Gwyddion schrieb:Enteignen?
Ja.
Gwyddion schrieb:Nun .. ich bin kein Freund von Enteignungen. Das ist mir als Denke zu links.
Aber nur weil jemanden Enteignungen als Denke zu links ist, muss dass ja nicht bedeuten, dass die Maßnahme falsch wäre.
Angenommen wir stellen fest, dass die Enteignung der Stromriesen auf lange Sicht für uns alle sehr viel besser ist, weil Strom ein Grundbedürfnis sein sollte, dann macht es doch aus meiner Sicht keinen Sinn diese notwendige Maßnahme damit abzulehnen, dass sie irgendjemanden zu links ist, oder?
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass die Aktionäre nach einer Enteignung der Stromriesen am Hungertuch nagen werden. Und bei allem Respekt, aber ich nehme Mal an, dass sie selbst nach einer Enteignung ein sehr gutes und entspanntes Leben führen werden, zumindest mehr als dies wahrscheinlich jeder Otto-Normal-Verbraucher führen wird.
Gwyddion schrieb:Zudem.. wir sehen an allen Ecken und Kanten der Politik, das der Staat mit seiner Regulierungswut kein gutes Bild abgibt beim Führen von "Betrieben".
Da muss ich Dir Recht geben. Ein gutes Bild hat der Staat beim Führen von Betrieben eher nicht abgegeben, aber private und aktiengeführte Betriebe geben mit ihrer Wachstumswut auch nicht immer ein gutes Bild ab. Wir sehen und spüren es ja im Portemonnaie und am kaputten Klima und an unserer zerfickten Umwelt in welches Dilemma diese Wachstumswut der privatisierten Betriebe uns hineinmanövriert hat.
Am Ende des Tages muss sich der Bürger, der ständig am jammern ist, weil die Energiepreise steigen, aber für eine Seite entscheiden. Entweder er entscheidet sich für einen Staat und eine Politik, die vieles reguliert, aber dafür den Bürger ein entspannteres und zufriedenes Leben verschafft, oder er entscheidet sich für private Betriebe, die ihn und die Umwelt bis auf's Letzte ausbeuten. Sollte sich der Bürger für letzteres entscheiden, sollte er vielleicht auch nicht herumjammern, dass er von den selben ausgebeutet und ausgenutzt wird, die er unterstützt und finanziert.
Gwyddion schrieb:Das ist bei der galoppierenden Inflation m.E. eher nicht zu erwarten.
Ist denn an den steigenden Preisen wirklich nur die Inflation schuld, oder kann es vielleicht auch sein, dass in einem kapitalistischen System auch die Gier nach mehr Geld und Macht ein wesentlicher Faktor sein könnte?
Gwyddion schrieb:Ich schätze Mark Benecke durchaus. Hat zudem einen sehr ähnlichen Musikgeschmack wie ich und treibt sich auch oft auf den selben Festivals herum.
Ich schätze ihn und seine Frau auch sehr, vor allem aber seine Arbeit in Sachen Klima- und Artenschutz, allerdings wundere ich mich immer öfter, warum die meisten seiner Fans nicht auf ihn hören, obwohl sie stets beteuern, dass sie ihn schätzen. Das ist mir ein absolutes Rätsel und ich kann es mir nur so erklären, dass die Menschen irgendwie komisch sind. Naja, wie dem auch sei. Wenn Du wirklich ein Fan von ihm bist, dann schau dir doch mal seinen neuesten Vortrag an. Vielleicht glaubst Du ihm ja mehr als irgendeinen random Internet User.
Die neuesten Messungen: Umwelt & Klima (April 2023) 🍃
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Inhalt:
Die neuesten Zahlen & Messungen zum Klima (April 2023) Vorgestellt von Dr. Mark Benecke für den NABU+Mit dabei: Kipp-Punkte, Dürre, Marienkäfer und Eunice Foote
Übrigens, Dr. Mark Benecke ist ein großer Fan von "Der letzten Generation", "Fridays für Future" und "Greta". ☺️ |
Gwyddion schrieb:Wenn es um das Große und Ganze geht, wäre anpacken der richtige Ansatz.
