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Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

15.158 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klima, Generation, Letzte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

30.12.2022 um 23:38
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Weder noch.
Achso. Sondern?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Also brauchst du Regeln die dir vorschreiben wie du zu leben und zu kaufen hast?
Ich brauche die nicht, wir brauchen die. Und haben sie sowieso. Gesetze regeln bereits wie wir leben können (zumindest den Rahmen) und ganz klar regeln sie was an wen verkauft werden darf.


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30.12.2022 um 23:46
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir sind in der Pflicht, wir sind der Staat. Nur eben nicht in der Pflicht „das Richtige zu kaufen“ oder „auf die richtige Weise zu leben“, sondern in der Pflicht dafür zu sorgen, dass unsere Gesellschaft den richtigen Regeln unterliegt.
Ich glaube, da wird die Macht der Verbraucher als Konsumenten unterschätzt. Wenn „wir“ aufgrund eigener Willensentscheidung bestimmte Sachen nicht mehr kaufen, wie etwa Fleisch oder in Deutschland, Erdbeeren und Himbeeren zu Weihnachten, die aus Südamerika herangekarrt werden (die CO2 Bilanz möchte ich nicht sehen!), wäre schon einiges gewonnen. Und wenn wir Verbraucher weniger Eier essen würden, dann aber aus Betrieben, die garantiert nichts mit geschreddert männlichen Küken zu tun haben, müsste die Politik irgendwann subventionsmäßige reagieren, Subventionen etwa nicht mehr in dieser Höhe an die konventionelle Landwirtschaft.

Natürlich ist das nur das eine. Natürlich brauchen wir ebenso junge und engagierte Parlamentarier, sich auf politischen Wege für die Erreichung der Klimaziele einsetzen. Es wäre schade, wenn begabte junge Leute ihre Zeit mit Zerstörung von Kunstwerken oder Festkleben auf Straßen verbringen anstatt ihre Forderungen dort einzubringen und durchzusetzen, wo es am Ende was bringt.


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30.12.2022 um 23:48
Zitat von paxitopaxito schrieb:Achso. Sondern?
Gar nicht durch Dinge die hier in der BRD entschieden werden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich brauche die nicht, wir brauchen die
Wer ist denn wieder wir?

Du brauchst die nicht...aber anderen sprichst du das an?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Gesetze regeln bereits wie wir leben können (zumindest den Rahmen) und ganz klar regeln sie was an wen verkauft werden darf.
Und dann wären wir wieder bei der Rückkopplung , denn das Volk bestimmt seine Gesetzgeber.


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30.12.2022 um 23:55
Zitat von KohlhaasKohlhaas schrieb:Ich glaube, da wird die Macht der Verbraucher als Konsumenten unterschätzt.
Dazu habe ich schon einiges gesagt. Konsumentenentscheidungen können eine Wirkung haben - aber nur dann wenn wir es mit einem halbwegs transparenten Markt zu tun haben und die Konsumenten daher sinnvolle Entscheidungen treffen können. Das ist hier einfach nicht der Fall.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Gar nicht durch Dinge die hier in der BRD entschieden werden.
Das schrieb an anderer Stelle bereits. Der Klimawandel ist ein globales Problem. Aber auch dort eben ein politisches.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wer ist denn wieder wir?
Du brauchst die nicht...aber anderen sprichst du das an?
Dann hätte ich „ihr“ geschrieben und nicht „wir“. „Wir“ meint alle Menschen in einer zivilisierten Gesellschaft. Es ist daher unsinnig mich da als Einzelperson rauszugreifen. Wer nicht irgendwo als Einsiedler in einem Wald lebt, unterwirft sich, seine Lebensführung und seine Konsummöglichkeiten staatlicher Kontrolle.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und dann wären wir wieder bei der Rückkopplung , denn das Volk bestimmt seine Gesetzgeber
Richtig. Zumindest in einer Demokratie. Wir geben uns diese Gesetze selbst, der Staat, der Gesetzgeber sind wir.


