shionoro schrieb:Das hat aber gar nichts mit der Masse zu tun. Der war das weitgehend egal.
Wie kommst du darauf? Immer wieder landet der Klimawandel in Umfragen auf dem ersten Platz, wenn es um die größten Probleme in Deutschland geht. Eine ganze Weile war er sogar auf dem Ersten, wurde jetzt aber von Inflation und Energieversorgung durch den Ukraine Krieg abgelöst. Es ist aber immer wieder mehr Deutschen wichtig, als etwa Kriminalität, Einwanderung oder Bildung.
shionoro schrieb:Dass wir erneuerbare Energien gebaut haben, hat einerseits mit denen zu tun, die politisiert aktivismus bzw. politik in die richtung betrieben haben, andererseits auch mit wirtschaftlichen interessen (es ist jetzt nich tso, als sei EE nicht inhärent auch nützlich, selbst wenn man aandere Energieformen dazu nutzt).
Wie kann man nur so verklopft sein? Damit Windräder gebaut werden, vor allem in der großen Zahl, brauchst du mehr als ein paar Aktivisten und politische Entscheidungsträger. Du brauchst die entsprechende Forschung und Wissenschaft, die Planungen und Genehmigungen und natürlich brauchst du diejenigen die das ganze dann umsetzen - von der Herstellung bis zur Installation. Und all diese Leistungen sind genauso relevant, vielleicht relevanter, als der von politischen Aktivisten. Und sicher ist es all diesen Menschen nicht einfach „egal“.
shionoro schrieb:Und hätten wir beim Klimaschutz viel mehr Tempo gemacht und viel schneller ausgebaut, hätte die Mehrheit der Bevölkerung das auch Ok gefunden, solange sie nicht groß etwas gegenteiliges hören.
Wieviele Windräder wo gebaut werden, hat ganz deutlich mit der Zustimmung der Menschen zu tun. Um die muss man sich auch im lokalen/regionalen Rahmen bemühen. Wie willst du sonst die großen Unterschiede innerhalb Deutschlands erklären? Und natürlich hätte es Widerstand gegeben, wenn man noch mehr gemacht hätte. Den gab und gibt es ja auch jetzt.
shionoro schrieb:Und die Mehrheit würde auch mitgehen, wenn von Politik und Medien kommuniziert wird, dass man beim Klimaschutz jetzt deutlich mehr tun muss. Das haben sie bei Corona auch getan, obwohl da deutlich schneller, deutlich unerwarteter schwere Einschnitte gemacht werden mussten.
Da gab es eine überwältigende Zustimmung zu den Maßnahmen, trotz einer lauten radikalen Minderheit. Sonst wäre das überhaupt nicht möglich gewesen, die meisten Maßnahmen bauten ja vollkommen auf der freiwilligen Mitwirkung der Bevölkerung auf - man hätte kaum die Mittel gehabt die ernsthaft durchzusetzen.
shionoro schrieb:Die Mehrheit der Menschen macht, was die Leute um sie herum machen.
Tja, wie gesagt dieses desaströse Menschenbild teile ich nicht. Und damit delegitimierst du mit einem Satz die Demokratie.
shionoro schrieb:Wichtiger zum Ausbau der Erneuerbaren war es da sicherlich, die leute, die wirklich bereit sind, sich politisch (in welcher form auch immer) zu betätigen davon zu überzeugen.
Nicht wichtiger als alle anderen, die an dem Prozess beteiligt waren, am Ende ein gesamtgesellschaftlicher. Der Handwerker der sich weitergebildet hat und PV Anlagen installieren kann, der Unternehmer der eine Firma gründet um die Dinger an den Mann zu bringen. Sowas vergisst du gerne mal. Ohne die Menschen die die Forderungen umsetzen und umsetzen können sind alle politischen Forderungen vollkommen hohl.
shionoro schrieb:Und das ist auch dieses Mal so, nur, dass man sich hier auf diejeniegen konzentriert, die grundsätzlich entweder zum klimaaktivismus, oder zur unterstützung von klimaaktivismus bereit wären.
Jo, ich bin mir sicher das LG in Handwerksbetrieben richtig hoch angesehen ist. Komm mal aus deiner intellektuellen Bubble. Die Welt wird nicht durch politische Aktivisten verändert.
shionoro schrieb:Nach wie vor: Die Forderungen sind ein Mittel, sie nicht der Zweck. Der Erfolg von LG wird sich daran bemessen, ob sie es schaffen, mehr Menschen zu aktivieren für Klimaaktivismus oder die Unterstützung für Klimaaktivismus, bzw. auch die Normalisierung der Ängste bezüglich dem Klimawandel.
