Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) - Eine Parteigründung mit Zukunft?

eckhart schrieb:Jede Spekulation über Sahra und die AfD wäre obsolet, wenn von BSW eine ernstzunehmede Äusserung käme, wie Sahra Wagenknecht mit Putin Verhandlungen andenken würde.

Naja, was erwartest du? Welcher Politiker äußert sich schon so konkret, es handelt sich ja nicht um einen Konflikt der von Deutschland aus gelöst werden kann, da tun sich wohl alle Politiker schwer darüber zu bestimmen wer was bekommt.

Die Politikerin betont: "Deswegen muss man den autokratischen Machthaber Putin nicht gut finden, aber es ist unser großer Nachbar im Osten, und der wird auch nicht verschwinden." Wagenknecht spricht sich für ein Angebot aus, "Waffenlieferungen einzustellen, wenn im Gegenzug Moskau einem sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zustimmt."

https://www.inforadio.de/rubriken/interviews/2024/03/19/putin-wahl-russland-umgang-sahra-wagenknecht-bsw.html

Mit einer Prise Whataboutism wäre auch zu fragen wie genau die Lösung in dem derzeitigen Stellungskrieg aussehen soll und wann und wie auf dieser Basis jemals Verhandlungen geführt werden sollen?

Eins ist ja glaube ist kaum bestreitbar, es wird definitiv Verhandlungen geben, die Frage ist nur wann und zu welchen Konditionen.

Star-Ocean schrieb:immer wieder dass der Krieg eine Momentaufnahme eines langjährigen Konflikts ist, der eben eine Vorgeschichte hat, wie eigentlich so ziemlich jeder Krieg

Sie gibt immer plump den narrativ der Russen weiter, halt an widerlegten Unsinn fest. Und das Wort Verhandlungen als buzzword oben drauf.

Erzählt man die Vorgeschichte für den Krieg, das wird spannend. Bürowaffenlabore? Fiktive Atomraketen?

Star-Ocean schrieb:genau die Lösung in dem derzeitigen Stellungskrieg aussehen soll und wann und wie auf dieser Basis jemals Verhandlungen geführt werden sollen?

Russland verliert die Fähigkeit den Krieg fortzusetzen

Mit Blick auf den Ursprung des Ukraine-Kriegs erklärt die BSW-Gründerin, es sei um die Frage der Nato-Mitgliedschaft oder einer möglichen Neutralität gegangen

Nö ging es nicht wirklich, die NATO Debatte war zuletzt 2008.



Quelle:

Fedaykin schrieb:Russland verliert die Fähigkeit den Krieg fortzusetzen

Und wie lange soll das ganze dauern? Eine realistische Antwort würde wahrscheinlich noch mehr Wähler zum BSW treiben, schätze ich?

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Star-Ocean schrieb:Und wie lange soll das ganze dauern? Eine realistische Antwort würde wahrscheinlich noch mehr Wähler zum BSW treiben, schätze ich?

Da gibt es viele Faktoren. Russlands Logistik vor allem das Schienennetz bekommt immer mehr Probleme auch durch die Sanktionen. Die Kursgeschichte zeigt das Russland mitnichten Unmengen an Reserven hat.

Und die alternative führt zu viel mehr Problemen und Unkosten. Nebst schlechter Signalwirkung in andere Regionen der Welt.

Star-Ocean schrieb:Naja, was erwartest du?

Von Sahra Wagenknecht erwarte ich gar nichts, bzw. das Gleiche wie von jedem DDR-Führer vorher bzw. auch von Höcke, denn die hören sich alle gleich an, wenn sie mit DDR-Nostalgie Wähler umgarnen wollen.

Es geht nicht anders verstehe ich als klares Statement.

Star-Ocean schrieb:Die Politikerin betont: "Deswegen muss man den autokratischen Machthaber Putin nicht gut finden, aber es ist unser großer Nachbar im Osten, und der wird auch nicht verschwinden." Wagenknecht spricht sich für ein Angebot aus, "Waffenlieferungen einzustellen, wenn im Gegenzug Moskau einem sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zustimmt."

Also wenn man die Ukraine jeder militärischer Druckmittel beraubt, dann ist der Kreml bereit zu verhandeln...

Wenn die Ukraine kapituliert, ist der Kreml bereit zu verhandeln...

Und selbst wenn das Ergebnis dieser Verhandlungen ein für die Ukraine scheinbar akzeptabler Friedensschluss wäre, wo bleibt die Garantie, dass Russland sich an das Verhandlungsergebnis auch hält?
Ohne Mitgliedschaft der NATO und ohne westliche Waffenlieferungen wäre die Ukraine noch schwächer als jetzt und vollkommen Russland ausgeliefert :D Ein wirklich toller Plan der Wagenknecht

Na, in Regierungsverantwortung wird das BSW so nie kommen:

In Thüringen könnte das BSW hinter AfD und CDU drittstärkste Kraft werden. Eine Zusammenarbeit mit AfD-Landeschef Björn Höcke schließen Sie aus – gilt das auch für den Rest der AfD?

