Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Paka

Paka schrieb:Ich hab auch schon in anderen Foren erlebt, dass rechtes Gedankengut mehr und mehr toleriert wird

Wenn extreme Positionen mehr und mehr Zuspruch finden und gesellschaftlich kommentarlos übernommen werden, sind derlei Standpunkte bald nicht mehr rechtsextrem, sondern nur noch rechts.

@niurick
Du meinst gesellschaftliche, oder gar staatliche Anerkennung extremer Positionen, einschließlich Relativierung, oder gar propagandistischen Wegleugnens der geschichtlich dokumentierten Fakten, würden aus einem X automatisch ein U machen und alle müssten dann brav im Gleichschritt marschieren?

@schmitz

Ich spreche von der Etablierung bestimmter Denkweisen.
Gehen wir ins Französische. Wenn da jemand undeutlich spricht, ist die Redewendung dafür "sprechen wie ein Neger". Das ist der feste Ausdruck dafür.
Wir sehen also, dass die Frage, was extrem ist, lediglich über die Anzahl derer definiert wird, die etwas (z.B. Vorurteile) benutzt.

@niurick
Ach, in welchem politischen Lager des "Französischen" ist dies denn eine gängige Redewendung? Ich kenne das trotz meiner französischen Vorfahren nicht, woran mag das liegen?

Ich denke mal, dass schnell klar sein kann, woher der Wind weht und nur weil etwas gesellschaftliche Anerkennung, oder gar staatliche Legitimation findet, bleibt es dennoch extrem, oder möchtest Du das Gedankenspiel mal mit den Gesetzen und Ereignissen des Dritten Reiches durchspielen?

@schmitz

schmitz schrieb:woran mag das liegen?

An Deinen Französischkenntnissen.

@niurick
Natürlich, das wird es sein...^^ Und der Rest meiner Ausführungen bleibt bei Deinem Schnellschuss unberührt?

@schmitz

Die Diskussion hatten wir mehrmals. Und dennoch fragst Du immer wieder nach.
Warum verstehst Du nicht, dass es übergeordnete Menschenrechte gibt, auf die sich die Theorie der Entextremisierung nicht anwenden lässt?

@niurick
Ich kann mich gerade nicht erinnern, warum ich Deiner Logik folgend, die Nürnberger Rassegesetze plötzlich nicht mehr menschenverachtend und als extrem empfinden sollte, nur weil da eine staatliche Legitimation hinterstand? Oder verstehe ich Dich da grundsätzlich falsch?

Dem Kern der Sache aber, dass aus ehemals rechtsextremistischen Positionen nunmehr gesellschaftlich akzeptierte und gar hofierte demokratische Positionen werden und geworden sind, ist unter größter Besorgnis zu zu stimmen, das wird auch von mir und meinem Bekanntenkreis so wahr genommen.

@Paka

Da stimme ich dir zu die rechten und intoleranten Aussagen und User werden immer mehr und sie werden immer frecher, das sind schon keine Einzelhaltungen mehr, es ist eher die schweigende Mehrheit die inzwischen nicht mehr schweigt- es ist en vogue geworden. Das sieht man überall im Netz.

@Puschelhasi
Ich hoffe, du fasst meinen Beitrag jetzt nicht falsch auf - aber ich vermute 90% dieser angeblichen "rechten User" sind nur pubertierende Jugendliche, welche zu dumm/naiv/ungebildet sind um anders zu argumentieren. Die haben zB nen Türken in der Klasse den sie nicht mögen, deshalb sind alle Türken für die scheiße. Oder sie hörn vom Elternhaus dass Ausländer doof sind und Arbeitsplätze klauen und zack - plappern sies nach.

Ich glaub wirklich, dass nur ein Bruchteil hier wirklich eine Ahnung von Rechtsradikalismus hat.

@belphega

Hoffen wir es, aber selbst diese dummen Jungs haben früher sofort vehementen Widerspruch erfahren, heute sehe ich das nicht mehr. Und das betrübt mich.

@belphega
Was Äußerungen in einem öffentlichen Raum, mit anonymem Hintergrund angeht spielt die Motivation eigentlich keine Rolle. Wichtig ist, die Hemmschwelle hin zu rechtsextremen Äußerungen und somit auch der offene Umgang mit rechtsextremer Propaganda, oder die Agitationen der so genannten Neuen Rechten, finden Gehör und Zugang in die pubertären Köpfe, wo dies dann, bleibt es unwidersprochen, wachsen und reifen kann. Aber hast schon Recht, nicht hinter jeder rechtsextremistischen Äußerung steckt auch ein Vollblut Neonazi.

@schmitz
Es gehört nicht verboten - es gehört viel intensiver gelehrt.
Man sollte Menschen in Punkto Ethik vieles näher bringen.

Ich finde es nicht gut, dass Rechtsradikalismus und Faschismus (das Neo lass ich jetzt mal weg) als Tabuthemen totgeschwiegen werden. Man muss der Jugend zeigen, dass damit nicht zu spaßen ist.

@belphega
Ich sehe nicht, dass es totgeschwiegen, oder gar tabuisiert wird, ich sehe viel eher, wie bereits angesprochen, dass der Wind sich dreht, ehemals rechtsextremistisch anmutende Positionen wieder als demokratische Mitte gelten und das Soziale, ewig diskreditierte Linke wird zunehmend kriminalisiert.

Das würde ich besorgniserregend nennen.

Alles was links von rechts steht, wird nun zunehmend als linksextrem, oder mindestens als Gutmenschentum bezeichnet, während der umgekehrte Fall, mittlerweile vielerorts als böswillige Unterstellung gilt.

@schmitz
Mir ist ein friedlicher Rechter lieber als ein Linksextremer.

Extreme sind nie gut. Aber ich kann weder rechts noch links leiden.
Beides Fanatiker, die keine gesunde Weltanschauung verfolgen.

@belphega
Ich habe zwar keine Ahnung, was genau Dich zu dem Statement bewogen hat, aber politische Positionen zu erkennen und abwägen zu können, hilft bei einer eigenen Positionierung enorm.

Ich sehe da eher das Problem einer um sich greifenden Verdrossenheit, die leider nur noch Extreme kennt, weil diese in der Zeitung stehen und der Rest in langweiligen Debatten dahinplätschert.

@niurick
unsere freunde in frankreich würden solch eine bezeichnung nicht benutzen - garantiert nicht -

@belphega

belphega schrieb:Mir ist ein friedlicher Rechter lieber als ein Linksextremer.

sicher würdest du auch sagen: dir ist ein friedlicher linker lieber als ein rechtsextremer ;)

unsere stadtväter meinen auch, wer rechts kritisiert ist extrem links-

belphega schrieb:Ich finde es nicht gut, dass Rechtsradikalismus und Faschismus (das Neo lass ich jetzt mal weg) als Tabuthemen totgeschwiegen werden. Man muss der Jugend zeigen, dass damit nicht zu spaßen ist

Man kann beinahe jeden Tag im TV Dokumentationen über uns böse Nazis sehen.Das Thema ist allgegenwärtig.Ich sehe nicht das dort etwas Totgeschwiegen wird.Im gegenteil alles was heutzutage nicht meinungskonform ist, ist automatisch rechts oder?So eine Entwicklung finde ich viel bedenklicher.