Ist die Klimabewegung bald am Ende?
27.10.2022 um 11:22Cthulhus_call schrieb:Nee, das ist ein gängiger Mythos und Batterien werden laufend besser.Hab mir gerade den Link dazu durchgelesen, und der bestätigt mich zT sogar.
Denn wenn Batterien doch jetzt erst besser werden (nicht laufend; die Batterietechnik ist relativ neu) dann stimmt doch meine Aussage, dass wir bis jetzt im Gros nur co2 Schleudern in der E-Mobilität im Verkehr haben.
Die alten Batterien sind noch ne Weile im Handel, und ob die alten Autos mit neuer Technik ausgestattet werden, ist auch erstmal fraglich, weil nicht zuletzt die Kosten hier eine Rolle spielen, und die Kompatibilität auch nicht unbedingt gleich gegeben sein muss. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Die alte Technik wird erstmal vermutlich günstiger zu haben sein, bevor man teure neue Technik nachfragt. Und neue Technik muss nicht gleich an alte Bauweisen angeglichen werden, weil man den alten Kram noch versilbern will. Da gibt es also schon mal paar ökonomische Blockaden im System, bevor sich die neue Technik flächendeckend durchsetzen kann.
Bis dahin ist die E-Mobilität mit dem heutigen Strommix und dem bereits viel größerem co2 Rucksack massiv co2 belastet. Wann sich das mit der heute besseren neuen Technik alles amortisiert, weiß erstmal kein Mensch, weil so oder so von einem Anteil an Regenerativen ausgegangen wird, bzw auf einen gehofft wird, den wir hierzulande noch lange nicht haben, um diesen co2 Rucksack so bald wie möglich amortisieren zu können - falls überhaupt, im Vergleich zum Verbrenner.
Noch mal zu deinem Link paar Anmerkungen:
Tatsächlich weisen Stromer bei der Produktion aktuell noch einen höheren CO2-Fußabdruck als ihre fossilen Gegenstücke auf. Das liegt in erster Linie an den Emissionen, die bei der Fertigung der Batterien entstehen (hier wird also offenbar auch nur die Fertigung berücksichtig, nicht der gesamte co2 Abdruck der gebrauchten neuen Infrastruktur) (Cox et. Al. (2018): Uncertain environmental footprint of current and future battery electric vehicles. Environ. Sci. Technol. 52.)(mit neuer Technik, und mit einem hohen EE Anteil, die beide aber noch lange nicht flächendeckend bei uns gegeben sind)
Eine im Spätsommer veröffentlichte Studie der Technischen Universität Eindhoven legt anhand aktueller Produktionsdaten im Mittel 75 Kilogramm CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde verbauter Batteriekapazität zugrunde – ein „Klima-Rucksack“, der bei Verbrennern nicht im gleichen Maße anfällt. Doch die fortlaufende Weiterentwicklung der Batterietechnologie spielt den E-Autos in die Karten. (Zukunftsform - nicht Gegenwart) Denn zum einen steigt die Lebensdauer der Batterien kontinuierlich an – die Autoren von der TU Eindhoven gehen von durchschnittlich 250.000 gefahrenen Kilometern bis zum Batteriewechsel aus. (meine Zahlen für die alte Technik kommen auf durchschnittlich 50 000 - 150 000 km, also deutlich deutlich schlechter) Außerdem wird die Produktion zunehmend effizienter und bedient sich künftig zu großen Teilen aus Wind- und Solarenergie. (sehr sehr hoffnungsvoll und eher fraglich hierzulande) Darüber hinaus zeichnen sich vielversprechende Entwicklungen etwa bei Lithium-Schwefel-Zellen, ab, welche die CO2-Bilanz der Batterien künftig zusätzlich verbessern. (auch hier etwaige ökonomische Gegebenheit berücksichtigen, die die Umstellung sehr ausbremsen könnte)
Der aktuell höhere CO2-Fußabdruck bei der E-Fahrzeugherstellung wird also nicht nur bald der Vergangenheit angehören. (wie bald hierzulande; 10 Jahre .. 20, 30?) In den allermeisten Ländern wird er bereits heute durch die deutlich geringeren Emissionen im laufenden Betrieb mehr als ausgeglichen. ( So bescheinigt eine Ende März unter anderem im Fachmagazin Nature Sustainability publizierte Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Exeter, Nijmwegen und Cambridge, Elektroautos in nahezu allen Teilen der Welt, die zusammen ca. 95 Prozent des globalen Transportbedarfs repräsentieren, eine bessere Klimabilanz als Verbrennern. In Ländern wie Schweden beispielsweise, deren Strommix ganz überwiegend auf Erneuerbaren beruht, emittieren E-Autos bis zu 70% weniger CO2. Selbst in Großbritannien mit einem verhältnismäßig bescheidenen Anteil an erneuerbaren Energien ist der Ausstoß immerhin noch um 30% niedriger. Einzige Ausnahmen in Europa sind Polen und Estland, deren Stromversorgung noch überwiegend auf der Verbrennung von Kohle fußt. (auch hier geht man von ganz neuen Technologien aus, die es noch nicht flächendeckend gibt; die meisten derzeit genutzten E-Autos haben alte Technik drin, und die ist viel co2 lastiger als der Verbrenner, weil die Batterie offenbar zu kurz lebt, um sich überhaupt amortisieren zu können)
Im Direktvergleich zwischen Stromern und Verbrennern unterschiedlicher Fahrzeugklassen – vom Klein- bis zum Sportwagen – stoßen die von der TU Eindhoven im Rahmen ihrer Studie getesteten E-Modelle zwischen 54% und 82% weniger CO2 (g/km) aus. So holen sie ihren Klimarückstand durch die Herstellung ab 11.000 (Sportwagen), spätestens aber nach 30.000 gefahrenen Kilometern wieder raus .
Quelle: https://edison.media/e-hub/schluss-mit-den-mythen%3A-zur-klimabilanz-von-e-autos/25211868/