@Bauli @sacredheart Von reuls Clanaktivismus kann man halten, was man will. Ich persönlich finde es richtig. Mir ist klar, dass das andere Kräfte bindet, aber dass man überhaupt sich mal ein Lagebild verschafft, das ist schon richtig so. Wer nicht ins Wespennest sticht, der kann es nicht verstehen. Das ist auf jeden fall ein forschritt zur vorgängerregierung (einer der wenigen), die quasi meinten, clankriminalität gibt es gar nicht.
Außerdem hat Reul auch den Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornographie deutlich vorangetrieben. Dabei wurden fehler gemacht, viele pannen, aber auch da gilt: Wenigstens versucht es mal einer und kann aus fehlern lernen. Und es gab da ebena uch erfolge.
Das Problem mit Reul ist, dass er Tazer einführen will. Das ist vollkommen wahnsinnig und würde auch den Polizisten einen Bärendienst erweisen. Und natürlich treibt er es manchmal zu weit und bindet kräfte an sinnlosen punkten, die was besseres zu tun hätten.
Und dann ist da noch die Hambacher Forst Geschichte....
Der Punkt ist, verbrechensbekämpfung folgt einigen klaren regeln.
Mehr Brutalität ist fast immer eine echte Scheißidee. Tazer sind eine Scheißidee, weil dadurch mehr Einsätze eskalieren. GEnauso ist ein pauschales "höhere strafen" oder "mehr abschiebungen" eine Scheißidee, wenn sie nichts an der Grundlage für die Existenz des verbrechens ändern.
Wenn ich eine Verbrechensart in Deutschland habe, die für viele gesellschaftliche Schichten grundsätzlich attraktiv ist, dann wird es sie in Deutschland weiterhin geben, selbst wenn ich ganz viel abschiebe. Dann machen es zur Not am Ende wieder die Deutschen, wenn die Konkurrenz weg ist.
Bei themen wie Drogen und Prostitution kann man das doch super sehen. Warum werden Drogen und Zwangsprostituierte eingeführt? Weil genug Deutsche das wollen, ob offen oder stillschweigend. Für Migranten, gerade für ungelernte, ist es ein Weg, schnell sehr viel Geld zu verdienen und viele denken, dass ihnen kein anderer offen steht. Also werden Drogen und Zwangsprostituierte von Migranten herangeschafft und dann von Deutschen (und hier muss ich dieses wort auch für einen menschen wählen, nicht um die menschen zu devaluieren sondern weil es die realität leider beschreibt) benutzt.
Da dann mit Abschiebung agieren zu wollen, ist doch vollkommen unehrlich. Wenn du alle Dealer und alle Zuhälter abgeschoben hast, wie gesagt, machen es halt entweder die migranten mit deutschen pass oder die deutschen, weil es ein lukratives geschäft ist bei dessen kontrolle wir versagen. Erst wenn sich das ändert, wird sich etwas an der kriminalität ändern. Abschiebungen ändern daran nichts.
Abahatschi schrieb:Ach doch, wenn Täter X nach seinem Gefängnisaufenthalt abgeschoben werden sollte, aber mal wieder durch den schlafenden Staat nicht abgeschoben wird und er erneut straffällig wird - dann tritt genau das Gegenteil von deiner Behauptung ein.
Du muss also die Mehrfachstrafttäter berücksichtigen.
Es macht aber im Gro nichts aus und so richtig integer ist die haltung "soll er halt im heimatland weiter taten begehen" auch nicht.
Wir können durch Abschiebungen kaum kriminologische Probleme lösen. Ob da der eine oder andere Täter das Land verlässt, ändert nichts an den gesellschaftlichen problemen, die aus kriminalität entstehen.
In den vierteln, wo sich heute leute auf ders traße nicht sicher fühlen, würde man sich auch nicht sicher fühlen, wenn man jeden einzelnen straffällig gewordenen flüchtling nach der ersten Tat abschiebt.