lawine schrieb:ich werde mich auch weiterhin mit dem Thema beschäftigen und fundiert denen widersprechen, die die Vollverschleierung abtun als "normale Kleidung".
Kannst du gerne tun. Kennt man einen Post von dir, kennt man alle.
Fakt ist: Bei uns gilt das GG und nicht die Scharia, somit wird die Burka verfassungsmäßig als Ausdruck einer Religion eingestuft. Aufgrund des verfassungsmäßigen Schutzes aller Religionen ist bei uns die Burka noch nicht verboten, auch nicht sublimiert im erweiterten Rahmen eines "Verhüllungsverbots", das in A, F und wohl bald auch woanders als Vorwand herhalten muss, um das zu verbieten, was man eigentlich nicht verbieten darf. Wenn behauptet wird, dass die Frau in die Burka gezwungen wird, ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass die Scharia nicht die Burkaträgerin beeinflusst, sondern allerhöchstens männliche "Gelehrte". Man muss die Sharia in Deutschland nicht verbieten, damit sie so einflusslos bleibt wie bisher, da sie keine Wirksamkeit auf die Rechtsprechung ausüben kann. Alles was man tun kann, ist die Frau von islamistischen Einflüssen fernzuhalten, auch wenn keiner weiß, wie das gehen sollte und möglich wäre. Aber die Burka verbieten ist genauso dämlich wie das Opfer zu bestrafen, das sich hat schlagen (oder vergewaltigen) lassen.
Aus meiner Sicht gibt es keine Lösung dieses Problems, wenn wir nicht verfassungswidrig werden wollen. Alles was man tun kann ist Religionslehrern, denen man islamistische Tendenzen nachweisen kann, ihr Betätigungsfeld zu entziehen, was ja auch getan wird: gewisse Moscheen werden geschlossen. Mehr kann man in einem Rechtsstaat nicht tun; ein Rest Subversion wird immer bleiben und mit diesem Thema (Subversion) hatten schon immer zu allen Zeiten alle Zivilisationen zu kämpfen; aber keine von ihnen ist durch Subversion zerbrochen, sondern an ganz anderen Dingen. Auf heute bezogen könnte man es als eine der Rechnungen nennen, die der Globalismus zu zahlen hat. Abschottung und Kommunitarismus statt Kosmopolitismus hat sich schon immer als stumpfes Schwert erwiesen, mit dem man sich eigentlich nur selbst verletzen kann. Japan als relativ abgeschottetes Land ist in den letzten drei Jahrzehnten wirtschaftlich und wissenschaftlich-technologisch ein relativer Underperformer; von stärker abgeschotteten Ländern wie Nordkorea, Myanmar, Laos, Mongolei und vielen afrikanischen Staaten ganz zu schweigen.
Wenn die Burkaträgerin ihren männlich-fundamentalistischen Input verliert, wird sie das Burkatragen wohl auch nicht mehr ganz so attraktiv finden. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg, der durch solche Sebastian-Kurzschlüsse ganz sicher nicht erreicht wird und im schlimmsten Fall das Gegenteil des Erwünschten erreicht. Die Zeit, in denen Verbote das gesellschaftliche Leben kennzeichneten, liegt schon ein Jahrhundert zurück.