Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Aldaris schrieb:Ich möchte hier Deutschland nicht als harmlos darstellen. Ganz im Gegenteil. Aber ich halte deine Analyse für unzutreffend. Rechtsextreme Szenen gibt es in Griechenland, in Ungarn, Russland, Frankreich und so weiter. Die sind auch alle in Europa vernetzt.

Anscheinend sind die Deutschen wirklich allen überlegen. Man hat hier sogar die weltweit besten Nazis XD

Danke für den Lacher des Abends :D

@Durchfall

Leider wäre das ziemlich unrühmlich. :D

@Realo

Was soll ich jetzt mit der Aussage anfangen? Das ist mal wieder für keinen Menschen nachvollziehbar. Die ganzen Begründer der "neuen Rechten" sind es aber sehr wohl und jegliche modernen Publikationen/Parteiprogramme ect lassen sich darauf zurückführen.
Du kannst doch nicht tatsächlich davon ausgehen, dass dort schlicht 1:1 NS-Ideologie vertreten wird.

Und wenn du das als Prämisse für deine Aussage nimmst, ist es vollkommen logisch, dass kein einziger Mensch außerhalb Deutschlands in dein Schema eines Nazis passt.

99% der deutschen Bevölkerung verhält sich völlig ruhig und willig gegenüber der Massenzuwanderung

Wie ist das eigentlich - beispielsweise sind in 10 Jahren 8 Millionen Leute aus dem Nahen Osten zugewandert, und mit der
Wirtschaft läuft es dann doch nicht so gut (wegen weltweiter Wirtschaftskrise), und in Deutschland gibt es wieder viele Millionen Arbeitslose, darunter besonders viele Zuwanderer ( selbst bei günstiger wirtschaftlicher Entwicklung sollen nach Prognosen etwa die Hälfte der Zuwanderer arbeitslos sein) - ist es nicht vorprogrammiert, dass es dann zu sozialen Unruhen kommt?

Was soll ich jetzt mit der Aussage anfangen? Das ist mal wieder für keinen Menschen nachvollziehbar. Die ganzen Begründer der "neuen Rechten" sind es aber sehr wohl und jegliche moderenen Publikationen/Parteiprogramme ect lassen sich darauf zurückführen.
Du kannst doch nicht tatsächlich davon ausgehen, dass dort schlicht 1:1 NS-Ideologie vertreten wird.

Nun, was soll ich sagen? Das größte Nazi-Forum war "thiazi.net" mit einem speziellen nationalsozialistischen Unterforum, in das ich als nur Leser natürlich nicht reinkam. Hab mir aber vom längsten Thread ne Kopie gemacht. Da ging es geschichtlich, angefangen bei Heinrich I. oder gar Otto I., um die historischen "natürlichen Grenzen" des Deutschen Reichs, die ja im Lauf der Jahrhunderte stark schwankten. Die meisten wollten ein Deutschland in den letzten Grenzen des "Heiligen Römischen Reichs", ehe es sich auflöste, Radikalere wollten mehr.

Kurz und gut, die 3 Hauptthemen des Forums waren

(1.) "Deutsche Frage"
(2.) Umgang mit Ausländern
(3.) Hartz 4. :D

Wenn du jetzt sagst, die Neue Rechte sei ganz anders, viel moderner, nicht revanchistisch - falls ich dich überhaupt richtig verstanden habe -, stimmt das in Bezug auf die Publikationen jener Rechter, die ganz öffentlich ihre Theorien verbreiten. Dazu müssen sie natürlich Abstand nehmen von solchen heiklen Themen wie (1.), weil das ganz sicherlich auf den Index käme, so wie thiagi.net ja auch gesperrt worden ist, und sicherlich nicht gut für ihre politische und schriftstellerische Karriere wäre. Dort, wo man nicht so viele Blätter vor den Mund nehmen muss, wirst du aber feststellen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen traditioneller und neuer Rechten. Das "neu" ist nur die politisch gezähmte, selbstzensierte Version einer umfassenderen rechten Ideologie, deren Basis du als Außenstehende(r) nur erraten kannst, allein schon, weil du nicht dazugehörst.

