vincent schrieb:Was würdest du sagen, wenn es jetzt sehr viele Menschen gäbe, die Anstoß an kurzen Röcken finden würden? Muss man dann kurze Röcke so hinnehmen oder sollte der Gesetzgeber dann mit einem Rockverbot darauf reagieren?
Nicht mit einem Rockverbot, wenn schon nur die Länge festlegen.
Wenn man das mal weiter denkt: Wenn ein Rock nur so breit wie ein Schal wäre, was dann? Dann kann man gleich im Schlüpfer rumrennen, gar keinen Rock anziehen. Was wäre das für eine Gesellschaft, wenn das sehr viele tun würden, weil man es kann und darf?
(mit der Nacktheit sehe ich das genauso).
Nur weil jeder sich frei entfalten können soll, finde ich, sollte man dennoch bestimmte Auswüchse verbieten können ohne dass es dann heißt "Freiheitsbeschneidung und die FDGO ist in Gefahr". Die Beispiele jetzt waren natürlich nur Extreme und theoretisch, dienten aber dazu das Prinzip aufzuzeigen um welches es mir geht.
vincent schrieb:Man kann jetzt die Position vertreten, und anmerken, dass die Sitte dies ja ab einer gewissen Zahl an Menschen - sagen wir die Mehrheit - durchaus auch verfassungskonform gebieten kann und Röcke verboten gehören
Wenn es viele machten in zu kurzen Röcken rumzulaufen oder vielleicht ganz nackt.... hätte ich nichts dagegen.
Aber denke, so ein Verbot wird nie nötig sein, weil die meisten Menschen wissen, was sich wo gehört.
;) Nacktheit halt am Strand aber eben nicht auf belebten Straßen.
vincent schrieb:Es passt nur nicht zum Grundgedanken des Grundgesetzes; die Sitte ist restriktiv anzuwenden und die Individuelle Freiheit und Würde ist meiner Meinung nach absolut vorrangig.
Hmm und was war damals als es noch den Paragr. 175 gab? da gabs doch auch schon das GG?
Du sagst es:
vincent schrieb:Homophobe Einstellungen waren vor nicht langer Zeit ganz normal, die Sitte gebot den Homosexuellen maximale Zurückhaltung;
Und es ist gut so, dass der 175 abgeschafft wurde.
Es ist auch gut so, dass Heirat möglich wurde, gibt's auch noch nicht allzu lange.
Was ich damit sagen will: das GG selbst ist eben auch sehr dehnbar, wie es scheint.
vincent schrieb:Nun sind wir ein ganzes Stück weiter und sehen uns mit einer überholten Ideologie konfrontiert.
du meinst den Islamismus und die Symbolik wie z.B. die Burka?
Die hart erkämpften Freiheiten sollten wir jetzt wofür aufgeben?
Aber andererseits sehen wir uns mit einer überholten Ideologie konfrontiert....
Die persönliche Entfaltung, die freie Meinungsäußerung sollen gedeckelt werden, damit bei vielen Menschen sich nicht irgendein Gefühl auslöst?
Es geht mir z.B. um ein bestimmtes Gefühl. Anderen Menschen geht's vorrangig um diese Ideologie (bei mir kommt das auch noch dazu).
Das ist doch ein klassischer Interessenskonflikt oder nicht?
Gut, nun sagst du, solange sie die Ideologie nicht aktiv ausleben ist alles okay.
Was ist aber mit dem Argument, wenn man jemanden einen kleinen Finger gibt, wird irgendwann vielleicht mal die ganze Hand genommen?
vincent schrieb:Weder ein Rock, noch die Burka verletzt die Rechte anderer.
Kleidungsstücke an sich nicht, ja.
vincent schrieb:Die Burka ist höchstens die nach außen getragene Symbolik für die Verachtung der westlichen Gesellschaft, der Demokratie, und genau den Freiheiten und Werten die hier erkämpft wurden und fallengelassen werden sollen.
genau, da liegt doch der Hund begraben.
Die Symbolik zu vertreten, es zu denken und zu sagen, den Islamismus zu feiern, "den Westen" zu verachten muss erlaubt bleiben.
gilt das auch für Rechtsextrme z.B., wenn sie nicht aktiv werden?
Falls ja, dann muss ich deinem Argument zustimmen, ansonsten kann ich das nicht.