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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

46.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 08:17
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Nein, das waren zwei verschiedene Situationen.
Dann erkläre mir jetzt mal bitte warum nicht jeder die Freiheit hat in dem Land zu wohnen in dem er möchte. Zumal in Deutschland ja eh die Bevölkerung sinkt und es wurde ja gesagt, dass der Mythos mit der Kriminalität falsch ist.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 11:08
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Tja, dann seid ihr definitiv keine Linken. Je linker man ist, desto weniger Staat befürwortet man.
Da bin ich anderer Auffassung. Als Linksradikaler sage ich: Soviel Sozialstaat wie möglich, aber so wenig Bürokratie, Polizei- und Überwachungsstaat wie nötig!
Der starke Staat der Rechten erschöpft sich i.d.R. in einer überbordenden Polizeipräsenz und einer Überwachungsorgie als Kompensation zu einem fehlenden bzw defizitären Sozialsystem


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 11:38
@collectivist
sehe ich anders... extremistische staaten gleich welcher ausrichtung brauchen und setzen vermehrt auf polizei als gemässigte.

und der unterschied zwischen rechten und linken staaten sind eher die mittel mit denen sie ihre ziele erreichen wollen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 12:18
@interrobang
Als was würdest du dann die von @collectivist beschriebene Form?


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08.07.2015 um 12:25
@collectivist
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Da bin ich anderer Auffassung. Als Linksradikaler sage ich: Soviel Sozialstaat wie möglich, aber so wenig Bürokratie, Polizei- und Überwachungsstaat wie nötig!
Da gehen aber eine Menge Arbeitsplätze flöten. Wie will man so einen Sozialstaat stärken ^^ ?
Klaut sich dann jeder was er braucht ?


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 14:07
@noerdfreak
Was genau meinst du?


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 14:19
Zitat von pathofdecaypathofdecay schrieb:Da gehen aber eine Menge Arbeitsplätze flöten. Wie will man so einen Sozialstaat stärken ^^ ?
Klaut sich dann jeder was er braucht ?
Ja in solche Zwickmühlen kommt man aber nur, wenn man in konservaven Denkmustern verhaftet ist.
Jede Menge Arbeit bleibt in Deutschland unerledigt liegen, weil sie unlukrativ ist.
Lange genug wurde versucht, zB. Pflege, Gesundheit, Instandhaltung der Infrastruktur, öffentlichen Verkehr, alle Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge, Renten usw. usw.
ökonomisch lukrativ zu machen.
Das geht aber immer nur solange, bis man den betreffenden Bereich zugrunde gerichtet und ausgeschlachtet hat.
Dabei war schon immer von vornherein klar, dass nicht alles zu Gewinnerzielungsabsichten taugt.
Die Rechnungen dieser "tüchtigen Gewinnerzieler" bleiben letztendlich nämlich immer an der Allgemeinheit hängen!

Also ist es vernünftig (und keineswegs links), dass alles, was nur mit Verlusten für die Allgemeinheit privatisierbar ist, in den Händen der Allgemeinheit (dh. in den Händen des Staates) bleibt, bzw. dorthin zurückkehrt.

Sozialstaat kann nicht lukrativ sein.
Das widerspricht dem Wesen der Sache!
Schließlich muss die Wirtschaft dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
Und: Eigentum verpflichtet!
Deutschland hat das weltweit älteste soziale Krankenversicherungssystem, dessen Gründung auf Otto von Bismarck zurückgeht. Das von ihm erlassene Gesetz von 1883 beinhaltete eine verpflichtende Krankenversicherung, eine Pensions- und Invalidenversicherung und eine Unfallversicherung. Bismarck propagierte drei Schlüsselprinzipien in der Verantwortung der Regierung: Solidarität (Die Regierung ist verantwortlich für jene, die Hilfe brauchen), Subsidiarität (Minimum an administrativem Aufwand und politischem Einfluss) und Korporatismus (demokratisch gewählte Repräsentation auf Regierungsebene der am Gesundheitssystem Beteiligten)
Wikipedia: Krankenversicherung in Deutschland

Wem Bismarck zu wenig konservativ, zu weit links, zu kommunistisch ist, der möge sich melden.