MOHAMED ALI Ja, wir schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD ganz klar aus – nicht nur mit Herrn Höcke, sondern auch insgesamt.

Zuletzt hat Sahra Wagenknecht gesagt, dass das BSW sich nur an einer Landesregierung beteiligen wird, die die US-Pläne zur Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland ablehnt. Gehört das Thema nicht eher in einen Bundestagswahlkampf?

MOHAMED ALI Wir nutzen als BSW unsere Stimme, um auf die Gefährlichkeit dieses Vorhabens hinzuweisen und darauf zu drängen, dass es nicht zu dieser Stationierung kommt. Denn dadurch steigt für Deutschland die Kriegsgefahr, sogar die eines nuklearen Angriffs. Die Stationierung der Mittelstreckenwaffen ist Teil einer weiteren Eskalation. Wir als BSW sind so entschieden dagegen, dass wir das zur roten Linie für eine Regierungsbeteiligung machen.

Quelle: https://rp-online.de/politik/deutschland/bsw-chefin-mohamed-ali-afd-ist-keine-friedenspartei_aid-117784987

@Auweia
Fast schon Esoteriker

MOHAMED ALI Das BSW setzt sich nicht nur für Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg ein, sondern auch für Diplomatie, Friedens- und Abrüstungsinitiativen auf der ganzen Welt. Wir haben eine umfassende Friedensagenda.

Unter Weltfrieden macht es das bsw nicht , ansonsten keine Zusammenarbeit . Unter den Umständen bleibt nur Putin übrig der ebenfalls am Weltfrieden Interesiert ist .

Jedimindtricks schrieb:Unter den Umständen bleibt nur Putin übrig der ebenfalls am Weltfrieden Interesiert ist .

Natürlich ist Putin daran interessiert. Wenn er definieren kann, wer die Friedhofsruhe stören darf.

Star-Ocean schrieb:wie genau die Lösung in dem derzeitigen Stellungskrieg aussehen soll und wann und wie auf dieser Basis jemals Verhandlungen geführt werden sollen?

Ich wünschte es wäre anders, aber Putin will nicht verhandeln, ohne das die Ukraine kapituliert. Da man das kaum von der Ukraine verlangen kann, muss der Krieg wohl leider weiter gehen.

des Weiteren geht uns das auch kaum etwas an. Über Krieg und Frieden wird in Kiev und Moskau entschieden und nicht durch Sahara Wagenknecht. Wir unterstützen den Angegriffenen solange er es wünscht.

alhambra schrieb:Über Krieg und Frieden wird in Kiev und Moskau entschieden und nicht durch Sahara Wagenknecht. Wir unterstützen den Angegriffenen solange er es wünscht.

das ist schon richtig, sie kann das auf keinen Fall entscheiden.
Jedoch denke ich dass ihre Gedanken oftmals die Gedanken von einigen Wählern sind - sie also für einen Teil der Bevölkerung spricht.

Gerade heute hörte ich zum Beispiel von jemanden die Bedenken, wie das auf Dauer auch unsere Wirtschaft verkraften soll, wenn das noch Jahre so weiter geht.

Damit mache ich aber mal lieber in diesem Thread weiter (wegen OT-Gefahr): Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine (Seite 935)

Optimist schrieb:Gerade heute hörte ich zum Beispiel von jemanden die Bedenken, wie das auf Dauer auch unsere Wirtschaft verkraften soll, wenn das noch Jahre so weiter geht.

Da hat Wagenknecht mit der Ukraine den perfekten Sündenbock gefunden. An allem ist die Ukraine schuld. Für komplizierte Sachverhalte biete sie eine einfasche und auch noch falsche Erklärung.

Der Ukrainekrieg und die Sanktionen begannen erst im Frühjahr 2022.

Waren die Ossis etwa im Frühjahr 2022 mit der wirtschaftlichen Situation zufrieden?
Waren die Ossis überhaupt jemals zufrieden?

parabol schrieb:Waren die Ossis etwa im Frühjahr 2022 mit der wirtschaftlichen Situation zufrieden?
Waren die Ossis überhaupt jemals zufrieden?

das ist schon richtig dein Argument.
Aber die sagen ja auch nicht, dass daran NUR die Unterstützung der Ukraine schuld sei. Die sogenannten "Ossis" wissen ganz genau, was ansonsten in der Politik alles schief läuft, dass für Notwendiges wie z.B. Bildung, Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr usw. nicht genug Gelder rausgerückt wurden - schon seit Jahrzehnten.

parabol schrieb:Waren die Ossis

"die Ossis"? Ich glaube nicht, dass nur diese die BSW wählen, denke, werden wohl auch einige "Wessis" tun 😉

Optimist schrieb:Aber die sagen ja auch nicht, dass daran NUR die Unterstützung der Ukraine schuld sei.

Naja, wahrscheinlich hat die Unterstützung der Ukraine und die Sanktionen überhaupt nichts mit der Inflation zu tun.
In der Tat tut die Regierung wenig, um den Verdacht zu zerstreuen, an der Inflation wäre die Ukraine schuld.