Fierna schrieb:Und wenn du das als Prämisse für deine Aussage nimmst, ist es vollkommen logisch, dass kein einziger Mensch außerhalb Deutschlands in dein Schema eines Nazis passt.

Streng genommen muss es wohl so sein. Nur die Neue Rechte, also die kastrierte Version, hat größere Schnittmengen mit anderen ausländischen Naziorganisationen. Im eigentlichen Kern ist die deutsche Naziszene aber eine rein national(istisch)e Angelegenheit und kann daher auf dieser Ebene gar nicht mit den ausländischen Nazigruppen konvergieren.

Realo schrieb:Da ging es geschichtlich, angefangen bei Heinrich I. oder gar Otto I., um die historischen "natürlichen Grenzen" des Deutschen Reichs

Wie? Erst mit den Ottonen? Da bin ich aber enttäuscht von den Rechtsextremen. Beginnt das alles doch mit den Germanen, wie man dort so verlautbart, Varusschlacht etc.pp.

@Realo

Realo schrieb:Wenn du jetzt sagst, die Neue Rechte sei ganz anders, viel moderner, nicht revanchistisch - falls ich dich überhaupt richtig verstanden habe -, stimmt das in Bezug auf die Publikationen jener Rechter, die ganz öffentlich ihre Theorien verbreiten. Dazu müssen sie natürlich Abstand nehmen von solchen heiklen Themen wie (1.), weil das ganz sicherlich auf den Index käme, so wie thiagi.net ja auch gesperrt worden ist, und sicherlich nicht gut für ihre politische und schriftstellerische Karriere wäre. Dort, wo man nicht so viele Blätter vor den Mund nehmen muss, wirst du aber feststellen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen traditioneller und neuer Rechten. Das "neu" ist nur die politisch gezähmte, selbstzensierte Version einer umfassenderen rechten Ideologie,

Ich sage nicht, dass die neue Rechte "ganz anders" sei, aber ich erkenne diesen expanisven Nationalismus nicht mehr. Jedenfalls nicht überwiegend, natürlich gibt es das weiterhin.
Und diese Publkationen nehmen selten ein Blatt vor den Mund, weil sie teils aus dem Ausland kommen. De Benoist stellt die Menschenrechte in Frage, Mohler bezeichnet sich als Faschisten und propagiert die konservative Revolution, die Partei von Strasser, dass Ethnopluralismus nichts anderes als Rassismus ist, ist auch unstrittig und wenn man bspw bis zum Thule-Seminar geht, wird dort eindeutig NS-Rassenideologie vertreten.

Realo schrieb:deren Basis du als Außenstehende(r) nur erraten kannst, allein schon, weil du nicht dazugehörst.

Diese Aussage müsste ja für dich genauso gelten. Allerdings lässt sich da genug zusammenrecherchieren. Dass es diese Leute nicht mehr gibt, behaupte ich auch nicht, aber dass sie der Großteil sind, wage ich ganz stark zu bezweifeln.

@Aldaris
....neh noch früher, irgendwo in Anatolien!

@Balthasar70

Diese Gegend würde Rechtsextreme garantiert nicht als Geburtsort der Deutschen bezeichnen. ;)

@Aldaris
...na immer noch besser als irgendwo in Afrika :-), war Hitler eigentlich Neger?

Realo schrieb:Nur die Neue Rechte, also die kastrierte Version, hat größere Schnittmengen mit anderen ausländischen Naziorganisationen.

Was? Kastrierte Version?

Wenn ein argloser Newbie nur allein nach dem Wort " Staatspolitik " googelt,
landet er mit dem ersten Suchergebnis mitten im Herzen des ThinkTank der Neuen Rechten. Ohne jeglichen Hürden !

Wikipedia: Institut für Staatspolitik

Die schreiben in ihrer Chronik selbst ganz unverblümt, dass sie sich im Frühjahr 2000 als ein halbes Dutzend Personen der neurechten Szene trafen um die Möglichkeiten institutionalisierter Bildungs- und Forschungsarbeit auszuloten.