Die LG packt ja an. Sie tun es halt nur auf ihre Weise. Sie tun das, was sie am besten können, auch wenn ihre Aktionen auf viele angepasste und in ihren Gewohnheiten lebenden Menschen verstörend wirkt, ist dass, was sie da tun, aus meiner Sicht immer noch mehr, als das was diejenigen tun, die ihnen empfehlen mal richtig anzupacken, was auch immer damit gemeint sein soll.
Und wenn wir schon beim Anpacken sind, wenn es um das Große und Ganze gehen soll, dann spricht doch nichts dagegen die Energieriesen endlich zu enteignen, oder?
Packen wir's an und enteignen endlich diese Ausbeuter von Umwelt und Mensch. Schützen wir unsere Heimat vor diesen ausbeuterischen Konzernen.
Letztendlich bleibt uns mMn. am Ende des Tages ganz nüchtern betrachtet sowieso keine andere Wahl als uns vom Kapitalismus zu verabschieden.
Hier sind übrigens ein paar sehr gute Argumente, warum wir uns vom Kapitalismus, also von der unsäglichen Wachstumwut verabschieden sollten und sehr wahrscheinlich auch müssen. |
Es ist eigentlich ganz einfach. Der Kapitalismus ist auf Wachstum angewiesen, um stabil zu sein. Wenn die Wirtschaft schrumpft, droht das System zu kollabieren. Unendliches Wachstum ist in einer endlichen Welt aber nicht möglich. Wir zerstören den gesamten Planeten, die Klimakrise ist ja nur eines von vielen Umweltproblemen.
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Wir leben weit über unsere Verhältnisse. Momentan verbrauchen wir so viel Energie und Rohstoffe, als hätten wir drei Erden. Wir haben aber nur einen Planeten.
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Grünes Wachstum ist Wunschdenken. Aktuell liefern Wind- und Sonnenenergie zusammen gerade mal knapp sieben Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs. Selbst wenn wir alle verfügbaren Flächen nutzen, wird die klimaneutrale Energie nicht in der Lage sein, unseren Energiehunger zu stillen. Also müssen wir schrumpfen.
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Die Parteien richten sich nach den Wünschen der Gesellschaft. Sie führen nicht, sie folgen. Wenn die Mehrheit der Deutschen davon überzeugt wäre, dass wir schrumpfen und aus dem Kapitalismus aussteigen müssen, dann würden sich die Parteien auch in diese Richtung bewegen. Die meisten Bürger hoffen aber auf grünes Wachstum und technische Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel. Genau das spiegeln die Parteien wider. Und die Parteien sind damit nicht allein. Auch der Weltklimarat, die Europäische Zentralbank, die Bundesbank, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank propagieren grünes Wachstum. Vielleicht, weil diese Lösung so verlockend ist. Quelle: https://www.spektrum.de/news/klimakrise-gruenes-wachstum-ist-wunschdenken/2083467 |
-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich habe genau das was ich meine auch geschrieben, wenn ich etwas anderes meinen würde, hätte ich es auch anders geschrieben!
Ich würde das gerne in einem passenden Thread weiterdiskutieren, denn ich bin fest davon überzeugt, dass Du nicht das meinst, was Du da geschrieben hast.
martenot schrieb:Von pauschalen Abneigungen gegen Menschen habe ich noch nie etwas gehalten und finde sie auch gefährlich. Im übrigen: müsste man sich dann nicht auch selbst geringschätzen? Immerhin ist jeder von uns ein Teil dieser Spezies....
Hierbei bin ich ganz bei Dir, denn von einer pauschalen Abneigungen gegen Menschen halte ich auch nicht allzu viel, obgleich sich meine Abneigung zu vielen Menschen, seitdem ich eine andere Lebenseinstellung favorisiere und ich vieles mit anderen Augen sehe, um einiges ausgeweitet hat.
Wenn ich mir zum Beispiel anschauen, wie aggressiv und gewalttätig die Leute jedesmal werden, wenn die letzte Generation wieder mal die Straßen blockiert, dann muss ich ehrlich gesagt sagen, dass meine Abneigung gegen solche Menschen immer größer wird.