Warum gibt es so viel Hass und Diskriminierung gegen LGBTQIA+

Bishamon schrieb:Ein Höhepunkt der transfeindlichen Aktivitäten Vollbrechts war erreicht, als sie und einige Mitstreiterinnen in Frage stellten, dass trans Personen von Nationalsozialisten verfolgt worden sind. Wörtlich hatte Vollbrecht geschrieben: "Ich finde es nicht dumm zu fragen, wer schwul war kam ins KZ aber wer transsexuell war konnte anscheinend einen Transvestitenschein beantragen".

Das scheint wohl eher mangelnde Bildung als Transfeindlichkeit, wenn folgendes stimmt:

Bishamon schrieb:Zu ihrer KZ-Aussage: Transgender (fiel damals unter Transvestitismus) zB im KZ Wittmoor:

... sowie einige Homosexuelle und Transvestiten durch harte Arbeit „umerzogen“ werden.

Wikipedia: KZ Wittmoor

Heutige Diskriminierung hängt ja auch nicht davon ab, was Nazis gemacht haben. Ich denke mal dass kaum einer sich daran orientiert, was Nazis gemacht haben wenn er transfeindlich ist.

Bishamon schrieb:Ein akademischer Grad sagt wenig aus.

Diejenigen die Ahnung haben können ihre Meinungen mit Studien untermauern als Doktoranden. Wenn sie es nicht können ist es meistens auch falsch.

fischersfritzi schrieb:War schon lange überfällig.
Eine gefährliche Hetzerin, die Hass versprühte.

Nie von ihr gehört bis auf jetzt.

Bishamon schrieb:Gender Identity ist nicht nur Geschlechterrolle. Und wird vermutlich durch Genetik und Hormone beeinflusst:

Some evidence suggests that transgender identity has genetic or hormonal roots, but its exact biological correlates are unclear.

Das Problem ist dass sich vieles widerspricht bei LGBTQ2s+. Das ist an sich nicht schlimm, wenn Leute unterschiedliche Meinungen haben. Aber es verwirrt viele.

z.b. wird gesagt das man das Geschlecht einfach so ohne Hormone wechseln kann.

Dann allerdings wird auch gesagt von bestimmten Gruppen, dass z.b. Kinder hormonunterdrückende Medikamente nehmen sollen und eben auch Hormone nehmen sollen, damit sie wie ein bestimmtes Geschlecht aussehen.

Einmal sind Hormone und Aussehen wichtig. Ein anderes mal nicht usw. Das verwirrt die Leute mMn.

Auch bei Homosexualität und Heterosexualität sind die transthemen verwirrend . Ist es beleidigend wenn du auf deine Sexualität beharrst, wenn du von einer Person erregt bist, da du denkst sie hat ein bestimmtes GEschlecht. Sie aber dann sagt sie hat ein anderes Geschlecht als du denkst.

Im Prinzip ändert sich dann auch deine Sexualität. Je nachdem wie die Person sich fühlt.

martenot schrieb:Manchmal wird man eben gefragt, ob man (in meinem Fall) eine Partnerin oder Ehefrau hat. Klar kann ich antworten "Sag ich nicht", aber im Rahmen des Üblichen erzählt man halt doch in der Regel ein paar Sätze über seine Partnerschaft. Bei euch nicht?

Das sagt aber nichts über sexuelle Gesinnung oder Orientierung aus, es lässt sich auch gemeinsam platonisch leben.

Mir ging es nur darum, das die sexuelle Gesinnung keinem was angeht und das man bzw. ich das nicht wie selbstverständlich jedem erzählen muss, nur, weil eine Person neugierig ist.

Natürlich kommt es, wie immer, auch auf die genauen Umstände an.
Bei Partnersuche ist es was anderes oder wenn man sich bei der Person sicher ist.

borabora schrieb:sexuelle Gesinnung

was soll das sein?

Bishamon schrieb am 15.05.2022:So “you are a fine person,” not “you is a fine person.”

Das ist in der Regel AAV. Es wird also schon so gesprochen und in dieser Gruppe ist das auch so ok. Falsch ist es trotzdem.

borabora schrieb:Wenn mich z. B. jemand fragt, darum ging es ja, muss ich der Person darüber keine Auskunft erteilen.

