Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg

Slaterator schrieb:Das klingt besser als es tatsächlich ist. Man kann das alles was man gesammelt und über dich zusammengestellt hat nämlich problemlos auch gegen dich verwenden, ganz so wie du es gegen die Terroristen verwenden möchtest.

Ich weiß wirklich nicht, wo das Problem ist. Wir sind praktisch schon lange gläserne Bürger. Ausweitung in Bezug auf Terroristische Vereinigungen und Einzeltäter die zu vereiteln, scheint dann für die Privatsphäre selbst doch ein Problem zu sein und ist wichtiger diese also als Täter für den eigenen Bezug schützen zu wollen.

frauZimt schrieb:Das Fahrzeug, das dort stehen sollte, stand woanders.
Siehe Strafanzeige. Wir werden nähere Infos erhalten.

JosephConrad schrieb:So soll sich unter anderem ein Polizeifahrzeug nicht an einem vorgesehenen Standort befunden hat.

Es soll 30 Meter weiter in einer Taxi-Parkbucht gestanden haben.

https://m.focus.de/panorama/welt/anschlag-auf-weihnachtsmarkt-wie-die-behoerden-im-fall-magdeburg-versagten_id_260588462.html

Warum, scheint bis dato unklar. Und es bleibt die Frage, was mit der "Ausfahrt" war, denn da konnte er das Weihnachtsmarktgelände ja anscheinend ebenso ungehindert wieder verlassen.

Es geht nicht darum, die Betonklötze höher zu bauen, sondern um die Einhaltung von bestehenden Sicherheitskonzepten und Regularien.

JosephConrad schrieb:Es gibt bei Unglücken immer zwei Seiten: die Ursache und die Wirkung. Mann muss sich an beidem abarbeiten. Taleb A. wird vor Gericht gestellt, er muss sich für sein Handeln verantworten. Unabhängig davon müssen sich die für die Sicherheit Verantwortlichen einer Untersuchung stellen und es muss geklärt werden, ob und welche Schuld sie daran tragen, dass der Mann in den vulnerablen Bereich eindringen konnte.

Was vor allem den Opfern und Angehörigen zusteht. Da fand ich das Winden und das Rumgedruckse um das Sicherheitskonzept schon ziemlich widerlich, ein Schlag ins Gesicht.

Dass das Ganze jetzt zum Anlass für einige Politiker gereicht, wieder nach Gesichtserkennung und Vorratsdatenspeicherung zu schreien, ist auch Instrumentalisierung und war voraussehbar. Wichtiger wäre hier die Zusammenarbeit der Behörden, eine gemeinsame Plattform. Hilfsmittel (wie RADAR) werden ja schon verwendet, die aber in diesem Fall wohl nicht griffen – die also noch zu verbessern sind.

Sabres schrieb:Ich weiß wirklich nicht, wo das Problem ist. Wir sind praktisch schon lange gläserne Bürger. Ausweitung in Bezug auf Terroristische Vereinigungen und Einzeltäter die zu vereiteln, scheint dann für die Privatsphäre selbst doch ein Problem zu sein und ist wichtiger diese also als Täter für den eigenen Bezug schützen zu wollen.

Okay, stellen wir uns vor, Behörden haben vollen Zugriff auf alle Online-Aktivitäten, unterstützt von KI auf diversen Plattformen.

Was ist dein nächster Vorschlag, wenn es dann doch zu einem Anschlag kommt?

Wie z.B. in China, wo die staatliche Überwachung auf allen Ebenen sehr stark ausgebaut ist.

