ARD-ZDF-Deutschlandradio-Beitragsservice

Bone02943 schrieb:Wäre dies in Deutschland nicht auch zu erwarten?
Selbst wenn die Gegner des öffentlich rechtlichen Rundfunks erreichen sollten, dass keine Beiträge mehr gezahlt werden müssen. So wird der Staat doch warscheinlich nicht auf den ÖRR verzichten, sondern ihn auch weiter über Steuern finanzieren. Zumindest so lange nicht die AfD oder etwas anderes rechtsextremes an der Macht ist.

Ja klar, dass der ÖRR nicht über Nacht einfach verschwinden würde. Bei einer Steuerfinanzierung würde aber möglicherweise die parlamentarische Kontrolle gestärkt, die existierenden Doppel- und Dreifachstrukturen ein Stück weit zurückgebaut und die Transparenz erhöht, aber auch das wäre alles keineswegs automatisch so und würde auch nicht als Selbstläufer passieren.

Vor allem wären 8 Mrd nicht mehr zu rechtfertigen, sind sie jetzt schon nicht, wenn die BBC mit weniger als der Hälfte auskommt.

@abberline

Die BBC funktioniert doch aber auch ganz anders und hat andere HErausforderungen und aufgaben. Finde nicht, dass das zu vergleichen ist.

Da würde ich eher einen Experten wollen, der sagt: "Ja, wir können das, was der ÖR heute leistet, auch viel billiger haben undzwar so."

Einen solchen kenne ich nicht. Es gibt sicher möglichkeiten zur KOsteneinsparung, aber das darf nicht auf KOsten der Aufgabenerfüllung gehen und da sehe ich durchaus gefahren, wenn man grob den Rotstift anlegt.

Man bräuchte da ein trifftiges konzept zur umgestaltung was dann auch rechtlich und fachlich ausgearbeitet ist. Wir haben in Deutschland halt den SOnderfall, dass wir viele verschiedene öffentlich rechtliche sender haben wegen unserer Bundesländer. Das zu reformieren ist nicht einfach, das kann man nicht so mal eben einfach zusammenfassen. Das ist eine mammutaufgabe und da muss man sich schon überlegen, ob dieser aufwand gerechtfertigt ist für 1 oder 2 milliarden einsparung pro jahr. Es gibt schlicht wichtigeres.

shionoro schrieb:Das ist eine mammutaufgabe und da muss man sich schon überlegen, ob dieser aufwand gerechtfertigt ist für 1 oder 2 milliarden einsparung pro jahr. Es

Eher 4 Mrd pro Jahr Minimum. Und ja, es wäre höchste Zeit. Sollen halt diverse Spartensender schliessen, stört mich nicht

abberline schrieb:Eher 4 Mrd pro Jahr Minimum. Und ja, es wäre höchste Zeit. Sollen halt diverse Spartensender schliessen, stört mich nicht

Wie egoistisch muss man sein...

Mit der Aussage können wir nahezu die komplette Kulturlandschaft in diesem Land auf den Müll werfen.

abberline schrieb:Eher 4 Mrd pro Jahr Minimum. Und ja, es wäre höchste Zeit. Sollen halt diverse Spartensender schliessen, stört mich nicht

Wo hast du die Zahl her? UNd wer sagt, dass das mit der Schließung von Spartensendern so einfach wäre?

@shionoro
Die BBC kassiert 3,83 Mrd Euro an Beiträgen pro Jahr, da sind alle Spartensender inklusive. Im Gespräch ist, dass die BBC sich über Abos finanzieren soll.

Auch die BBC sollte sich künftig über Abo-Modelle finanzieren, so die Aussichten.

Für die BBC würde eine Abschaffung der Beiträge, die derzeit mit 3,2 Milliarden Pfund (3,83 Mrd Euro) pro Jahr den Großteil der Finanzierung ausmachen, einen radikalen Umbau bedeuten. Tausende Jobs müssten gestrichen und mehrere Programme und Spartenkanäle dichtgemacht werden. Derzeit zahlt jeder Haushalt jährlich 159 Pfund.Faz

Mit diesen Gebühren sei die BBC aber "deutlich effizienter" als die ARD und das ZDF bei uns umgegangen, kommentiert fefe

https://www.heise.de/tp/features/Gebuehrenfinanzierung-Schwerer-Schlag-fuer-die-BBC-6329731.html

@abberline

Die BBC hat aber auch nicht das problem, dass GB 16 Bundesländer hat und daher viele DInge mehrfach gemacht werden müssen, weil die Landesmedienanstalten für jedes Bundesland existieren. ANderes SPielfeld.

UNd ABo, wie gesagt, halte ich für einen sehr gefährlichen Irrweg.

@shionoro
Wenn die ÖR sich auch per Abo finanzieren müssten, wär das eine schöne Sache. Wer will kann ändern, in 20 Jahren wird es den ÖR in der jetzigen Form hoffentlich nicht mehr geben

abberline schrieb:Wenn die ÖR sich auch per Abo finanzieren müssten, wär das eine schöne Sache. Wer will kann ändern, in 20 Jahren wird es den ÖR in der jetzigen Form hoffentlich nicht mehr geben

Wie gesagt würde ein abo de facto die existenz des ÖR beenden, weil er dann seinen Auftrag nicht mehr ausführen könnte. Das wäre ein großer fehler und ein schritt in Richtung US Medienlandschaft, die komplett polarisiert ist zwischen interessensgruppen.

