@Tussinelda Ich möchte sagen, dass wir eben nur die zwei Möglichkeiten haben: Dialog und Zurückhaltung (Deeskalation) oder Konfrontation (Eskalation). Politik und Gesellschaft können den einen oder den anderen Weg gehen, müssen aber mit den Folgen leben bzw. diesen Weg gehen/zu Ende gehen. Wir müssen als Gesellschaft gar nichts, entweder ein Burkaverbot (eine konfrontative Strategie) oder kein Burkaverbot (keine konfrontative Strategie). Es bietet sich eben an, den Ball flach zu halten, wenn die Bevölkerungszusammensetzung das so nahe legt. Die Franzosen zum Beispiel wählen die konfrontative Strategie, bei der Bevölkerungszusammensetzung einer Stadt wie Paris etwa, aber sie gehen diesen Weg anscheinend bis zum bitteren Ende. Die sozialen Folgekosten sind aber viel zu hoch, die deutsche Strategie sieht auch einfach einleuchtender aus.
Du nennst es "Santhandschuhe", ich würde es vielleicht eher Pragmatismus nennen.Es geht auch nicht um DIE Muslime, in Bezug auf soziale Probleme sprechen/schreiben wir wohl eher über Menschen in sozialen Brennpunkten (Berliner Wedding, Neukölln usw.) oder eben Menschen, die eher am unteren Rand der Gesellschaft leben oder sonstig sozial Schwierigkeiten haben. Genau genommen geht es auch eher um Integrationsschwierigkeiten bei manchen Türken, Libanesen usw., sie sind aber parallel dazu Muslime und man weiß nicht genau, inwiefern ihre Religion Einfluss auf ihr (Integrations)verhalten hat, oder?
Du gehst wählen (hoffentlich?), damit sich deine oder die gewählten politischen Repräsentanten mit öffentlichen Sachfragen des Alltags beschäftigen. Wenn du mal auf ne politische Veranstaltung gehst, bei welcher Partei auch immer, werden dir genau solche Sachfragen/Themen begegnen. Solche Dinge werden schon öffentlich besprochen, das läuft nicht immer intern oder nur unter Interessierten und Kennern ab.
Zum Beispiel ist in meiner Heimatstadt unter anderem tagesaktuell, wie wir die Bildungschancen für muslimische Schülerinnen/Mädchen mit Kopftuch erhöhen oder stärken können. Der Oberbürgermeister meiner Heimatstadt hat dazu einen interessanten Vortrag gehalten, weil meine Heimatstadt da ein paar Problemchen hat. Wie geschrieben die Frage, wie Stadt und Behörden die Nase weiter rein stecken können in diese Milieus . Wir müssen als Gesellschaft wissen, was in diesen Milieus vor sich geht, wie es zum Beispiel den Mädchen geht (dürfen sie zum Beispiel schwimmen gehen oder nicht).
Wir brauchen Konzepte, dass sie möglichst alle ihre Talente fair für sich ausbauen können, Stichwort Bildungsgerechtigkeit. Wenn Eltern ihre Kinderlein Zuhause halten oder sonstwie Schwierigkeiten machen, wie kann die Stadt vorgehen?
Über was sich deutsche Kommunen so Gedanken machen, kannst du auch hier mal nachlesen:
https://www.mannheim.de/sites/default/files/page/7130/150706_bildungsbericht2014_rz-ansicht.pdfBesonders auf Seite 29, Bevölkerungszusammensetzung. Die Stadt Mannheim macht sich Gedanken, wie sich die Bevölkerungsentwicklung auf den sozialen Frieden auswirkt. Wie auf die wirtschaftliche Entwicklung, wie auf die Bildung der jungen Menschen.