Bei einer Amokfahrt in Zhuhai fuhr ein Mann am 11. November 2024 mit seinem SUV in einer Menschenmenge auf der Trainingsstrecke von Zhuhai Sports Center in Zhuhai, Guangdong, China. Dabei wurden 35 Menschen getötet und 43 weitere verletzt.[1] Der Fahrer versuchte nach diesem Vorfall Selbstmord zu begehen, indem er sich selbst mit einem Messer verletzte. Jedoch wurde er in Gewahrsam genommen und in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann führte diese Tat vermutlich aus Wut über eine kürzlich erfolgte Scheidungsvereinbarung.[2]

Videos und Berichte über den Angriff wurden online zensiert. Einzelheiten dazu wurden erst am nächsten Tag veröffentlicht, eine Verzögerung, die auf chinesischen sozialen Medienplattformen heftige Kritik hervorrief.[3]

Die Amokfahrt in Zhuhai 2024 ist die tödlichste Amokfahrt in China seit der Amokfahrt in Ürümqi im Mai 2014.

Wikipedia: Amokfahrt in Zhuhai 2024

sooma schrieb:Wichtiger wäre hier die Zusammenarbeit der Behörden, eine gemeinsame Plattform. Hilfsmittel (wie RADAR) werden ja schon verwendet, die aber in diesem Fall wohl nicht griffen – die also noch zu verbessern sind.

So ist es.

Abahatschi schrieb:Ich frage mich sowieso warum der Polizeichef von Magdeburg noch im Amt ist.

Warum sollte er es nicht mehr sein? Weil ein Streifenwagen nicht in einer Einfahrt stand wo er vorgesehen war? Ist das alles? Wow. Da kann man ja froh sein, wenn man den Job nicht machen muss.

Warden schrieb:Hier ist aber denkbar, dass es wirklich auf der Ebene potentiell vermeidbares Versagen gab, da es ja die Hinweise darauf gibt, dass beim lokalen Schutzkonzept Fehler begangen wurden.

Das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber gleich mal zu fordern das Köpfe rollen und quasi mit Mistgabeln und Fackeln losgezogen wird um irgendwelche Verantwortlichen zu teeren und zu federn ist dann wohl etwas übertrieben oder nicht?

JosephConrad schrieb:Taleb A. wird vor Gericht gestellt, er muss sich für sein Handeln verantworten.

Soweit so gut. Ich bin froh das er auch aufgrund der Besonnenheit der Polizei nicht von Kugeln durchsiebt wurde und es zu einer Gerichtsverhandlung kommen wird.

JosephConrad schrieb:Unabhängig davon müssen sich die für die Sicherheit Verantwortlichen einer Untersuchung stellen und es muss geklärt werden, ob und welche Schuld sie daran tragen, dass der Mann in den vulnerablen Bereich eindringen konnte.

Ja keine Frage. Aber schon jetzt drastische Maßnahmen gegen die "Verantwortlichen" zu fordern halte ich für übertrieben und völlig verfrüht.

Aber der eigentliche Kernpunkt ist, das unabhängig von Ermittlungen und Prozessen auch an die Ursachen und deren Bekämpfung gedacht werden muss. Der fehlende Streifenwagen ist ja sicher nicht der Grund für die Amokfahrt.

Sabres schrieb:Wir sind praktisch schon lange gläserne Bürger.

Der Datenschutz wurde in der Tat schon zu sehr aufgeweicht. Aber wären wir wirklich komplett gläsern und würde alles in einem einzigen Gesamtdossier über jeden Bürger zusammengesetzt, wäre dies ein mächtiges Instrument, dass geradezu nach missbräuchlicher Verwendung schreit.

Ich erinnere in dem Zusammenhang nur mal an den Skandal rund um die Spionagesoftware -ich glaube eine israelische Firma hatte sie hergestellt und vertrieben- die unbemerkt und problemlos auf Handys installiert werden konnte. Sie war nur für geheimdienstliche Zwecke gedacht, zur Abwehr von Terrorismus und Bekämpfung schwerster Kriminalität. Aber sie fand sich sehr schnell auf den Handys von Journalisten, Oppositionellen Politikern, Regierungsgegnern, Aktivisten usw. wieder. Sie wurde bewusst entgegen der Erklärung der Käufer gegenüber dem Verkäufer von Staatswegen her missbräuchlich verwendet. Das blüht uns auch, wenn wir den Datenschutz in Gänze abschaffen und man der KI die Auswertung überlässt. Brandgefährlich. Zumal es schwierig ist, so ein Instrument zu überwachen, zu kontrollieren und Missbrauch zu ahnden.

