shionoro schrieb:Es geht nicht um das Ziel, es geht darum, wie das Ziel attackiert wird.
Attackiert? Öffentlichkeit schafft Aufmerksamkeit. Wenn sie betrunken ihren Hund Gassi geführt hätte, wäre das wesentlich früher in der Zeitung gestanden... Gerade so Sachen wie Antisemitismus, oder besser Israelkritik, können doch relativ lange gedeihen. Ebenso wie eine rigide, linke Identitätspolitik.
Der Unterschied zu Aogo oder Lehmann ist doch der, dass zB die beiden keine Ideologen sind, sich entschuldigt haben und trotzdem ihren/einen Job loshatten. Das läuft dann hierzulande unter Zivilcourage... Ich sehe für mich in den Äußerungen "bis zur Vergasung trainieren" oder "Quotenneger" eben nicht SO eine Sprengkraft als in einem Format zu behaupten, dass es eine schwarze Greta eben aus Gründen hier nicht geben kann. Nur eine Zeit später hat sie am eigenen Beispiel diese Annahme widerlegt. Sicher, sind ja die Grünen. Aber wirf mal einen Blick auf die Wahlergebnisse. Denkst du innerhalb der SPD, Der Grünen, der Linken, der CDU... gibt es mehrheitlich Tendenzen, die solche Entwicklungen torpedieren? Das machen nur Leute, die Rassimus verinnerlicht haben... Und den kann ich mir gerade nicht verkneifen: Selbst rechte Parteien haben schwarze Menschen in ihren Reihen, warum auch immer! Zwar selten, ist aber so.
shionoro schrieb:Wenn eine Schwarze in Deutschland Aktivismus betreibt, ist eine der ersten Fragen, die man ihr stellt "ach, und in Afrika läuft das besser?". Kann man hier sehen.
Wer sagt das genau? Die ungerechte, weiße Mehrgesellschaft? Bauli hat eine Meinung dazu, inwieweit diese mehrheitsfähig ist, ist eine andere Sache, die du mittlerweile reflexhaft populistisch verallgemeinerst.
shionoro schrieb:dass sie als Schwarze gerne von der Mehrheitsgesellschaft als Zugehörig begriffen werden will. Nicht mehr, nicht weniger, sie möchte, dass Nichtweiße Menschen nicht ausgeschlossen werden.
Und ja, es wurde nun mittlerweile schon öfter auf relevante Alternativperspektiven hingewiesen.
"Eklig, weiße Mehrheitsgesellschaft" suggeriert eine Art Endkampf zwischen weißen und schwarzen Menschen. Es unterstellt, alle nicht-weißen Menschen können als potentielle Täter vorhandener struktureller und gesellschaftlicher Diskriminierungen in Frage kommen. Es unterstellt, dass die allermeisten diese Sicht der Dinge so teilen würden. Die Hypothese, Weiße würden nur ihre eigenen Kinder gewisse Privilegien zukommen lassen und Schwarze exkludieren, beeinhaltet einen Rassismusvorwurf an jene Mehrheit, da sie ausschließt, dass eine schwarze Greta zum Zug kommen könnte. Dabei könnte man sich hier solidarisch fragen, wer genießt denn sonst noch wenig Privilegien? Vllt auch Menschen aus der Türkei, Slawen... Özdemir scheint die Ausnahme zu sein... Sind deswegen türkische Deutsche Teil der weißen, ungerechten Mehrheitsgesellschaft? Was ist mit Menschen, die in Armut aufwachsen und leben? usw
Du schreibst dann wiederholt davon, dass sie lediglich auf Missstände aufmerksam machen wollte. Das ist ritterlich, mehr aber auch nicht. Ich sehe da eine Diskrepanz, da du ihre umstrittenen Aussagen letztlich verkürzt einseitig darstellst und polarisierst. Du verwischt die Grenzen zwischen Kritik und Diskriminierung. So werden eben all jene, die Kritik üben, zu Mitstreitern einer diskrimierenden Mehrheit. Diesen Punkt scheinst du mMn nicht verstehen zu wollen.
shionoro schrieb:Sie wurden benutzt, um sie als Islamistin zu framen. Ich habe ja mehrfach angemerkt, dass die wirlkich rechtsextremen aus dem untergrund oft Hand in Hand mit rechten Mainstreammedien wie der Bildzeitung gehen.
Das widerspricht sich keineswegs.
Die wirklich "Rechtsextremen aus dem Untergrund" gehen "Hand in Hand mit den Mainstreammedien" hört für mich ziemlich verschwörungstheoretisch an. Welche Medien denn, die Bild und noch paar andere? Viele Medien haben sich doch auch hier als Ersatzeltern engagiert. Für mich macht man so eine dringend notwendige Debatte kaputt. Was muss sie denn noch alles tun, damit klar wird, dass niemand anderes als sie selbst dafür verantwortlich ist? Eigentlich wollte ich eine kurze Auflistung ihrer Aktivitäten einstellen, aber das ist Quatsch, du kannst ja selber lesen. Das so jemand immer noch beim WDR irgendwie untergebracht wird, ist der wenig überraschende Skandal für mich.
shionoro schrieb:In jedem Fall sind alle Medien, die sie mit Kopftuch darstellen, in ihrem Framing und ihrer Berichterstattung fragwürdig oder mal mindestens faul, weil sie nicht richtig recherchieren.
Warum faul? Es sind nackte Tatsachen aus ihrem Leben. Man nimmt Dinge ganzheitlich wahr und da sie bis in die jüngste Vergangenheit hinein mit jenen paktiert, die Israel Apartheid unterstellen, muss sie damit leben.
Soll man jemanden, der vor einem Jahr auf einer rechten Demo war, nicht mehr in diesen Zusammenhang erwähnen, da er sich in der Zwischenzeit für Briefmarken begeistern konnte und nur ab und an entsprechenden Posts ein Like gibt? Stringenz?
Der Journalist Gideon Böss fasste es so zusammen: »Bizarr. Entweder konnten die Vorwürfe entkräftet werden, dann spricht nichts gegen den Job vor der Kamera, oder sie konnten nicht entkräftet werden, dann spricht nichts für irgendeinen Job beim WDR. Was ist das jetzt für ein absurder Kompromiss?«
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/ein-absurder-kompromiss/