Nein, musst du natürlich nicht.
Klingt für mich teilweise etwas verdruckst, ehrlich gesagt.
In meiner Welt ist es völlig normal, über Partnerschaften, Familienkonstellationen und damit implizit auch über sexuelle Orientierung zu sprechen.
Ich kenne von allen meinen Kolleg:innen, mit denen ich direkten Kontakt habe die sexuelle Orientierung .
Fragen nach Partner:in/ Lebensgefährt:in/ Ehemann, Ehefrau gehören zu den Standard Smalltalk Themen.
Natürlich kann man eine Antwort auf derlei Fragen auch verweigern. Aber in einem normalen, freundlichen Gespräch würde das vermutlich zu Irritationen führen.
Eher selten wird die Frage nach der sexuellen Orientierung explizit gestellt.
Wirst du denn direkt gefragt?

Yuliana schrieb:Das ist in der Regel AAV.

was ist das?

Yuliana schrieb:Das ist in der Regel AAV.

African American Vernacular

fischersfritzi schrieb:Klingt für mich teilweise etwas verdruckst, ehrlich gesagt.
In meiner Welt ist es völlig normal, über Partnerschaften, Familienkonstellationen und damit implizit auch über sexuelle Orientierung zu sprechen.

In meiner auch.

fischersfritzi schrieb:Ich kenne von allen meinen Kolleg:innen, mit denen ich direkten Kontakt habe die sexuelle Orientierung

Ging mir auch immer so.
Man redet halt auch privat a la "Die Schwester meines Mannes hat heute dies und das gemacht", "Meine Frau war am WE da und da" oder "Hab mich bei meinem Lebensgefährten mit Grippe angesteckt."
Ich frage mich, wie(und vor allem warum) man das umgehen sollte.
Im Real Life ist das auch so nicht wirklich umsetzbar.
Ich meine, wie würde das,denn in der Praxis laufen mit "Muss man ja keinem sagen?"

"Hallo Chef, kann leider heute nicht zur Arbeit kommen,
hab mich bei dem Menschen, mit dem ich zusammenwohne, mit Corona angesteckt."
"Oh, wusste gar nicht, dass du in einer WG wohnst."
"Äh ne, anders. Wohnen halt zusammen."
"Ach, hast jetzt ne Freundin?"
"Äh ne, noch anders...will aber nicht über meine sexuelle Orientierung reden, weil, geht niemand was an."

Sehr realitätsnah. Nicht.

fischersfritzi schrieb:In meiner Welt ist es völlig normal, über Partnerschaften, Familienkonstellationen und damit implizit auch über sexuelle Orientierung zu sprechen.

Das kannst Du gerne so sehen und halten, wie Du magst.
Entscheidend ist, das Du es nicht musst u. keiner ein Recht darauf hat, "sowas" in Erfahrung zu bringen, was Du nicht äußern möchtest.

fischersfritzi schrieb:Aber in einem normalen, freundlichen Gespräch würde das vermutlich zu Irritationen führen.

Warum Irritationen.. ist doch nicht verpflichtend, eher privates zu erzählen oder überhaupt was zu erzählen, worüber man nicht sprechen möchte.

Das würde mich allerdings irritieren, wenn darauf irritierend reagiert wird :) :D

fischersfritzi schrieb:Wirst du denn direkt gefragt?

Eigentlich nicht.

Tussinelda schrieb:was soll das sein?

Sexuelle Orientierung meinte ich, nicht Gesinnung.
Da hättest Du bestimmt selbst drauf kommen können.

borabora schrieb:Das würde mich allerdings irritieren, wenn darauf irritierend reagiert wird :) :D

Warum willst du verheimlichen, dass du hetero bist?
Versteh ich nicht.

borabora schrieb:Entscheidend ist, das Du es nicht musst u. keiner ein Recht darauf hat, "sowas" in Erfahrung zu bringen, was Du nicht äußern möchtest.

Was soll daran "entscheidend" sein?
Du musst dich überhaupt nicht unterhalten, wenn du nicht willst.
Es stand hier auch zu keinem Zeitpunkt jemals zur Debatte, dass irgendjemand verpflichtet wäre über sexuelle Orientierung Auskunft zu geben.
Sexuelle Orientierung wird in der Regel implizit mit kommuniziert.
Auch bei dir. Ist nun echt keine Raketenwissenschaft darauf zu kommen dass du mit 110% iger Sicherhrig hetero bist.

borabora schrieb:Warum Irritationen..

Siehe mein Beispiel.

RachelCreed schrieb:Hallo Chef, kann leider heute nicht zur Arbeit kommen,
hab mich bei dem Menschen, mit dem ich zusammenwohne, mit Corona angesteckt."
"Oh, wusste gar nicht, dass du in einer WG wohnst."
"Äh ne, anders. Wohnen halt zusammen."
"Ach, hast jetzt ne Freundin?"
"Äh ne, noch anders...will aber nicht über meine sexuelle Orientierung reden, weil, geht niemand was an."

