Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
29.07.2011 um 14:53@kiki1962
Mit ,,abschließen" meine ich nicht vergessen, totschweigen oder verdrängen der Wahrheit.
Ich meine damit das Anerkennen der Tatsache, dass die damaligen Deutschen, die Nationalsozialisten, absichtlich gigantische Verbrechen begangen haben, die nicht wieder gut zu machen sind. Aus dieser Tatsache muss man seine Lehren ziehen und dafür sorgen, dass es auf keinen Fall eine Wiederholung gibt.
Das ist für mich ,,abschließen".
Ich bin erst seit wenigen Jahren aus der Schule raus, Geschichte war dort eines meiner absoluten Hauptfächer und ich habe auch häufig mit Geschichtsstudenten auf Lehramt zu tun ;)
Von einem ,,geringen Geschichtsunterricht" rund um den Nationalsozialismus kann absolut keine Rede sein. Die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex nimmt einen SEHR großen Anteil im Geschichtsunterricht ein, diese Zeit wird von zahlreichen Seiten her genau beleuchtet, politisch, moralisch, militärisch etc.
Es ist sicherlich richtig, dass vielen Neonazis genaueres Wissen über die Schrecken der NS-Zeit fehlt. Das liegt aber sicher nicht am grundsätzlichen Lehrplan.
Sondern daran, dass diese Leute auf vermeintlich positive Geschichten von Kameradschaft und Heldentum usw. reinfallen.
Und es liegt auch in der Art und Weise, wie das Thema Nationalsozialismus in der Schule behandelt wird. Man betont sehr stark die Schuld der Deutschen. Nicht der ,,damaligen Deutschen", sondern ,,der Deutschen", womit indirekt auch die heute lebenden Menschen eingeschlossen werden. Die - wie du richtig bemerkt hast - in der Mehrzahl absolut nichts mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen zu tun hatten.
Es wird sich nicht vor die Schüler gestellt und gesagt:,,Ihr seid Schuld am Nationalsozialismus!"
Jedoch wird durch die eingehende Konzentration darauf, was die damaligen Deutschen angerichtet haben, genau das impliziert, vielleicht nicht einmal von den Lehrern oder den Erstellern der Lehrpläne bewusst.
Man leitet aus den Geschehnissen von damals, mal mehr, mal weniger deutlich ausgesprochen, ab, dass Deutsche keine Forderungen an Migranten oder Nicht-Christen stellen dürfen, keine Einschränkungen zum Wohle der Gemeinschaft fordern dürfen, keine Einhaltung der deutschen Gesetze.
Was glaubst du denn, was das liebste Schimpfwort von Migranten für Deutsche ist?
,,Nazi". Wahrscheinlich weiß gar nicht mal jeder, was den Nationalsozialismus ausgemacht hat.
Aber jeder weiß, dass Deutsche darauf sehr empfindlich reagieren, weil es für sie ein Vorwurf ist, der eine Verbindung zu fürchterlichen Verbrechen darstellt.
Dies löst schließlich einen Widerwillen bei manchen Leuten aus, weil diese sich sagen:,,ICH hab doch nichts gemacht! Ich konnte nichts machen, mich gab es damals nicht! Warum soll ich mich jetzt so beleidigen lassen? Warum darf ich in meinem Heimatland hier nicht fordern, dass sich neue Mitglieder der Gesellschaft genau wie ich an die hier geltenden Regeln halten, ohne Sonderrechte?"
Deshalb sollten wir uns auch mal überlegen, wie die Art und Weise des Geschichtsunterrichtes sinnvoller gestaltet werden kann, weniger vorwurfsvoll.
Es muss klar gemacht werden:
Die damaligen Deutschen, die Nationalsozialisten, haben schreckliche Verbrechen begangen.
Unsere Aufgabe, die Aufgabe der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen ist es, diese Verbrechen sich niemals wiederholen zu lassen.
Das ist unsere Verantwortung, das können wir machen!
Jedoch ist es nicht unsere Verantwortung, ständig in Selbstmitleid und Demut traurig den Kopf zu senken und uns immer nur wieder vorzusprechen und einreden zu lassen, ,,wir" seien schuldig und böse - und dürften aus diesem Grund überhaupt keine Wünsche und Forderungen an Migranten stellen.
Ich bin der festen Überzeugung: Wenn sich dieses Bewusstsein gesellschaftlich herausbildet, dann wird den Rechtsextremen ein sehr wichtiger Boden entzogen. Denn momentan profitieren sie ausgesprochen von der gegenwärtigen Situation, die vor allem mahnend die Schuld ,,der Deutschen" in ihrer Gesamtheit betont.
Sie schnappen sich die Leute und sagen:,,Hey, du bist okay, du hast nichts gemacht, man will dir nur dummes Zeug einreden, komm zu uns, wir machen das nicht. Wir sorgen dafür, dass du in den Spiegel schauen kannst. Guck dir mal an, wer davon profitiert, wie man dich fertig macht, das sind doch Linke, Grüne, Ausländer..."
Dies jedoch kann man nur bei Leuten machen, denen ein gesundes Selbstbewusstsein fehlt.
Es gilt, dieses gesunde Selbstbewusstsein zu fördern. Für ein friedliches, besseres Zusammenleben aller MENSCHEN in unserem Land!
Mit ,,abschließen" meine ich nicht vergessen, totschweigen oder verdrängen der Wahrheit.
Ich meine damit das Anerkennen der Tatsache, dass die damaligen Deutschen, die Nationalsozialisten, absichtlich gigantische Verbrechen begangen haben, die nicht wieder gut zu machen sind. Aus dieser Tatsache muss man seine Lehren ziehen und dafür sorgen, dass es auf keinen Fall eine Wiederholung gibt.