Ich sehe nicht, warum das jemand wollen sollte. Für die gesellschaft wäre das sehr problematisch, weil die medienlandschaft viel abhängiger von interessensgruppen wäre, als jetzt.

In England ist das unter der populistischen Johnson regierung im Gespräch, ich gehe aber davon aus, dass man das dort auch nicht tun wird. Ansonsten können wir ja gucken, wie es da läuft. Wäre ein netter Gefallen für Piers Morgan und Rupert Murdoch. Nur halt nicht für freie medien.

shionoro schrieb:Ich sehe nicht, warum das jemand wollen sollte. Für die gesellschaft wäre das sehr problematisch, weil die medienlandschaft viel abhängiger von interessensgruppen wäre, als jetzt.

In bestimmten politischen Lagern ist dies nunmal ein Weg die Leute vermehrt mit Unwahrheiten zu füttern. Daher kommt diese Abneigung der öffentliche rechtlichen auch vorallem aus dem rechtskonvervativen Lager.
Denen ist die "staatliche Medienanstalt" einfach zu links-grün verseucht.

Bone02943 schrieb:In bestimmten politischen Lagern ist dies nunmal ein Weg die Leute vermehrt mit Unwahrheiten zu füttern, dher kommt diese Abneigung der öffentliche rechtlichen auch vorallem im rechtskonvervativen Lager.
Denen ist die "staatliche Medienanstalt" einfach zu links-grün verseucht.

Sehe ich auch so. Es ist kein wunder, dass es meist die großen PLayer sind, die gerne Fakenews verbreiten, die gegen den ÖR wettern, also in D die AfD, in GB die Tories usw..

Ja, natürlich sind freie Medien und quasi staatlich legitimierte Factchecker denen ein Dorn im Auge, die wollen ja auch, dass Menschen ihre news von gelenkten Zeitungen und sozialen Medien bekommen.

Bone02943 schrieb:Daher kommt diese Abneigung der öffentliche rechtlichen auch vorallem aus dem rechtskonvervativen Lager.
Denen ist die "staatliche Medienanstalt" einfach zu links-grün verseucht.

Nö, es kommt nur nix, was mich so interessiert, dass ich es mir anschaue. Somit verschwende ich Geld, das ich sinnvoller für mich ausgeben könnte
Fussball kann ich woanders schauen, 60er und 70er Jahre Krimis gibt's auf DVD, Rest vom Programm interessiert mich quasi nicht. Moderne Filme/Serien sowieso nicht, auch kein Netflix etc. Radio hör ich nur notgedrungen auf Arbeit mal mit. Wozu also GEZ zahlen?

@abberline

Es geht dabei ja nicht nur um dich, sondern um unsere Medienlandschaft. Letztendlich bekommst du auch dann informationen, die durch ÖR journalisten gesammelt oder geprüft worden sind, wenn du auf anderen Quellen liest, die diese Aufgreifen.

@abberline

Dir geht es in vielen deiner Beiträge doch gar nicht nur um den Beitrag. Dir geht es doch um den ÖRR allgemein denn wie oft du schon geschrieben hast, dass der weg könne.
Und die GEZ zahlst du vorallem weil es in deinem Haushalt niemand anderes macht. Ansonsten ist dies eben eine Art Solidarbeitrag. Dir wird mit der freien Verfügung ja auch nahezu überall ermöglicht die Programme zu empfangen, auch im Radio. Wenn du sie nicht nutzen möchtest, ist das schlicht dein persönliches Problem.

abberline schrieb:Die BBC kassiert 3,83 Mrd Euro an Beiträgen pro Jahr, da sind alle Spartensender inklusive. Im Gespräch ist, dass die BBC sich über Abos finanzieren soll.

Die Menschen in Grossbritannien zahlen knapp 160 Pfund um Jahr, das sind aktuell EUR 190, sprich viel weniger als wie bei uns wird dort auch nicht gezahlt.

https://app.handelsblatt.com/politik/international/rundfunkbeitrag-diese-regelungen-gelten-in-anderen-europaeischen-laendern/26752784.html

Bone02943 schrieb:Wenn du sie nicht nutzen möchtest, ist das schlicht dein persönliches Problem.

Das ist es und da pfeif ich diesbezüglich auf Solidarität in Sachen Fernsehprogramm.

@abberline

Kannst du ja auch, zahlen musst du ja trotzdem.
Aber selbst wenn die Rundfunkgebühr mal angeschafft wird, so wird damit wohl kaum der öffentlich-rechtliche Rundfung abgeschafft. Klar vielleicht gibt es ein paar Kosteneinsparungen, die auch jetzt nicht unbedingt verkehrt sein müssen. Nur fehlt dieses Geld dann eben in anderen Töpfen und wird indirekt durch Steuern bezahlt.

Bone02943 schrieb:Nur fehlt dieses Geld dann eben in anderen Töpfen und wird indirekt durch Steuern bezahlt.

Wenn es durch Abos finanziert wird, wäre das unnötig

@abberline

Allein durch Abos würde die Finanzierung wohl nicht gelingen. Ähnlich wie viele Opernhäuser und andere Kultureinrichtungen allein durch Ticketverkäufe nicht überleben könnten. Bzw. wären die Abos(Tickets) so teuer, dass sie dann wieder zu wenig verkauft werden.
Ohne staatliche Finanzierung ginge es wohl nicht.