Ahmose schrieb:Ja, das ist ziemlich traurig. Vielleicht wird die Hamas ja jetzt vertrieben und ein tragfähiges Verwaltungssystem in Gaza etabliert. Aber wenn die Hamas bleibt oder einfach eine andere Terrorgruppe oder ein Autokrat übernimmt, dann wirds leider auch die nächsten 18 Jahre nicht besser werden. Wir werden ja sehen was kommt. Viel Hoffnung auf Besserung habe ich aber nicht.
Es kann aber so nicht weitergehen. Schaut man sich allein mal die Bevölkerungsentwicklung in Gaza an, verdoppelt seit 2006 und dann wieder verdoppelt in 17 Jahren….zusammengedrängt auf einer Fläche, die nicht größer wird, ohne Perspektive, ohne Arbeit, passiv, durchgefüttert von den UN, weiter in der vergeblichen Hoffnung gelassen, dass es irgendwie gelingen kann, Israel verschwinden zu lassen und dass dann natürlich sofort das Paradies ausbricht: das ist doch furchtbar.
Je länger dieser Konflikt dauert, desto mehr komme ich zu der Meinung, dass hier die Weltgemeinschaft versagt hat. Keiner hat das heiße Eisen Nahost je richtig angepackt, es reichte offenbar, humanitäre Hilfe für die Palästinenser (sprich Durchfüttern, was aber anscheinend zu einer hohen Geburtenrate reichte und reicht, woraufhin immer entsprechend mehr Durchfütterhilfe kommt) zu leisten, damit Ruhe im Karton ist und gut. Woanders überlegen sich die Leute, wieviele Kinder sie sich leisten können, das fällt hier anscheinend weg, führt aber eben zu weiteren Problemen und exorbitant mehr „Flüchtlingen“. Gut, diese sichern der UNRWA deren Existenzberechtigung, von daher wird von dort kaum etwas kommen, was irgendwann mal zum Abbau oder gar Stillstand der Anzahl von „Flüchtlingen“ führt. So kommt eins zum anderen, ein Teufelskreis.
Ich finde immer mehr, dass die Unfähigkeit der Weltgemeinschaft, das heiße Eisen Nahost anzupacken, eben zeigt, wie sehr inzwischen die Welt zerfallen ist in verschiedene Interessen, sprich den sog. Globalen Süden und das, was sich im weitesten Sinne westliche Demokratien nennt, wobei das Gleichgewicht sich nicht unbedingt zu Gunsten westlicher Demokratien neigen muss. Die Türkei ist ein Beispiel dafür. (Noch) NATO-Mitglied, mal EU-Beitrittskandidat gewesen, unter Erdogan inzwischen auf islamistischem Kurs.
Insofern hoffe ich doch, dass der jetzige Nahost-Krieg zu irgendwas führt, was wenigstens nicht die Fortsetzung dessen ist, was schon seit Jahrzehnten so lief. Das haben weder die Israelis verdient noch die exorbitant vielen jungen Menschen in Gaza, die dringend eine andere Zukunft brauchen. Gehen tut das nur ohne die Hamas, aber wenn die weiter ihre Unterstützer hat wie den Iran und zusätzlich diverse westliche Demokratien nicht sehen wollen, was da abläuft und meinen, Israel bloß kritisieren und ihm Unterstützung im Kampf gegen die Hamas versagen zu müssen, sehe ich auch schwarz.