In der Ausgabe von "Focus Money" vom 22. April 2020 (also am Anfang von Corona) , S. 38, steht Folgendes:

"Eines der teuersten Beatmungsgeräte der EU Geschichte ist einsatzbereit: bis zu 240 Milliarden Euro Kredithilfe aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), 200 Milliarden Euro der Kreditanstalt...

...Die Hilfsgelder der Regierungen werden den Bankkunden direkt auf ihren Konten gutgeschrieben. Die Geldmenge M3 dürfte deutlich steigen, die Inflation anspringen. Die Experten der BNP Paribas schließen nicht aus, dass es über mehrere Jahre hinweg zu Preissteigerungen von gut und gern fünf Prozent und mehr kommen könnte, höher jedenfalls, als es den Zentralbanken zum Erreichen ihres Inflationsziels von langfristig knapp zwei Prozent recht wäre. Fazit: Die Zinsen dürften niedrig bleiben, die Preise langfristig anziehen - das beste Umfeld für Sachwerte wie Aktien.

Quelle: https://www.focus.de/magazin/archiv/inflation-beste-welt-fuer-aktionaere_id_11903532.html

Bereits am Anfang der Coronakrise wurde eine Rekord-inflation und goldene Zeiten für Aktionäre vorhergesagt...

Optimist schrieb:Ich glaube nicht, dass nur diese die BSW wählen, denke, werden wohl auch einige "Wessis" tun 😉

Nur wird jetzt hauptsächlich im Osten gewählt.
Das Einzige, was ich BSW abgewinnen kann, ist dass BSW Union und AfD Stress macht, dass BSW soziale Aspekte anspricht, die beide Kontrahenten vernachlässigen.
Also praktisch ein einziger Grund
Gegen BSW sprechen in mir viele Gründe.

eckhart schrieb:Gegen BSW sprechen in mir viele Gründe.

Aus meiner Sicht ist mir das BSW nur leicht weniger unsympathisch als die AfD. Im Notfall würde ich diese Partei zähneknirschend noch etwas eher akzeptieren als die AfD, aber glücklich wäre ich sicher nicht. Denn zum einen missfällt mir ihre ablehnende Haltung gegenüber LGBT-Belangen, und zum anderen gefällt mir der Zuspruch zu Putins Russland überhaupt nicht.

martenot schrieb:Denn zum einen missfällt mir ihre ablehnende Haltung gegenüber LGBT-Belangen

Das höre ich zum ersten Mal, Wo/Was hast du darüber gelesen?

Star-Ocean schrieb:Das höre ich zum ersten Mal, Wo/Was hast du darüber gelesen?

Sie hat zumindest eine ablehnende Haltung zum Gendern. Eine komplette Enthaltung zum Thema LGBTQ halte ich aber nicht für eine ablehnende Haltung, und mehr ist auch mir, abgesehen vom Genderthema, nicht bekannt. Eine so offene Haltung, wie es derzeit praktiziert wird, scheint in meinen Augen die Community mehr zu schaden als zu helfen. Allein im letzten Jahr sind die Gewalttaten gegenüber 2022 nochmal um 16 % gestiegen.

Toxid schrieb:eine ablehnende Haltung zum Gendern.

Ablehnung von Transgender. Und wenig überraschend gegen das neue Selbstbestimmungsgesetz:

Sie lehnt das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) ab. Dabei hat sie ihre haarsträubenden Argumente mit Sicherheit aus dem Tante-Emma-Laden.

Wagenknecht:

... ich halte das für eine von Ideologie getriebene Politik, für die man in bestimmten Sekten bejubelt wird.

...

Das Geschlecht ist keine Lifestyle-Frage.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=48102

und:

In der Debatte stimmte Wagenknecht dem sich traditionsbewusst gebenden Rapper Ben Salomo zu, der forderte, dass trans Menschen nicht vor Kindern sichtbar sein dürften ("Es gibt ja diese Menschen – wunderbar – aber warum soll man [Kinder] in jungen Jahren damit konfrontieren").

Dem stimmte Wagenknecht zu: "Das hat mit Toleranz nichts zu tun. Es ist ein Riesenfortschritt in Deutschland: Man kann schwul sein, man kann lesbisch sein, man kann leben, wie man will. Das würde ich immer mit Zähnen und Klauen verteidigen", behauptete Wagenknecht.

"Aber dieses Gesetz, und überhaupt diese Debatte, die rollt das ja teilweise zurück."

Danach führte Wagenknecht die klassischen Kritikpunkte von Rechtsaußen auf: Trans Frauen könnten in Frauenschutzräume eindringen und Unisex-Toiletten seien schlecht. Mit dem neuen Gesetz lege man jungen Leuten in der Pubertät des Weiteren nahe, "ihre Problem [darin] zu sehen, dass sie im falschen Körper sind". Wagenknecht sprach von einem "Trend": "Es gibt ja immer mehr solche OPs".

https://www.queer.de/detail.php?article_id=45758

Toxid schrieb:Allein im letzten Jahr sind die Gewalttaten gegenüber 2022 nochmal um 16 % gestiegen.

Täter-Opfer-Umkehr.