Klar, LG schafft das, was Greenpeace, FFF und viele andere riesige Organisationen nicht schaffen - Menschen für den Klimaschutz zu begeistern, wo das vorher
nicht der Fall war. Obwohl du selbst sagst, es ginge nur darum diejenigen zu erreichen die dem ganzen sowieso positiv gegenüber stehen. Das ist inkonsistent.
shionoro schrieb:Und ich finde, dass das durchaus schon funktioniert.
Wofür bis heute - und das geht nun auch schon eine Weile - jeder tragfähige Beleg fehlt. LGs Aktionen haben nicht zu einer Massenbewegung geführt, wie du mal suggeriert hast. Aber das können wir ja auch soweit in die Zukunft verlagern, bis dann irgendwann mal tatsächlich wieder ein großer Protest wegen dem Thema stattfindet. Und dann behaupten das wäre LG zuzurechnen.
shionoro schrieb:Auch wenn ein initiales Gespräch nur daraus entsteht, ob man die Protestform ok findet, mündet das (kann man auch hier im thread sehen) häufig darin, dass man darüber spricht, ob der klimawandel wirklich "so schlimm" ist, dass er zivilen ungehorsam rechtfertigt.
Auch hier im Thread geht es nur am Rande um den Klimawandel und wenn dann getragen durch die Foristen denen das ohnehin ein Anliegen ist. Deutlich epischer sind die Auslassung mit dem „bestraft sie“ Tenor. Und Leute denen aufgrund von LG oder der anschließenden Diskussion ein Licht aufgegangen wäre, musst du mit der Lupe suchen.
shionoro schrieb:Dasselbe gilt andersrum: Es gibt viele Menschen, die pro Klimaschutz sind, die gar nicht wissen, wie viele Leute in ihrem Umfeld das Problem überhaupt nicht erkannt haben und begreifen. Wenn sie dann mit mehr Menschen darüber reden, frustriert sie das und beängstigt sie, es macht aber auch eher wahrscheinlich, dass sie dann Aktivismus betrieben oder sich anderweitig einbringen wollen.
Das stimmt so einfach nicht, ich rede regelmäßig mit Leuten über das Thema, weil es mir ein persönliches Anliegen ist, auf Wahlkampfveranstaltungen usw. - und immer, immer wieder darf ich mich dank LG über Klebeaktionen oder Gemälde beschmieren unterhalten und eben nicht über Umwelt- bzw. Klimathemen. Die gehen da völlig unter. Das ausgerechnet LG da einen Beitrag leisten würde, das sinnvolle Gespräche entstehen, tut mir Leid meine zwar persönlichen aber doch recht umfangreiche Erfahrungen sprechen eine genau gegenteilige Sprache. Das hab ich hier im Thread aber auch schon mehrfach gesagt, wie sehr es mich nervt (höflich formuliert) wegen diesen Deppen ständig in eine argumentative Defensive gedrängt zu werden, statt wie früher offensiv vorgehen zu können. Man braucht wirklich keinen Klebeaktivismus um Leute vom Klima- oder Umweltschutz zu überzeugen oder sie gar dafür zu begeistern. Die fördern nur Spaltung und Fatalismus.
Kohlhaas schrieb:Ach? Bei uns hier im Supermarkt ist am Obst und Gemüseregal überall zu sehen, woher die Produkte stammen. Äpfel aus Neuseeland, Himbeeren aus Südafrika, Birnen aus Argentinien. Ist ja schön, dass der deutsche Verbraucher zu jeder Jahreszeit jedes gewünschte Obst bekommen kann. Allerdings sollte er auch verstehen, welche Verkehrswege diese Produkte genommen haben und wie umweltschädlich das sein kann.
Es ging aber nicht um die Frage wo ein Produkt herkommt, sondern wie klimaschädlich es ist. Und das weißt du nicht, sagst du selbst. Du schätzt, dass es bei importierten Lebensmitteln schädlicher ist, als bei nicht importierten. Das stimmt vermutlich. Aber um wieviel? Was ist da genau der Betrag? Ist es besser fürs Klima auf importierte Heidelbeeren zu verzichten oder auf importierten Lachs? Was ist mit Tabak? Und selbst wenn du Werte hättest, wieviel CO2 etwa durch den Import von Heidelbeeren entsteht, hättest du keinerlei Vergleich. Der Konsument kann so unmöglich sinnvolle Entscheidungen treffen.