15 Jahre sind inzwischen vergangen:

Im Veranstaltungskalender der Semesterpläne geben sich Akademiker, Doktoren und Professoren die Klinke in die Hand.

@Aldaris

Er meint wahrscheinlich die Pontische Steppe, da wo nach Maria Gjimbutas die Urheimat der Indoeuropäer bzw. Indogermanen war.

@eckhart

Das ist aber keine Bezugnahme zu dem von dir aufgeführten Zitat von mir.
Ich hatte übrigens in meiner Auflistung der Hauptthemen von thiazi.net noch Punkt (4.) vergessen, die Holocaustleugnung.

@Realo

Nee, nee, für den Standard-Nazi braucht es Odin und Thor. Wird zumindest in der Szene präferiert.

Realo schrieb:Das ist aber keine Bezugnahme zu dem von dir aufgeführten Zitat von mir.

Vergangenes bedarf nicht dessen, das darauf Bezug genommen wird.
Jetzt zählt.

Woher willst du wissen, dass es keine traditionellen hardcore-Nazis mehr gibt, sondern nur noch die weichgespülten Versionen der Neuen Rechten?

@Realo
Gibt beides. Die Neurechten sind jedoch insofern gefährlicher als dass sie die Stimmenfänger sind weil sie seriöser wirken.
Die klassischen Nazis sind dann meist die, die das was die Neurechten implizieren in die Tat umsetzen.

Hier mal was zu den Rechtsradikalen in der USA:

Eine rechtsradikale Miliz hält im tiefsten Oregon ein Naturschutzgebiet besetzt. Der Protest der schwerbewaffneten Rancher ist mehr als eine Wildwestaktion - sie offenbart Amerikas rassistischen Zeitgeist.

Das Malheur National Wildlife Refuge ist ein Paradies für Ornithologen. 1908 von US-Präsident Teddy Roosevelt gegründet, ist das Naturschutzgebiet in Oregon heute Heimat von mehr als 320 seltenen Vogelarten. Wer sie beobachten will, hat eine mühevolle Tour vor sich: Die nächste Siedlung ist 100 Kilometer entfernt, ein Flughafen 350 Kilometer - im Nachbarstaat Idaho.

Von der beschwerlichen Anreise rät die staatliche Parkverwaltung jetzt aber sowieso ab: "Bis auf Weiteres geschlossen", warnt die Website.
Doch die Schließung ist nicht freiwillig. Seit Sonntag hält eine schwer bewaffnete rechtsradikale Miliz den kleinen - und dank der Feiertage unbemannten - Verwaltungsbau besetzt, außerdem einen Wachturm und die Zufahrt zu dem 800-Quadratkilometer-Areal.

Das Gebiet gehöre dem Volk, nicht dem Staat, behaupten sie: Aus Protest gegen die "Tyrannei" der Zentralregierung in Washington, verkündete Ammon Bundy, einer der Anführer, werde man "Tage, Wochen oder noch länger" ausharren - wenn nicht gar Jahre. Und sollte es wirklich nötig sein, wolle man dafür auch sterben.

High Noon in der Hochwüste: Worum geht es in der eisigen Einöde im Nordwesten der Staaten? Auf den ersten Blick scheint die Aktion - zu der die Männer in Kampfmontur und mit halbautomatischen Waffen anrückten - nur eine weitere, skurrile Zurschaustellung von Wildwestallüren zu sein. Ein Mini-Aufstand, wie er die USA immer wieder mal beschäftigt.

Doch auf den zweiten Blick steckt etwas viel Bedrohlicheres dahinter: Die Besetzung entspricht Amerikas Zeitgeist - einem regierungs- und gesetzesfeindlichen Rassismus, der im Vorwahlkampf und nicht zuletzt dank des polemischen Anti-Washington-Agitators Donald Trump plötzlich neue politische Legitimation gefunden zu haben glaubt.[...]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/proteste-in-oregon-rechtsradikale-besetzen-naturschutzgebiet-a-1070440.html