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31.12.2022 um 00:14
Zitat von paxitopaxito schrieb:aber nur dann wenn wir es mit einem halbwegs transparenten Markt zu tun haben und die Konsumenten daher sinnvolle Entscheidungen treffen können. Das ist hier einfach nicht der Fall.
Ach? Bei uns hier im Supermarkt ist am Obst und Gemüseregal überall zu sehen, woher die Produkte stammen. Äpfel aus Neuseeland, Himbeeren aus Südafrika, Birnen aus Argentinien. Ist ja schön, dass der deutsche Verbraucher zu jeder Jahreszeit jedes gewünschte Obst bekommen kann. Allerdings sollte er auch verstehen, welche Verkehrswege diese Produkte genommen haben und wie umweltschädlich das sein kann.

Insofern bin ich denn Leuten dankbar, die eine Kennzeichnungspflicht betreffend das Herkunftsland von den Produkten durchgesetzt haben. Ich war auch von Anfang an für die Kennzeichnung von Lebensmitteln, ob, was den Zucker und sonstigen Gehalt von industriell hergestellten Produkten angeht. In Großbritannien geht so etwas. Leider in Deutschland noch nicht, aber ich hoffe da eben auf geeigneten politischen Nachwuchs. waren

Verbraucher sind nicht per se unwillig oder unfähig. Dafür, dass der Markt transparent ist da, muss in der Tat die Politik sorgen.


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31.12.2022 um 00:48
@Kohlhaas


Leute konsumieren aber nicht nur Obst und Gemüse. Alleine bei Lebensmitteln weißt Du bei Fertigware nicht woher die Einzelnen Zutaten kommt, woher das Verpackungsmaterial. Genauso wenig glaube ich das Du loszieht bei anderen Produkten des täglichen Bedarfs - Seifensachen beispielsweise und checkst dort so die Lieferketten der Zutaten. Ich glaube auch kaum, das jemand sich beim Autokauf oder so genau informiert wo jedes Einzelteil des Autos hergestellt wird, das alles ist überhaupt nicht mehr transparent.


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31.12.2022 um 01:23
Ich bin auch kein großer Fan der letzten Generation, und halte diese mit deren ständigen Straftaten für eine kriminelle Vereinigung.
Allerdings halte ich ein Tempolimit 100 auf Autobahnen wie von denen gefordert für sehr sinnvoll. Des weiteren sollte auf Landstraßen ein Tempolimit von 70 gelten.


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31.12.2022 um 01:56
Zitat von cejarcejar schrieb:Leute konsumieren aber nicht nur Obst und Gemüse. Alleine bei Lebensmitteln weißt Du bei Fertigware nicht woher die Einzelnen Zutaten kommt, woher das Verpackungsmaterial.
Was würde Transparenz da bringen.
Ich denke, das würde den Verbraucher total überfordern bzw., was sollte er dann noch einkaufen.
Wer die Zeit und sonst nichts zu tun hat, kann natürlich versuchen, alles genau zu analysieren u. seine Einkäufe danach
ausrichten.


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31.12.2022 um 03:05
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir haben innerhalb von 20 Jahren unseren Anteil an erneuerbaren Energien auf etwa 50% gesteigert. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo mehr als 5% als unmöglich galten. Übrigens mit den gleichen Argumenten wie heute (nicht Grundlastfähig, zu volatil, usw.).
Es hat sich durchaus was getan und tut sich noch. Sicher das die Apathie keine Projektion ist?
Das hat aber gar nichts mit der Masse zu tun. Der war das weitgehend egal. Dass wir erneuerbare Energien gebaut haben, hat einerseits mit denen zu tun, die politisiert aktivismus bzw. politik in die richtung betrieben haben, andererseits auch mit wirtschaftlichen interessen (es ist jetzt nich tso, als sei EE nicht inhärent auch nützlich, selbst wenn man aandere Energieformen dazu nutzt).

Wenn kein einziges Windrad gebaut worden wäre, wäre das der Mehrheit der bevölkerung vollkommen egal gewesen. Das kommt rein auf die Kommunikation an. Ist es in den medien kein wichtiges problem, sieht es die mehrheit auch nicht als wichtiges Problem an.