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08.07.2015 um 14:24
edit:
konservativen


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08.07.2015 um 14:43
@interrobang
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Als Linksradikaler sage ich: Soviel Sozialstaat wie möglich, aber so wenig Bürokratie, Polizei- und Überwachungsstaat wie nötig!
Der starke Staat der Rechten erschöpft sich i.d.R. in einer überbordenden Polizeipräsenz und einer Überwachungsorgie als Kompensation zu einem fehlenden bzw defizitären Sozialsystem
Als was du das beschreiben würdest recht, links, usw...


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08.07.2015 um 14:45
@noerdfreak
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Als Linksradikaler sage ich: Soviel Sozialstaat wie möglich, aber so wenig Bürokratie, Polizei- und Überwachungsstaat wie nötig!
Geht halt ins anarchistische. Hat dan rein gar nichts mehr mit sozialismus zu tun sondern geht vom Politischen wertedreieck in den Liberalismus (mach was du willst es is egal)

Der zweite absatz ist für mich wie gesagt ein merkmal für jegliche extremistische Regierung egal welcher ausrichtung.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 14:48
Zitat von collectivistcollectivist schrieb:Der starke Staat der Rechten erschöpft sich i.d.R. in einer überbordenden Polizeipräsenz und einer Überwachungsorgie als Kompensation zu einem fehlenden bzw defizitären Sozialsystem
@noerdfreak
Da kannst Du nach Ungarn schauen. Eine extrem rechte Regierung.
Dort werden Obdachlose einfach aus der Öffentlichkeit verbannt. Hauptsache man sieht sie nicht.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 14:56
Also ist es vernünftig (und keineswegs links), dass alles, was nur mit Verlusten für die Allgemeinheit privatisierbar ist, in den Händen der Allgemeinheit (dh. in den Händen des Staates) bleibt, bzw. dorthin zurückkehrt.
Vom Grundgedanken her ist das richtig. Allerdings neigen große Verwaltungsstrukturen (und der Staat ist eine besonders große) dazu, einen großen Overhead zu haben und damit ineffizient zu sein. Sowohl was die Kosten an geht, als auch hinsichtlich der Ergebnisse. Das war auch der Grund für die vielen Privatisierungen.
Aber grundsätzlich teile ich diese Ansicht.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Da kannst Du nach Ungarn schauen. Eine extrem rechte Regierung.
Dort werden Obdachlose einfach aus der Öffentlichkeit verbannt. Hauptsache man sieht sie nicht.
Das gleiche könne man aber auch über China sagen. Das ist weder ein spezifisches rechtes noch linkes Problem.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 14:59
Zitat von interrobanginterrobang schrieb:Geht halt ins anarchistische.
Arnarchismus bedeutet soviel wie Herrschaftslosigkeit, deshalb würde ich es nicht so bezeichnen, dass es ins arnarchistische geht. Es gibt ja immernoch einen Präsidenten und parlament usw.
Quelle (sie verherrlicht die Anarchie sehr, ist aber informativ[ich bin vom lesen ja auch kein arnarchist geworden]):
https://pagewizz.com/anarchie/


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08.07.2015 um 15:12
@noerdfreak
deswegen sagte ich das es ins anarchistische geht. und danke ich weis was diese idiotie von anarchy bedeutet.


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08.07.2015 um 15:28
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das war auch der Grund für die vielen Privatisierungen.
Vorgeschoben wurde aber der Grund: "Schuldenabbau" (umschrieben: "Verkauf von Tafelsilber" oder noch verrückter:
"Sparen" (vor allem, weil das Sparschwein leer blieb und stattdessen ein Loch gähnt)

Was sozial ist, kann nicht effizient sein (Ist-Zustand)

