Fedaykin schrieb:Na ich denke die Palästinenser werden freiwillig gehen als zwischen Hamas und IDF im Feuer zu liegen.
Eben. Als für den Norden Gazas der Aufruf der IDF kam, man solle sich in den Süden begeben, wofür Fluchtkorridore eröffnet würden, wurde auch niemand „gezwungen“, in den Süden zu gehen. Es gab zwar Leute, die auf eigenen Wunsch im Norden blieben und das auch konnten, die also nicht weggetragen bzw. mit vorgehaltener Waffe zum Gehen angehalten wurden. Die meisten gingen aber, wenn man das „freiwillig“ hier auf den Wunsch zur Selbstrettung bezieht, in den Süden.
Andersrum, also jetzt von Süden nach Norden, scheint es nicht zu gehen, so recht ist aber nicht klar, warum nicht. Und nach Ägypten scheint bisher auch keine Flucht möglich. Selbst wenn aber die Ägypter demnächst Flüchtlinge aufnehmen wollten und es ganz sicher auch zig Leute gäbe, die weitaus lieber nach Ägypten gingen als mitten im Kampfgebiet zu sein: Dürften die das dann nicht, weil es ja ums Prinzip geht, also darum, dass die Leute lieber bei den Kämpfen umkommen sollen als Gaza zu verlassen, weil das „Vertreibung“ wäre, was man keinesfalls zulassen darf? Und sollen die Leute lieber in Rafah in der Kampfzone bleiben als dass man ihnen hilft, wieder in den sichereren Norden zu kommen? Das kann doch nicht wahr sein…..
Bei alledem war und ist es übrigens die Hamas, die durch ihre Aufenthalte die Regeln bestimmt, wo gekämpft wird: Ob im Norden oder im Süden und ob von zivilen Einrichtungen aus. Dafür, dass die Menschen in Gaza hin- und hergetrieben werden, ist die Hamas verantwortlich, nicht Israel.
Interested schrieb:Und ist ruckzuck weggeräumt und bewohnbar gemacht. Mich wundert, wie selbstgefällig solche Aussagen getroffen werden. Nicht nur die Aufräumarbeiten dürften schwierig sein, aufgrund nicht vorhandener Infrastruktur, ärztl. Versorgung, Wasser und Lebensmittel, inkl. Sanitäranlagen -
So lange das Gebiet nicht vermint ist, ist es mit dem passenden Gerät schon möglich, da aufzuräumen. Die sog. Berliner „Trümmerfrauen“ konnten es auch, und zwar weitgehend ohne Gerät, Wasser, Lebensmittel, Sanitäranlagen, die die Gazaner aber mit internationaler Hilfe bekommen würden. Oder man denke an die Opfer von Erdbeben und Tsunami, da steht auch kein Stein mehr auf dem anderen, alle Infrastruktur ist weg. Da wird nicht ständig gesagt „Geht,nicht, geht nicht, geht nicht.“ Da wird angepackt. Und die Gazaner bekämen ja Hilfe, wenn ihnen jemand helfen wollen würde, Israel würde sich nach eigenem Bekunden nicht gegen Fluchtbewegungen in den Norden mit entsprechender Unterstützung wenden.