AlteTante schrieb:Ich weiß nicht, was ihr meint. Es ist auch bei "normalen" Verbrechen, also nicht-politischen Verbrechen unter Einzelpersonen, seit Jahrzehnten üblich, die Schuld an der Tat vorwiegend bei dem Opfer (oder, wenn das unmöglich ist, bei der Gesellschaft) zu suchen. Und je brutaler das Verbrechen, desto stärker wird versucht, das Unfassbare der Tat irgendwie zu minimieren, indem man irgendeine Ausrede sucht, warum das Opfer den Täter zu der Tat getrieben haben könnte, um den Täter irgendwie reinwaschen. Das ist nun wirklich nichts Besonderes; da brauchst du nur in die Krimirubrik zu schauen. Die Opfer haben meistens den Schwarzen Peter. Und das gilt in großen Teilen auch für die Presse. Wenn nicht, wird sie als rechts verschrien.
Hier, im Nahostkonflikt, haben wir das alles in einem extrem großen Maßstab, weil eben viele tausend Leute betroffen sind. Aber die Versuche, die Schuld an allen Terrorakten den davon betroffenen Israelis zuzuschieben, gibt es schon seit mindestens 40 Jahren, denn solange kenne ich das schon aus dem Fernsehen. Die Hamas und ihre Mitstreiter können nun sich wirklich nicht über mangelndes Verständnis der Welt (samt der UNO) beklagen, und die Israelis wissen, dass sie auch dann für viele Menschen als die eigentlich Bösen gelten, wenn sie, wie am 07.10.23 geschehen, zu Hunderten bestialisch ermordet werden, und die Mörder dann als Freiheitskämpfer. Selbst, wenn sie sich, um nicht immer schlecht dazustehen, ohne Gegenwehr abschlachten lassen würden, wie es insgeheim von ihnen verlangt wird, würde man ihnen einen Strick daraus drehen. Das wissen sie und die Hamas weiß das auch.
Tatsächlich hat es
@paxito ja recht einfach und deutlich auf den Punkt gebracht, ebenso teile ich diesen. Was daran nicht zu verstehjen ist, weiß ich nicht aber ich versuche es mal.
Ich kann mir durchaus vorstellen, das zeigt diese Forum ja, dass das ganze Thema als reines Opfer/Täte-Thema gesehen werden kann.
Es gibt Opfer vom 07.10.2023 und die Täter sind dort auch ganz klar die Hamas und bzw Anhänger dieser, denn nicht alle Hamas egal oib Sie den Terror befürworten oder eben nicht, sind dort handelnd gewesen.
Aber das Attentat, welche eine gräßliche Zesur war und welches ich zutiefst verachte, war vo der Hamas geduldet, vermutlich geplant und organisiert und dies haftet für immer an der Hamas und an Gaza. Das ist alles keine Frage, und keiner hat hier das jemals gutgeheißen, sonst wäre er auch den Threads verwiesen worden, da bin ich mir sicher.
Andernfalls gibt es jetzt aber die Position die
@paxito, ich hoffe ich darf ihn da mit aufgreifen, und ich vertreten, dass alles was dort im Nahen Osten passiert ist und weiterhin passiert eine Kausalkette ist, in der jeder der dort auch irgendwie, irgendwo und aber wann auch immer ansässig ist, mal mehr mal weniger eine mal kleineren und mal größeren Anteil an der Eskalation hat.
Und damit ist nicht der Einzelne Jüdische Bewohner gemeint oder das Kind aus Gaza, nein das ganze Thema, die ganze Spirale des Hasses geht über Dekaden. Und wenn du dir das mal historisch und politisch anschaust, wirst du nicht drum rum kommen, das auch Israel, mal mit einer Entscheidung, mal mit einer Aussage, mal mit einer Tat auch eine Teil des Ganzen ist. Wieviel Waage Israel dort erhält ist völlig subjektiv aber es ist ein Teil des Ganzen, nichts anders muss man feststellen.
Und das ist eben keine Propaganda die man der Hamas nachredet, sondern nüchterner Fakt. Wer das anders sieht, gut kann ich mit leben, aber ist halt für mich sinnlos, unseriös und unrealistisch so zu denken, als wenn die Verantwortung in einem Konflikt immer nur an einer Konfliktpartei hängt.
Wenn du das hier so siehst, frage ich mich
@AlteTante, ob du das auch so siehst im Ukraine-Konflikt, hier ist die Nato auch nicht schuldlos, nur die Umstände und Gründe sind andere.....