Stan_Marsh schrieb:Meine Rede, wenn es um den ÖR geht. Die Strukturen sind so verkrustet dass die ohne starke Einschnitte und Umstrukturierung es nicht schaffen werden, weiterhin relevant zu bleiben. Der ESC ist dabei nur der Indikator und auch verschmerzbar, weil heute schon niemand mehr über die Platzierung nachdenkt.
Aber das zieht sich ja durch große Teile des Programms oder zumindest kann man erahnen, dass es genau in diese Richtung gehen wird.
Nach und nach das Unterhaltungsprogramm abzugeben wäre z.B. ein erster Schritt.
Das halte ich wie gesagt für eine sehr schlechte Idee, das Unterhaltungsprogramm braucht man natürlich. Man muss auch Rentnerfernsehen machen, das ist vollkommen klar.
Was ich mit Struktur meine, ist, wie entscheidungsprozesse funktionieren. Es ist schwer, im ÖR etwas wirklich neues und Interessantes auf den Weg zu bringen, weil es in tausend gremien langsam stirbt.
Beispielsweise wird ein interessanter film häufig nicht gefördert, das x-te "die Geschichte einer Vertriebenen aus Schlesien" Drama aber schon und das liegt daran, dass da zu viele Menschen ohne wirkliche Fallhöhe etwas mitzuentscheiden haben.
Das ist bei shows genauso, wie dem ESC. Aber um diese Entscheidungsstruktur zu ändern, braucht es tiefgreifende änderungen im medienstaatsvertrag und wohl auch im Grundgesetz und landesgesetzen. Darum ist das nicht so einfach, es ist die entscheidungsstruktur, die krankt, nicht, dass da ein paar trends verschlagen worden sind, und die entscheidungsstruktur ist sehr schwer änderbar, selbst wenn viele Verantwortliche das wollen.