Von der Aufstiegs- zur Ausstiegsgesellschaft. Wird das gut gehen?
21.07.2023 um 17:42paxito schrieb:Ich denke das Gegenteil, das sollte endlich vollständig abgeschafft werden. Wir brauchen kein Ständesystem aus napoleonischer Zeit. Ich sag’s ja, Kritik ist einfach, Lösungen sind schwierig.@paxito
Die meisten Länder haben mittlerweile ein einziges System weiterführender Schulen. Auch da spricht einiges für.
Es spricht aber auch einiges dagegen. Eine Schulform, die am Ende für 1/3 totlangweilig und unterfordernd ist und für 1/3 nur ein Ort täglicher Niederlagen, birgt auch Probleme.
Dann gewinnt leicht der Stadtteil, in dem die Schule liegt, eine Bedeutung, die sie nicht haben sollte und statt mehr Durchmischung haben wir nur hässlichere Formen der Abgrenzung.
Die Gesamtschule ist ja auch aktuell keine völlig überzeugende Lösung.
paxito schrieb:Ich würde eine negative Einkommenssteuer präferieren, quasi ein Bedingungsloses Grundeinkommen das gewährleistet, das sich Arbeit immer lohnt. Du sicher nicht.Die Idee finde ich auch interessant, ich nehme an Du meinst ein Modell, in dem nicht die Einkommensteuer für alle negativ ist, sondern lediglich bei x Einkommen =0 mot neagtivem y beginnt.
Leider ist das auch ein System mit einigen Tücken, u.a. weil es dazu führen kann, dass sich zu viele Menschen mit mäßiger Wochenstundenzahl und Transfer on top häuslich einrichten.
Es bietet zu wenig Anreiz für Vollzeit für gering Qualifizierte.
Den Niedergang sehe ich schon. Man kann ihn politisch zB an der Stärkung der Ränder zulasten der Mitte festmachen. Und es ist vor allem eine Art soft skill:
Nur wenige glauben, dass unser Leben immer besser würde, wenn auch aus sehr unterschiedlichen Gründen. Es gibt wenig sozialen Aufstieg. Es gibt wenige Neugründungen und noch weniger Lust in der Gen Z, das zu tun. Es werden mehr Freibäder geschlossen als eröffnet, das gleiche gilt für viele Kulturbetriebe.
Wenn ich in Peru bin, erlebe ich einfach mehr Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sogar die sozialistische Regierung und der daraus resultierende Verlust an BIP werden eher wie gesellschaftliche Windpocken wahrgenommen, nicht wie ein unheilbarer Tumor.
Allerdings hatten die meisten Menschen auch 25 Jahre lang erlebt, dass sich wenigstens ein Teil ihrer Hoffnungen erfüllt und sei es so etwas Profanes wie schnelles Internet im Andendorf.