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Israel - wohin führt der Weg?

46.629 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

23.04.2024 um 22:19
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Weil wir keine haben
Kann man so sehen. Ist aber nicht unbedingt so. Russland hat starke geostrategische, politische, wirtschaftliche und militärische Nachteile für den Krieg gegen die Ukraine in Kauf genommen. Natürlich kann man sich jetzt sagen, das diese Nachteile nicht schwerwiegend genug gewesen sind um Putin abzuschrecken. Aber das kann man sich ja immer sagen.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Und was jetzt ? Selbstaufgabe?
Darum geht es hier in der Diskussion, rationales denken vs Fanatiker
Terrorganisationen sind nunmal keine Staaten. Da muss man sich nicht selber aufgeben sondern einfach nur den Unterschied akzeptieren.


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23.04.2024 um 23:18
Zitat von AndanteAndante schrieb:Noch mal zum Thema Schulbücher: Da hätte ich ja nicht vermutet, dass auch deutsche Schulbücher ein negatives Juden- und Israel-Bild zeichnen und geschichichtliche Fakten unterschlagen können. Das ist aber anscheinend der Fall:
Das Thema ist halt nicht so eindeutig. Die Siedlungen im Westjordanland sind ein klares Fehlverhalten Israels und die Kritik durch die UN gerechtfertigt, dies kann man auch nicht unter den Tisch kehren. Wenn du das ganze neutral aufarbeiten willst, dann ist das wohl ein Drahtseilakt zwischen einem negativem Juden- und Israel-Bild und einem negativem Palästinenser-Bild, was am Ende dann halt auch jeweils von der eigenen Lesart und Interpretation der Dinge abhängt.


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Israel - wohin führt der Weg?

24.04.2024 um 02:12
Zitat von tarentaren schrieb:Ende dann halt auch jeweils von der eigenen Lesart und Interpretation der Dinge abhängt.
Darum geht es doch gerade: Es soll in den Schulbüchern oder durch die Lehrkraft NICHT nur eine einzige Lesart bzw. Interpretation „verkauft“ werden, sondern das Gegenteil soll der Fall sein.
Der Anspruch an die erforderliche Multiperspektivität und Kontroversität im Sinne der Darstellung gegensätzlicher Positionen werde damit „oft nicht erfüllt“, schließen die Autoren Miki Hermer (AAS) und Michael Spaney (MFFB).

Dabei werden genau diese beiden Punkte – die Repräsentation möglichst aller relevanten Perspektiven und damit die Darstellung eines Themas als kontrovers – im Berlin-Brandenburger Rahmenlehrplan für politische Bildung als „die zentralen didaktischen Zugänge“ benannt, „um die Urteils- und Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler auszubilden“. Die am Mittwoch vorgestellte Studie stellt fest, dass dies in Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt nicht eingehalten wird.
Der Begriff der „Nakba“ (Arabisch für Katastrophe) wird in den untersuchten Schulbüchern im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels „gemeinhin unkritisch“ verwendet. In allen Lehrmaterialien fehle die Information, dass es sich nicht ausschließlich um eine Vertreibung der arabischen Bevölkerung durch den neuen Staat Israel gehandelt habe, sondern außerdem die arabische Führung während der Planung ihres Angriffskriegs Zivilisten aufgerufen hatte, die Region zu verlassen. Auch die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus ihren arabischen Heimatländern und dem Iran bleibe „zumeist unerwähnt“.
Die Staatsgründung Israels im Jahr 1948 werde zudem meist nicht in einen Zusammenhang mit der Judenvernichtung im Nationalsozialismus und der vorherigen fortlaufenden Verfolgung der jüdischen Bevölkerung gestellt. Dies sei aber dringend notwendig, da Schüler das Bestreben nach einem jüdischen Schutzraum ansonsten nicht nachvollziehen könnten.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article245842714/Schule-Israel-Darstellung-in-Schulbuechern-befeuert-Antisemitismus-im-Klassenzimmer.html

