Ist es nicht rassistisch, Deutsche als Nazis etc. zu bezeichnen?

Doors schrieb:Das hat mir gegenüber auch bei zahlreichen Auslands-Aufenthalten eigentlich noch nie jemand behauptet. Wo passiert Euch eigentlich dergleichen dauernd? Dann würde ich da nicht mehr hinreisen.

Mir ist es zum Glück noch nie passiert. Vermutlich, da ich einen Migrationshintergrund habe und mir das ansehen kann. Daher würde jemand im ersten Moment mich nicht für einen Deutschen halten. Aber ich kann mir vorstellen, dass andere das erlebt haben. Nur weil Dir sowas nicht widerfahren ist (sei froh drüber!), heißt es nicht, dass es sowas nicht gibt. Genauso wie es hierzulande eine Aversion gegenüber bestimmten Kulturkreisen gibt, gibt es auch im Ausland eine Aversion gegen Deutsche. Und das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein.

@flyflower

Klar ist die AfD eine Partei, die Rassismus oder Fremdenhass betreibt. Die Partei ist verfassungsfeindlich

@juvenilea

Moinsen,

da wir uns bereits aus anderen Threads kennen (habe mich von Softtrinker in Johnny1887 umbenannt), würde ich mal gerne Deine Meinung zu diesem Thema anhören.

Moin @Johnny1887,

Du meinst Deutsche als Nazis zu bezeichnen?

Meiner Meinung nach wäre es absolut nicht fair alle Deutsche von vornherein als Nazis zu bezeichnen.

Es gibt jedoch diese 10%, die sich gerne „verkappen“, sich gerne in der Masse verstecken und so tun als ob sie keine wären und mehr noch beim Wort Nazi einen Wutanfall bekommen.
Das sind dann auch die, für die zu viele „dritte Reich“ Dokus laufen, zu viel gezahlt wird und … man höre und staune… zu viele Ausländer hier herumlaufen.

Schlimm ist es dann wenn sie Machtpositionen haben. Euro-Islam? Niemals! Moscheen? Keine Genehmigung! Erweiterter Unterricht für Flüchtlinge? Ohne mich! Der Islam ist nicht ein Teil von Deutschland!
Kein Thema, denke ich mir, wer die Wahrheit nicht als Verbündeten hinter sich hat, wird irgendwann die Wahrheit als Gegner vor sich haben.

Uff!! Seit fast 90 Jahren lassen sie uns einfach nicht in Ruhe. Nazis? Gab es hier nie und wird es nie geben, aber…..
Ehrlich, es hängt mir manchmal zum Hals raus, nehmt doch dieses ganze „auserwähltes Volk schnik-schnak“ und versucht es doch mal bei den Grönländern oder so…. noch nordischer als Grönländer geht nicht.

Genug im Zorn gesprochen :).
Ich wusste nicht, dass Du auch einen Migrationshintergrund hast.
Wie siehst Du das denn?

@Johnny1887
Naja, wie gesagt, ich hab mit der Afd nix am Kopp, das habe ich auch in den Kommentaren nie geschrieben das ich die toll finde oder ähnliches.
Das ist immer das, was in den Kommentaren dann entgegnet wird, egal welches Thema.
Irgendwann wird man dann Afd-Wähler und Nazi genannt.

Finde ich schon, bezogen auf die Fraktion "Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße"...dumm. Rassismus gibt es global.Und es ist auch egal, ob der "Feind" als Rassist beschimpft wird im Sinne, wenn es der gutenTM Sache dient...es ist falsch.

Johnny1887 schrieb:Die Partei ist verfassungsfeindlich

Das wird der Verfassungsschutz prüfen bzw. das Verfassungsgericht. Wenn der Tatbestand erfüllt ist, jetzt ist es eben nicht so bislang.

juvenilea schrieb:Moin @Johnny1887,

Du meinst Deutsche als Nazis zu bezeichnen?

Meiner Meinung nach wäre es absolut nicht fair alle Deutsche von vornherein als Nazis zu bezeichnen.

Es gibt jedoch diese 10%, die sich gerne „verkappen“, sich gerne in der Masse verstecken und so tun als ob sie keine wären und mehr noch beim Wort Nazi einen Wutanfall bekommen.
Das sind dann auch die, für die zu viele „dritte Reich“ Dokus laufen, zu viel gezahlt wird und … man höre und staune… zu viele Ausländer hier herumlaufen.

Schlimm ist es dann wenn sie Machtpositionen haben. Euro-Islam? Niemals! Moscheen? Keine Genehmigung! Erweiterter Unterricht für Flüchtlinge? Ohne mich! Der Islam ist nicht ein Teil von Deutschland!
Kein Thema, denke ich mir, wer die Wahrheit nicht als Verbündeten hinter sich hat, wird irgendwann die Wahrheit als Gegner vor sich haben.

Uff!! Seit fast 90 Jahren lassen sie uns einfach nicht in Ruhe. Nazis? Gab es hier nie und wird es nie geben, aber…..
Ehrlich, es hängt mir manchmal zum Hals raus, nehmt doch dieses ganze „auserwähltes Volk schnik-schnak“ und versucht es doch mal bei den Grönländern oder so…. noch nordischer als Grönländer geht nicht.

