johann_82 schrieb:Im Prinzip war das ja in der DDR so. Es solle ein friedliches Miteinander der Völker geben, mit GESUNDER Konkurrenz.
Für mich war das nicht mal in der DDR so.
"Das friedliche Miteinander ...
Die Klassenbrüderschaft ...
Die Waffenbrüderschaft ...
nichts als hohle Phrasen.
In Wirklichkeit nur Ressantiments, wohin man schaute.
Zusammengekittet mit einer beispiellosen Doppelmoral.
Wenn ich als Zehnjähriger auf einer Strasse im jetzigen Tschechien unterwegs war, fragte man mich "Ost oder West?" Bei "Ost" war das "Gespräch" beendet.
An unzählige solcher "Gesprächs"torsos kann ich mich erinnern.
Auch bei Besuchen in Polen oder in Beziehung zu uns oder auf die überall stationierten Russen - also Tschechen und Polen gegenüber Russen - war die Stimmung unter dem Deckel ganz schön agressiv.
Der Deckel, ja unter dem sozialistischen Deckel hat es vielerorts ganz schön gegährt.
Schlimmes Beispiel Jugoslawien.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus war in der DDR noch lange nicht vorbildhaft.
Der Internationalismus, der wie eine Monstranz vor sich hergetragen wurde, war lediglich politisch motiviert.
Für mich ist Nationalismus eine Eigenschaft, die zwar noch verbreitet ist, jedoch (wie das Rauchen), im Zuge seiner persönlichen Weiterentwicklung von jedem Einzelnen überwunden werden sollte.
Trotzdem wird auch weiterhin jeder Jugendliche in einer gewissen Phase dafür empfänglich bleiben.
Randale auf Fussballplätzen, in Dorfdiskos und ähnliches, das gehört alles zusammen.
Das musss Generation für Generation überwinden.
Je früher, desto besser.
Es wäre erfreulich, wenn bereits Zwanzigjährige nicht mehr durch Zäune, Grenzen und Bewaffnete voreinander bewahrt werden müssten.
Das ist aber schon ein Zugeständnis, ich meine in Wirklichkeit Zehnjährige.
Ich halte Egoismus und Nationalismus für Kinderei !