Slaterator schrieb:Warum sollte er es nicht mehr sein? Weil ein Streifenwagen nicht in einer Einfahrt stand wo er vorgesehen war? Ist das alles?

...und 5 Tote und 205 Verletzte. Aber ok: wann entlässt man den Polizeichef, was muss er anstellen?

Slaterator schrieb:Da kann man ja froh sein, wenn man den Job nicht machen muss.

Er hat seinen Job anscheinend nicht gemacht....

Abahatschi schrieb:Ich frage mich sowieso warum der Polizeichef von Magdeburg noch im Amt ist.

Aktionismus? Quod erat…

Slaterator schrieb:Warum sollte er es nicht mehr sein? Weil ein Streifenwagen nicht in einer Einfahrt stand wo er vorgesehen war? Ist das alles? Wow. Da kann man ja froh sein, wenn man den Job nicht machen muss

Es gibt Menschen, die würden am liebsten das Auge um Auge Verfahren anwenden. Wir können froh sein, dass es in DE nicht die Todesstrafe gibt.

Der Polizeichef ist nicht schuld, wenn ein einzelner Polizist seine Arbeit nicht ordnungsgemäß ausführt. (Sollte es so gewesen sein)

War der Polizeichef persönlich
damit beauftragt, an dem Abend zu prüfen, ob dort ein Streifenwagen steht? Warum also sollte er zurücktreten? Würde es nach diesem Verfahren gehen, dass der Vorgesetzte immer kündigt, wenn sein Angestellter einen Fehler macht, dann hätten wir keine Vorgesetzten mehr.

Abahatschi schrieb:...und 5 Tote und 205 Verletzte. Aber ok: wann entlässt man den Polizeichef, was muss er anstellen?

Abahatschi schrieb:Er hat seinen Job anscheinend nicht gemacht....

Das sollte auch genau begründet werden können. Sonst ist es eher nur relativ sinnloser Aktionismus wenn man von oben oder unten irgendeinen Kopf rollen sehen will, der aber ggf. nicht der richtige Kopf ist weil Schuld gar nicht nachweisbar.

Sonst trifft es einfach nur den relativ falschen nur um "vox populi" zu beruhigen. Für mich wirkt das jetzt erst mal so als hättest du da geraten wer am ehesten schuld sein müsste, ohne weitere Sachkenntnis wer bei so einem Sicherheitskonzept alles involviert war, wer es ausarbeiten und mittragen muss und was genau das Konzept vorsah und an welche anderen Stellen delegiert wurde. Man ist teilweise noch in den Ermittlungen aber es soll schon Tage später - mit den Feiertagen auch im Sinn - ein Kopf rollen. Blind und aktionistisch.

Gegenbeispiel um meinen Punkt aber zu veranschaulichen: Wenn er denn im Konzept in relevanter Stelle involviert war, es korrekt mitzeichnet aber dann auf unterer Ebene irregulär ein Fehler begangen wird der vom Konzept abweicht, was kann dann der Direktor der PI Magdeburg dafür wenn die Schuld für ein Versagen im konkreten Einzelfall nicht auf ihn subsumierbar ist, weil woanders wer Fehler beging?

Ich hab kein Problem damit die Kritik da zu verorten - wenn sie denn auch zutrifft und die Hinweislage klar wird. Ansonsten ist es aus meiner Sicht relativer Aktionismus um irgendein Balsam auf emotionale/geschundene/wütende Seelen zu klatschen. Wäre halt besser, wenn es nachweislich Verantwortliche auch trifft und nicht nur irgendein "Bauernopfer", sinngemäß. Gerechtigkeit für alle, Strafe/reine Schuldzuweisung nicht für die Falschen.

