Wahlthread LTW Ostdeutschland

fischersfritzi schrieb:Ja, wenn man weiss, deutsch und männlich ist bestimmt.

Und kein erkennbar Grüner/Hippie/Linksträger/Schwuler oder allgemein unpassend.
Ich denke aber, weiblich geht noch durch.
Wenn ihr euren Platz kennt, latürnich.
Und gebärfähige Becken habt.

Ein Mutterkreuz hat schließlich nichts mit Rückenwirbeln zu tun, gell?

fischersfritzi schrieb:Die Vergreisung wird weiter zunehmen und das geht mit bestimmten Bedarfen der Bevölkerung einher.

Das wird ein richtiges Problem in Thüringen.

Ich sah kurz vor den Wahl eine Rede von Ramelow, leider finde ich diese nicht Online.

Sinngemäß sagte er:

Es gäbe in Thüringen einen Ausländeranteil von 8%, es sei undenkbar, dass diese braunen Axxxx jemandem den Hintern abputzen. 300.000 Menschen würden in Rente gehen, aber nur 150.000 nachkommen. Und eben noch das Problem mit dem medizinischen Personal.

fischersfritzi schrieb:Ja, wenn man weiss, deutsch und männlich ist bestimmt.
Gibt andere Gruppen, die sich da wohl eher nicht so willkommen fühlen.

Ach komm, das ist genau so eine rassistische Aussage. Mittlerweile ist es einfach nur noch unschön, wie eine Gruppe so stigmatisiert wird.

martenot schrieb:Ich habe das Glück, dass man mir optisch weder meine politische Einstellung noch andere unbeliebte Eigenschaften ansieht.

Was hat das bitteschön mit Glück zu tun? Glück, morgens nicht gleich die Regenbogenflagge für den Spaziergang gegriffen zu haben? Ja, dann hast du Glück gehabt....

Stirnsänger schrieb:Und kein erkennbar Grüner/Hippie/Linksträger/Schwuler oder allgemein unpassend.
Ich denke aber, weiblich geht noch durch.

Für diesen Schwachsinn gilt das Gleiche. Anscheinend muss man schwul, Hippie, Grüner oder Linksträger sein, um diesen Schwachsinn zu verstehen....

Toxid schrieb:Was hat das bitteschön mit Glück zu tun?

Äh, wovon hängt es oft ab, wie man aussieht? Doch wohl auch vom Glück, oder nicht? Ich selbst habe weder meine Haut- noch meine Haarfarbe noch mein sonstiges Erscheinungsbild ausgesucht. Und wenn ich da eben aus der Norm fallen würde, wäre es wohl eher Pech.

martenot schrieb:Äh, wovon hängt es oft ab, wie man aussieht? Doch wohl auch vom Glück, oder nicht? Ich selbst habe weder meine Haut- noch meine Haarfarbe noch mein sonstiges Erscheinungsbild ausgesucht. Und wenn ich da eben aus der Norm fallen würde, wäre es wohl eher Pech.

Mal abgesehen davon, daß jeder das Recht hat, von morgens bis abends Regenbogen-Fahnen zu schwenken, bis die Arme abfallen.
Und ich habe da durchaus meine Zweifel dran, daß du das ausserhalb von Sachsens Großstädten gefahrlos tun könntest.

(Btw, was machen diese Leute eigentlich, wenn echte Regenbögen am Himmel erscheinen?
Oder jemand Mario Kart spielt?)

martenot schrieb:Äh, wovon hängt es oft ab, wie man aussieht? Doch wohl auch vom Glück, oder nicht? Ich selbst habe weder meine Haut- noch meine Haarfarbe noch mein sonstiges Erscheinungsbild ausgesucht. Und wenn ich da eben aus der Norm fallen würde, wäre es wohl eher Pech.

Wenn du meinst, dass irgendwelche dieser Eigenschaften dir Probleme in der Situation, die du beschrieben hast, bereitet hätten, dann kann ich dir auch nicht helfen. Und wenn man wirklich Bedenken hat, dann meidet man solche Orte. Das ist noch lange kein Grund, Bürger von ganzen Bundesländern zu pauschalisieren.

Stirnsänger schrieb:Mal abgesehen davon, daß jeder das Recht hat, von morgens bis abends Regenbogen-Fahnen zu schwenken, bis die Arme abfallen.

Das sowieso. Zumal es in den meisten westdeutschen und westeuropäischen Großstädten überhaupt nicht negativ konnotiert ist. Da kann man Regenbogensymbole gewohnheitsmäßig benutzen und tragen, ohne dass es jemanden stört (z.B. als Anstecker, Anhänger, auf der Jacke oder dem Rucksack). Aber wenn man sich ins ländliche Thüringen begibt, ist es vielleicht ratsam, solche Attribute vorher zu verstecken. Jedenfalls würde ich momentan kein Risiko eingehen wollen.

