Israel - wohin führt der Weg?

JosephConrad schrieb:Du bist halt auf dem israelischen Auge blind. Aber das ist Demokratie: unsere Meinungen gehen als Freunde auseinander

Wie gesagt der Rest Unsinn, aber es hat herzliche wenig mit der Gewaltspirale zu tun was der im März irgendwo gesagt hat oder was al jazzersa daraus macht. Vor allem war das im März, das bringt keinen Zusammenhang zum Jetzt.

Aus dem Iran kommt jeden Tag sowas von ganz oben aber hey das ist die nicht aufgefallen.

Mal ehrlich da ist eine Seite die das Köpfen von Säuglingen feiert. Für mich gibt es da wenig zu relativieren.

Fedaykin schrieb:Japp das ist ne Karte vom britischen Mandatsgebiet

Die Karte zeigt auch die Golanhöhen. Die waren nicht Teil des Mandatsgebiets, sondern waren damals noch syrisch und wurden erst im Sechstagekrieg von Israel besetzt.

Fedaykin schrieb:Wie gesagt der Rest Unsinn, aber es hat herzliche wenig mit der Gewaltspirale zu tun was der im März irgendwo gesagt hat oder was al jazzersa daraus macht. Vor allem war das im März, das bringt keinen Zusammenhang zum Jetzt.

Beschäftige Dich mit den Hintegründen. Stiftung Wissenschaft und Politik:

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Israels neue Rechte
Der Likud ist nicht mehr zu vergleichen mit der nationalliberalen Partei, die er noch in den 2000er Jahren war. Auch frühere Partei­größen wie Dan Meridor, Benny Begin oder Reuven Rivlin haben sich vom heutigen Likud distanziert und werden umgekehrt aus den aktuellen Reihen kritisiert. Zwar vertrat der Likud schon nach seiner Gründung das Ziel eines »Groß-Israel«, das mindestens das Westjordanland beinhalten sollte. Nach den Oslo-Abkommen wurde der Diskurs über den finalen Status aber lange Zeit von dem über Konfliktmanagement überlagert. Dies änderte sich in den 2010er Jahren: Inzwi­schen geht es nicht mehr um Konflikt­management, sondern darum, die Palästinen­ser zur Aufgabe zu bewegen und wenigs­tens Teile des Westjordanlands in den israe­lischen Staat zu integrieren. Die Forde­rung nach Annexionen wurde im Lauf des Jahr­zehnts zum Mainstream in der Partei. Als Letzter machte sie sich Netanjahu zu eigen. Begleitet war dieser Prozess von konkreten Plänen und Gesetzesvorlagen. Demnach soll die palästinensische Bevölkerung künftig entweder außerhalb des Staates Israel in semiautonomen Enklaven unter israelischer Kontrolle leben oder innerhalb des Staates keine politischen Rechte bekom­men.

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Generell ist zu befürchten, dass die Ge­walt im Westjordanland weiter zunehmen wird. Schon unter der Bennett-Lapid-Regie­rung 2021/22 haben die gewalttätigen Aus­einandersetzungen zwischen dem israelischen Militär, Palästinensern und Siedlern einen Höchststand seit Ende der Zweiten Intifada erreicht. Bei Teilen der neuen Re­gie­rung scheint zumindest fraglich, ob sie Interesse an einer Beruhigung der Situation haben oder eine Eskalation anstreben, um ein weitergehendes Vorgehen gegen die Palästi­nenser rechtfertigen zu können. Vor allem die Tatsache, dass Ben-Gvir und Smotrich in ihren neu zugeschnittenen Ministerien weitreichende administrative, aber auch polizeiliche Befugnisse haben, trägt zu dieser Befürchtung bei: Denn damit sind zwei Schlüsselpositionen, die die Rah­menbedingungen des Lebens der Palästinen­ser im Westjordanland maßgeblich mit­bestimmen, nun in den Händen von Perso­nen, die die palästinensische Bevölkerung umsiedeln wollen.
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Quelle: https://www.swp-berlin.org/publikation/israels-antiliberale-koalition

JosephConrad schrieb:Generell ist zu befürchten, dass die Ge­walt im Westjordanland weiter zunehmen wird. Schon unter der Bennett-Lapid-Regie­rung 2021/22 haben die gewalttätigen Aus­einandersetzungen zwischen

Mmh Westjordanland? Wir sind aber in Gaza.

Fedaykin schrieb:Mmh Westjordanland? Wir sind aber in Gaza.

Lies den ganzen Bericht.

E.Schütze schrieb:Die Karte zeigt auch die Golanhöhen

Das siehst du da?

JosephConrad schrieb:Lies den ganzen Bericht.

Ändert nichts, da geht es um das Westjordanland.

Fedaykin schrieb:Das siehst du da?

Die international anerkannte Grenze Israels endet am See Genezareth. Auf der Karte ist aber noch ein Stück östlich davon blau eingefärbt - das sind die Golanhöhen.

Zudem ist die Karte mit den blauen Streifen ja offensichtlich an die Staatsflagge Israels angelehnt. Zur jordanischen Flagge fehlt jeder Bezug und das Völkerbundmandat hatte keine Flagge.

