Abahatschi schrieb:Wie kann das sein, mehr liefern und am steigenden Preis schuld sein?
Putin ist ja kein Samariter, er liefert nicht Gas nach Europa um die armen Europäer vor den bösen Amerikanern
zu schützen.
Putin will sein Gas langfristig möglichst teuer verkaufen und zweitens will Putin mit dem Gas Abhängigkeiten schaffen.
Gas ist sein einziges Druckmittel (mal abgesehen von Kriegsdrohungen).
Wie günstig Putins Gas ist und wie sich die Abhängigkeit vom russischen Gas auswirkt, kann man am Beispiel von Belorussland sehen.
Was das "mehr liefern" betrifft, Russland hat im Sommer das Angebot absichtlich verknappt, das ist einigen
schon im Sommer aufgefallen. Da wurde von Gazprom , im Sommer völlig unüblich, Gas aus Gasspeichern angezapt anstatt für den Winter Vorräte zu machen. Das führt heute zu den hohen Gaspreisen.
Kein zusätzlicher Transit durch die Ukraine trotz absehbarer Lieferausfälle
Vor diesen Hintergrund macht die Meldung hellhörig, dass Gazprom für den Juli keine zusätzlichen Kapazitäten für den Transit durch die Ukraine gebucht hat, obwohl die Lieferungen von russischem Erdgas in die EU in diesem Monat um mehr als zwei Milliarden Kubikmeter zurückgehen werden. Denn wegen planmäßiger Wartungsarbeiten fallen zeitweise die beiden anderen Transportwege nach Deutschland weg: Die Jamal-Pipeline durch Belarus und Polen wurde für diese Woche gestoppt; der Transport durch die viel größere Pipeline Nord Stream durch die Ostsee wird vom 13. bis zum 23.Juli stillstehen.
Es stellt sich die Frage, was Gazprom mit dieser offensichtlichen Angebotsverknappung bezweckt.
"Was auffallend ist, und das ist wirklich ein Novum: Gazprom erfüllt seine Verträge offensichtlich dadurch, dass deutlich mehr als üblich Gas aus den Speichern in Europa genommen wird und möglicherweise sogar durch den Zukauf von Handelsmengen auf dem europäischen Markt. Das höre ich zumindest von den Händlern", berichtet Heiko Lohmann.
Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass die beiden wichtigsten europäischen Gazprom-Speicher - im deutschen Rehden, der größte in der EU, und im österreichischen Haidach - Anfang des Sommers nahezu komplett leer waren und mit ihrem Auffüllen gerade erst begonnen wurde. "Das ist völlig unüblich für Gazprom und schreit nach einer politischen Interpretation", meint der Experte.
Presseagentur "Nowosti": Ohne Russland keine Versorgungssicherheit
https://www.dw.com/de/gazprom-zeigt-europa-seine-marktmacht/a-58216903In Deutschland gehören ein Teil der Gasspeicher Gazprom, was auch seltsam ist, wo doch in Deutschland immer die Versorgungssicherheit hochgehalten wird.
Wenn in Deutschland die wirtschaftliche Unabhängigkeit wichtig wäre, dann würde man gegen die dominierenden amerikanischen IT-Konzerne vorgehen. Statdessen erhöht man noch die Abhängigkeit vom russischen Gas.
:(