Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Individualist

Warum redest du von Belegen? Das ist eine Frage: Wenn deine Familie oder irgendeine andere dir wichtige Person liquidiert wird, wirst du das Ganze etwa lockerer sehen, wenn sie nicht aufgrund ihrer Herkunft oder Rasse getötet wurde, sondern "nur" aufgrund ihrer Meinung?

@Jero
Klar will ich belege, nenn mir einen konkreten Fall wo jemand gesagt hat Kommunismus ist doof und deswegen seine ganze Familie dran glauben musste, sowas ist doch totaler Blödsinn. Du schmückst die mit Begebenheiten die nie passiert sind. Das ganze Familien ausgelöscht worden sind, ganze Dörfer und Städte war beim Nationalsozialismus der Fall.

@Individualist

Du willst mir also ernsthaft weismachen, dass es bis heute in keinem kommunistischen System zu Verfolgung, Zwangsarbeit, Hinrichtungen und Massenmord von politisch Andersdenkenden kam?

@Jero
wo soll denn diese diskussion eigentlich hinführen? du betrachtest die gräueltaten der diktaturen aus sicht der opfer. hier gibt es wohl keinen unterschied, denn toter als tot kann niemand sein. der unterschied wird erst aus sicht der diktatoren sichtbar, und darum geht's doch.

@richie1st

richie1st schrieb:du betrachtest die gräueltaten der diktaturen aus sicht der opfer. hier gibt es wohl keinen unterschied

Offenbar schon. Nach der Logik gewisser Leute ist der Mord aus rassistischen Gründen anscheinend verwerflicher als der Mord aufgrund der Meinung. Letzteres ist wohl nicht so sehr zu bedauern.

der unterschied wird erst aus sicht der dikatoren sichtbar, und darum geht's doch.

Darum geht es? Warum? Etwa weil man den einen mehr entlasten will als den anderen? Und wo liegt der Unterschied? Zur Etablierung und Bewahrung von diktatorischen Systemen braucht man Feindbilder und die Liquidierung von politisch Andersdenkenden und Menschen, die einem nicht in den Kram passen. Der Unterschied besteht nur darin, wen man sich dafür aussucht.

@Jero

Jero schrieb:Offenbar schon. Nach der Logik gewisser Leute ist der Mord aus rassistischen Gründen anscheinend verwerflicher als der Mord aufgrund der Meinung. Letzteres ist wohl nicht so sehr zu bedauern.

Ich mache es mal kurz: Adolf Eichmann und viele andere auch wurden hingerichtet weil sie Nazis waren, im Prinzip weil sie eine andere Meinung hatten und was du machst ist das du diese Hinrichtungen mit den Mord an Juden gleich setzt. Ja damit beschönigst du sogar Hassverbrechen und bitte lass das sein, da kann man gar nicht soviel essen wie man kotzen möchte.

@Individualist

Ich mache es mal kurz: Heinrich Himmler und viele andere auch wurden hingerichtet weil sie Nazis waren, im Prinzip weil sie eine andere Meinung hatten und was du machst ist das du diese Hinrichtungen mit den Mord an Juden gleich setzt.

Nein, sie wurden nicht hingerichtet, weil sie Nazis waren, sondern weil sie Millionen Menschen auf ihrem Gewissen haben. Schließlich wurden unter den Allierten auch viele Nationalsozialisten freigesprochen oder zu geringen Haftstrafen verurteilt, weil sie eben nur eine Mitgliedschaft vorweisen konnten. Dieser Vergleich zieht schon wieder nicht.

Eher bedenklich finde ich es, dass du offenbar geneigt bist, die Verbrechen, die in kommunistischen Systemen begangen wurden und weiterhin begangen werden, zu verharmlosen und sie dazu mit den Verbrechen der Nationsozialisten zu vergleichen.

Die Stalinschen Säuberungen, in denen Millionen Menschen verfolgt und getötet wurden, die Deportationen in die Gulag-Strafarbeitslager stehen den anderen Verbrechen in nichts nach. Ich finde es "interessant", dass du den Mord an politischen Opponenten so zu relativieren versuchst und ihn als Mord zweiter Klasse hinstellst, der ja nicht sooo schlimm ist, weil ja nicht nach Herkunft oder Rasse gemordet wurde.

@Jero
ist es nicht eher so, dass die betrachtung dieser gräueltaten aus sicht der opfer den unterschied der qualität der grausamkeiten außer acht lässt? in dieser frage war wohl hitler eine andere dimension und das untergräbst du indem du beide auf eine stufe stellst. ich wüsste nicht wo diese argumentation sonst hinführen soll...

@richie1st

Worin liegt der Unterschied in der Qualität der Grausamkeiten? Zeichnen sich nicht beide Diktatoren durch extremen Menschenfeindlichkeit aus? Geht es um das Motiv für den Massenmord oder um die Tatsache, dass beide dazu fähig waren? Ich glaube, es ist nicht jedem klar, was Stalin im Laufe seiner Herrschaft angerichtet hat. Hitler und Stalin werden überdies immer wieder in einem Atemzug genannt, das ist auch nichts Außergewöhnliches.