Genug im Zorn gesprochen :).
Ich wusste nicht, dass Du auch einen Migrationshintergrund hast.
Wie siehst Du das denn?

Ich finde: Genauso, wie man nicht alle Türken, Kurden oder Araber wegen ihrer Herkunft oder ihres Glaubens als Terroristen oder Frauenunterdrücker bezeichnen darf, genauso darf man nicht alle Deutschen wegen ihrer Herkunft als Nazis oder ähnliches bezeichnen. Damit ist man kein Stück besser wie solche, die der AfD etc. angehören.

Johnny1887 schrieb:Damit ist man kein Stück besser wie solche, die der AfD etc. angehören.

,,Wie solche, die der AfD angehören."

Du findest es aber entschuldbar, ,,solche" als Nazis zu titulieren oder wie muss man deine Aussage verstehen?

Do-X schrieb:oder wie muss man deine Aussage verstehen?

So wie sie da steht.

Johnny1887 schrieb:Damit

meint

Johnny1887 schrieb:wegen ihrer Herkunft oder ihres Glaubens als Terroristen oder Frauenunterdrücker bezeichnen

und das tun

Johnny1887 schrieb:solche, die der AfD etc. angehören

Von Nazi steht da nichts im Kontext "solcher die der AfD" angehören.


Der einzige Bezug zu Nazis ist hier:

Johnny1887 schrieb:genauso darf man nicht alle Deutschen wegen ihrer Herkunft als Nazis oder ähnliches bezeichnen

Johnny1887 schrieb:gibt es auch im Ausland eine Aversion gegen Deutsche.

Das gibt es definitiv, allerdings werden meistens andere Worte für die Deutschen verwendet. Der mir bekannteste "Ethnopaulismus" ist natürlich der "Piefke", der in Österreich immer noch anscheinend gern und reichlich verwendet wird. In der Schweiz heißt es wohl "Gummihals" und "Mof" in den Niederlanden.

behind_eyes schrieb:Von Nazi steht da nichts im Kontext "solcher die der AfD" angehören.

Ich finde solche Aussagen sehr pauschal und genauso verachtend gegenüber unseren eigenen Bürgern. Nicht jeder, der sich bei der AfD angesprochen fühlt, sie wählt, ist automatisch jemand, der andere Menschen diskriminiert, geschweige denn rassistisch.

Do-X schrieb:Nicht jeder, der sich bei der AfD angesprochen fühlt, sie wählt, ist automatisch jemand, der andere Menschen diskriminiert, geschweige denn rassistisch.

Wobei dies meinem Eindruck nach schon eher eine Kernkompetenz der AfD ist, Menschen auszugrenzen. Jedenfalls hört man vergleichsweise wenig aus dieser Partei über Inklusion, gemeinsames Miteinander, Integration und so weiter.

martenot schrieb:Wobei dies meinem Eindruck nach schon eher eine Kernkompetenz der AfD ist, Menschen auszugrenzen. Jedenfalls hört man vergleichsweise wenig aus dieser Partei über Inklusion, gemeinsames Miteinander, Integration und so weiter.

Das würde ich trotzdem nicht auf die gesamte Wählerschaft beziehen. Ich kenne diese Menschen nicht und pauschalisiere deshalb auch nicht. Hier wird aber pauschalisiert und da enthalte ich mich. Man kann in keinen Menschen hinein gucken, wie jeder Einzelne zu politischen Themen, Brennpunkt-Themen steht und wie seine Meinung dazu ist. Nur, weil die AfD im Mittelpunkt dieser Aussage steht, muss es noch lange nicht heißen, dass andere, nur weil sie nicht erwähnt werden, nicht genauso denken.

Do-X schrieb:Man kann in keinen Menschen hinein gucken

Nö, aber man kann sich anhören, was AfD-Politiker sagen und verkünden und wie AfD-Wahlplakate gestaltet sind. Und das reicht mir ehrlich gesagt schon. Mag ja sein, dass die AfD-Anhänger in Wirklichkeit völlig anders ticken, aber das ist für mich als Nichtanhänger dann nicht ohne weiteres erkennbar.

Do-X schrieb:Ich kenne diese Menschen nicht und pauschalisiere deshalb auch nicht.

Dann hoffen wir mal, dass dieser sehr lobenswerite Verzicht auf Pauschalisierungen auch gegenüber den übrigen Parteien geübt wird (insbesondere gegenüber Rot-Grün). Da soll es ja auch die eine oder andere Pauschalisierung geben, wie mir zu Ohren gekommen ist.

martenot schrieb:Nö, aber man kann sich anhören, was AfD-Politiker sagen und verkünden und wie AfD-Wahlplakate gestaltet sind. Und das reicht mir ehrlich gesagt schon. Mag ja sein, dass die AfD-Anhänger in Wirklichkeit völlig anders ticken, aber das ist für mich als Nichtanhänger dann nicht ohne weiteres erkennbar.