Fedaykin schrieb:Ändert nichts, da geht es um das Westjordanland.

Nein, es geht um Israels Politik gegen die Palästinenser und um die innere staatliche Ordnung. Das Westjordanland wollen sie annektieren.

Die neue Regierung verfolgt grundlegende Änderungen der staatlichen Ordnung und im israelisch-palästinensischen Konflikt

Die neue Regierung in Israel steht politisch so weit rechts wie keine andere vor ihr. Der Erfolg der rechtsradikalen Parteien und ihre Beteiligung an der Regierung sind Ergebnisse einer länger anhaltenden Transformation der politischen Landschaft Israels. Kennzeichnend für diese Entwicklung ist die Genese einer rechten Mehrheit, die mit einer Rechtsverschiebung des Mainstreams und der politischen Legitimierung des radikalsten Segments der israelischen Gesellschaft einhergeht. Der gemeinsame Nenner dieser Regierung ist ein antiliberaler Impetus, der auf eine Neuordnung des Staates hinausläuft. Die Regierung beabsichtigt, demokratische Mechanismen, ins­besondere das System von Checks and Balances, den Status des Obersten Gerichtshofs und den der Grundrechte, zu schwächen. Stattdessen sollen majoritäre Prinzipien gestärkt werden, die den Regierungsmehrheiten kaum mehr Schranken auferlegen. Dieser disruptive Ansatz bezieht sich auch auf den Konflikt mit den Palästinensern: Hier wird ein Sieg angestrebt. Die Integration des Westjordanlands in das Rechts­gebiet des Staates Israel soll unumkehrbar gemacht werden.
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Demnach soll die palästinensische Bevölkerung künftig entweder außerhalb des Staates Israel in semiautonomen Enklaven unter israelischer Kontrolle leben oder innerhalb des Staates keine politischen Rechte bekom­men.
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In Israel kommt der Konflikt mit den Palästi­nensern hinzu, der für den Staat nicht nur eine territoriale, sondern auch eine identi­tätsbestimmende Dimension hat. Die Kritik an der Universalität der Menschen- und Min­derheitenrechte verbindet sich im Dis­kurs über die Palästinenser mitunter mit einer offen zur Schau getragenen Missachtung des Völkerrechts.
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Bei Teilen der neuen Re­gie­rung scheint zumindest fraglich, ob sie Interesse an einer Beruhigung der Situation haben oder eine Eskalation anstreben, um ein weitergehendes Vorgehen gegen die Palästi­nenser rechtfertigen zu können. Vor allem die Tatsache, dass Ben-Gvir und Smotrich in ihren neu zugeschnittenen Ministerien weitreichende administrative, aber auch polizeiliche Befugnisse haben, trägt zu dieser Befürchtung bei: Denn damit sind zwei Schlüsselpositionen, die die Rah­menbedingungen des Lebens der Palästinen­ser im Westjordanland maßgeblich mit­bestimmen, nun in den Händen von Perso­nen, die die palästinensische Bevölkerung umsiedeln wollen.
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Quelle: s.o.

Mal zu der Diskussion von vor einigen Tagen..:
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-sonntag-100.html

17:05 Uhr
Israel: Teile Südgazas sollen wieder Wasser bekommen
Der israelische Energieminister Israel Katz bestätigt, dass die Wasserversorgung in Teilen des südlichen Gazastreifens wiederhergestellt wird. Premierminister Netanyahu habe dies in Absprache mit US-Präsident Joe Biden entschieden. Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses hatte zuvor mitgeteilt, dass die Wasserleitungen für das Gebiet wieder geöffnet worden seien.

Wasser bekommen sie wohl erstmal wieder. Was mich auch null überrascht. Es ist halt auf israelischer Seite keine Propaganda, wenn behauptet wird, man wolle nicht die Bürger Gazas bekriegen.

JosephConrad schrieb:Ben-Gvir und Smotrich

JosephConrad schrieb:Nein, es geht um Israels Politik gegen die Palästinenser und um die innere staatliche Ordnung. Das Westjordanland wollen sie annektieren

Um eine Hypothetische Agenda

Also ich bin durch mit relativieren für heute.

JosephConrad schrieb:Nein, es geht um Israels Politik gegen die Palästinenser und um die innere staatliche Ordnung. Das Westjordanland wollen sie annektieren.

Was wiederum auch nicht stimmt. Es sind einzelne Stimmen und auch wenn Bezalel Smotrich mit seiner Partei in der Regierung ist, es sind zig Parteien an der Koalition beteiligt. Israel will das Westjordanland nicht annektieren.

vincent schrieb:Was wiederum auch nicht stimmt. Es sind einzelne Stimmen und auch wenn Bezalel Smotrich mit seiner Partei in der Regierung ist, es sind zig Parteien an der Koalition beteiligt. Israel will das Westjordanland nicht annektieren.