Oder einfach was Yari hier schrieb, als Beispiel:

Yari schrieb:Der Polizeichef ist nicht schuld, wenn ein einzelner Polizist seine Arbeit nicht vernünftig macht. War er persönlich
damit beauftragt, an dem Abend zu prüfen ob dort ein Streifenwagen steht? Warum also sollte er zurücktreten? Würde es nach diesem Verfahren gegen, dass der Vorgesetzte immer kündigt, wenn sein Angestellter einen Fehler macht, dann hätten wir keine Vorgesetzten mehr.

Zum Zeitpunkt des Anschlags seien Polizeifahrzeuge an den vier festgelegten Standorten um den Magdeburger Weihnachtsmarkt postiert gewesen, erklärte das Ministerium. "Nach dem jetzigen Stand der Aufarbeitung befand sich ein Polizeifahrzeug in der Parkbucht für Taxen in der Ernst-Reuter-Allee und damit nicht an dem nach der polizeilichen Einsatzkonzeption vorgesehenen Standort." Warum dies so war, sei Gegenstand der weiteren Aufarbeitung.

Aufgearbeitet würden auch Fragen zum Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarkts. Es gehe darum, was das Konzept zum Schutz des Marktes und damit auch zur technischen Absicherung von Flucht- und Rettungswegen vorgesehen habe. "Es wird aufgearbeitet, ob diese Maßnahmen vom Veranstalter umgesetzt worden sind und wenn nicht, warum nicht."

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/magdeburg-sicherheitskonzept-100.html

Es ist immer nur die Rede von der einen Lücke an der Pyramide, aber wie konnte der Täter ungehindert den Weihnachtsmarkt ganz abfahren und mit dem Fahrzeug wieder verlassen? Es sind dann ja mindestens zwei Lücken gewesen, einen "Stopper" scheint es auf der Stecke auch nicht gegeben zu haben.

Aufgearbeitet werden muss das halt "von unten nach oben". Kann man nur hoffen, dass das nicht wie bei der Loveparade läuft und sich alle Zuständigen aus der Verantwortung ziehen, erste Anklänge gab es ja schon.

@Origines
@Yari
@Warden
Wer soll Eurer Meinung im Polizeiapparat dafür sorgen dass es zu keinen Versäumnissen kommt?
a) Pförtner
b) Bürger
c) Polizei Chef
Seine Aufgabe ist Strukturen zu schaffen die die gesetzten Aufgaben erledigen können, dokumentiert werden und dazu gehören auch Kontrollstrukturen. Ihr könnt mich gerne überraschen, was glaubt ihr dass es seine Aufgabe ist, Interviews geben ZB?
Die Faeser hatte doch erhöhten Gefahren auf Weihnachtsmärkte gewarnt, ist das nicht ein Zeichen dass man die Maßnahmen verstärkt?
Und in dem Fall ist es einfach:
- wer hat das Sicherheitskonzept aufgestellt?
- wer hat es genehmigt?
- wie sah die Qualitätssicherung/Kontrolle aus?
- wurde die Kontrolle/Aufsicht durchgeführt?
Das kriegt man in paar Stunden heraus, die Akten müssen bei der Marktgenehmigung vorliegen, daher braucht es jetzt 5 Jahre Untersuchung.

Beispiel aus dem Link von @sooma

sooma schrieb:Nach dem jetzigen Stand der Aufarbeitung befand sich ein Polizeifahrzeug in der Parkbucht für Taxen in der Ernst-Reuter-Allee und damit nicht an dem nach der polizeilichen Einsatzkonzeption vorgesehenen Standort." Warum dies so war, sei Gegenstand der weiteren Aufarbeitung.