Toxid schrieb:dann kann ich dir auch nicht helfen

Ich habe auch nicht ernsthaft mit irgendwelchen Hilfestellungen oder unterstützenden Worten deinerseits gerechnet.

So wie ich es schreibe, so nehme ich es wahr, und es scheint ja nicht von der Hand zu weisen zu sein, dass man mit bestimmten optischen Attributen in vielen Regionen Thüringens und Sachsens eher unwillkommen ist.

martenot schrieb:Zumal es in den meisten westdeutschen und westeuropäischen Großstädten überhaupt nicht negativ konnotiert ist. Da kann man Regenbogensymbole gewohnheitsmäßig benutzen und tragen, ohne dass es jemanden stört (z.B. als Anstecker, Anhänger, auf der Jacke oder dem Rucksack). Aber wenn man sich ins ländliche Thüringen begibt, ist es vielleicht ratsam, solche Attribute vorher zu verstecken. Jedenfalls würde ich momentan kein Risiko eingehen wollen.

Es ist auch in Thüringen den meisten Menschen völlig egal ob du ein regenbogenfarbenes Armband oder einen kleinen Pin am Rucksack hast. Homophobe Angriffe aber kannst du überall erleben, egal ob in Thüringen, Sachsen, Berlin, dem Ruhpott oder sonst wo. Überall leben homophobe Menschen.

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/article6418553/schwulenpaar-in-gelsenkirchen-beklagt-anfeindung-im-stadtteil.html

Ich trage generell keine homosexuellen Zeichen. Weil überall irgend ein Arschloch oder gleich eine ganze Gruppe stehen kann, die nur darauf warten jemanden zu drangsalieren. Und das völlig egal ob in München, Nürnberg, Dresden oder Rostock.

Bone02943 schrieb:Und das völlig egal ob in München, Nürnberg, Dresden oder Rostock.

Also, meinen alltäglichen Beobachtungen nach passiert einem in München oder Nürnberg (wahrscheinlich auch in Dresden in der Innenstadt) normalerweise nichts, wenn man ein Regenbogensymbol trägt. Jedenfalls sehe ich relativ häufig welche, ohne dass sich irgendjemand jemals aufgeregt oder empört hätte.

Wenn du sagst, dass das auch in Zittau oder in Aue ebenso ist - umso besser. Vielleicht sind die empörten Zeterer, die sich über LGBT, Gendern etc, aufregen, ja auch eher ein Internet-Phänomen?

Du meinst, ich könnte es einfach mal ausprobieren?

martenot schrieb:Also, meinen alltäglichen Beobachtungen nach passiert einem in München oder Nürnberg (wahrscheinlich auch in Dresden in der Innenstadt) normalerweise nichts, wenn man ein Regenbogensymbol trägt. Jedenfalls sehe ich relativ häufig welche, ohne dass sich irgendjemand jemals aufgeregt oder empört hätte.

Wenn du sagst, dass das auch in Zittau oder in Aue ebenso ist - umso besser.

Ich würde in München, Nürnberg oder einer bayerischen Kleinstadt genau so mit Beleidigungen, dummen Sprüchen oder gar körperlicher Gewalt rechnen, wenn ich offen als Homosexueller durch die Gegend laufe. Aus diesem Grund habe ich sowas noch nie getan und werde es auch in Zukunft nicht, egal wo ich bin.*
Auch in München hatte ich schon das Gefühl, dass manche Gruppen einfach nur zum Beleidigen durchs Glockebachviertel laufen.

*edit: In Dresden saß ich mal mit jemandem auf einer Decke und wir haben ein wenig rumgekuschelt. Sind an dem Tag auch Händchen haltend durch die Stadt gelaufen. Ist zwar auch schon viele Jahre her, aber es gab an dem Tag nur einen dummen Spruch, aus einem Auto heraus.

@duFFs

Ja, das ist dort gefahrlos möglich, ich hab früher dort gelebt.

In Dresden werden Regenbogenflaggen eher verbrannt.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/regenbogenflagge-verbrannt-ermittlungen-wegen-volksverhetzung-in-dresden-11990315.html

Aber naja, für manche ist die Regenbogenfahne praktisch das gleiche wie die Hakenkreuzfahne.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=49526

Bone02943 schrieb:Ich würde in München, Nürnberg oder einer bayerischen Kleinstadt genau so mit Beleidigungen, dummen Sprüchen oder gar körperlicher Gewalt rechnen, wenn ich offen als Homosexueller durch die Gegend laufe.

Tatsächlich habe ich das hier eigentlich noch nie erlebt. Es mag in Einzelfällen vorkommen, aber ich sehe ziemlich oft gleichgeschlechtliche Paare laufen, und ich habe noch nie bemerkt, dass irgendjemand Notiz nehmen würde.