Das ist für mich ,,abschließen".
kiki1962 schrieb:wer suggertiert denn schuld? ich fühle mich nicht schuldig, ich habe in der zeit nicht gelebt - das und auch obiges wird doch nur "aufgebauscht" - dieses "ich kanns nicht mehr hören" und "endlich mal schluss mit dem allen" erfolgt fast ausschließlich von leuten, die wenig wirklich vertraut sind mit dieser geschichte . . - sie haben erhebliche wissensdefizite und es mangelt ihnen an empathie .. . außerdem ist der geschichtsunterricht zu diesem thema relativ geringAlso ich maße mir jetzt einfach mal aus verschiedenen Gründen an, den aktuellen Geschichtsunterricht besser zu kennen, als du :D
Ich bin erst seit wenigen Jahren aus der Schule raus, Geschichte war dort eines meiner absoluten Hauptfächer und ich habe auch häufig mit Geschichtsstudenten auf Lehramt zu tun ;)
Von einem ,,geringen Geschichtsunterricht" rund um den Nationalsozialismus kann absolut keine Rede sein. Die Beschäftigung mit diesem Themenkomplex nimmt einen SEHR großen Anteil im Geschichtsunterricht ein, diese Zeit wird von zahlreichen Seiten her genau beleuchtet, politisch, moralisch, militärisch etc.
Es ist sicherlich richtig, dass vielen Neonazis genaueres Wissen über die Schrecken der NS-Zeit fehlt. Das liegt aber sicher nicht am grundsätzlichen Lehrplan.
Sondern daran, dass diese Leute auf vermeintlich positive Geschichten von Kameradschaft und Heldentum usw. reinfallen.
Und es liegt auch in der Art und Weise, wie das Thema Nationalsozialismus in der Schule behandelt wird. Man betont sehr stark die Schuld der Deutschen. Nicht der ,,damaligen Deutschen", sondern ,,der Deutschen", womit indirekt auch die heute lebenden Menschen eingeschlossen werden. Die - wie du richtig bemerkt hast - in der Mehrzahl absolut nichts mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen zu tun hatten.
Es wird sich nicht vor die Schüler gestellt und gesagt:,,Ihr seid Schuld am Nationalsozialismus!"
Jedoch wird durch die eingehende Konzentration darauf, was die damaligen Deutschen angerichtet haben, genau das impliziert, vielleicht nicht einmal von den Lehrern oder den Erstellern der Lehrpläne bewusst.
Man leitet aus den Geschehnissen von damals, mal mehr, mal weniger deutlich ausgesprochen, ab, dass Deutsche keine Forderungen an Migranten oder Nicht-Christen stellen dürfen, keine Einschränkungen zum Wohle der Gemeinschaft fordern dürfen, keine Einhaltung der deutschen Gesetze.
Was glaubst du denn, was das liebste Schimpfwort von Migranten für Deutsche ist?
,,Nazi". Wahrscheinlich weiß gar nicht mal jeder, was den Nationalsozialismus ausgemacht hat.
Aber jeder weiß, dass Deutsche darauf sehr empfindlich reagieren, weil es für sie ein Vorwurf ist, der eine Verbindung zu fürchterlichen Verbrechen darstellt.
Dies löst schließlich einen Widerwillen bei manchen Leuten aus, weil diese sich sagen:,,ICH hab doch nichts gemacht! Ich konnte nichts machen, mich gab es damals nicht! Warum soll ich mich jetzt so beleidigen lassen? Warum darf ich in meinem Heimatland hier nicht fordern, dass sich neue Mitglieder der Gesellschaft genau wie ich an die hier geltenden Regeln halten, ohne Sonderrechte?"
Deshalb sollten wir uns auch mal überlegen, wie die Art und Weise des Geschichtsunterrichtes sinnvoller gestaltet werden kann, weniger vorwurfsvoll.
Es muss klar gemacht werden:
Die damaligen Deutschen, die Nationalsozialisten, haben schreckliche Verbrechen begangen.
Unsere Aufgabe, die Aufgabe der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen ist es, diese Verbrechen sich niemals wiederholen zu lassen.
Das ist unsere Verantwortung, das können wir machen!
Jedoch ist es nicht unsere Verantwortung, ständig in Selbstmitleid und Demut traurig den Kopf zu senken und uns immer nur wieder vorzusprechen und einreden zu lassen, ,,wir" seien schuldig und böse - und dürften aus diesem Grund überhaupt keine Wünsche und Forderungen an Migranten stellen.
Ich bin der festen Überzeugung: Wenn sich dieses Bewusstsein gesellschaftlich herausbildet, dann wird den Rechtsextremen ein sehr wichtiger Boden entzogen. Denn momentan profitieren sie ausgesprochen von der gegenwärtigen Situation, die vor allem mahnend die Schuld ,,der Deutschen" in ihrer Gesamtheit betont.
Sie schnappen sich die Leute und sagen:,,Hey, du bist okay, du hast nichts gemacht, man will dir nur dummes Zeug einreden, komm zu uns, wir machen das nicht. Wir sorgen dafür, dass du in den Spiegel schauen kannst. Guck dir mal an, wer davon profitiert, wie man dich fertig macht, das sind doch Linke, Grüne, Ausländer..."
Dies jedoch kann man nur bei Leuten machen, denen ein gesundes Selbstbewusstsein fehlt.
Es gilt, dieses gesunde Selbstbewusstsein zu fördern. Für ein friedliches, besseres Zusammenleben aller MENSCHEN in unserem Land!