Heide_witzka schrieb:Unter den entsprechenden Bedingungen treten Deutsche also genauso häufig mit Gewalt in Erscheinung wie Nichtdeutsche. Ein Ansatz wäre also, die Bedingungen für die Migranten so zu ändern, dass es ihnen erleichtert wird, sich hier einzugliedern und brave Steuerzahler zu werden.
Da geht es gar nicht nur ums abpampern, sondern ums Schaffen von Rahmenbedingungen, die es erlauben, ihnen so früh wie möglich die Werte näherzubringen, die das Zusammenleben in Deutschland ermöglichen.
Hier wirds halt sehr individuell. Es hat sich nämlich gezeigt - das ist nicht rassistisch pauschalisierend sondern gewisse Eigenarten und abstrakte Wahrscheinlichkeiten erkennend feststellbar - dass der integrative Aufwand je nach Background und soziokultureller Prägung unterschiedlich ist.
Simpler: Manche brauchen mehr intensive Betreuung oder spezifische Integrationskurse mit anderen Schwerpunkten als andere. Manchen muss man gesellschaftlich-kulturelle Feinheiten die etwa hier in den Breitengraden vorherrschen und in der anderen Gesellschaft bzw. den Breitengraden eher nicht vorherrschen gezielter erklären oder herausarbeiten lassen. Etwa Stellung von Frauen oder Kleidungsfreizügigkeit. Es gibt halt teilweise markante kulturelle Unterschiede. Je nachdem von wo jemand kommt und wie er oder sie da aufgewachsen ist und geprägt wurde, wäre es ggf. gerade bei kurzfristigen Fluchtgründen ggf. auch so was wie ein (teils ja verständlicher - anders rum kann man das Gedankenexperiment ja auch gerne mal wagen!) Kulturschock. Das bedingt nicht automatisch Straftaten und Gewalt. Kann sie aber abstrakt situativ zumindest fördern. Oder nicht mal das, aber ggf. unangenehme Situationen oder Missverständnisse.
Die Goldmedaille wäre, die endlichen Ressourcen so gut umverteilen bzw. im Schwerpunkt da einzusetzen wo sie gebraucht werden und mögliche Missstände im Gesamtprozess besser zu identifizieren.
Noch simpler: Bessere Integration per Individuum und demnach abstrakt für eine größere Masse, möglichst individuell zusammengeschneidert. Man wird nicht jeder migrierenden Person einen persönlichen "Integrationsguide" oder "Lehrer/Coach" zur Verfügung stellen können weil die Ressourcen nicht da sind.
Aber: KI kann hier auch theoretisch markante Abhilfe leisten und bis jetzt fehlende Ressourcen kompensieren, etwa indem sie in integrative Prozesse und neue Medien/Apps zur Hilfe eingebettet wird und ein bisschen Arbeit abnehmen kann bei Fragestellungen usw.
Wer besser integrierter Migrant ist bzw. wird, wird im Schnitt auch nicht (mehr) zum Straftäter, respektive zu einem Straftäter der gewisse Dinge tut die gerade menschliches Leben oder die Gesundheit anderer tangieren. Stellt es euch selbst mal vor: Es gäbe individuell kaum noch Gründe dafür. Jetzt gibt es halt abstrakt mehr Gründe: Du hängst in der Schwebe. Verlierst die Perspektive. Ggf. ist dir diese zu unklar und die OK heuert dich irgendwie an. Die suchen quasi auch "Arbeitskräfte" die sich ggf. schnelles Geld verdienen wollen. Das wird man von einer relativ wohlhabenden Situation, vom heimeligen Sofa, nicht so gut nachvollziehen können als wenn man selbst in verzweifelter Lage ist und dann offener für gewisse Angebote.
Der Facharzt der ggf. noch wegen nem Krieg flüchtete wird da ggf. wegen seiner sozialen Prägung weniger für offen sein aber es kommen nicht nur Fachärzte sondern gerade unter dem Aslylaspekt wie auch dem Migrationsaspekt alle möglichen Leute. Die OK ist aber nur ein Beispiel und da gab es diverse Medienberichte zu. Es kann auch sein, dass du komplett freidrehst.
Neulich wieder jemand mit Migrationsbiografie mit nem Messer am Nürnberger Bahnhof freigedreht. Wie wird man so? Doch nicht weil man dunklere Hautfarbe hat. Sondern weil man komplett abdriftet. Ich sage nicht, dass immer die Integration der ausschlaggebende und schlechte Punkt war. Das kann man schlecht.
Was ich sagen will ist, dass alles in allem noch optimierte Integrationsprozesse abstrakt dazu beitragen, dass Leute weniger geneigt sind, irgendwann zu eskalieren. Für den Rest muss man resolute(re) Strafmaßnahmen oder konsequentere Abschiebungen - also reaktive Maßnahmen - anwenden. Dann würde es im Land wieder ruhiger und unaufgeregter. Auch in der medialen Debatte. Weniger Taten, weniger Populismus und Pauschalisierung. Wie in England. So schrecklich die Tat war, da wurde wild rumspekuliert und ein Teil von GB "brennt" einfach unnötig. Es entlädt sich eine abstrakte bis reale Wut die zumeist auf falschen Rückschlüssen die falschen trifft. In zumindest dem speziellen Fall von Southport.