@Tussinelda, gerne.Ich muss ohnehin noch mein Gespräch mit
@insideman fortführen. Danke für die Erinnerung.
Ein Parlament soll die Bevölkerung abbilden. Ein Lokalparlament soll die Stadtbevölkerung abbilden.
Wieso?
In welchen Punkten?
Hautfarbe? Religion? Ausbildung? Geschlecht? Herkunft? Alter?
Gegenfrage: Bildet ein Parlament die Bevölkerung ab, wenn quasi nur weisse deutsche Männer ohne Migrationshintergrund einen Sitz haben? Was ist mit Frauen, Migranten, Migrantenkindern, Behinderten und auf die Religion bezogen Juden, Muslime usw.? Zumindest in größeren Städten wie Berlin. Berufsstände sollten auch breit vertreten sein, wie Angehörige verschiedener sozialer Schichten. Der Mix aus jüngeren und älteren Personen sollte auch ausgewogen sein.
Solche Fragen besprechen die Parteien oder treffen Entscheidungen ja selber, wenn sie ihre Listen/Wahllisten erstellen. In der (Partei)politik, okay, geht es dann meist um Netzwerkzugehörigkeit bzw. die Stärke einer Strömung innerhalb einer Partei, Einfluss von Personen usw. Und da muss man wiederum sagen, dass in D weiss, deutsch, männlich bisher eben noch in diesen festen Strukturen steckt. Aber ideal ist doch der Mix, wie du ihn selbst aufgezählt hast.
Ich frage mich immer, was soll nun anders passieren, wenn die islamische Community in der Politik vermehrt vertreten ist?
Ich bin kein Muslim. Ich interessiere mich nur für Politik und besuche ab und an Veranstaltungen von Parteien und Politikern. Die Interessenvertreter oder politisch aktiven Muslime (in der Regel türkischstämmig) bringen ihre Argumente vor und sagen in der Regel, es verhilft zur besseren Integration und zur besseren Teilhabe von Muslimen. Und bricht eben rassistische, islamfeindliche Strukturen auf. Und die Formel ist eben simpel, viele türkisch-muslimische Menschen als Bewohner/innen einer Stadt sollten auch dementsprechend repräsentiert werden in Politik und Verwaltung der jeweiligen Stadt. Sagen sie. Wie geschrieben, ich bin kein ganz großer Freund solcher Interessenvertretung, weil mein Anliegen die multikulturelle Gesellschaft ist aus verschiedenen Herkünften, die vielleicht noch auf Augenhöhe sind. Dominanz und Überrepräsentation der einen mag ich nicht bzw. ich kann mich ohnehin nicht damit anfreunden. Ich gebe nur wider, was in Anträgen, Vorträgen usw. so interessantes vorgebracht wird. Aber ich will nicht behaupten, alles ist schlecht oder stimmt nicht so. Deutsche müssen schoooon sich bei manchen Punkten fragen lassen, ob sie denn wirklich alles so richtig machen.
Das ist sicher richtig. Zumindest bei uns brauchst du zu keiner Wahl antreten wenn da ein Mohammed irgendwas kandidiert.
Ich muss mich stellenweise korrigieren: Also die SPD macht das richtig klug. In Berlin schickt sie zum Beispiel in Gegenden, wo viele türkischstämmige und sonstige migrantische Leutz wohnen, türkischstämmige Kandidaten hin. Die SPD Hamburg macht das auch.
So holt sich die SPD ihre Mehrheiten und Stimmen, strategisch einfach genial. Es ist moralisch kritisierbar, weil das gefühlt kaum was mit einem "multikulti" Gedanken an sich zu tun hat, sondern schon mit Ausbeutung und Nutzbarmachung von Menschen (Wahlvieh). Aber es ist klug.
Die CDU (man mag es kaum glauben) nimmt das Wort "Vielfalt" sehr viel ernster. In Bonn haben sie einen indischstämmigen? zum Oberbürgermeister gemacht. Insofern: Also die migrantische Bevölkerung bildet sich nach und nach ab in Politik und Verwaltung, das ist gut.Man muss nur stellenweise schrauben.
Vielleicht sind unsere türkischstämmigen Freundinnen und Freunde manchmal einfach zu forsch und zu ungeduldig. Bei allem, wie
@Tussinelda angedeutet hat, Kritik an der deutschen Gesellschaft und ihrem schon hier und da ausländerfeindlichen Elementen.