@Sanguinius

Sanguinius schrieb:Für dich zählen nur die und für mich zählen die Toten an der Mauer und durch die Stasi auf der anderen Seite auch.

OK, aber durch die Wiedervereinigung haben diese Todesfälle schlagartig aufgehört.
Was wollen wir aber unternehmen, damit es zu keinen weiteren Toten durch Rechtsextreme kommt?

Ach ja, die meisten Todesopfer der Mauer waren Republikflüchtlinge und das war in der DDR eine Straftat. Welche Straftaten haben die Todesopfer der Rechtsextremen begangen?

Angezündete Kinderwagen in Prenzlauer Berg Täter nennt "Schwabenhass" als Motiv

Mittlerweile sieht man alle paar Meter einschlägige Schmierereien auf pastellfarbenem Hausputz. Parolen wie „Schwaben raus“ oder „Schwaben verpisst euch!“ gehören noch zu den harmloseren Antipathie-Bekundungen. Zuletzt wurde unter den Bewohnern im Bezirk über einen Aufruf diskutiert, der an einer Wand in der Kollwitzstraße prangte und in seiner Wortwahl kaum drastischer sein könnte: „Tötet Schwaben“. Was die einen als berechtigte Gentrifizierungskritik empfinden, ist für die anderen Rassismus. Die Debatte um Überfremdung, steigende Mieten und sozialen Wandel, für die der Schwabe symbolisch steht, hatte damit ein neues Maß an Aggressivität erreicht – und jetzt also „Schwabenhass“ als Motiv für Brandstiftungen.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/taeter-nennt-schwabenhass-als-motiv/4529054.html

http://www.taz.de/Klage-wegen-Diskriminierung/!76795/

Klage wegen Diskriminierung
Rassismus ohne Folgen

Der Deutschtogolese David G. wurde wegen seiner Hautfarbe nicht in eine Reutlinger Disco gelassen. Das müsse er hinnehmen, sagte ein Richter. Jetzt geht G. in Berufung.

Der in Deutschland aufgewachsene David G. ist vom Urteilsspruch des Tübinger Richters enttäuscht und fühlt sich ein zweites Mal gedemütigt. "Ich hatte das Gefühl, der Richter wollte erst gar nicht verstehen, was es bedeutet, wegen seiner Hautfarbe herabgesetzt und ausgegrenzt zu werden", sagt er. Gegen rassistische Anspielungen und dumme Witze habe er sich zwar mittlerweile ein "dickes Fell" wachsen lassen.

stimmt auch das ist nicht "rechtsextremistisch" - aber die wachsende ausgrenzung deutschen gegenüber mit anderer hautfarbe ist nicht tolerabel und passt nicht in unser eigentliches weltbild

Merlina schrieb:Man kann auch absolut die Augen verschließen.
Oder anders: vielleicht stellt man sich mit Vorliebe auf eine gewisse Seite und übersieht da ganz bewusst, gewisse "Kleinigkeiten" ;)

Ich nehme diesen Satz mal zum Anlass, mich zu entschuldigen.
Oder anders: vielleicht stellt man sich aus Versehen auf eine gewisse Seite und übersieht da unbewusst gewisse "Kleinigkeiten"

Ich habe dazugelernt. @rumpelstilzche Verzeihung!

Im Gegenzug wird immer laut nach einer Differenzierung gerufen, wenn es um Rechtsextremisten geht, da ist man dann Nationalist, Patriot, oder einfach nur vaterlandsliebend, oder Neo-Konservativ, oder national Konservativ, oder, -eine ganz tolle Wortschöpfung-, "Nationaler Sozialist", -Hauptsache man versucht sich ideologisch abzugrenzen, obwohl man sich allzuoft genau derselben Argumentation bedient.

Da wird aus Islamhetze, dann angebrachte Islamkritik(wobei es da auch eine notwendige konstruktive Kritik und eine schlicht Verhetzende gibt), oder da wird die gute alte "Eugenik" wieder zum Stand der modernen Wissenschaft erklärt und angebliche "Volksvermischer" denunziert.

Da wartet man nicht selten vergebens, dass jene, die sich hier seitenlang um eine Gleichung zwischen links und rechts bemühen, darauf, -sich distanzierend-, eingehen.

Das bleibt dann wieder den Demokraten überlassen, die sich zurecht durch solche Aussagen auf den Schlips der demokratisch-freiheitlichen Grundordnung getreten fühlen.

bit schrieb:Sind das deine Helden weil die massenhaft Ausländer getötet haben?

Mal ne Frage, was willst du in dem Zusammenhang jetzt mit Ausländern. Hitler waren Ausländer egal, er ließ in erster Linie Juden umbringen, ob das Deutsche waren interessierte ihn herzlich wenig.