Was meinst Du mit Israel? Forderung nach Annexionen ist inzwischen Mainstream im Likud:

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Inzwi­schen geht es nicht mehr um Konflikt­management, sondern darum, die Palästinen­ser zur Aufgabe zu bewegen und wenigs­tens Teile des Westjordanlands in den israe­lischen Staat zu integrieren. Die Forde­rung nach Annexionen wurde im Lauf des Jahr­zehnts zum Mainstream in der Partei. Als Letzter machte sie sich Netanjahu zu eigen. Begleitet war dieser Prozess von konkreten Plänen und Gesetzesvorlagen. Demnach soll die palästinensische Bevölkerung künftig entweder außerhalb des Staates Israel in semiautonomen Enklaven unter israelischer Kontrolle leben oder innerhalb des Staates keine politischen Rechte bekom­men.
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Kurz vorher begann Netanjahu bereits, sich als Anführer einer harten ideologischen Rechten zu prä­sentieren und Pläne für eine Annexion des Westjordanlands oder von Teilen davon zu befürworten.
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Der israelische Think-Tank INSS schließt aus den Koalitionsvereinbarungen, dass Israel sich in einem Prozess der beschleunigten Annexion befinde. In der Tat hat der Likud bereits angekündigt, dass die neue Regie­rung eine Reform zur »staatsbürgerlichen Gleichstellung der Siedler« durchführen werde, ohne aber den legalen Status der Territorien zu verändern. Auch haben Teile der Koalition betont, den Status quo auf dem Tempelberg verändern zu wollen – eine Maßnahme, der besonderes Eskala­tions­potential innewohnt.
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Quelle: https://www.swp-berlin.org/publikation/israels-antiliberale-koalition

@JosephConrad
Mein Fehler, dachte du warst noch bei Groß-Israel und einer Annexion bis Transjordanien.

JosephConrad schrieb:Forderung nach Annexionen ist inzwischen Mainstream im Likud:

Es bringt aber auch wenig "inzwischen" mit einem Artikel aus dem Januar belegen zu wollen.
Wenn du etwas entsprechendes aus der letzten Woche hast, immer her damit.

Jetzt möchte ich gerne eine Frage stellen, zum Verständnis. Ich möchte aber vorweg erwähnen, ich bin nicht mit allem so gut vertraut. Wir besprechen das ganze zwar im Unterricht in der Schule. Nur können wir dort auch nicht alle Fragen stellen.

Also, ich habe heute gelesen das die USA vermutlich eingreifen würde wenn der Iran mitmischen würde.

Meine Frage, die USA gehört ja zu NATO. Wenn die USA jetzt eingreifen würde, wenn der Iran mitmischen würde. Müsste dann Deutschland der USA beistehen weil es Nato Mitglieder sind. Oder wäre es eine Angelegenheit zwischen Israel, Hamas, Iran und USA?

Also bitte nicht falsch verstehen für mich ist es etwas unverständlich. Und nicht so begreiflich.

Letzteres. Nur weil die USA möglicherweise irgendwo selbstständig ein- und/oder angreifen, löst das nicht automatisch den Bündnisfall aus.
Ist ja immerhin ein Verteidigungsbündnis und kein Angriffsbündnis. Auch wenn einige das nicht wahrhaben wollen.
Und wenn mich mein schummriges Halbwissen nicht sehr täuscht, bezieht sich der NATO-Vertrag auf Nordamerika und Europa.

RaimundH schrieb:Nur weil die USA möglicherweise irgendwo selbstständig ein- und/oder angreifen, löst das nicht automatisch den Bündnisfall aus.

Ja, es geht dabei ja auch immer um "Kernland".
Also, selbst ein Verlust eines Flugzeugträgers wäre kein Bündnissfall.
Die einzige "Chance" die ich in diesem Konflikt dafür sehe, wäre, wenn das ganze so ausarten würde, dass der Iran dann die Türkei angreifen würde. In dem Fall könnte Erdogan theoretisch Bündnisunterstützung einfordern. Allerdings glaube ich nicht dass er Hilfe bräuchte.

Im Endeffekt brauchen wir uns in Deutschland somit keine Sorgen oder Gedanken machen, das es hier zu einem Kriegsfall kommen würde. Habe ich das jetzt richtig interpretiert?

LudwigPömmel schrieb:Im Endeffekt brauchen wir uns in Deutschland somit keine Sorgen oder Gedanken machen, das es hier zu einem Kriegsfall kommen würde. Habe ich das jetzt richtig interpretiert?

Eigentlich nicht, ja.
So indirekt über 7 Ecken könnte sich Putin noch als Initiator entpuppen bzw den Konflikt ausweiten, aber dann müßte er wohl schon die Bombe zünden wollen.

Dann hoffe ich natürlich nicht das er eine Bombe zünden möchte. Und wie dann uns alle in einem Krieg befinden. Es ist schlimm genug was aktuell auf der Welt passiert. Und das Kriege noch immer Bestandteil dieser Welt darstellen. Es beschäftigt uns junge Menschen natürlich auch, und gerade durch die vielen sozialen Medien, wo mit Sicherheit viel Fake News darunter sind. Macht es das ganze nicht einfacher. Es schürt Ängste. Und es macht Sorgen.