zu dämonisieren. So werde man dem wirklichen Leben in dem untergegangenen Staat nicht gerecht. Anders sah dies Joachim Gauck, ebenfalls Theologe und bis 2000 Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen:

"Der Begriff trifft zu, weil es in der DDR keine Unabhängigkeit der Justiz gab, keine Gewaltenteilung. Es gab keine Herrschaft des Rechts, weil eine Instanz wie die herrschende SED in den Bereich des Rechts eingreifen konnte. Nicht jedermann konnte das, aber die zentralen Führungsinstanzen der Partei sehr wohl. Zudem war es unmöglich, staatliches Handeln auf dem Gerichtsweg anzugreifen, man hätte dazu die Verwaltungsgerichte gebraucht. Aber die gab es ebensowenig wie ein Verfassungsgericht. Man konnte allerdings, wie im Feudalismus, Eingaben an die Herrschenden richten und appellieren: Hier geschieht Unrecht. Und dann hatte man vielleicht Glück. Oder eben nicht. Das spricht alles dafür, das Regime der DDR ein Unrechtsregime zu nennen, auch wenn es im Land zum Beispiel ein Zivil- und ein Verkehrsrecht gegeben hat, was die Verteidiger der DDR immer wieder anführen." (Mitteldeutsche Zeitung vom 18.4.2009)

Was das Leben in der DDR angeht, urteilen Ostdeutsche, wie nachstehende Abbildung zeigt, heute mehrheitlich wohlwollend. Insgesamt 57 Prozent stimmen der Lesart zu, die DDR habe "mehr gute als schlechte" oder sogar "ganz überwiegend gute" Seiten gehabt.

Dahinter steht die subjektive Gewissheit, in der DDR sei ein "gelungenes Leben" (so der sachsen-anhaltische CDU-Politiker Jürgen Schar am 23. Mai 2009 im Landtag) durchaus möglich gewesen. Wer unter schwierigen äußeren Bedingungen 'seinen Mann gestanden' hat, will sich diese Lebensleistung nicht rückwirkend madig machen lassen – schon gar nicht von jenen, die, wie die Westdeutschen, nicht selbst dabei waren: "Denn die ehemaligen DDR-Bürger müssten es ja aus eigener Erfahrung besser wissen" (Leserbrief in der Mitteldeutschen Zeitung, Halle). Persönliche Lebensgeschichte, gesellschaftliches Leben und Staatstätigkeit schieben sich in der heutigen Wahrnehmung der DDR aus Sicht vieler Ostdeutscher übereinander. Die eigene Biographie wird als ein authentischer und unablösbarer Teil der damaligen Zeiten empfunden. Die DDR einen Unrechtsstaat zu nennen hieße folglich, zugleich individuelle Lebensläufe zu entwerten.
Die "guten Seiten" des privaten Alltags werden dem Staat DDR gutgeschrieben. Wo die persönlichen Lebensumstände nicht als unmittelbar bedrohlich empfunden wurden (oder in der Rückschau gar zur Idylle verklärt werden), wie dies für die Mehrheit der DDR-Bürger der Fall war, ist auch das Meinungsbild über den Gesamtcharakter der damaligen staatlichen Wirklichkeit gespalten: Einer Umfrage von März 2009 zufolge lehnen 41 Prozent der Ostdeutschen den Begriff Unrechtsstaat ab. 28 Prozent halten ihn als Bezeichnung der DDR für zutreffend. 25 Prozent ("teils teils") sind schwankend (Institut für Marktforschung Leipzig, März 2009). Das bedeutet andererseits nicht, dass man im gleichen Atemzug auch das politische System der DDR im Nachhinein gutheißt: 85 Prozent der Ostdeutschen von heute sind "stolz auf die friedliche Überwindung der SED-Herrschaft" (Emnid-Umfrage 4/2009). In Leserforen der ostdeutschen Presse kommt diese zwischen Identifikation und Abwendung schwankende Grundeinstellung zum Ausdruck: Von erinnerten subjektiven Erfahrungen auf den objektiven Charakter des Systems der DDR zu schließen, verzerrt den Blick auf die historische Wirklichkeit. Wohl bot der Alltag in der DDR viele private Nischen, die für ihre Bewohner durchaus Positives zu bieten hatten.

"Natürlich hatte die DDR Stärken. Viele Leute sagen mir immer wieder: Was ihr in den Kitas macht oder was nach dem Vorbild Finnlands in den Schulen getan wird, das kennen wir schon. Dinge, die wir jetzt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung einführen, gab es schon in der DDR" (Erwin Sellering, Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, März 2009).

