azazeel schrieb:Du lebst in einem Land mit über 80 Millionen Einwohnern. Und betrachtest Du die EU in Deinen Nachrichten, sind es fast eine halbe Milliarde. Natürlich passieren da täglich schlimme Dinge. Und natürlich wird vor allem über schlimme Dinge berichtet.
Das lässt aber keinerlei Rückschluss auf Risiken zu.
azazeel schrieb:Dann liegt das Problem aber bei Dir. Nicht falsch verstehen - aber wenn Du (richtigerweise) von Subjektivität sprichst, ist das nicht lösbar, indem man objektiv handelt. Jedenfalls nicht sinnvoll lösbar.
In sollen Fällen hilft nur, diese schlimmen Meldungen in den Kontext bringen. Nachzurechnen, ob sich das persönliche Risiko real erhöht oder nur gefühlt. Angst ist immer ein sehr schlechter Ratgeber.
Ich sage nicht, dass alles prima ist und wir nichts machen müssten. Aber ich halte Übersprungshandlungen auf Basis gefühlter Bedrohung für viel gefährlicher.
Ich sage nicht, dass ich mich "einscheiße" sobald ich den öffentlichen Raum betrete. Als jemand der aber immer wieder viel mitkriegt - kein Geschwurbel oder Deutung über Sekundär- bis Tertiärquelle sondern teils auch amtlich - bildet sich aber ein teilsubjektives Bild einer Verschlechterung. Gerade auch im Kontext des Threads mit Migranten der ersten Generation. Nicht pauschal, aber überdurchschnittlich.
Ein Allgemeinplätzchen wie "du lebst mit XX vielen zusammen, da passiert immer was" ist mir zugleich klar, aber bringt auch nicht viel, weil es ja im Kern um die Frage geht, wie man abstrakt wie individuell Risiken und Eskalationen weiter vermeiden kann. Wenn man z.B. wiederkehrend liest dass Leute mit einschlägigen Gewalttaten immer wieder auf freien Fuß gesetzt werden (nach Abschluss der Maßnahmen) statt mal dabehalten und psychologisch evaluiert, notfalls in die geschlossene (zumindest zeitweise) psychiatrische Einrichtung eingewiesen werden um da evaluiert zu werden, dann wundert man sich. Nicht wundern, das gibts auch, aber in einzelnen Fällen zumindest leider nicht oder nicht genug.
Ich habe keine tatsächliche "Übersprungshandlung" ausser, dass ich mental bzw. in der Wahrnehmung eine Verschlechterung einerseits, respektive andererseits Raum für Verbesserung im behördlichen und wo notwendig gesetzgeberischen Handeln sehe - was zumindest gewisse Fälle und Wiederholungstäter angeht.
Vielleicht mal die Schwelle hier und da ein bisschen runtersetzen ehe es längerer Freiheitsentzug wird bzw. entsprechende Gutachten oder Einweisungen angeordnet werden. Also, dass das in gewissen Situationen und Risikoabwägungen leichter geht.
Vielleicht in einzelnen Fällen bzw. für gewisse Fälle die Rechtslage anpassen, dass man behördlich oder richterlich mehr oder früher Spielraum hat bei spezifischen Auffälligkeiten, die Leute aus dem Verkehr zu ziehen und zu prüfen. Ohne, dass sie mal ganz unterkomplex verballhornt "nach Abschluss der Maßnahmen gehen können, sie würden ja zeitnah Post kriegen weil damit ja alles formell geregelt sei und mehr nicht ginge obwohl geboten".
Bei vielen ist das Prozedere je nach Deliktfeld usw. auch wirklich kein Problem bzw. da wäre mehrtägiges lokales Einknasten nicht verhältnismäßig. In anderen Konstellationen wünscht man sich diese Handhabe eher. Es hätte so manches Ungemach und ggf. so manch Eskalation vermeiden können. Ist am Ende natürlich sehr individuell und fallbezogen.
Aber es scheint, es gibt generell einfach Raum für Optimierung.