So in paar Minuten:
- wer war der Fahrer an dem Tag des Fahrzeugs?
- ist er an der anderen Stelle gestanden weil es ihm jemand gesagt hat? Wenn, wer war das? Wenn nicht, warum glaubte er dort stehen zu müssen.
- wenn es ein Vorgesetzter war der es bestimmt hat, warum? Stand es in irgendwelchen Unterlagen oder hat er sich das ausgedacht? Usw.
Auch das durchzuführen ist die Aufgabe des Polizeichefs, was hat er die 5 Tage gemacht bis jetzt? Kann ja nicht sein dass man immer noch nicht weiss warum das Auto falsch stand.

@Abahatschi
Für eine gute Diskussion ist es notwendig, dass man erst die gestellten Fragen beantwortet, statt mit Gegenfragen zu antworten.

Yari schrieb:War der Polizeichef persönlich
damit beauftragt, an dem Abend zu prüfen, ob dort ein Streifenwagen steht? Warum also sollte er zurücktreten?

Wie kommst du auf 5 Jahre Untersuchung? Ist das deine persönliche Übertreibung oder wurde das so kommuniziert?

Yari schrieb:Wie kommst du auf 5 Jahre Untersuchung? Ist das deine persönliche Übertreibung oder wurde das so kommuniziert?

Ich ahne es.

Yari schrieb:Für eine gute Diskussion ist es notwendig, dass man erst die Gestellen Fragen beantwortet, statt mit Gegenfragen zu antworten.

Falls die Botschaft nicht rüber gekommen ist: er ist für alle Polizeimaßnahmen in seinem Bezirk Gesamtverantwortlicher. Von der normalen KFZ Kontrolle bis zu einer Weihnachtsmarktsicherung.
Wer sonst?

@Abahatschi
Er ist der Verantwortliche, richtig. Verantworten bedeutet nicht, dass man zurücktritt, wenn ein Angestellter einen Fehler begeht bzw Befehle nicht ausgeführt hat.

Wie ich bereits schrieb, wenn jeder Vorgesetzte bei Fehlern seiner Mitarbeiter zurücktreten müsste, hätten wir keine Vorgesetzten mehr.

Außerdem wissen wir in diesem Fall noch überhaupt nicht, was an diesem Abend genau gelaufen ist und wer welche Fehler begangen hat.

Jetzt zu sagen, er solle zurücktreten, finde ich nicht OK!

Yari schrieb:Er ist der Verantwortliche, richtig. Verantworten bedeutet nicht, dass man zurücktritt, wenn ein Angestellter einen Fehler begeht bzw Befehle nicht ausgeführt hat.
...
jetzt zu sagen, er solle zurücktreten, finde ich nicht OK!

Dann schreibe es halt nicht! Das mit dem Zurücktreten ist deine Erfindungl ich habe geschrieben: warum ist er noch im Amt?
Er gehört suspendiert für die Dauer der Untersuchung und bei nachgewiesener Schuld entlassen.

@Abahatschi
Sorry. Aber das ändert nichts an meiner Meinung. Warum sollte der Mann suspendiert werden?
Ist ja schlimmer als zurücktreten.
Es gibt noch keine Untersuchungsergebnisse. Jetzt schon zu fragen, warum er noch im Amt ist, verstehe ich nicht!

Nächster Verantwortlicher nach den eingesetzten Beamten ist hier der Einsatzleiter. Ansonsten ist es, wie @Abahatschi schrieb:

Abahatschi schrieb:Und in dem Fall ist es einfach:
- wer hat das Sicherheitskonzept aufgestellt?
- wer hat es genehmigt?
- wie sah die Qualitätssicherung/Kontrolle aus?
- wurde die Kontrolle/Aufsicht durchgeführt?
Das kriegt man in paar Stunden heraus, die Akten müssen bei der Marktgenehmigung vorliegen

Ob man die Antworten der Bevölkerung transparent mitteilt, ist dann die nächste Frage.