Und hätten wir beim Klimaschutz viel mehr Tempo gemacht und viel schneller ausgebaut, hätte die Mehrheit der Bevölkerung das auch Ok gefunden, solange sie nicht groß etwas gegenteiliges hören.

Und die Mehrheit würde auch mitgehen, wenn von Politik und Medien kommuniziert wird, dass man beim Klimaschutz jetzt deutlich mehr tun muss. Das haben sie bei Corona auch getan, obwohl da deutlich schneller, deutlich unerwarteter schwere Einschnitte gemacht werden mussten.

Die Mehrheit der Menschen macht, was die Leute um sie herum machen. Ob die einen Aktivisten gut finden oder nicht, ändert da wenig dran, weil sie sowieso nicht beim Aktivismus mitmachen werden, bis der schon gewonnen hat.

Wichtiger zum Ausbau der Erneuerbaren war es da sicherlich, die leute, die wirklich bereit sind, sich politisch (in welcher form auch immer) zu betätigen davon zu überzeugen.
Und das ist auch dieses Mal so, nur, dass man sich hier auf diejeniegen konzentriert, die grundsätzlich entweder zum klimaaktivismus, oder zur unterstützung von klimaaktivismus bereit wären.
Der Erfolg misst sich daran, ob via gesellschaftlichen Druck irgendwas erreicht wird. Ganz konkret hat LG die Latte selbst mit 9 Euro Ticket und Tempolimit gesetzt. Beides ist nicht mal im Gespräch, stattdessen gibt es Strafverschärfung für Kleber. Große Leistung.
Nach wie vor: Die Forderungen sind ein Mittel, sie nicht der Zweck. Der Erfolg von LG wird sich daran bemessen, ob sie es schaffen, mehr Menschen zu aktivieren für Klimaaktivismus oder die Unterstützung für Klimaaktivismus, bzw. auch die Normalisierung der Ängste bezüglich dem Klimawandel.
Und ich finde, dass das durchaus schon funktioniert.

Auch wenn ein initiales Gespräch nur daraus entsteht, ob man die Protestform ok findet, mündet das (kann man auch hier im thread sehen) häufig darin, dass man darüber spricht, ob der klimawandel wirklich "so schlimm" ist, dass er zivilen ungehorsam rechtfertigt. Und diese Diskussion ist ziemlich wichtig. Viele Menschen nehmen daran gar nicht Teil und verharmlosen innerlich den Klimawandel (oder wissen es schlicht nicht besser). Die würden auch in ihrem Umfeld nie darüber reden, sondern diese Haltung so einfach unhinterfragt beibehalten.
Sie nehmen aber häufiger (weil soziale themen beliebter sind) an der Diskussion über LG Teil, und wenn diese in eine Diskussion über die Gefahr das Klimawandels mündet, dann findet diese Diskussion bei wesentlich mehr Menschen statt.

Dasselbe gilt andersrum: Es gibt viele Menschen, die pro Klimaschutz sind, die gar nicht wissen, wie viele Leute in ihrem Umfeld das Problem überhaupt nicht erkannt haben und begreifen. Wenn sie dann mit mehr Menschen darüber reden, frustriert sie das und beängstigt sie, es macht aber auch eher wahrscheinlich, dass sie dann Aktivismus betrieben oder sich anderweitig einbringen wollen.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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31.12.2022 um 05:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und die Mehrheit würde auch mitgehen, wenn von Politik und Medien kommuniziert wird, dass man beim Klimaschutz jetzt deutlich mehr tun muss. Das haben sie bei Corona auch getan, obwohl da deutlich schneller, deutlich unerwarteter schwere Einschnitte gemacht werden mussten.
An den beiden Beispielen ist leider aber auch deutlich erkennbar, dass "Leben" von unserer Politik mit zweierlei Maß gemessen wird.
Dass der Klimawandel in hohem Maße Menschenleben fordern wird, ist seit Jahrzehnten bekannt.
Dass es Pandemien geben kann, auch. Nun ist eine da, und schon ist das Geschrei in der Politik groß, hier wurde aus dem Nichts gehandelt, weil unsere "Wirtschaft" weiterfunktionieren musste.


