Tussinelda schrieb:ach bitte, da geht es nicht darum, dass es die Ethnie ist, sondern darum, dass es Integrationsprobleme sind....das verstehst Du nach wie vor nicht. Für Dich sind Kultur/Religion/Ethnie die Merkmale, auf die es ankommt. Wenn ich schreibe, es hat mit Bildung, sozialem Status etc zu tun, und die einzige Gemeinsamkeit von Migranten sei, dass sie migriert sind, dann wird dem widersprochen. Auch wenn ich schreibe, dass Deutsche genau solche Taten begehen, wird das sofort als Relativierung gesehen, anstatt mal zu bemerken, was ich an @shionoro schrieb und wo er mir durchaus recht gab, nämlich dass, wenn Deutsche diese Taten auch begehen, es dann ja auch deren Herkunft/Ethnie/Religion sein müsste, nur ist die ja nicht die gleiche, wie die von Migranten. Man muss also gucken, WARUM diese Taten begangen werden und nicht WER sie begeht
Der Punkt ist, dass bestimmte Prägungen (sei es jetzt durch erziehung, kultur oder soziale Faktoren) bei bestimmten Migrantengruppen häufiger zu finden sind als bei nichtmigranten oder anderen migrantengruppen, und das ist ein problem, wenn diese Prägungen sehr toxisch sind.
Das ist KEIN biologistisches Argument Würde ein Deutscher von Geburt an so geprägt werden wäre es dasselbe Spiel.
Dein Argument wird sein, dass man dann eben allgemein gegen solche prägungen vorgehen muss und keine unterschiede machen darf, schließlich ist es doch egal, ob ein ausländer oder deutscher schlecht geprägt wurde.
Das stimmt ja erstmal auch, das problem ist, dass man solch ePrägungen nur dann bekämpfen kann, wenn man akzeptiert und versteht, woher sie kommen und warum sie sich halten.
Im klartext: Wenn ich nicht verstehe, was z.b. Eltern dazu treibt, ihre Tochter Zwangsverheiraten zu lassen, ganz einfach, weil das in Deutschland recht neu ist und man das bis vor kurzem halt eben noch als Nötigung verstand oder eben gewaltandrohung oder gewalttat, dann kann ich da nichts gegen machen.
Damit aber überhaupt eine politische Willensbildung diesbezüglich stattfinden kann, die Projekte dagegen in's leben ruft, muss man offen und ehrlich darüber argumentieren.
Dazu gehört meiner Meinung nach, dass die Herkunft der Täter hier eben sehr wohl eine große Rolle spielt, weil ich ohne verständnis für die Herkunft und die soziale Konstellation der Gruppen, die sowas machen, nicht verstehen kann, warum sie es tun und wie ich sie davon abhalten kann.
Das geht nicht damit einher, dass ich sage 'Gruppe X ist böse, weil es da relativ viele Zwangsheiraten gibt'.
Wenn ich aber immer nur wieder 'Integrationsprobleme' als allgemeingültiges Totschlagargument dagegen einwende, überhaupt die kulturelle Identität der täter als relevant zu betrachten, dann sorge ich effektiv dafür, dass das Problem gar nicht angegangen wird.
Integrationsprobleme hat ein Flüchtling, der gerne arbeiten und Kontakt mit Deutschen haben möchte, aber dem es schwerfällt, das zu erreichen. Dem muss geholfen werden, viel mehr als wir das derzeit tun, und dem muss man sich als staat so wohlwollend wie möglich gegenüber verhalten und auch geld in die hand nehmen.
Integrationsprobleme hat keine Familie, die hier in 2ter oder 3ter generation lebt und wo beide eltern Arbeiten und die Kinder einen normalen Schulalltag haben, wo sich aber dennoch die eltern entschließen, den Sohn zu zwingen eine Frau zu heiraten obwohl er schwul ist oder die tochter gegen ihren Willen in die Türkei gebracht wird.
Die brauchen und wollen keine Hilfe bei der Integration, die muss man davon abhalten, einerseits mit Prävention, und dazu muss ich den Prozess begreifen, andererseits auch mit empfindlichen Strafen.
Dasselbe gilt auch, um zum eigentlichen Thema, Gewalt, zurückzukommen für Gewalttäter, denn die Faktoren, die du als belastungsfaktoren zählst, die sie dazu bringen, haben auch zum Teil kulturelle Aspekte.