Das ist genau auch das, was von den sich öffentlich zu Wort meldenden und zumeist gerne sich ach so links gebärdenden Diskutanten vernachlässigt wird: Multiperspektivität. Insbesondere die Shoah als das bis heute nachwirkende jüdische Trauma fällt komplett unter den Tisch. Aber wenn so viele Schüler hierzulande mit mangelhaften Schulbüchern zu tun haben und hatten, darf einen das wohl nicht wundern…


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24.04.2024 um 22:48
Zitat von AndanteAndante schrieb:Der Untersuchungsauftrag der Colonna-Kommssion bezog sich nicht auf die Untersuchung des Massakers und der Geiselnahmen vom 7. Oktober. Auch sollte sie nicht feststellen, ob und welche UNRWA-Mitarbeiter konkret darin verstrickt waren.
Trotzdem kann man dem Artikel entnehmen...

Zitat:
Eine Untersuchung hat keine Hinweise für die Behauptung Israels gefunden, unter den Mitarbeitern des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) seien viele Unterstützer von Terror-Organisationen. Israel habe dafür keine Beweise vorlegen können, hieß es in einer Neutralitätsprüfung, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Israel hatte im März erklärt, mehr als 450 UNRWA-Mitarbeiter seien Agenten terroristischer Gruppen im Gazastreifen. Bereits im Februar hatte Israel behauptet, zwölf UNRWA-Mitarbeiter seien an den Angriffen auf Israel vom 7. Oktober beteiligt gewesen.
Es läuft zwar noch eine genauere Untersuchung dieses Umstandes. Allerdings sollte Herr Netanjahu, langsam mal die Schubladen durchwühlen und zu sehen, dass er noch Beweise beibringen kann, die seine Aussage untermauern.
Eine weitere UN-Untersuchung dazu läuft derzeit noch.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Studie-UN-Palaestinenserhilfswerk-kein-Terrorunterstuetzer-article24892977.html


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24.04.2024 um 23:41
@EDGARallanPOE

Man muss auseinanderhalten:

a) Neutralitätsprinzip. Da hat die Colonna-Kommission Mängel gesehen (zB Inhalte von Schulbüchern, Posts von UNRWA-Mitarbeitern in sozialen Medien) und Änderungen angemahnt. Zusätzlich sieht sie Bedarf für den Schutz von UNRWA-Gebäuden vor Missbrauch für militärische Zwecke, was in meinen Augen ein Indiz dafür ist, dass die Hamas aus UNRWA-Gebäuden heraus geschossen bzw. diese instrumentalisiert hat. Ob das definitiv gegen den Willen bzw. gar gegen den heldenhaften Widerstand der UNRWA geschehen ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt.

b) Vorwurf Israels, dass UNRWA-Mitarbeiter flächendeckend in israelfeindliche Organisationen verstrickt sind. Da hat die Colonna-Kommission gemeint, dass Israel hierfür bisher keine ausreichenden Beweise geliefert habe. Eine definitive Feststellung, dass Israels Vorwürfe nicht zutreffen, ist nicht getroffen worden. Und nein, hier gilt die Unschuldsvermutung nicht. Bisher keine ausreichenden Beweise heißt nicht definitive Entlastung oder Freispruch.

c) Verstrickung von UNRWA-Mitarbeitern in das yMassaker und in die Geiselnahmen vom 7. Oktober. Hierzu hat das Gremium keine Feststellungen getroffen. Das gehörte von Anfang an nicht zu seinem Untersuchungsauftrag. Hierzu läuft eine eigene Untersuchung, zu der es noch keine Ergebnisse gibt.


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Israel - wohin führt der Weg?

25.04.2024 um 03:02
Dazu

Beitrag von Andante (Seite 2.209)

Es gibt Intel (Bericht vom 24.04.), dass Russland dahin wirkte.
Moscow pressured Nicaragua to file genocide case against Germany, intel sources say
Ein Putin-Trollen
For Putin, who seems to take a particular delight in trolling the Germans, humiliation may well have been part of the calculus.
und doch etwas mehr, für die Propaganda-Kanäle, RUS als Opfer ... mehr im Bericht.