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31.12.2022 um 09:27
Zitat von Do-XDo-X schrieb:und schon ist das Geschrei in der Politik groß, hier wurde aus dem Nichts gehandelt, weil unsere "Wirtschaft" weiterfunktionieren musste.
Na viel Spaß wenn die Wirtschaft nicht funktioniert.

Was dann? Auch hier wieso glaubt man trennen zu können zwischen Wirtschaft und sich selbst.

Der Klimawandel ist für Menschen eine abstraktere Gefahr. Pläne über Jahrzehnte zu machen ist eh immer schwierig.


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31.12.2022 um 09:35
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Pläne über Jahrzehnte zu machen ist eh immer schwierig.
Pläne gibt es genug. Sogar Abkommen etc. Nur einhalten und durchziehen ist da wohl eher das Problem. Und würde die Gesellschaft, also der gemeine Bürger die Ernsthaftigkeit der Situation nicht so "abstrakt" sehen, sondern die Realität, dann würden alle auf die Strasse gehen und es bräuchte keine Aktivisten und zivilen Ungehorsam.


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31.12.2022 um 09:37
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ernsthaftigkeit der Situation nicht so "abstrakt" sehen, sondern die Realität, dann würden alle auf die Strasse gehen und es bräuchte keine Aktivisten und zivilen Ungehorsam.
Warum auf die Straße gehen.?

Man würde einfach entsprechend Handeln.

Das müssen dann nur ca 5 Mrd Menschen machen


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31.12.2022 um 09:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Warum auf die Straße gehen.?
damit die Politik das entsprechend umsetzt. ich spreche von hier, es geht ja um LG