Ich frage dich, wie stehst du dazu, wenn Deutsche AfD Wähler als Nazis betiteln?

Ich finde, alles ist rassistisch, sobald etwas gegen das Aussehen und die damit verbundene Herkunft geht, oder auch Klischees, wie zum Beispiel dass alle Engländer einfach nur Tee trinken würden. Auch wenn letzteres jetzt nicht so schlimm ist, aber es gibt auch genügend Engländer, die keinen Tee trinken und dennoch herrschen solche Verallgemeinerungen.

Ich hab beispielsweise schon oft von einigen Amis, mit denen ich Kontakt hatte/habe, die Frage gestellt bekommen, so auf die Lustige, ob ich Weißwurst esse und wann das Oktoberfest ist. Es war wirklich müßig zu erklären, dass nicht ganz Deutschland aus Bayern besteht und wir in einigen Teilen Deutschlands nicht mal Weißwurst essen, geschweige denn Jeder das Oktoberfest mag.

Rassismus an sich wird ja wie folgt definiert:

Rassismus oder Rassenideologie ist eine Weltanschauung, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethnie“ kategorisiert und ausgegrenzt werden.

Quelle: Wikipedia: Rassismus

Nach dieser Definition geht es speziell um das Aussehen, aber ich denke, dass das was Du ansprichst, auch mit dazugehört, oder es vielleicht sogar einen eigenen Begriff dafür gibt, wenn Menschen eines Volkes oder Landes aufgrund ihrer Vorfahren verurteilt werden, die jedoch nichts für das können, was vor ihrer Geburt passiert ist.

Do-X schrieb:Ich frage dich, wie stehst du dazu, wenn Deutsche AfD Wähler als Nazis betiteln?

Ich bezeichne keine Personengruppen pauschal als Nazis, auch keine AfD-Anhänger. Grundsätzlich halte ich nichts von abwertenden Begriffen für große Personengruppen. Ich persönlich empfinde eher eine Art latenter Bedrohung von Seiten von AfD-Anhängern, weil ich das Gefühl habe, von vielen von ihnen nicht gemocht zu werden (weil ich eher in eines ihrer Feindbilder passen dürfte).

Kephalopyr schrieb:Es war wirklich müßig zu erklären, dass nicht ganz Deutschland aus Bayern besteht und wir in einigen Teilen Deutschlands nicht mal Weißwurst essen, geschweige denn Jeder das Oktoberfest mag.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, woher diese Gleichsetzung von Deutschland mit Südbayern kommt. Sogar innerhalb Bayerns wird das "typisch Bayrische" ja keineswegs überall gepflegt und gemocht. Aber selbst in Brasilien betreiben die deutschstämmigen Bevölkerungsgruppen überwiegend ein bayrisch geprägtes Brauchtum, selbst wenn ihr Ort Pomerode heißt, was sich nicht von Bayern sondern von Pommern herleitet.

martenot schrieb:Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, woher diese Gleichsetzung von Deutschland mit Südbayern kommt. Sogar innerhalb Bayerns wird das "typisch Bayrische" ja keineswegs überall gepflegt und gemocht. Aber selbst in Brasilien betreiben die deutschstämmigen Bevölkerungsgruppen überwiegend ein bayrisch geprägtes Brauchtum, selbst wenn ihr Ort Pomerode heißt, was sich nicht von Bayern sondern von Pommern herleitet.

Ich glaube, dass das sich so eingeprägt hat, vergleichbar mit anderen Klischees, wie zum Beispiel dass Franzosen gern Frösche und Schnecken essen, oder so. Es könnte mit alten Zeiten zu tun haben, die so im Film und Fernsehen übernommen wurden. Es gibt einen Film aus den 80ern, glaube ich, diese Komödie mit den Amis, die nach Deutschland reisen und natürlich trägt jeder Deutsche im Film ne Lederhose und trinkt Bier... :nerv:

Ich glaube, nach diesen Klischees richten einige Leute sich um die verschiedenen Länder charakteristisch auseinanderzuhalten, auch wenn es insgesamt überholt ist.

mag einfach daran liegen, dass das Oktoberfest weltweit bekannt ist und vielleicht auch daran:

Die Nationalsozialisten versuchten, die Lederhose vom alpenländischen Regionalbezug zu lösen und machten sie zu einer gesamtdeutschen Nationaltracht. Es galt, die „geerbte Vätertracht“ als „Reliquie aus alter Zeit“ gegen Vereinnahmung zu schützen. 1938 wurde Juden das öffentliche Tragen von Lederhosen verboten. Dieses Verbot wurde stückweise auf andere Volksgruppen bzw. Menschen mit anderer regionaler Herkunft, wie Polen oder Ostarbeiter, erweitert.[9] In der Nachkriegszeit war die Lederhose in Deutschland und Österreich die beliebteste Kinderkleidung für Jungen schlechthin. Sie erhielt große Zustimmung, sowohl bei den Eltern, als auch bei den Kindern.

Quelle: Wikipedia: Lederhose