Denn ein Ökonomieverständnis, in welchem Effizienz sozial sein muss, wäre ja vernünftig.
Das darf nicht sein.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 15:35
Zitat von eckharteckhart schrieb:Was sozial ist, kann nicht effizient sein
Doch, grundsätzlich schon. Allerdings bedeutet ein renditeorientiertes Unternehmen auch, dass es eine "eingebaute" Kostenkontrolle gibt. Die Leute sind ja motiviert, Geld zu verdienen.
Bei einem nicht renditeorientiertem Unternehmen muss eine solche Kontrolle zusätzlich etabliert werden und ist oftmals nur sehr unzureichend (z.B: Budgets, die sich im nächsten Jahr verringern, wenn man sie nicht ausschöpft)
Zitat von eckharteckhart schrieb:Vorgeschoben wurde aber der Grund: "Schuldenabbau" (umschrieben: "Verkauf von Tafelsilber" oder noch verrückter:
"Sparen" (vor allem, weil das Sparschwein leer blieb und stattdessen ein Loch gähnt)
Es war eben ein kurzfristiger Gewinn zu Lasten eines mittelfristigen Verlustes. Aber ein heutiger Gewinn lässt sich dem Wähler nun mal besser verkaufen, als späterer Gewinn.
Das ist ein bisschen wie bei den Kindern mit den Ü-Eiern.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Denn ein Ökonomieverständnis, in welchem Effizienz sozial sein muss, wäre ja vernünftig.
Das darf nicht sein.
Es widerspricht dem menschlichen Denken. Die meisten Menschen werten persönliche (und unmittelbare) Vorteile weit höher, als allgemeine Vorteile, von denen sie selbst nur mittelbar profitieren.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 15:42
Zitat von eckharteckhart schrieb:Sozialstaat kann nicht lukrativ sein.
Ich interpretiere das jetzt mal so als wärst du der Meinung ein Staat muss profit machen?
Was bringt es uns wenn der Staat 1000.000(ok wir sind glaub ich noch im Minus) auf dem Konto batt, dafür aber z.B. alle Straßen kaputt sind(nicht dass es so ist)?


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 15:45
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es widerspricht dem menschlichen Denken.
Ja, und zwar im Speziellen folgendes:
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Allerdings bedeutet ein renditeorientiertes Unternehmen auch, dass es eine "eingebaute" Kostenkontrolle gibt
Nur die Abflüsse an Kapitalgeber werden gar nicht erst als Kosten verstanden. Warum eigentlich nicht?

Lohnzurückhaltungen haben wir über ein Jahrzehnt lang kennenlernen dürfen.
Von Renditezurückhaltung (im Sinne einer zeitweiligen Schonung des "eigenen" Unternehmens) habe ich noch nie gehört.
Aber es stimmt ja auch:
Kapitalgeber bauen nie eine Beziehung zu ihrem Anlageobjekt auf, sie scheißen drauf.

Das muss nicht dem menschlichen Denken entsprechen, bin ich sicher:
Wikipedia: Solidarische Ökonomie


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

08.07.2015 um 15:49
Zitat von noerdfreaknoerdfreak schrieb:Ich interpretiere das jetzt mal so als wärst du der Meinung ein Staat muss profit machen?
Nein, im Gegenteil.


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08.07.2015 um 16:02
Zitat von eckharteckhart schrieb:Nur die Abflüsse an Kapitalgeber werden gar nicht erst als Kosten verstanden.
Werden sie das nicht? Ich denke schon.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Von Renditezurückhaltung (im Sinne einer zeitweiligen Schonung des "eigenen" Unternehmens) habe ich noch nie gehört.
Doch, das findet genau so statt. Nur wirst Du davon nur dann etwas mitbekommen, wenn Du Anteile hältst.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Das muss nicht dem menschlichen Denken entsprechen, bin ich sicher:
Wikipedia: Solidarische Ökonomie
So etwas funktioniert nur im Kleinen. Dann, wenn sich die Beteiligten kennen oder durch ein unmittelbares gemeinsames Ziel verbunden sind.
Viele Betreibergenossenschaften (Windparks etc.) sind bitter gescheitert, als die erwarteten Renditen ausblieben. Den Genossen ging es da vorrangig um eine Investition, nicht primär um die Verwirklichung eines gemeinsamen Ziels (das war nur ein Bonus), jedenfalls nicht auf Kosten eigener Verluste.
Kleine Genossenschaften können auch funktionieren, wenn sie unrentabel sind.


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