@Abahatschi Es gibt über viele Themen keine "objektive Wahrheit" zu berichten, sondern immer nur verschiedene Ansichten.
Wenn ein Medium berichtet, dass Firmen meinen, dass ihnen bald Facharbeiter fehlen, dann können sie auch darüber berichten, ohne einen eigenen Standpunkt dazu auszudrücken. Man kann mit der Meldung aber mit wenigen Worten auch eine Position beziehen.
Dann ist es am Leser, der hierzulande zum Glück nicht auf ein bis drei Medien angewiesen ist, sich durch Information in anderen Medien daüber ein Bild zu machen, welche anderen Perspektiven es gibt.
Wir haben das in der 9. oder 10. Klasse in der Schule gelernt, aber weil meine Eltern immer eine Tageszeitung und ein Wochenmagazin plus noch andere Zeitschriften abonniert hatten, war das für uns zu Hause sowieso längst bekannt.
Heute scheint man zu erwarten, dass man beim ersten Google-Klick die ganze Wahrheit in 2,5 Minuten fertig serviert bekommt, gerne mit ein Bisschen Scharf, damit einem nicht langweilig wird.
Kommentare werden oft als Meinung des Mediums missverstanden, selbst wenn jede Woche ein anderer Redakteur eine andere Meinung hat. Aber man müsste ja jede Woche mal nachlesen, was in einem Medium geschrieben wird, um das wahrzunehmen.
Ja, es gibt Kritik an einigen Berichterstattungen...
in genau den Medien, die man kritisiert. Es gibt nämlich auch noch selbstkritische Betrachtungen.
Ich kann das Gejammer nicht mehr hören, dass wir keine "Neutrale Berichterstattung" hätten. Wir haben hier mehr Möglichkeiten, uns zu informieren, als die meisten Menschen irgendwo sonst auf der Erde, und eine sehr weit gehende Pressefreiheit. Auch das ist ein Reichtum.