Maria78 schrieb:Wenn es für unsere Behörden schwierig bis unmöglich ist, unter den Flüchtlingen diejenigen rauszufiltern und zu inhaftieren, die für uns gefährlich sind, warum darf man dann nicht sagen, dass man lieber keinen mehr aufnimmt?
Dann stellt man ja den Schutz der Flüchtlinge über den eigenen Schutz.
Es ist eben eine Frage, wie man sich moralisches oder menschliches Verhalten wünscht. Da hat jeder seine eigene Gewichtung.
Aber wie ich Dir weiter oben schon schrieb, ist Hilfe nie risikolos. Du kannst Dir beliebige Beispiele ausdenken und ich kann Dir daran zeigen, welche Risiken bestehen können. Egal, ob Du Deinem Nachbarn hilfst, einem Fremden auf der Straße oder Menschen, die Du nicht persönlich kennst.
Ich persönlich gehe gerne ein höheres Risiko ein, um anderen zu helfen. Natürlich gilt das nicht uferlos, es muss schon ein vertretbares Risiko sein. Etwas, das mein Leben nicht signifikant gefährlicher macht (bezogen auf Fremde).
Dass solche Taten geschehen, ist ein Fakt. Ob durch Zuwanderung die Risiken steigen oder nicht - wenn man die Gesamtsituation betrachtet - ist völlig unklar. Möglich ist es, möglich ist aber auch, dass gesellschaftlich die positiven Effekte überwiegen.
Aber selbst wenn dem nicht so ist, so bedeuten diese Verbrechen - so schrecklich sie im konkreten Fall auch ohne jede Frage sind - für das persönliche Lebensrisiko jedes Menschen in Deutschland eine völlig vernachlässigbare Größe.
Du kannst natürlich trotzdem sagen, dass Du dann diesen Menschen nicht helfen möchtest. Das ist Deine persönliche Entscheidung.
Du solltest Dich allerdings fragen (finde ich), warum Du das so möchtest. Ob der Grund darin liegt, dass objektiv das Risiko zu groß ist. Oder ob es daran liegt, dass Du diese Menschen alle nicht kennst und deren Leid völlig abstrakt ist.
Ich kenne Menschen, die haben ihre Einstellung dramatisch geändert, als sie anfingen, sich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren. Als die Geflüchteten plötzlich ein Gesicht bekommen haben. Obwohl die Risikolage sich nicht geändert hat, änderte sich die Wahrnehmung, die Abwägung des Risikos.
Bitte verstehe das alles nicht moralisierend. Ich meine es ernst, dass jeder das mit sich ausmachen muss. Ich fände es nur besser, wenn man die Gründe für seine Entscheidung nicht aus dem Bauch heraus trifft.