sacredheart schrieb:Natürlich ist sexuelle Gewalt eine Form von Straftaten, die nicht völlig mit anderen vergleichbar ist. Aber glaubst Du allen Ernstes, die Anzeigebereitschaft wäre höher, wenn der Täter nach kurzer Zeit wieder im Nahfeld da ist?
Ich glaube sie wird dadurch gesenkt, wenn die Täter Strafen, die sie in Gefahr bringen (wie Abschiebung) dadurch erleiden müssen. Ja.
Dass die täter sofort im Nahfeld wieder auftauchen, ist ja unabhängig von der abschiebung, da gibt es ja strafen für, genau wie bei deutschen tätern auch.
sacredheart schrieb:Warum sollte die Gesellschaft dadurch irgendeinen Schaden nehmen, wenn Gewalttäter dauerhaft nicht mehr hier sind? Was sollte dadurch schlechter werden? Sehe ich weit und breit nicht.
Weil immer, wenn neue Karzeralformen hinzukommen, das den Druck auf dem Kessel erhöht. Warum nicht mehr abschieben? Warum keine Todesstrafe? Warum nicht längere Haftstrafen? Warum nicht Strafen für Kinder? Warum nicht dies und das. Das sind sehr selten rigendwie belegbare sinnvolel instrumente zur verbrechensbekämpfung sondern reine selbstbeweihräucherung einer strafenden Gesellschaft.
Je mehr eine Gesellschaft harte Bestrafungen als Reaktion auf soziale Probleme anerkennt, desto beschissener wird es meistens (siehe Amerika).
Über die kauten Sekundäreffekte wie sinkende Anzeigebereitschaft, größere tendenz zu verzweiflungstaten- und Untertauchen bei Tätern und natürlich auch mehr mIsstrauen der Flüchtlinge gegenüber dem Staat habe ich bereits gesprochen.
sacredheart schrieb:Wenn bei 310.00 Tatverdächtigen mit einem Aufenthaltsstatus aus dem Bereich Asyl 1000 abgeschoben werden, kann das noch gar keine statistischen Auswirkungen haben. Natürlich werden nicht alle TV verurteilt, aber selbst wenn wir die Zahl halbieren, stehen die Abschiebungen in keinem Verhältnis dazu, das daraus statistische Tendenzen folgen können.
Natürlich kann das statistische Auswirkungen haben, wenn Abschiebung sinnvoll ist. Du nimmst dir hier eine Zahl der Tatverdächtigen insgesamt.
Bei der Gewaltkriminalität hatten wir 2020 20.000 tatverdächtige Zuwanderer (wohlgemerkt: nur tatverdächtig).
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/sicherheit/pks-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2Wenn du nur Mord und Totschlag und Vergewaltigung (also die gängigen DER MUSS ABGESCHOBEN WERDEN Straftaten) nimmst, hast du insgesamt 1500 Fälle.
Abgeschoben wurden z.b. 2018 über 1000 Straftäter direkt aus Gefängnissen und wohl noch einige mehr, die vorher auf freiem Fuß waren, was eine verdopplung zu 2017 bedeutet hat.
Du willst mir jetzt also erzählen, dass es keinen statistischen Unterschied machen soll, ob ich mehr als jeden 20ten Gewalttäter- bzw Vergewaltiger abschiebe und man das nicht erforschen kann?
sacredheart schrieb:Nein, da sind wir moralisch absolut richtig aufgestellt, solange wir unsere eigenen Straftäter auch zurücknehmen. Jedes Land ist für seine Gewalttäter verantwortlich, wir auch für unsere. Solange wir auch unsere Gewalttäter zurücknehmen, dürfen wir das auch von jedem anderen Land erwarten.
Wie gesagt, da verlassen wir die moralische Ebene, weil es dann offensichtlich nicht um die opfer von Gewalttaten geht sondern um irgendwelche legalistische Argumente, die damit nichts zu tun haben.
Optimist schrieb:das ist ein falscher Schluss von dir, dass einem deswegen die Opfer egal wären.
Wenn man hier im Land keine zusätzlichen Straftäter behalten will oder auch will, dass gar nicht so viele die Möglichkeit hätten, hier her zu kommen, hat das nur was damit zu tun (auf Notleidende und auch auf potentielle Opfer bezogen):
wir können HIER in Deutschland nicht jeden retten bzw. nicht für Alle sorgen.
Vorort-Hilfe müsste Priorität haben mMn.
Das denke ich nicht.
Wer findet, dass ein Täter der hier angeblich so gefährlich ist, dass er Menschen töten und vergewaltigen könnte, ruhig in Afghanistan (wo das deutlich einfacher geht) auf freiem Fuß sein sollte, hauptsache nicht hier, der interessiert sich nicht für afghanische Opfer.
Da braucht man auch nicht mit "für alle sorgen" argumentieren. Es geht um eine konkrete Anzahl, die für Deutschland offenbar ohne weiteres stemmbar ist.
Wir behauptet, Abschiebung würde weitere opfer verhindern, der impliziert damit sofort, dass die opfer anderswo nichts zählen.