SegaSaturn schrieb:Ergo: die welche ihren Job nicht machen kommen einfach davon (Politiker und Lobbyisten) und die Bürger welche einfach ihren Lebensunterhalt bestreiten oder Hilfe brauchen oder zur Schule müssen etc müssen büßen?
Na reiche Menschen kommen immer einfach davon, ob LG protestiert oder nicht. Tendenziell sind Leute mit mehr Einkommen die mit den Autos und die Armen fahren ÖPNV, so könnten wir auch rechnen.
Der Punkt ist, dass der Druck, die Ordnung zu halten, an die Politik und das System geht, nicht an die Bürger.
SegaSaturn schrieb:Dann sollen sie das Tun. Jeden Tag vor oder an Bundestag und Reichstag kleben, Viehtransporte verhindern, den Großindustriellen die Einfahrt zumauern, sich vor die Privatjets kleben was weiß ich...
Das haben sie zum Teil gemacht, vor dem Bundestag demonstriert. Und andere auch. Das konnte sehr leicht ignoriert werden. Das ist bei den Straßenblockaden anders. Da müssen sich am laufenden band Politiker zu äußern, damit hat man Bürgermeister dazu bekommen, Briefe an olaf Scholz zu schreiben, damit hat man Gespräche mit Politiker und in Talkshows bekommen.
Diesen Unterschied muss man schon sehen, mit Schildern vor dem Bundestag kriegt man das nicht hin.
Weil es für Politiker viel mehr zum handeln auffordert, wenn es Chaos auf den Straßen gibt, als wenn ein paar Männchen vor dem Bundestag abgeführt werden.
Defacements von ministerien gab es ja auch genügend.
SegaSaturn schrieb:Doch, weil durch solche Aktionen eben jene Menschen die bereits etwas tun bestraft werden von irgendwelchen Extremisten und andere wiederum direkt verprellt werden in dem sie anfangen sogar die eigentliche Message abzulegen (welche ja im Ansatz vernünftig ist). Und das führt zu Trotzreaktionen. Da können wir hier Zuhause zb durch unseren Fleischverzicht ein Lied von singen ;) ergo: wir sagen von uns aus nichts zu dem Thema und meist kommen die vernünftigen Fragen und manchmal sogar Einsicht von selbst :)
Ich tue bereits etwas und fühle mich nicht bestraft. Warum auch?
Trotzreaktionen in der Bevölkerung sind weitgehend irrelevant. niemand der Klimaschutz gut findet wird das nicht mehr so sehen wegen LG. Niemand der sonst Grüne wählt, wählt sie dann nicht mehr. niemand der an FFF spendet spendet dann nicht mehr. Zumindest nicht außerhalb von Randphänomenen.
Die Frage ist, ob LG es schafft, genügend Menschen zu aktivieren, um auf die Straße zu gehen und ernsthafte Änderung sofort zu fordern. Das muss keine Mehrheit sein, das dann eine Minderheit sein, die genug stört, um Politiker zum Handeln zu bewegen.
Wir werden unsere Klimaziele nicht erreichen, wenn wir darauf warten, dass Politiker magisch Einsicht zeigen. Egal, wer wie viel co2 persönlich spart.
SegaSaturn schrieb:Ja, wie gesagt, an den richtigen Stellen bitte. Wenn ich für bessere Löhne in der Altenpflege demonstriere lasse ich nicht die Oma mit offenem Dekubitus und voller Kot den ganzen Tag im Bett und demonstriere bei den Angehörigen vorm Haus. Beide können nämlich nichts dafür...
Das ist leider die richtige Stelle. An anderen Stellen fällt es der politik eben viel leichter, den Protest vollkommen zu ignorieren. Das ist doch bei Streiks genauso. Pflegestreik interessiert niemanden, weil nur wenige Leute sich davon persönlich betroffen fühlen und pfleger letztendlich auch immer notversorgung gewährleisten.
Bahnstreik? Da sind alle aus dem Häuschen und da kommt dann oft auch was bei rum-