Quelle: https://www.politico.eu/article/russia-pressure-nicaragua-genocide-case-germany-international-court-of-justice/

Siehe dazu auch diesen klugen Aufsatz von Richard Herzinger:
Opferlegenden
Von Richard Herzinger

24.04.2024. Eine globale Front autokratischer Länder missbraucht die Instrumentarien des internationalen Rechts, um westliche Demokratien propagandistisch in die Defensive zu drängen. Dafür ist das Kunstwort "Lawfare" geprägt worden - Kriegsführung mit juristischen Mitteln.
mit Schluss:
Auch diese Diskrepanz in der historischen Wahrnehmung zeugt von der fortschreitenden Verwirrung der Maßstäbe von Recht und Unrecht. Im Zuge des globalen Großangriffs diktatorischer Mächte auf die regelbasierte liberale Weltordnung wird sie zur eminenten Gefahr.
Quelle: https://www.perlentaucher.de/intervention/lawfare-kriegsfuehrung-mit-juristischen-mitteln.html

Dachte, das könnte dich interessieren, @Andante , lesenswerte Intervention.


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Israel - wohin führt der Weg?

25.04.2024 um 03:38
Deutschland nimmt, im Gegensatz etwa zu den USA, die Zahlungen an die UNRWA übrigens wieder auf.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/unrwa-deutschland-nimmt-zusammenarbeit-mit-palaestinenserhilfswerk-in-gaza-wieder-auf-a-5cb56295-a90c-478e-b5b3-75e071ddc094

Nun ja, Deutschland muss, Scheckbuchdiplomatie sei Dank , die Steuerzahler in Deutschland haben´s ja, vor dem IGH auch gut dastehen. Nicht dass Deutschland aufgrund der Klage Nicaraguas noch als Beihelfer zum „Genozid“ an den Palästinensern dasteht. Bloß weil Deutschland es wagt, irgendwie wegen der Shoah einwenig besonders für Israel…, Staatsräson und so… Nein, da zahlt Deutschland, der Hasenfuß, lieber an alle Seiten zahlreich, Anstatt mal lauthald zu verkünden, das es erste Zahlung an die UnRWA nur gegen Freilassung der israelischen Geiseln gibt. Und weitere Zahlungen nur gegen Revision der Schulbücher an von der UNRWA betriebenen Schulen.

A propos Zahlungen von Deutschland nach Gaza: Was landet da eigentlich nicht bei der Hamas?

https://www.tagesspiegel.de/internationales/liveblog/geisel-video-der-hamas-lost-proteste-gegen-israels-regierung-aus-10586281.html, 12:33 vom 24.4.24
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Es gibt Intel (Bericht vom 24.04.), dass Russland dahin wirkte.
Nun ja, auf Kläger mag Druck, durch wen auch immer und welcher Art auch immer ausgeübt werden. Das wird man nicht immer klären oder verhindern können. Entscheidend finde ich, dass auf ein Gericht kein Druck ausgeübt wird.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Siehe dazu auch diesen klugen Aufsatz von Richard Herzinger:
Opferlegenden
Von Richard Herzinger

24.04.2024. Eine globale Front autokratischer Länder missbraucht die Instrumentarien des internationalen Rechts, um westliche Demokratien propagandistisch in die Defensive zu drängen. Dafür ist das Kunstwort "Lawfare" geprägt worden - Kriegsführung mit juristischen Mitteln.
Tja , insgeheim habe ich schon länger den Eindruck, dass das Völkerrecht immer gerne da eindringlich mahnend hochgehalten wird, wo es um jedes vermeintliche Fehlverhalten Israels geht. Da wird dann die x-te UN-Resolution gegen Israel verabschiedet, da wird zum IGH getrabt, immer gegen Israel. Die liebe Hamas erlebt nichts davon, ist ja sakrosankt und steht außerhalb jeden Rechts, da ja Terrororganisation und kein Staat. Also müsste man Israel jetzt empfehlen, zur bloßen Terrororganisation zu werden, um in Ruhe gelassen zu werden, oder wie? Das fragt man sich dann doch,

Bei allmy liest man derlei zugegebenermaßen weniger, aber wenn man sich die Kommentarspalten in sog. deutschen Qualitätsmedien anschaut, kriegt man manchmal schon das Grausen, was da inzwischen Geschichtsvergessenheit, Antisemitismus und bereitwilliger Dämonisierung Israels verzapft wird.