Ich weiß ja nicht, wie viel Zeit du außerhalb des Internets im richtigen Leben verbringst, aber dort ist es eigentlich völlig normal, dass im sozialen Umfeld nach Beziehungsstatus, Freizeitaktivitäten mit oder ohne Partner oder dem Befinden des/der Liebsten gefragt wird. Ebenso normal ist es, Auskunft darüber zu geben.
Kein großes Ding.

RachelCreed schrieb:Ich weiß ja nicht, wie viel Zeit du außerhalb des Internets im richtigen Leben verbringst, aber dort ist es eigentlich völlig normal, dass im sozialen Umfeld nach Beziehungsstatus, Freizeitaktivitäten mit oder ohne Partner oder dem Befinden des/der Liebsten gefragt wird. Ebenso normal ist es, Auskunft darüber zu geben.
Kein großes Ding.

Stimmt, hat aber nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun und beantwortet die Frage danach auch nicht implizit. Ähnlich wie implizite Fragen die Frage nach der Herkunft eines Menschen nicht klären können, das sind doch alles Annahmen, mehr nicht.
Ich wundere mich, wieviel Annahmen und Schlüsse hier aus small talk gezogen wird während es bei anderen Themen (Diskriminierung. etc) sofort Vorurteile sind.

behind_eyes schrieb:tun und beantwortet die Frage danach auch nicht implizit

Selbstverständlich tut es das.
Oder wie viele heterosexuelle Männer kennst du, die einen Mann als Ehe/-Lebenspartner haben?

RachelCreed schrieb:Oder wie viele heterosexuelle Männer kennst du, die einen Mann als Ehe/-Lebenspartner haben?

Ich kenne 3 homosexuelle Männer und 4 homosexuelle Frauen welche ihren Arbeitskollegen, ja sogar Freunde und Familie jahrelang, einige Jahrzehnte, ihre hetereosexuellen (Ehe-) Partner vorgestellt haben.
Selbst wenn ich jedoch keinen Einzigen kennen würde, müsste ich sowas berücksichtigen bei der expliziten Fragestellung nach der sexuelle Orientierung.

behind_eyes schrieb:Ich kenne 3 homosexuelle Männer und 4 homosexuelle Frauen welche ihren Arbeitskollegen, ja sogar Freunde und Familie jahrelang, einige Jahrzehnte, ihre hetereosexuellen (Ehe-) Partner vorgestellt haben.
Selbst wenn ich jedoch keinen Einzigen kennen würde, müsste ich sowas berücksichtigen bei der expliziten Fragestellung nach der sexuelle Orientierung

Was für ein lebensfremder Unsinn, sorry.
Natürlich kann man niemandem in den Kopf schauen und es besteht eine Restmöglichkeit, dass jemand, der eine nach außen hin heterosexuelle Beziehung hat, in Wahrheit homosexuell ist.

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man gemeinhin unter sexueller Orientierung nicht nur, zu welchem Geschlecht sich jemand rein sexuell hingezogen fühlt, sondern auch wen man liebt bzw. mit wem man zusammen sein möchte oder ist.

Insofern darf man bei einem Mann, der mit einer Frau zusammen/verheiratet ist, ruhig erstmal davon ausgehen, dass er zumindest nicht schwul, sondern bi- oder heterosexuell ist. Wird in den allermeisten Fällen so sein.
Das ich das ernsthaft lang und breit erklären muss..

Natürlich kann das bei einem kleinen Rest aus irgendwelchen Gründen falsch sein. Aber zu meinen, "man könnte durch solche Infos generell nicht auf die sexuelle Orientierung schließen " ist doch hanebüchen.
Dann könnte man ja grundsätzlich nie irgendwelchen Infos trauen, die man von irgendwem erhält.

"Mein Nachbar sagt, er hat schon den dritten Schäferhund hintereinander. Offensichtlich mag er Schäferhunde." - "Nein, daraus kann man das nicht schließen. Könnte ja genauso gut sein, dass er nur vorgibt, Schäferhunde zu mögen und in Wahrheit ein Beagle-Fan ist. Und überhaupt- vielleicht ist er in Wahrheit ein Katzenmensch. Alles schon vorgekommen."

Ne, sorry, die Diskussion entwickelt sich für mich in eine zu dämliche Richtung, und dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade. Bin raus.

RachelCreed schrieb:Was für ein lebensfremder Unsinn, sorry.

Ach, nicht dafür... für die war es ihre Realität.

RachelCreed schrieb:Natürlich kann man niemandem in den Kopf schauen

Genau darauf wollte ich hinaus und das passiert imo öfter als man glaubt, so ganz generell, man merkt es nur nicht weil "implizit ja alles Sinn macht" und viele denken das man aus smalltalk einen Menschen so gut kennengelernt um solch eine Frage wirklich zu beantworten.

