blorgempire schrieb:Eine Besonderheit - oder auch wieder nicht, denn letztlich war dies in antiken Religion eben immer so: Ein Volk hatte einen Stammesgott.
Richtig, so definierte sich ein Volk. Hinzu kam die Abstammung von den Helden:
Die Griechen beispielsweise stammten alle von Achilles oder von Herakles ab.
Juden und Moslems stammen, je nachdem von Isaak oder Ismael ab.
Abraham hat, je nachdem welches Buch, entweder den einen, oder den anderen in die Wüste geschickt.
Das ist aber meiner Meinung nach, nicht das Bemerkenswerte am Judentum.
Das Bemerkenswerte ist, dass im Gegensatz zu allen anderen (Stammes-)Religionen, den Juden etwas gelungen ist, was so keiner Religion gelungen ist: Weg von den personifizierten Göttern/Engeln hin zur universellen Urkraft/Urgott.
Normalerweise erfolgte es immer anders herum: Universelle Urkraft/Urgott gerät in Vergessenheit, Götter/Engel werden personifizierte Gottheiten.
Das griechische "Chaos"? Brachte Gaia (Erde), Tartaros (Unterwelt), Eros (Liebe), Erebos (Finsternis) und Nyx (Nacht) hervor, die dann irgendwann über ein paar weitere Götter Zeus und co. zeugten. Aber Chaos selbst? So wie viele andere Urkräfte/Urgötter unzähliger Religionen irgendwann verschwunden in die Bedeutungslosigkeit.
Das mag zwar heutzutage für den ein- oder anderen keine Rolle mehr spielen, aber nur so konnte Moral, Ethik und Philanthropie in die Mentalität der Menschen Einzug halten. Es ist kein Zufall, dass das Judentum die erste Religion war, die Menschenopfer verpönte, denn ein unpersönlicher immaterieller einziger Gott muss nicht mit anderen Göttern streiten, sie fressen, Inzucht betreiben usw. und so fort wie so oft in vielen Mythologien weltweit beschrieben, als glorreiche Beispiele für ihre Anhänger.
Ich persönlich rechne das dem Judentum hoch an.
Was den Nahost-Konflikt betrifft:
Die momentane Situation ist der Bestmöglichste Ausgang,
sofern es so bleibt. Der Iran drohte mit einem
massiven Gegenschlag, der nun wohl etwas in die Ferne gerückt ist.
Syrien gehört nicht mehr dem Iran, Hamas und Hisbollah jubeln, .... aber gut was haben wir denn ernsthaft erwartet?
Wenn die angefangen hätten mit "Es tut uns unendlich Leid..." dann hätte ich erstaunt aus der Wäsche geschaut und gleichzeitig das WorldWideWeb nach Nachrichten zu größeren Truppenbewegungen durchsucht, ganz nach dem Motto: Irgendwas ist im Busch!
Dies ging übler aus für den Iran und Russland. Und zu verdanken haben wir das wohl ... Erdogan der selbst wohl nicht wusste was er damit verhinderte. Von mir aus sollen die jubeln, zehnmal besser als wenn wir jetzt darüber diskutieren würden, wo und welche Stadt zwischen Zahal und Pasdaran heiß umkämpft wird.
Und die Mullahs bröckeln....