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25.04.2024 um 07:21
Zitat von AndanteAndante schrieb:b) Vorwurf Israels, dass UNRWA-Mitarbeiter flächendeckend in israelfeindliche Organisationen verstrickt sind. Da hat die Colonna-Kommission gemeint, dass Israel hierfür bisher keine ausreichenden Beweise geliefert habe. Eine definitive Feststellung, dass Israels Vorwürfe nicht zutreffen, ist nicht getroffen worden. Und nein, hier gilt die Unschuldsvermutung nicht. Bisher keine ausreichenden Beweise heißt nicht definitive Entlastung oder Freispruch.

c) Verstrickung von UNRWA-Mitarbeitern in das yMassaker und in die Geiselnahmen vom 7. Oktober. Hierzu hat das Gremium keine Feststellungen getroffen. Das gehörte von Anfang an nicht zu seinem Untersuchungsauftrag. Hierzu läuft eine eigene Untersuchung, zu der es noch keine Ergebnisse gibt.
Aber genau das habe ich doch geschrieben:
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Wir sollten also abwarten, ob es noch gelingt, Beweise für die Behauptungen israelischer Regierungsstellen beizubringen.
Und wollte damit aufzeigen, dass es verfrüht war, diese Dinge dem UNRWA anzulasten. Wie es vor Wochen hier im Thread geschah. Da wurde die direkte Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern am Massaker, sowie die Beteiligung hunderter UNRWA-Mitarbeiter an Hamas-Aktionen schon als Fakt gehandelt.


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25.04.2024 um 07:32
Zitat von AndanteAndante schrieb:... Und nein, hier gilt die Unschuldsvermutung nicht. Bisher keine ausreichenden Beweise heißt nicht definitive Entlastung oder Freispruch.
Selbstverständlich gilt auch hier die Unschuldsvermutung. Man kann doch niemanden schuldig sprechen, nur weil irgendwer Vorwürfe erhebt und dann keine Beweise liefert. Wenn Israel Beweise hat, dann sollen sie die eben auf den Tisch legen. Das kann ja nun nicht so schwer sein. Keine Ahnung wo genau hier eigentlich das Problem liegt.


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25.04.2024 um 08:02
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Wenn Israel Beweise hat, dann sollen sie die eben auf den Tisch legen. Das kann ja nun nicht so schwer sein. Keine Ahnung wo genau hier eigentlich das Problem liegt.
Steht doch im Bericht. Die unrwa wird politisch und militärisch missbraucht.
Genau da liegt das doch sehr offensichtliche Problem
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Allerdings sollte Herr Netanjahu, langsam mal die Schubladen durchwühlen
Und das kommt dabei raus . Das nächste Problem Israel in die bringschuld zu quatschen.


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25.04.2024 um 12:44
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Steht doch im Bericht. Die unrwa wird politisch und militärisch missbraucht.
Genau da liegt das doch sehr offensichtliche Problem
Ich zweifle nicht an, das die UNRWA teilweise korrupt ist, das es möglicherweise hier und da Kooperation mit der Hamas gab, das vielleicht auch einzelne Mitarbeiter am Massaker beteiligt waren. Aber es ist schon noch was anderes dies für möglich oder wegen mir auch wahrscheinlich zu halten als zu sagen man habe Beweise. Das Ganze schadet Israel doch sehr. Sie posaunen in alle Welt hinaus das sie Beweise haben und am Ende ist es Essig. Das gibt kein gutes Bild ab. Aber gut, passt mal wieder zur Regierung Netanjahu.


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25.04.2024 um 12:47
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Aber gut, passt mal wieder zur Regierung Netanjahu.
Du erklärst mir den Sinn einer Organisation die von radikalen politisch und militärisch missbraucht wird gegen Israel beweise zu liefern ?
Ich kann dir sogar schon die Antworten geben.
Passt wieder ins Bild der stumpfen Wiederholung von hamas propaganda, Regierung Netanjahu ist schuld.


