Nemon schrieb:Das kann doch nur ironisch gemeint gewesen sein, so wie es da steht.
Nein, durchaus nicht. Ich vergleiche die GEZ-Abgabe gern mit einer Wurst-Gebühr.
Es gibt Menschen, die wollen gern öffentlich-rechtliches Fernsehen gucken oder entsprechendes Radio hören. Denen steht der Sinn nach dem immer gleichen Talkshow-Gelaber, nach lächerlichen Quizsendungen, blödsinnigen Tatort-Krimis, nach albernen Zoo-Reportagen, nach teuren Fussballspielen oder unsäglichen Gesundheits-, Verbraucher-, Garten- und Reisemagazinen.
Für die muss ich mitbezahlen. Warum?
Es gibt Menschen, denen steht der Sinn nach tierischen Leichenteilen, nach geschredderten Schweine-Genitalien in Wurstform, nach Rinderleber, Blutwurst, Schweinskopfsülze oder anderem Zeug. Das sei ihnen gegönnt. Dafür zahlen sie aber auch für die gesamte Infrastruktur, vom Massentierquäler-Betrieb über die Killerbrigade im Schlachthof bis zum Leichenteil-Dealer in der Metzgerei. Sie zahlen für den Schrott, den sie konsumieren, weil sie ihn mögen.
Ich mag das Zeug nicht, bezahle folglich auch nicht dafür.
Ich mag die Angebote in TV und Radio (s.o.) nicht, muss aber dafür zahlen, damit sie für andere vorrätig gehalten werden. Ganz so, als müsste ich eine Wurstabgabe für die Vorratshaltung des Schlachtermeisters bezahlen, damit FleischfresserInnen ihre gelüste befriedigen können.
Daher sollten öffentlich-rechtliche Sendeanstalten abgeschafft werden. Wer etwas sehen oder hören will, der möge sich das bei Privatanbietern kaufen und/oder Werbeunterbrechungen in Kauf nehmen. Das funktioniert in sehr vielen Ländern ganz hervorragend.
Warum muss ich vom teuren Intendanten über ein nutzloses Rundfunkorchester bis hin zur Filmförderung oder unterbezahlten Kabelschleppern am Set die komplette mediale Verwurstungs-Infrastruktur mit bezahlen?
Die dann überflüssigen -zigtausend Beschäftigten der ÖR-Einrichtungen könnten nach Umschulung entsprechende Fehlstellen vom Lehrberuf über die Pflege bis hin zur Logistikbranche füllen.
Die leerstehenden Immobilien könnten in Wohnraum umgewandelt werden. Also eine Win-Win-Win (und meinetwegen noch mehr Win)-Situation.
Jede/r BündesbürgerIn kann entscheiden, was er/sie hören und/oder sehen will und dann, was technisch machbar sein sollte, den privaten Anbieter sekundengenau bezahlen.
Das wäre Marktwirtschaft. KonsumentInnen bezahlen nur das, was sie auch konsumieren wollen. Wie bei der Wurst.