http://www.spiegel.de/gesundheit/sex/genitalverstuemmelung-in-deutschland-kaum-vorbereitet-a-1103704.htmlMehrere Ärzte berichten, sie hätten von heimlichen Eingriffen in Deutschland gehört. Beschneiderinnen würden eingeflogen, die Kinder schick angezogen, die Beschneidung am Wochenende in abgeschiedenen Rohbauten vorgenommen. Der Druck sei immens. Gynäkologe Harlfinger spricht von einer "Wand des Schweigens". Sind das nur böse Gerüchte?
"Dass niemand die Geschichten belegen kann, muss nicht heißen, dass sie nicht wahr sind", sagt ein Berliner Arzt - und mit Blick auf die Communitys: "Die haben ein System, Komplikationen zu behandeln, ohne dass es auffliegt." Andere wiederum argumentieren: Wenn jemand von solchen Taten wüsste, würde er nicht Alarm schlagen?
Angezeigt wurde in Berlin bislang kein Fall, seitdem es den Straftatbestand gibt. An Europas größter Uniklinik, der Berliner Charité, hat man keinerlei Anhaltspunkte. Der Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sagt, es gebe wenige bis gar keine Fälle. Größere Kinder werden allerdings im Genitalbereich nicht angeschaut. Aber auch Maske sagt: "Bei Flüchtlingskindern legen wir vermehrt Augenmerk drauf."
Es scheint hierzulande noch nicht viele Fälle zu geben.
Was auch hieran liegen kann:
Um Genitalverstümmelung zu verhindern, müssen aus Sicht von Experten Grundfeste umgestoßen werden. Terre des Femmes will das in dem Projekt "Change Plus" mit gut vernetzten Menschen erreichen, die geschult werden. Sie sollen ab September potenziell gefährdete Familien in ihren Reihen erkennen und das Gespräch über die Notwendigkeit der Eingriffe suchen. In Berlin sind das vier afrikanische Frauen und zwei Männer, in Hamburg ist den Angaben zufolge auch ein Imam dabei.
Es geht nicht nur um Aufklärung, sondern auch darum, die Strafbarkeit zur Sprache zu bringen. Jedoch gehen Kinder in der Regel nicht gegen die eigenen Eltern vor.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass ich bislang nur sehr wenige Migrantinnen muslimischen/afrikanischen Hintergrundes überhaupt behandelt habe, selbst wenn ganze Familien auflaufen. Behandelt werden Männer, für Frauen scheint das nicht als so wichtig angesehen zu werden, Hauptsache sie können dolmetschen....
Wenn sich das auch auf andere medizinische Bereiche übertragen lässt, bleiben diese Fälle vorerst im Dunklen.
MfG
Dew