Vieles erhellt sich aus der kritischen Distanz: Die Medizintechnik und Qualität der Krankenversorgung waren in einem objektiv schlechten Zustand. Noch heute weist die Krankenhausdichte ein deutliches West-Ost-Gefälle auf (Datenreport 2008, S.248). Auch die statistische Lebenserwartung, die seit etwa Mitte der 70er Jahre in Ostdeutschland hinter die westdeutschen Vergleichswerte zurückfiel, lässt sich "als Indikator für die gesundheitliche Entwicklung der Bevölkerung interpretieren" (IWH 2009, S.74).

Und das öffentlich subventionierte Sozialwesen der DDR wurde ökonomisch mit einem – freilich bis zum Systemumbruch verschleierten – Staatsbankrott erkauft. Im Schürer-Bericht an das SED-Zentralkomitee hieß es hierzu im Oktober 1989, Geldumlauf und Kreditaufnahme des Staates, wesentlich geschöpft aus den Spareinlagen der Bevölkerung, seien "schneller gestiegen als die volkswirtschaftliche Leistung", mit der Folge, dass die Zahlungsunfähigkeit der DDR unmittelbar bevorstehe (Die sozialistische Planwirtschaft der DDR, S.79, 81). Aber wahr ist eben auch: Die DDR wurde von den meisten ihrer Bürger als ein Despotismus mit fürsorglichem Antlitz erfahren. In der Rückerinnerung verstärkt sich dieser Eindruck noch, weil die Lebensbedingungen im geeinten Deutschland jene staatlich garantierte Rundumversorgung im Bereich Arbeit und soziale Sicherung eben nicht mehr vorhalten. Im ganz persönlichen Vergleich der Systeme schneidet die DDR daher, was ihre sozialen Seiten betrifft, in den Augen vieler Ostdeutscher vorteilhaft ab. Auch Jüngere sehen dies häufig nicht anders. Offenbar wird die verklärende Wahrnehmung der DDR, die sich aus dem Beharrungsvermögen positiver privater Lebensbilanzen speist, von der älteren an die nachfolgende Generation weitergegeben.

Blickt man jedoch nüchtern auf die DDR, das heißt ohne die Brille, die nur einen privaten Alltagsausschnitt einfängt, der im Rückblick subjektiv schön erscheint und dem Zugriff der allgegenwärtigen staatlichen Überwachung, Unterdrückung und Bevormundung vermeintlich entzogen war, so erscheinen die Umrisse eines Unrechtsstaates sehr klar. Anders als dies manchmal behauptet wird, ist der Begriff Unrechtsstaat nicht notwendig ein politischer Kampfbegriff. Er bezeichnet vielmehr in der wissenschaftlichen Typenlehre eine bestimmte Art eines staatlichen Regimes, das sich vom Gegenmodell des Rechtsstaats, aber auch von dem Zwischentypus des Nicht-Rechtsstaats grundsätzlich abhebt. Der Rechtsstaat ist eine elementare Errungenschaft der bürgerlichen Moderne. Im demokratischen Rechts- und Verfassungsverständnis sind die älteren Elemente des formalen Rechtsstaatsprinzips um die jüngeren Elemente des materialen Rechtsstaatsprinzips ergänzt worden. Während der formale Rechtsstaat die bürgerlichen Freiheitsrechte gegenüber dem Staat absichert, legt der materiale Rechtsstaatsgedanke, wie er 1949 auch in das Grundgesetz Eingang gefunden hat, Inhalt und Richtung staatlicher Tätigkeit fest. Er verpflichtet den Staat, wie dies der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Ernst Benda ausgedrückt hat, allgemein "zum gerechten Ausgleich, also zur Gerechtigkeit". Vereinfacht ausgedrückt, ist das formale Rechtsstaatsprinzip verfahrensorientiert, das materiale Rechtsstaatsprinzip hingegen wertbezogen bzw. inhaltsorientiert.

An diesen Grundsätzen gemessen war die DDR eindeutig kein Rechtsstaat. Das gestehen zumeist auch jene zu, die sich gegen die Bezeichnung "Unrechtsstaat" wenden. War die DDR also nur ein "Nichtrechtsstaat"? – Dies käme einer Verharmlosung gleich. Denn Nichtrechtsstaaten kennzeichnen solche historischen Übergangsregime, wie zum Beispiel im Baden und Preußen des 18. Jahrhunderts, welche erst gleichsam auf halbem Wege zum Rechtsstaat waren, aber für die Modernisierung der staatlichen Gemeinwesen entscheidende Impulse gegeben haben.