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31.12.2022 um 10:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das hat aber gar nichts mit der Masse zu tun. Der war das weitgehend egal.
Wie kommst du darauf? Immer wieder landet der Klimawandel in Umfragen auf dem ersten Platz, wenn es um die größten Probleme in Deutschland geht. Eine ganze Weile war er sogar auf dem Ersten, wurde jetzt aber von Inflation und Energieversorgung durch den Ukraine Krieg abgelöst. Es ist aber immer wieder mehr Deutschen wichtig, als etwa Kriminalität, Einwanderung oder Bildung.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass wir erneuerbare Energien gebaut haben, hat einerseits mit denen zu tun, die politisiert aktivismus bzw. politik in die richtung betrieben haben, andererseits auch mit wirtschaftlichen interessen (es ist jetzt nich tso, als sei EE nicht inhärent auch nützlich, selbst wenn man aandere Energieformen dazu nutzt).
Wie kann man nur so verklopft sein? Damit Windräder gebaut werden, vor allem in der großen Zahl, brauchst du mehr als ein paar Aktivisten und politische Entscheidungsträger. Du brauchst die entsprechende Forschung und Wissenschaft, die Planungen und Genehmigungen und natürlich brauchst du diejenigen die das ganze dann umsetzen - von der Herstellung bis zur Installation. Und all diese Leistungen sind genauso relevant, vielleicht relevanter, als der von politischen Aktivisten. Und sicher ist es all diesen Menschen nicht einfach „egal“.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und hätten wir beim Klimaschutz viel mehr Tempo gemacht und viel schneller ausgebaut, hätte die Mehrheit der Bevölkerung das auch Ok gefunden, solange sie nicht groß etwas gegenteiliges hören.
Wieviele Windräder wo gebaut werden, hat ganz deutlich mit der Zustimmung der Menschen zu tun. Um die muss man sich auch im lokalen/regionalen Rahmen bemühen. Wie willst du sonst die großen Unterschiede innerhalb Deutschlands erklären? Und natürlich hätte es Widerstand gegeben, wenn man noch mehr gemacht hätte. Den gab und gibt es ja auch jetzt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und die Mehrheit würde auch mitgehen, wenn von Politik und Medien kommuniziert wird, dass man beim Klimaschutz jetzt deutlich mehr tun muss. Das haben sie bei Corona auch getan, obwohl da deutlich schneller, deutlich unerwarteter schwere Einschnitte gemacht werden mussten.
Da gab es eine überwältigende Zustimmung zu den Maßnahmen, trotz einer lauten radikalen Minderheit. Sonst wäre das überhaupt nicht möglich gewesen, die meisten Maßnahmen bauten ja vollkommen auf der freiwilligen Mitwirkung der Bevölkerung auf - man hätte kaum die Mittel gehabt die ernsthaft durchzusetzen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Mehrheit der Menschen macht, was die Leute um sie herum machen.
Tja, wie gesagt dieses desaströse Menschenbild teile ich nicht. Und damit delegitimierst du mit einem Satz die Demokratie.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wichtiger zum Ausbau der Erneuerbaren war es da sicherlich, die leute, die wirklich bereit sind, sich politisch (in welcher form auch immer) zu betätigen davon zu überzeugen.
Nicht wichtiger als alle anderen, die an dem Prozess beteiligt waren, am Ende ein gesamtgesellschaftlicher. Der Handwerker der sich weitergebildet hat und PV Anlagen installieren kann, der Unternehmer der eine Firma gründet um die Dinger an den Mann zu bringen. Sowas vergisst du gerne mal. Ohne die Menschen die die Forderungen umsetzen und umsetzen können sind alle politischen Forderungen vollkommen hohl.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und das ist auch dieses Mal so, nur, dass man sich hier auf diejeniegen konzentriert, die grundsätzlich entweder zum klimaaktivismus, oder zur unterstützung von klimaaktivismus bereit wären.
Jo, ich bin mir sicher das LG in Handwerksbetrieben richtig hoch angesehen ist. Komm mal aus deiner intellektuellen Bubble. Die Welt wird nicht durch politische Aktivisten verändert.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nach wie vor: Die Forderungen sind ein Mittel, sie nicht der Zweck. Der Erfolg von LG wird sich daran bemessen, ob sie es schaffen, mehr Menschen zu aktivieren für Klimaaktivismus oder die Unterstützung für Klimaaktivismus, bzw. auch die Normalisierung der Ängste bezüglich dem Klimawandel.
Klar, LG schafft das, was Greenpeace, FFF und viele andere riesige Organisationen nicht schaffen - Menschen für den Klimaschutz zu begeistern, wo das vorher nicht der Fall war. Obwohl du selbst sagst, es ginge nur darum diejenigen zu erreichen die dem ganzen sowieso positiv gegenüber stehen. Das ist inkonsistent.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und ich finde, dass das durchaus schon funktioniert.
Wofür bis heute - und das geht nun auch schon eine Weile - jeder tragfähige Beleg fehlt. LGs Aktionen haben nicht zu einer Massenbewegung geführt, wie du mal suggeriert hast. Aber das können wir ja auch soweit in die Zukunft verlagern, bis dann irgendwann mal tatsächlich wieder ein großer Protest wegen dem Thema stattfindet. Und dann behaupten das wäre LG zuzurechnen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Auch wenn ein initiales Gespräch nur daraus entsteht, ob man die Protestform ok findet, mündet das (kann man auch hier im thread sehen) häufig darin, dass man darüber spricht, ob der klimawandel wirklich "so schlimm" ist, dass er zivilen ungehorsam rechtfertigt.
Auch hier im Thread geht es nur am Rande um den Klimawandel und wenn dann getragen durch die Foristen denen das ohnehin ein Anliegen ist. Deutlich epischer sind die Auslassung mit dem „bestraft sie“ Tenor. Und Leute denen aufgrund von LG oder der anschließenden Diskussion ein Licht aufgegangen wäre, musst du mit der Lupe suchen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dasselbe gilt andersrum: Es gibt viele Menschen, die pro Klimaschutz sind, die gar nicht wissen, wie viele Leute in ihrem Umfeld das Problem überhaupt nicht erkannt haben und begreifen. Wenn sie dann mit mehr Menschen darüber reden, frustriert sie das und beängstigt sie, es macht aber auch eher wahrscheinlich, dass sie dann Aktivismus betrieben oder sich anderweitig einbringen wollen.
Das stimmt so einfach nicht, ich rede regelmäßig mit Leuten über das Thema, weil es mir ein persönliches Anliegen ist, auf Wahlkampfveranstaltungen usw. - und immer, immer wieder darf ich mich dank LG über Klebeaktionen oder Gemälde beschmieren unterhalten und eben nicht über Umwelt- bzw. Klimathemen. Die gehen da völlig unter. Das ausgerechnet LG da einen Beitrag leisten würde, das sinnvolle Gespräche entstehen, tut mir Leid meine zwar persönlichen aber doch recht umfangreiche Erfahrungen sprechen eine genau gegenteilige Sprache. Das hab ich hier im Thread aber auch schon mehrfach gesagt, wie sehr es mich nervt (höflich formuliert) wegen diesen Deppen ständig in eine argumentative Defensive gedrängt zu werden, statt wie früher offensiv vorgehen zu können. Man braucht wirklich keinen Klebeaktivismus um Leute vom Klima- oder Umweltschutz zu überzeugen oder sie gar dafür zu begeistern. Die fördern nur Spaltung und Fatalismus.
Zitat von KohlhaasKohlhaas schrieb:Ach? Bei uns hier im Supermarkt ist am Obst und Gemüseregal überall zu sehen, woher die Produkte stammen. Äpfel aus Neuseeland, Himbeeren aus Südafrika, Birnen aus Argentinien. Ist ja schön, dass der deutsche Verbraucher zu jeder Jahreszeit jedes gewünschte Obst bekommen kann. Allerdings sollte er auch verstehen, welche Verkehrswege diese Produkte genommen haben und wie umweltschädlich das sein kann.
Es ging aber nicht um die Frage wo ein Produkt herkommt, sondern wie klimaschädlich es ist. Und das weißt du nicht, sagst du selbst. Du schätzt, dass es bei importierten Lebensmitteln schädlicher ist, als bei nicht importierten. Das stimmt vermutlich. Aber um wieviel? Was ist da genau der Betrag? Ist es besser fürs Klima auf importierte Heidelbeeren zu verzichten oder auf importierten Lachs? Was ist mit Tabak? Und selbst wenn du Werte hättest, wieviel CO2 etwa durch den Import von Heidelbeeren entsteht, hättest du keinerlei Vergleich. Der Konsument kann so unmöglich sinnvolle Entscheidungen treffen.