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25.04.2024 um 13:04
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Ich zweifle nicht an, das die UNRWA teilweise korrupt ist, das es möglicherweise hier und da Kooperation mit der Hamas gab, das vielleicht auch einzelne Mitarbeiter am Massaker beteiligt waren. Aber es ist schon noch was anderes dies für möglich oder wegen mir auch wahrscheinlich zu halten als zu sagen man habe Beweise
Meine Güte, da habe ich doch geschrieben, dass man differenzieren muss.

Ob und ggf. welche Mitarbeiter der UNRWA konkret am 7. Oktober als Täter oder Teilnehmer beteiligt waren, ist Gegenstand einer noch nicht abgeschlossenen Untersuchung. Da lässt sich überhaupt noch nicht sagen, welche Beweise es gibt und ob sie ausreichend sind. Insofern kann man in diesem Punkt eben auch noch nicht sagen, Israel habe keine Beweise.

Was anderes ist der allgemeine und nicht speziell auf den 7. Oktober bezogene Vorwurf Israels, Mitarbeiter der UNRWA seien in großer Zahl in israelfeindliche oder Terrororganisationen verstrickt, was die UNRWA intern nicht ausreichend kontrolliere und damit ihr Neutralitätsgebot verletze. HIERFÜR, so die Colonna-Kommission, habe Israel bisher keine ausreichenden Beweise geliefert, speziell nicht im Hinblick darauf, dass ihm die UNRWA Personallisten vorgelegt hat und Israel dagegen Einwände nicht erhoben hat.

Nun kann man darüber streiten, welche Maßstäbe dafür gelten sollen, wann etwas ausreichend bewiesen ist und wer diese Maßstäbe festlegt und wer die Leute aussucht, die die Maßstäbe festlegen. Inwieweit das alles wirklich objektiv ist, weiß ich nicht. Ich sehe aber nach allem, was bekannt ist, keineswegs Anlass, der UNRWA einen umfassenden Persilschein auszustellen und im gleichen Atemzug (obwohl das eine mit dem anderen herzlich wenig zu tun hat) zu unterstellen, Zweifel an der Neutralität der UNRWA seien fälschlich von der Regierung Netanjahu geweckt worden. DASS die UNRWA teilweise nicht neutral ist (siehe zB Schülbücher), hat doch die Colonna-Kommission nun gerade festgestellt.


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Israel - wohin führt der Weg?

25.04.2024 um 14:25
Zitat von AndanteAndante schrieb:insgeheim habe ich schon länger den Eindruck, dass das Völkerrecht immer gerne da eindringlich mahnend hochgehalten wird, wo es um jedes vermeintliche Fehlverhalten Israels geht. Da wird dann die x-te UN-Resolution gegen Israel verabschiedet, da wird zum IGH getrabt, immer gegen Israel. Die liebe Hamas erlebt nichts davon, ist ja sakrosankt
So ist es. Und dafür gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe. Erstens scheint der Antisemitismus in einem großen Teil der UNO so stark zu sein, dass man geradezu auf Gelegenheiten wartet, um gegen Israel polemisieren zu können. Greueltaten gegenüber Israelis werden dann, wie jetzt beim 07.10., nur pro Forma gerügt. Das mag daran liegen, dass die Palästinenser schon seit mindestens 40 Jahren (an so lange Fernsehberichterstattung kann ich mich erinnern) in den Medien als die armen Opfer der bösen Israelis hingestellt werden.

Der andere Grund ist (meiner Meinung nach): Es geht gar nicht wirklich um Menschenrechte. In anderen Ländern, z.B. südlich der Sahara, wie dem Kongo, und sogar in dem größtenteils buddhistisch gerprägten (und damit moralisch als "gut" geltenden) Myanmar gibt es auch oft schlimme Greueltaten gegen ganze Dorfgemeinschaften. Das interessiert aber außer den Betroffenen kaum jemanden. Es steht höchstens mal in der Zeitung, wenn da noch ein freier Platz ist.

Die offiziellen Stimmungen bzgl. Menschenrechtsverletzungen sind ziemlich verlogen und einseitig, auch in westlichen Ländern und auch bei Politikern.