Ich selbst mache nichts Auffälliges, aber ich bin kein Mensch, sich diesbezüglich zu stark zeigen würde. Aber ich finde eben, dass auch dann niemand angegangen werden sollte, wenn man als LBTG, Migrant, etc. zu erkennen ist.

Korrektur des Unterstrichenen:
"noch nie" stimmt nicht, da ich schon alt genug bin, und es früher (vor mehreren Jahrzehnten) noch nicht selbstverständlich war.

martenot schrieb:Tatsächlich habe ich das hier eigentlich noch nie erlebt. Es mag in Einzelfällen vorkommen, aber ich sehe ziemlich oft gleichgeschlechtliche Paare laufen, und ich habe noch nie bemerkt, dass irgendjemand Notiz nehmen würde.

Ich selbst mache nichts Auffälliges, aber ich bin kein Mensch, sich diesbezüglich zu stark zeigen würde. Aber ich finde eben, dass auch dann niemand angegangen werden sollte, wenn man als LBTG, Migrant, etc. zu erkennen ist.

Und du meinst in aller Regel schaut das in Sachsen oder Thüringen anders aus? Da gibt es auch noch mehr Angriffe als in Bayern oder vielen anderen Bundesländern.

Hier sind ein paar Zahlen aus verschiedenen Bundesländern zusammengetragen.

https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Queerfeindliche-Gewalt#zahlen-aus-bundeslaendern

Bone02943 schrieb:Und du meinst in aller Regel schaut das in Sachsen oder Thüringen anders aus?

Das ist die Frage. Wenn du mir versicherst, dass trotz diverser Zetereien im Internet bzgl. LGBT, Gendern, oder gewohnheitsmäßiger Keifereien von z.B. Frau von Storch gegen dergleichen Themen bei realen Begegnungen nichts passieren würde, ist ja alles gut.

Du meinst also, ich kann das ruhig mal ausprobieren? Du würdest mir zuraten und meinen, man kann gern zu sich selbst stehen?

Warum gab es eigentlich diese Gegenproteste gegen den CSD in Bautzen, wenn die Lage so entspannt ist?

@martenot

Ich kann dir das nirgendwo versichern, weil es überall Übergriffe auf Homosexuelle gibt. Die gibt es bei dir in Bayern wie anderswo auch.

martenot schrieb:Warum gab es eigentlich diese Gegenproteste gegen den CSD in Bautzen, wenn die Lage so entspannt ist?

Weil die Rechtsextremen dazu mobolisiert haben. Die kamen aus ganz Sachsen angefahren. Es werden am Ende die gleichen gewesen sein, die den CSD in Leipzig stören wollten. Nur hat dort die Polizei besser gehandelt.

Ich weiß nicht was passiert, wenn du mit einem Regenbogen Pin am Rucksack durch Zittau läufst. Wahrscheinlich wird genau nichts passieren, warum auch. Wenn du pech hast läufst du in Bayern einer Gruppe über den Weg die gerade nichts besseres zu tun haben als "schwule klatschen", vielleicht aber hast du auch in Zittau pech.
Gerade was Gewalt gegen homosexuelle betrifft, diese ist so vielschichtig und weit verbreitet, da brauchst du nicht mit Sorge in den Osten blicken.

Bone02943 schrieb:Gerade was Gewalt gegen homosexuelle betrifft, diese ist so vielschichtig und weit verbreitet, da brauchst du nicht mit Sorge in den Osten blicken.

Also, was Bayern betrifft, kann ich in den letzten Jahre eigentlich keine negativen Erlebnisse mehr berichten. Selbst in der ländlichen Kleinstadt meiner Herkunft ist das Thema überhaupt kein Aufreger.

Und ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob ein CSD eher als positives Ereignis wahrgenommen wird (wie z.B. in München), oder ob man vor aggressiv auftretenden Gegendemonstranten geschützt werden muss (wie in Bautzen).

Ich bin vor Jahren mal in Bautzen gewesen und fand die Stadt damals sehr schön. Aber gegenwärtig würde ich wohl nur mit einem unwohlen Gefühl dort aus dem Zug steigen.

Toxid schrieb:Ach komm, das ist genau so eine rassistische Aussage.

Das ist der Rassismus der AfD.

Toxid schrieb:Mittlerweile ist es einfach nur noch unschön, wie eine Gruppe so stigmatisiert wird.

Welche Gruppe denn?
Die AfD?
Die Agenda der AfD ist bekannt. Was soll jetzt das Gejaule von Stigmatisierung?

fischersfritzi schrieb:Die Agenda der AfD ist bekannt.

Genau, und der alte, weiße CIS-Mann ist schuld daran, vielen Dank für die Aufklärung.