RachelCreed schrieb:Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man gemeinhin unter sexueller Orientierung nicht nur, zu welchem Geschlecht sich jemand rein sexuell hingezogen fühlt, sondern auch wen man liebt bzw. mit wem man zusammen sein möchte oder ist.

Richtig, hier ging es aber um die sexuelle Orientierung, wurde halt immer mehr verwässert imo.

RachelCreed schrieb:Und überhaupt- vielleicht ist er in Wahrheit ein Katzenmensch. Alles schon vorgekommen."

Damit muss ich dir dann hier zustimmen, leider! :

RachelCreed schrieb:Ne, sorry, die Diskussion entwickelt sich für mich in eine zu dämliche Richtung,

borabora schrieb:Das sagt aber nichts über sexuelle Gesinnung oder Orientierung aus, es lässt sich auch gemeinsam platonisch leben.

Naja, wie viele platonisch zusammenlebende Paare kennst du denn so? Es kann schon sein, dass so manches langjährige Paar allmählich in eine beinahe platonische Beziehung übergeht, aber zumindest in der ersten Beziehungsphase war man wohl trotzdem mehr als nur platonisch zusammen.

Ich würde - was meine eigenen Erfahrungen betrifft - meinen, dass die allermeisten als Paar zusammenlebenden Personen auch eine mehr als platonische Beziehung pflegen. Wenn nicht, dann spricht man auch oft explizit von WG, Zweier-WG und dergleichen.

behind_eyes schrieb:Ich kenne 3 homosexuelle Männer und 4 homosexuelle Frauen welche ihren Arbeitskollegen, ja sogar Freunde und Familie jahrelang, einige Jahrzehnte, ihre hetereosexuellen (Ehe-) Partner vorgestellt haben.

und das weißt Du woher? Also dass die einen homosexuell sind und die anderen heterosexuell?

behind_eyes schrieb:Ich kenne 3 homosexuelle Männer und 4 homosexuelle Frauen welche ihren Arbeitskollegen, ja sogar Freunde und Familie jahrelang, einige Jahrzehnte, ihre hetereosexuellen (Ehe-) Partner vorgestellt haben.

Etwas präziser hätte meine vorhergehende Aussage lauten müssen:
In einer heteronormativen Gesellschaft wird sexuelle Orientierung von heterosexuellen Menschen regelhaft implizit kommuniziert. Von homesexuellen Menschen erwatet man hin gegen -noch- dass ihre sexuelle Orientierung ihre "Privatangelegenheit" sein solle.
Wünschenswert wäre auch hier eine Gleichbehandlung.
Offenbar führt das Klina der heteronormativen Gesellschaft immer noch bei einigen Homosexuellen dazu, ihre sex zu verstecken oder darüber zu lügen.
Die Entwicklung sollte dahin gehen, dass das für niemanden mehr nötig ist.

fischersfritzi schrieb:Etwas präziser hätte meine vorhergehende Aussage lauten müssen:
In einer heteronormativen Gesellschaft wird sexuelle Orientierung von heterosexuellen Menschen regelhaft implizit kommuniziert. Von homesexuellen Menschen erwatet man hin gegen -noch- dass ihre sexuelle Orientierung ihre "Privatangelegenheit" sein solle.
Wünschenswert wäre auch hier eine Gleichbehandlung.
Offenbar führt das Klina der heteronormativen Gesellschaft immer noch bei einigen Homosexuellen dazu, ihre sex zu verstecken oder darüber zu lügen.
Die Entwicklung sollte dahin gehen, dass das für niemanden mehr nötig ist.

gehe ich mit, noch präziser würde ich für mich folgenden Satz:

fischersfritzi schrieb:In einer heteronormativen Gesellschaft wird sexuelle Orientierung von heterosexuellen Menschen regelhaft implizit kommuniziert

Noch ergänzen:
Was sich auch homosexuelle Menschen zum Nutzen machen aus folgendem Grund:

fischersfritzi schrieb:Von homesexuellen Menschen erwatet man hin gegen -noch- dass ihre sexuelle Orientierung ihre "Privatangelegenheit" sein solle.
Wünschenswert wäre auch hier eine Gleichbehandlung.
Offenbar führt das Klina der heteronormativen Gesellschaft immer noch bei einigen Homosexuellen dazu, ihre sex zu verstecken oder darüber zu lügen.
Die Entwicklung sollte dahin gehen, dass das für niemanden mehr nötig ist.

Damit ist eben keineswegs so offensichtlich wie man es implizit annimmt.
Meine Meinung.