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31.12.2022 um 12:15
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du schätzt, dass es bei importierten Lebensmitteln schädlicher ist, als bei nicht importierten. Das stimmt vermutlich. Aber um wieviel?
Zum Glück gibt es da ein paar schlaue Leute, die sich darüber Gedanken gemacht haben.
Bei allen Lebensmitteln sind die Landnutzung und die landwirtschaftlichen Phasen der Lieferkette für 80 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Am anderen Ende des Spektrums steht der Transport . Diese Stufe der Lieferkette macht durchschnittlich 10 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus.

Entgegen der landläufigen Meinung trägt die lokale Beschaffung von Lebensmitteln möglicherweise nicht wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei, insbesondere bei Lebensmitteln mit einem großen CO2-Fußabdruck.
https://www.visualcapitalist.com/visualising-the-greenhouse-gas-impact-of-each-food/

Mit anderen Worten. Für den Co²-Fußabdruck ist es vollkommen unerheblich aus welcher Ecke der Erde das Rindfleisch, der Lachs oder die Heidelbeeren herangekarrt werden, da der Transport eines Lebensmittel im Durchschnitt nur 5 - 10% des CO2-Fußabdruck ausmacht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ist es besser fürs Klima auf importierte Heidelbeeren zu verzichten oder auf importierten Lachs?
Eher sollte auf Letzteres verzichtet werden, obgleich, wie oben erklärt, der Import bzw. der Transport eines Lebensmittel nur 5 - 10 % des gesamten Co²-Fußabdruckes ausmachen.

Pro 1 kg Zuchtlachs werden ca. 5 kg THG Emissionen emittiert. Etwa 80% von diesen emittierten 5kg THG werden durchs Farming verursacht und der Transport macht, wie man der Tabelle entnehmen kann, eben nur ca. 5% der gesamten verursachten Emissionen aus.