Individualist schrieb:Du kannst es Hundert oder Tausend mal behaupten dass der Kommunismus schlimmer als Nationalsozialismus ist, es ist einfach falsch. Ich zitiere: "mindestens so schlimm also größer/gleich".

Ich behaupte nicht, ich sage lediglich was Tatsache ist. Der Kommunismus ist schlimmer, es ist sogar so, das der Nationalsozialismus nur ein rassistischer Abklatsch davon ist. Systematischer Massenmord, Konzentrationslager und vieles mehr hat es vorher schon in der Sowjetunion gegeben, das haben die Nazis von den Kommunisten wie so vieles abgeschaut. Im Endeffekt ist der menschenverachtende Teil vom Kommunismus übernommen und nur die Klassenideologie wurde durch eine Rassenideologie ersetzt.
Aus der "Bourgeoisie", dem "Ausbeuter" im Kommunismus hat man im Nationalsozialismus den Juden gemacht.

Individualist schrieb:Stalin hat viele hinrichten lassen weil sie ihn politisch gestört hatten und nicht wegen der Hautfarbe, dazu hatte Stalin auch mehr Zeit als Hitler.

Für mich ist Mord nunmal Mord ob du jemanden tötest, weil dir sein Gesicht nicht gefällt oder für etwas was dieser sagt das spielt keine Rolle.

Individualist schrieb:Wäre Hitler genauso alt geworden wie Stalin und hätte er weiter gemacht nach dem Prinzip Tod pro Zeit dann hätte er wesentlich mehr auf dem Gewissen.

Und dieses Wissen ziehst du aus deiner Wahrsagerkugel?

Individualist schrieb:Rechtsextremismus ist gegen Menschen anderer Hautfarbe, andere Herkunft, andere Religion, Obdachlose, Behinderte und wer sonst nicht in den Kram passt.

Ziehe ich daraus, das alles was gegen eines oder mehrere der aufgezählten ist, rechtsextrem ist, dann hast du soeben den Kommunismus als Rechtsextrem geoutet.

@Sanguinius
Stalin war auch per Definition gar kein Kommunist sondern ein Stalinist, nach seinem Tod hat man auch die Sowjetunion entstalinisiert.

Holocaustleugnung

Relativierung

Früh wurden auch Verbrechen Stalins mit dem Holocaust verglichen: Dieser verblasse gegenüber den Mengen an Dissidenten und Christen, die in sowjetischen Gulags ermordet worden seien – und deren Erfindung Holocaustleugner oft Juden zuschreiben. Dass diese Zwangsarbeitslager Vorbilder für die Arbeits- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten gewesen seien, vertritt seit 1986 der Historiker Ernst Nolte. Er bestreitet den Holocaust nicht, sieht ihn aber als Reaktion auf vorhergegangene Verbrechen des Stalinismus und auf eine Kriegssituation. Dies führte in Deutschland zu einem Historikerstreit, der im Ergebnis die Singularität des Holocaust weitgehend bestätigte.

Wikipedia: Holocaustleugnung

@Individualist
Das spielt gar keine Rolle, der Stalinismus ist nunmal eine Ausprägung des Kommunismus ein reeler Umsetzungsversuch dieses und ich kenne keinen der jemals gut war. Auf der Suche eines solchen könnt ihr auch gleich einen Beweis für den Äther finden.

Ist das Thread-Thema falsch oder die Relativierung fehl am Platze?
Der Stalinismus hat niemanden reich gemacht.
Aber am Nationalsozialismus haben sich Einige "gesund gestoßen."

Das ist ja wohl der Sinn der Veranstaltung
-national
-nationalsozialistisch
-national und sozial
oder
Neue Rechte

Einige sollen sich in aller Ruhe "gesund stoßen" können.

eckhart schrieb:Der Stalinismus hat niemanden reich gemacht.

Nein, natürlich nicht. Die Funktionäre halten ihr Gelübde ebenso wie Priester ihr Zölibat.

Individualist schrieb:Stalin war auch per Definition gar kein Kommunist sondern ein Stalinist, nach seinem Tod hat man auch die Sowjetunion entstalinisiert.

Wer ist denn per definitionem ein Kommunist?

schmitz schrieb:Im Gegenzug wird immer laut nach einer Differenzierung gerufen, wenn es um Rechtsextremisten geht, da ist man dann Nationalist, Patriot, oder einfach nur vaterlandsliebend, oder Neo-Konservativ, oder national Konservativ, oder, -eine ganz tolle Wortschöpfung-, "Nationaler Sozialist", -Hauptsache man versucht sich ideologisch abzugrenzen, obwohl man sich allzuoft genau derselben Argumentation bedient.

Stets brüllen sie nach Differenzierung von ihren Steine-Schmeißenden Genossen, die gerne mal Autos anzünden und wieder Gulags einführen wollen. Da wird man ganz einfach zum AtomKraft-Gegner oder Multi-Kulturalisten, auch gerne zum Verteidiger der Arbeiterklasse oder Sozial-Demokrat.