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25.04.2024 um 15:34
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:auch in westlichen Ländern und auch bei Politikern.
Tza , solange wir einen Bundespräsidenten haben der bis vor paar Jahren noch den Iran & Russland regelrecht in den Himmel gelobt hat würd ich sagen das ist genau der Status der Gesellschaft & ein gutes Abbild.
Jeder das was er " verdient "...


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25.04.2024 um 15:58
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Es geht gar nicht wirklich um Menschenrechte. In anderen Ländern, z.B. südlich der Sahara, wie dem Kongo, und sogar in dem größtenteils buddhistisch gerprägten (und damit moralisch als "gut" geltenden) Myanmar gibt es auch oft schlimme Greueltaten gegen ganze Dorfgemeinschaften. Das interessiert aber außer den Betroffenen kaum jemanden. Es steht höchstens mal in der Zeitung, wenn da noch ein freier Platz ist.
Der User @Fellatix hat dazu einen lesenswerten Link gebracht, in dem u.a. folgendes steht:
Verstärkt missbraucht die globale Front autokratischer und totalitärer Mächte die Instrumentarien des internationalen Rechts, um die  westlichen Demokratien damit propagandistisch in die Defensive zu drängen. Kritische Bobachter haben für ein derartiges Vorgehen den Begriff "Lawfare" geprägt, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern "warfare" (Kriegsführung) und "law" (Recht).

So brachte jüngst Nicaragua die Dreistigkeit auf, Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof zu verklagen, weil sich dieses mit seiner Unterstützung für Israel der Beihilfe zum "Völkermord" in Gaza schuldig mache. Nicaragua wird nicht nur von einem kleptokratischen Diktator, dem ehemaligen sandinistischen Revolutionsführer Daniel Ortega, beherrscht, der Oppositionelle und Abweichler brutal verfolgen lässt. Es gehört auch zu den wenigen Staaten, die in den UN gegen die Verurteilung des russischen Vernichtungskriegs in der Ukraine gestimmt haben.

Nicht nur zu Russland unterhält das nicaraguanische Regime engste Beziehungen - militärische Kooperation eingeschlossen -, sondern auch zur Islamischen Republik Iran, die mit ihren Drohnenlieferungen an Moskau entscheidend zu dem systematischen Terrorbombardement gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur beiträgt. Es ist somit Nicaragua selbst, das sich als Komplize von Völkermördern betätigt.

https://www.perlentaucher.de/intervention/lawfare-kriegsfuehrung-mit-juristischen-mitteln.html
Ganz richtig schreibt der Autor dort auch:
Israels Armee ermordet auch nicht, wie die russischen Truppen in der Ukraine, gezielt Zivilisten oder quält sie zu Tode, plündert nicht deren Häuser, vergewaltigt nicht systematisch Frauen, foltert und kastriert keine Kriegsgefangenen und verschleppt nicht massenhaft Kinder zur "Umerziehung" mit dem Ziel, sie ihrer nationalen Identität zu berauben. Keines dieser eindeutigen Merkmale eines planmäßigen Genozids trifft auf Israels Handeln zu. Zweifellos bedeutet der Krieg in Gaza für die dortige Bevölkerung furchtbares Leid. Doch wer dieses ausschließlich auf Israel schiebt, verschweigt, dass hohe zivile Opferzahlen von vornherein Teil des Kriegskalküls der Hamas waren, die ihre militärischen Anlagen deshalb systematisch in zivilen Einrichtungen installiert hat.
In der öffentlichen deutschen Debatte kommen diese Aspekte aber kaum vor, sie werden von den einseitig propalästinensischen Wortführern geflissentlich ausgeblendet und totgeschwiegen - weil diese Personen anscheinend keine Gegenargumente haben außer dem, dass am 7. Oktober die arme Hamas eigentlich gar nicht anders konnte wegen der völkerrechtswidrigen Besatzung des Westjordanlandes etc. pp. Die Hamas wird so also, Erdogan lässt grüßen, als Befreiungsorganisation geadelt, es findet eine permanente Täter-Opfer-Umkehr statt. Es ist mir ein Rätsel, dass so was von so vielen Leuten hierzulande vertreten wird.