"Sie haben den Fortschritt sogar besonders human, nämlich ohne Terror, vorangetrieben. Aber sie waren nicht Rechtsstaaten, sondern Nichtrechtsstaaten, weil sie nach dem Stand der historischen Entwicklung nicht Rechtsstaaten sein konnten. Unrechtsstaaten dagegen hätten Rechtsstaaten sein können" (Gerd Roellecke, FAZ 15.6.2009).

Die Gnade der frühen historischen Geburt als Nichtrechtsstaat kann die DDR für sich nicht beanspruchen. Sie war vielmehr, wie dies Horst Sendler, Präsident des Bundesverwaltungsgerichts a.D., bereits 1991 schrieb, "im Kern Unrechtsstaat". Wohlgemerkt: das meint nicht, dass die DDR in ihrer gesamten Erscheinung ein "Verbrecherstaat" war, auch wenn viele Züge ihrer Staatspraxis als verbrecherisch zu bezeichnen sind. Mehr noch:

"Die DDR war wie jeder Staat darauf angewiesen, die gesellschaftliche Ordnung (auch) durch generell wirkende Normen herzustellen und zu wahren. Für die Gestaltung des alltäglichen Lebens – beim Einkaufen, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, bei Eheschließung und Scheidung – mögen diese Gesetze als eine weitgehend "normale" Rechtsordnung empfunden worden sein. Und manches war für die damaligen Verhältnisse auch durchaus wohlgeordnet." (Rainer Robra, SZ 14.4. 2009)

Aber die Gesetze wurden, das macht den Charakter des Unrechtsstaates unter anderem aus, "bei Bedarf unkontrolliert beiseitegeschoben". Das geschriebene Recht stand, so Sendler, "unter dem Vorbehalt des Politischen in Gestalt des Parteiwillens und wurde nach Willkür ausgelegt oder suspendiert". Das Strafrecht wurde verbogen zu einem Instrument, um "Klassenfeinde", "Saboteure", "Boykotthetzer" oder andere als "Schädlinge" abgestempelte politisch Andersdenkende zu verfolgen. Und: "Die flächendeckende Bespitzelung nahezu der gesamten Bevölkerung mit den widerwärtigsten und hinterhältigsten polizeistaatlichen Methoden, die jeder rechtsstaatlichen Gesinnung Hohn sprechen, waren bezeichnender Ausdruck dieses menschenverachtenden Systems" (Sendler).

Vom formalen und vom materialen Rechtsstaatsprinzip blieb folglich in der DDR nichts übrig. Viele Bürger der DDR haben sich darauf damals instinktiv eingestellt und ihren Unmut über die herrschenden Zustände nur im privat vertrauten Kreis geäußert, wo sie sich sicher wähnten vor Nachstellungen und Bespitzelungen. Der Rückzug in private Lebenswelten öffnete Wege, sich den Zumutungen und zumal der – gefahrvollen – offen kritischen Auseinandersetzung mit dem System zu entziehen. So wird erklärbar, was eigentlich widersinnig erscheint: Wo die DDR vornehmlich als Erinnern ihrer privatisierten Alltagsseiten fortlebt, verblasst häufig die Unrechtsnatur des Systems.
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/47560/unrechtsstaat?p=all


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:58
@Kybernetis
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Wer relativiert jetzt hier? Die Taten der CDU und der FDP sind also in Ordnung?
Die können Sie in entsprechenden Threads besprechen, hier in diesem Thread geht es um die Linken.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:58
@Turboboost

Sie sehen das viel zu kleinkariert und aus der Sicht eines verärgerten Kindes, welches seine Gefühle nicht im Zaum hat.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:59
Zitat von ayashiayashi schrieb:Nene, es gab schon den ein oder anderen, auch die Wagenknecht hat mal Äußerungen diesbezüglich gemacht, aber nicht die Partei .
Die blutrote Baronin sagte auch mal dass die Mauer ein notwendiges Übel gewesen sei.


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DIE LINKE

04.10.2013 um 14:59
@Turboboost

Wo sagt sie das?


Achso, also die CDU und FDP Vergangenheit ist irrelevant, aber bei der Linken, ist das ein großes Problem, interessante Logik...


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