Warden schrieb:Abschließend finde ich: Wir müssen auf jeden Fall irgendeinen praktikablen Weg in der oder für die Zukunft finden. Sonst fliegt uns manches um die Ohren, ob aus Gründen falscher Hoffnung oder Naivität oder aus Gründen des übermäßigen populistischen Handelns.
Je eher wir kritisch prüfen und wo nötig umlenken, desto leichter wird die künftige Bewältigung oder das Verhindern mancher Problematiken. Dogma - egal in welche Richtung - hilft hier in der Regel nie.
Stimme dir zu, auch wenn das (leider) zu sehr utopisch auf mich wirkt. Der Staat ist jetzt schon chronisch klamm und eine angemessene Bewältigung des Problems wird auch nicht günstig zu haben sein.
Weder die populistischen Utopien (raus aus der EU, Grenzen dicht) noch die pragmatisch problemorientierten Lösungsansätze (mehr Entwicklungshilfe/Abkommen mit Dritt- und Herkunftsstaaten, wesentlich intensivere Integrationsmaßnahmen, mehr Polizeipräsenz oder auch fairere innereuropäische Aufteilung). All das kostet richtig viel Geld.
Wenn man dann noch bedenkt, dass sowieso jeder denkt er komme zu kurz und daher chronisch unzufrieden ist…wohin führt das dann? Im AfD-Thread wurde gestern ein Artikel gepostet, dass ein AfD Wähler 2500€ netto mehr bräuchte, um zufrieden zu sein. (
AfD (Seite 4329) (Beitrag von mchomer)) Ergo produziert man durch teure Lösungsansätze mutmaßlich auch wieder Protest(-wähler) und Unzufriedenheit.
Insgesamt eine frustrierende Situation, in der wir uns da befinden.
Star-Ocean schrieb: Einige der Ankommenden sind aufgrund ihrer Erfahrungen schwer traumatisiert, radikalisiert oder dafür empfänglich. Ich glaube, niemand wird von Natur aus gewalttätig geboren, aber irgendwann geht bei einigen wenigen der moralische Kompass verloren und es ist denen dann egal, was sie tun oder welche Folgen das hat. Unsere Gesellschaft hat einen gewissen Wohlstand und ein soziales Netz geschaffen, das einem Großteil ein halbwegs würdevollen (Über-)Leben sichert, dennoch gibt es immer wieder solche Taten.
Eine wirklich gut gelungene Beschreibung des komplexen Problemgeschehens.
Star-Ocean schrieb:Jeder Mensch muss heute Verantwortung für sich selbst übernehmen. Deutsche sind sehr daran gewöhnt, dass der Staat schon alles irgendwie richtet und machen ihn dann auch verantwortlich wenn es nicht so gut läuft. Ich denke mir: Wenn sich die Zustände so sehr verschlechtern, das man es nicht mehr aushält, dann muss man eben möglicherweise auswandern, einen Personenschützer organisieren oder sein Leben einschränken und kaum noch vor die Tür gehen – oder wie die meisten einfach normal weiterleben und hoffen, dass man selbst nicht irgendwann mal von Migrantengewalt betroffen ist.
Aber den Kopf in den Sand zu stecken kann doch auch keine Lösung sein. Und stoisch ertragen sollte das auch niemand müssen.
Dass sich hier jeder selbst bewaffnet wie in den Staaten? Das wollte ich z.B. nicht.
Unser Anspruch an dieses Land sollte schon sein, wenigstens an den Stellschrauben, die man selbst gut betätigen kann, zu drehen.
Das ist einmal die europäische Ebene/GEAS; europäische Asylzentren (mit besserem Standard als Moria) und eine faire Verteilung von sowohl Migranten als auch den einhergehenden Kosten. Gemeinsame europäische Rücknahmeabkommen.
Das ist notwendig, um die Zahlen niedrig genug zu halten um wenigstens halbwegs Integration betreiben zu können.
Und dann eben national, um Gewalt entschieden zu begegnen oder idealerweise gar nicht erst entstehen zu lassen: mehr Polizeipräsenz, Präventionsarbeit, bessere Integrationsarbeit, auch in den Arbeitsmarkt, Vermeidung von Ghettobildung.
Das wird anstrengend, schwierig und vermutlich richtig teuer werden.
Aber was ist die Alternative? Du hast es ja schon geschrieben:
Star-Ocean schrieb:Ich denke, es ist eine natürliche Entwicklung, die durch Globalisierung, Kapitalismus und politische Krisen sowie Kriege etc. unvermeidlich ist. Egal, welche Partei in Deutschland in Zukunft regiert – Menschen werden weiterhin kommen. Die Klimakrise hat gerade erst begonnen.