@Abahatschi
Du hast relativ blind einen vermeintlichen Schuldigen verortet ohne genaue Sachkenntnis, weil noch ermittelt wird und ein Teil der relevanten Informationen noch gar nicht öffentlich ist bzw. noch aufgeklärt werden muss.

Du glaubst doch nicht wirklich, er micromanaged jede einzelne Person unter ihm bis ans letzte Ende der Kette? Manche haben eine partiell sehr irrige Vorstellung. Jemand wie der Direktor der Polizeidirektion wäre bei mir ungefähr so was wie der Abteilungsleiter. Mit dem habe ich genau 0 zutun, der micromanaged auch nicht alle unter ihm einzeln zu jeder Zeit weil er andere Aufgaben usw. hat. Dafür gibt es untere Ebenen und die direkten Vorgesetzten, hier ggf. noch die Leitstelle sekundär.

Wenn ich jetzt am unteren Ende der Kette entgegen der Konzeption usw. gravierende Fehler baue, ggf. auch erst relativ kurz vorher abweiche wo dann der Fehler oder die Lücke entsteht und das auch nicht hochgemeldet wird, als Info oben ankommt dass man einschreiten könnte, bin erst mal ich der Verursacher und nicht jemand X-stellen über mir der im spezifischen Fall in diesem Beispiel gar nichts dafür konnte. Da ist der Verweis auf "Gesamtverantwortlich" halt sehr irrig. Aufm Papier vielleicht verantwortlich, im konkreten Einzelfall nicht zwingend schuldig.

Das muss erst ermittelt und geprüft werden. Man kann auch einfach abwarten und schauen wo eine Schuld eindeutig verortet werden kann als denn wenige Tage danach aktionistisch Rückritt/"Feuern" zu fordern. Das wäre irgendwie zweckdienlicher, wenn man denn die richtigen pot. Schuldigen identifizieren will als ins Blaue zu raten.

Ich bin persönlich zumindest dafür, die genauen Schuldigen, so vorhanden, zu ermitteln als denn auf reinen Formalitäten irgendwen zu strafen weil wer auf dem Papier Gesamtverantwortlicher ist aber möglicherweise im konkreten Einzelfall wenig Möglichkeit des Eingriffs hatte weil im Alltag und gemäß sonstiger üblicher Prozedere ein Verhindern in dem Fall von der Ebene nicht nahbar oder möglich war. Das riecht mir zu sehr nach blindem Aktionismus bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen.

Abahatschi schrieb:Aber ok: wann entlässt man den Polizeichef, was muss er anstellen?

Abahatschi schrieb:Das mit dem Zurücktreten ist deine Erfindungl ich habe geschrieben: warum ist er noch im Amt?
Er gehört suspendiert für die Dauer der Untersuchung und bei nachgewiesener Schuld entlassen.

Du hast halt nach "noch im Amt ist" dann wiederum "entlassen" geschrieben, siehe obiges Zitat?
Ist für Ottonormal jetzt kontextuell eher eindeutiger in Richtung 'feuern' oder so, als damit eine Suspendierung zu meinen.

sooma schrieb:Ob man die Antworten der Bevölkerung transparent mitteilt, ist dann die nächste Frage.

Ja, aber im Zweifel decken die Medien eh alles auf. Von daher würde man sich ins eigene Fleisch schneiden, markant irgendwas kaschieren zu wollen. Zu unrecht Beschuldigte die intern mit Maßnahmen oder Konsequenzen überzogen werden klagen im Zweifel oder gehen zu den Medien und erzählen ggf. ihre abweichende Sicht usw. Da hängt ein ganzer Rattenschwanz mit Skandalpotential dran wenn man an bewusste Vertuschung oder Kaschierung denken würde.

Also wenn ich mal aus meinen Zeiten als Veranstalter zurück denke und es sich bei einem Weihnachtsmarkt ja auch letztendlich um eine gewerbliche Veranstaltung handelt und keine politische Demonstration o.ä. wird es heute auch sicher noch so gehandhabt....

