Heide_witzka schrieb:Aha. Bei dir scheint der Zweck die Mittel zu heiligen.
Aus welcher meiner aussagen nimmst du diese erkenntnis? Ich betrachte das ganze völlig wertefrei. Meine eigene meinung zu diesen aktionen habe ich hier kaum durchblitzen lassen. Soll ich mal? Ich finde andere formen des "zivilen widerstandes" weitaus besser. In paris knipsen bspw parkoursportler reklametafeln und ähnliches aus.
https://www.fitforfun.de/news/klettern-fuers-klima-parkour-sportler-knipsen-jetzt-in-paris-die-lichter-aus-528427.htmlDie art aktivismus hat etwas, ist zwar ärgerlich, aber nicht sonderlich behindert oder gar beschädigend, aber auch nur der tropfen auf dem heißen stein. Wird ebenfalls nicht viel ändern, aber es bringt wenigstens zum schmunzeln.
Sich auf straßen kleben ist.... nee muss einfach nicht sein.
Kartoffelbrei auf gemälde schmeißen ist mir hingegen egal. Die gemälde sind gesichert, der schaden begrenzt. Keine sinnvolle aktion, aber für mich nichteinmal nen aufschrei wert. Die gemälde werden mit das erste sein, was für uns an wert verliert, wenn die kacke am dampfen ist, die symbolik dahinter daher durchaus nett.
Grundsätzlich bin ich der meinung, dass straftaten (egal aus welchem grund begangen) geahndet gehören. Ich muss nicht gut finden, warum irgendjemand etwas macht, aber ich kann es verstehen. Bei so manch anderem würde ich mir sogar eher eine gesetzesänderung wünschen. Cntainern ist da tatsächlich ein punkt.
Der zweck heiligt nicht die mittel, daher bekommen sie von mir auch keinen applaus für ihre aktionen, ich muss sie aber auch nicht als grenzdebile dumme monster sehen. Es sind menschen.... verzweifelte menschen. Verzweiflung und auch angst läßt menschen dummes tun und es ist wahnsinnig traurig, dass dieser umstand, ja der ganze zusammenhang zwischen wirklich düsteren zukunftsaussichten, fehlender zeit, verzweiflung und einer klimapolitik, die im grunde nichts bewegt, einfach ignoriert wird. Was wieder bleibt ist meckern und lächerlich machen, statt meckern und besser machen.
Heide_witzka schrieb:Positiv ist in meinen Augen, dass viele Mitmenschen jetzt in ihnen die Spacken erkannt haben, die sie sind.
Sind sie das? Waren sie das auch, als sie containern gegangen sind und die noch guten lebensmittel an bedürftige verteilt haben oder wurden sie das erst, als die aktionen nicht mehr zu billigen waren?
Heide_witzka schrieb:Ich habe nur Bedenken, dass das eigentliche Ziel darunter leidet.
Kann es noch schlimmer werden? Haben wir jetzt nur noch eine 4% chance unter 2,1°C zu bleiben? Nach aktuellem stand haben wir tödliche hitzewellen und nahrungsknappheit recht sicher, wenn wir nicht hier und jetzt mal allesamt den hintern hochbekommen. Ich fürchte das eigentliche ziel kann durch ein paar hinrverbrannte aktionen nicht leiden. Das ist im grunde schon gegessen, denn auch ohne die aktivisten wäre der aufschrei um das uns bevorstehende klima.... gering. Ich bin mir eher sicher, dass der großteil der menschen keine vorstellung darüber hat, in welchem zustand sich unser planet befindet und das wir eigentlich jetzt die reißleine ziehen müssen.
https://m.facebook.com/taz.kommune/photos/a.207013419357734/4569217253137307/