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25.04.2024 um 16:56
Zitat von AndanteAndante schrieb:anscheinend keine Gegenargumente haben außer dem, dass am 7. Oktober die arme Hamas eigentlich gar nicht anders konnte wegen der völkerrechtswidrigen Besatzung des Westjordanlandes etc. pp. Die Hamas wird so also, Erdogan lässt grüßen, als Befreiungsorganisation geadelt, es findet eine permanente Täter-Opfer-Umkehr statt. Es ist mir ein Rätsel, dass so was von so vielen Leuten hierzulande vertreten wird.
Naja das ist tatsächlich typisch in der Debatte hierzulande.

Just letzte Woche musste Hallervorden sich noch äußern


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25.04.2024 um 22:19
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Du erklärst mir den Sinn einer Organisation die von radikalen politisch und militärisch missbraucht wird gegen Israel beweise zu liefern ?
Den Satz verstehe ich nicht so ganz. Aber falls du meinst das man Beweise liefern sollte, wenn man sagt das man Beweise hat, dann: ja.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Nun kann man darüber streiten, welche Maßstäbe dafür gelten sollen, wann etwas ausreichend bewiesen ist und wer diese Maßstäbe festlegt und wer die Leute aussucht, die die Maßstäbe festlegen. Inwieweit das alles wirklich objektiv ist, weiß ich nicht. Ich sehe aber nach allem, was bekannt ist, keineswegs Anlass, der UNRWA einen umfassenden Persilschein auszustellen und im gleichen Atemzug (obwohl das eine mit dem anderen herzlich wenig zu tun hat) zu unterstellen, Zweifel an der Neutralität der UNRWA seien fälschlich von der Regierung Netanjahu geweckt worden. DASS die UNRWA teilweise nicht neutral ist (siehe zB Schülbücher), hat doch die Colonna-Kommission nun gerade festgestellt.
Es geht auch nicht um einen Persilschein. Es geht darum, das Israel und hier eben die Regierung Netanjahu behauptet hat, das eine "beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern des UNRWA" Mitglieder von Terrorganisationen seien und das die UNRWA in "enormen Ausmaß" von der Hamas unterwandert ist. Dazu muss es dann ja schon irgendwelche handfesten Beweise geben. Und wenn es die gibt, kann man die ja auch vorlegen. Alles andere wäre jetzt echt kontraproduktiv für Israel.


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26.04.2024 um 01:37
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Und das kommt dabei raus . Das nächste Problem Israel in die bringschuld zu quatschen.
Ähm ja...Darauf möchte ich dann doch bestehen.

Wir diskutieren hier in diesem Zusammenhang, ja nicht über "Hühnerdiebe".

Sondern über Personen, denen Mord in Gestalt schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen wird.

Da sollte doch das oberste Gebot der Rechtsstaatlichkeit...nämlich der gerichtsfeste Nachweis der Taten, an erster Stelle stehen.

Anmerkung: Das diese Taten am 7.Oktober begangen wurden, steht natürlich außer Frage. Nichtsdestotrotz muss aber der Rechtsstaat nachweisen, dass selbige auch von den Personen begangen wurden, die man konkret beschuldigt.



Und bevor ich wieder einen als "Hamaskuschler" reingewürgt bekomme, die klare Aussage :

Auch wenn die Palästinenser, die UN oder andere, den Israelischen Truppen Handlungen vorwerfen die nicht im Einklang mit unseren rechtsstaatlichen Normen stehen, sind diese auch im rechtsstaatlichen Sinne gerichtsfest nachzuweisen, bevor man sie anerkennt.


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Israel - wohin führt der Weg?

26.04.2024 um 07:35
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Den Satz verstehe ich nicht so ganz
Weil du den Bericht über den du schreibst nicht kennst.
Da steht drin das die unrwa politisch und militärisch missbraucht wurde was im Grunde schon die Antwort ist ob sie teil des Problems ist . Diese UN die zurzeit teilangeführt wird von China, Iran und Saudi arabien ist gelinde gesagt nicht neutral und betreibt lawfare.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:das die UNRWA in "enormen Ausmaß" von der Hamas unterwandert ist.
Na von wem denn sonst? Palistinensische jihad Vielleicht noch . Im Bericht wird nicht explizit drauf eingegangen .


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