Abahatschi schrieb:- wer hat das Sicherheitskonzept aufgestellt?

Für das Sicherheitskonzept (Erstellung & Ausführung) ist der Veranstalter / Betreiber verantwortlich....

Abahatschi schrieb:- wer hat es genehmigt?

Sollte in der Regel in den Bereich des Ordnungsamtes fallen. Bei dem wird auch das Sicherheitskonzept eingereicht.

Abahatschi schrieb:- wie sah die Qualitätssicherung/Kontrolle aus?

Rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung wird bei einer örtlichen Begehung mit allen Beteiligten (Veranstalter, Behörden, Feuerwehr, ggf. Polizei) das Sicherheitskonzept abgegangen geprüft und erörtert und ein 2. mal sollte kurz vor Beginn auf Einhaltung geprüft werden.
Die Erteilung der Genehmigung obliegt letztendlich dem Ordnungsamt in Absprache mit anderen.

Abahatschi schrieb:- wurde die Kontrolle/Aufsicht durchgeführt?

Da ich mal davon ausgehe das eine Genehmigung für den Markt vorlag dann wird es auch ein Sicherheitskonzept in Aktenform geben bzw. sicher wurde eine Kontrolle durchgeführt die Frage wäre eher nach welcher Grundlage bzw. wer dafür verantwortlich ist. Und in erster Instanz ist erst einmal der Veranstalter verantwortlich für die Sicherheit für die Genehmigung die Ordnungsämter und für eventuelle Absicherung die Polizei, diese ihrerseits Kontrolliert in der Regel keine Zugänge zum Gelände zum Bsp. das wird so gut wie immer von privaten Security Firmen übernommen.

Edit: Ich geh mal davon aus das so ein Markt als gewerbliche öffentliche Veranstaltung gilt ansonsten könnte die Aufteilung der Verantwortlichkeiten andere sein.... da bin ich mir nicht ganz sicher

@amtraxx
Danke für deine Ausführungen - übrigens mit "Kontrolle" meinte ich nicht die einmalige Abnahme, sondern die laufende Kontrolle/Aufsicht während der Veranstaltung.
Anders ausgedruckt: warum ist keinem die offene Lücke aufgefallen ? Auch @sooma merkt hier zurecht an dass er auch irgendwo raus gefahren ist, also muss es zwei gegeben haben.

JosephConrad schrieb:A. hat Gott und der Welt gedroht, war aber bis zur Tat nie gewalttätig

Vor einigen Jahren hatte er diese 30 Tagessaetze aufgebrummt bekommen, danach gab es nur noch GFA, diese z.T. in Schriftform.

Ich denke, dass Androhungen von Gewalt konsequent geahndet werden sollte, gerade, wenn sie wiederholt erfolgt und auch mit dem eigenen Tod verbunden wird.

Aber es ist nichts passiert (GFA, die zweite, und GFA, die dritte - das kann man doch nicht ernst nehmen). So konnte er sich in seine Gewaltfantasien hinseinsteigern - ist doch ok, wenn man sich so aeussert, kein Grund einzugreifen - so schreiben hier gerade viele (mein Standpunkt ist es nicht).

"joh , Gewaltdrohungen, was willste da machen, machen so viele...kann man nichts machen" .
So eine Einstellung legitimiert Gewalt doch geradezu.
Wenn T. statt GFA, die zweite, zusaetzlich 60 Tagessaetze bekommen haette waere das vielleicht ein wenig wirkungsvoller gewesen?
Nur eine Idee, sicherlich sollte hier jemand sinnvollere Massnahmen ausarbeiten, als das, was ich hier in den Raum werfe.

Slaterator schrieb:Ich bin froh das er auch aufgrund der Besonnenheit der Polizei nicht von Kugeln durchsiebt wurde und es zu einer Gerichtsverhandlung kommen wird.

Yep.