Und wenn man beim Zuchtlachs nicht nur auf den CO2-Fußabdruck schaut, sondern auch auf die massive Umweltzerstörung durch die intensive Zucht (MTH), dann sollte die Entscheidung, auf welches Lebensmittel verzichtet werden sollte, nicht sonderlich schwer fallen, denke ich.


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31.12.2022 um 12:26
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sicher. Trotzdem hätten viele diesen Wert beim Strom vor zwei Jahrzehnten für unmöglich gehalten. Wir könnten viel weiter sein und haben noch viel zu tun - aber der Fatalismus das ja „nichts passiert sei“ ist eben auch falsch.
Könnte man meinen, allerdings waren wir auch in einer reinen Aufbauphase, welche sich jetzt langsam auch in eine Regenerationsphase hineinschiebt. Bedeutet Altanlagen werden zunehmend außer Betrieb genommen und nicht alle werden auch erneuert. Was auch bedeutet das wir jetzt Zubau + Regeneration haben und wir aufpassen müssen das diese Summe größer als der Rückbau ist. Ansonsten haben wir unsere Kohle und Kernkraft abgeschaltet und EE's verschwinden auch wieder weil keiner regeneriert...


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31.12.2022 um 12:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Welt wird nicht durch politische Aktivisten verändert.
und genau das wird sie, denn die geben in der Regel den Anstoss. Und der Konsument kann beeinflussen, immer. Er müsste es nur wollen. Aber das bedeutet auch Verzicht im Zweifel und dazu sind eben nicht genug Menschen bereit. Sieht man allein schon daran, dass im Stau stecken schlimmer ist, als die Klimakatastrophe.


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31.12.2022 um 12:30
@peekaboo Du sollst doch nicht Spoilern.
Ja das ist richtig, mit dem entsprechenden Aufwand kann man den CO2 Abdruck für jedes Produkt annähernd ermitteln. Nur kann diese Leistung am Ende nicht dem Konsumenten aufgebürdet werden. Angesichts der Situation wäre eine klare Kennzeichnung eigentlich das absolute Minimum, eben damit ich bsp. unterscheiden kann ob ich nun für meinen Geburtstagskuchen Obst aus Übersee, Tiefgekühlt oder aus dem Glas nehme.
Noch besser wäre wenn sich das zusätzlich klar im Preis widerspiegelt (schließlich handelt es sich sonst schlicht um externalisierte Kosten) und zusätzlich Grenzwerte eingeführt werden. Aber hey, ich bin da auch ein bisschen radikal.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und genau das wird sie, denn die geben in der Regel den Anstoss.
Auch die können nur fordern was machbar ist, also was technisch und sozial (Zeitgeist) im Bereich des Möglichen liegt. Wir können noch so vehement die flächendeckende Verwendung von Kernfusion (technisch) fordern oder das Wahlrecht ab 0 (Zeitgeist), das wird ganz einfach nicht passieren. Darum ging es mir an der Stelle.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und der Konsument kann beeinflussen, immer. Er müsste es nur wollen
Wir haben gerade gesehen, wie man da Unfug und Hörensagen auf den Leim geht. Konsumenten werden veräppelt, wenn man nicht dafür sorgt, dass das nicht der Fall ist.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Aber das bedeutet auch Verzicht im Zweifel und dazu sind eben nicht genug Menschen bereit. Sieht man allein schon daran, dass im Stau stecken schlimmer ist, als die Klimakatastrophe.
Blödsinn, das Eine hat nur mit dem Anderen nix zu tun.


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31.12.2022 um 12:56
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wir haben gerade gesehen, wie man da Unfug und Hörensagen auf den Leim geht. Konsumenten werden veräppelt, wenn man nicht dafür sorgt, dass das nicht der Fall ist.
eben und der Konsument kann ja durch sein Kaufverhalten entscheidend dazu beitragen deutlich zu machen, dass er nicht veräppelt werden will. Bei Dir bekomme ich den Eindruck, als seien die Menschen dieser Gesellschaft allem hilflos ausgeliefert, ich sehe das etwas anders.


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