kakaobart schrieb:Dies trifft so auf den "Nationalen Widerstand" ebenso zu wie auf jede (!) andere politisch/religiöse/sonstwie extreme Bewegung. Und dennoch fassen wir solche Extremisten selbstverständlich zusammen - lediglich die Antifa wehrt sich gegen so eine Darstellung.
Aus gutem Grund. "Die Antifa" existiert scheinbar nur dann, wenn man damit ein Gemeinschaftsbewusstsein schafft...wenn also die Bewegung davon profitiert. Dies mag der Fall sein, wenn man eigene Leistungen feiert oder für das Individuum, wenn es seine politische Identität oder seinen Freundeskreis definiert.
Du scheinst nicht zu verstehen das es einen krassen Unterschied zwischen den Leuten gibt die sich das "Label" AntiFa geben und doch einer Art kollektiven Idee entsprechen und den Menschen die einfach die Idee des Antifaschismus leben ohne sich als eine geschlossene Gemeinschaft zu betrachten, dabei ist dies kein Label, es ist einfach eine Eigenschaft dieser Menschen die ein Interesse daran haben totalitäre/faschistoide Systeme und Ideologien zu bekämpfen. Das sich im Zuge dessen auch Vereine und Organisationen gebildet haben ist verständlich, denn zusammen ist man stärker. So ist es leider eben auch möglich das sich wieder neue Ideologien gebildet haben, sein diese absichtlich oder unabsichtlich entstanden.
Die die du meinst gehören dem "schwarzen Block" an, diese sind in ihrem Bestreben radikal und schrecken auch nicht vor Gewalt zurück, natürlich gehören diesem Block auch Kräft an denen die eigentliche Idee fast schon egal ist, Hauptsache man kann seinem Frust mit Gewalt luft machen. Doch diese bilden nur einen kleinen Teil der eigentlichen AntiFa! Denn diese beginnt schon bei Menschen die schlicht und einfach kein Bock mehr auf zentralistische, faschistische, nationalistische Systeme haben, sei das nun mein Opa, meine Wenigkeit, der Hippie oder Punk von nebenan, der Unternehmer mit einem sozialen Herz, der fleißige Arbeiter der nur über die Runden kommen will und sich etwas Lebensluxus dann und wann gönnen will, der Mittelstand, der mittellose, auch der eine oder andere reiche. Der Patriot ohne Interesse an Nationalismus, der Kosmopolit, der Internationalist. Die AntiFa gibt es nicht, es gibt nur den Antifaschismus und dieser kann nur dezentraler Natur sein. Die die es nicht begriffen haben und regelmäßig nur auf Demos gehen um Stress zu machen, die sind eben auch nur ein kleiner Teil dessen, wenn auch ein kontraproduktiver.
Die AntiFa kann sich nicht gegen oder für etwas als geschlossene kollektive Einrichtung aussprechen, denn in ihr gibt es auch äußerst gegensätzliche Ansichten und unterschiedlichste Meinungen, nur in einem Punkt ist man sich einig, es darf keine totalitären und faschistoiden Regime mehr auf diesem Planeten geben, das betrifft nicht nur dieses Land, das ist eine internationale Initiative verschiedenster Menschen!
kakaobart schrieb:Sobald aber Kritik nach dieser Antifa geworfen wird, löst sich dieses mysteriöse Gebilde wie ein Fischschwarm in viele Individuen auf und ist nicht mehr als Ganzes zu fassen - oder will es zumindest nicht sein. Mit dieser Strategie kann man nach Innen möglichst alle positiven Eigenschaften einer homogenen Bewegung umsetzen...und nach außen hin alle negativen Erscheinungen auf Individuen abwelzen. Simpler: "Wenn es gut war, war es die Antifa...wenn es schlecht war, war es ein Einzelner."
Eine Religion, eine politische Partei, eine Organisation, sie alle haben einen gemeinsamen Konsens zur Basis oder eine Ideologie. "Die AntiFa" hat eben verschiedenste Sichtweisen, der Antifaschismus ist eine beschreibende Überschrift einer heterogenen Bewegung von Menschen mit unterschiedlichsten Weltbildern. Das ist weniger eine Organisation, es ist eine verbindende Idee verschiedenster politischer oder auch unpolitischer Strömungen. Ich z.B bin ein Anarchokommunistischer Antifaschist, jedoch erwarte ich nicht von anderen AntiFa meine politische Einstellung zu übernehmen! Es gibt auch AntiFa die ökologische Interessen im Kern haben, es gibt welche die wirtschaftliche und soziale Interessen im Kern haben, so eben auch politische oder gar religiöse. Die AntiFa ist eben nix kollektivistisches, nichts das eine Grundideologie vertritt, sondern ein buntes Spektrum. Leider ist dieses noch sehr politisch geprägt da der rechte Flügel in Europa sehr mächtig ist, daher konzentriert sich die überwiegende Mehrheit leider tatsächlich noch immer mit klassischen "Links/Rechts" Fragen und befindet sich in diesem scheinbar endlosen Konflikt.
Da ich ein Anarchist bin habe ich mich vom politischen "links/mitte/rechts" Denken verabschiedet, denn es ist eine Spaltung der Menschen in politische Lager welche eine Konsensbildung verhindert. Mit anderen Worten, der Mensch wäre weiter im Denken wenn man sich von dieser parlamentarischen Teilung verabschiedet.
Wenn in "der AntiFa" etwas passiert kann keine ganze Bewegung dafür haften die weder ein zusammenhängender Verein ist, noch eine Vertretung nach außen besitzt, es können eben NUR einzelne haftbar für ihre Handlungen gemacht werden! Das unterscheidet sie eben von Parteien und Religionen oder Vereinen!
kakaobart schrieb:Wenn also mal wieder linke Propaganda-Bilder auftauchen, die explizit zu Gewalt aufrufen...dann ist dies das Werk von minderjährigen Einzeltätern. Zumindest versucht man es in der Öffentlichkeit dann so dar zu stellen. Das diesen Rufen nach Gewalt aber sehr viele folgen verschweigt man.
Wer zur Gewalt aufruft hat nicht verstanden was Links sein bedeutet, denn Gewalt bedeutet immer nur das ein Mensch Macht auf einen anderen ausüben will. Gewalt ist das Mittel den Willen eines anderen brechen zu wollen. Jemand der wirklich verstanden hat was "links" bedeutet, wird dies erkennen und auf jede Form der Gewalt verzichten:
Links ist kritisch. Direkt. Tolerant. Human.
Links ist nie unter der Gürtellinie.
Links bedient keine plumpen Vorurteile. Keine üblen Ressentiments.
Links hetzt nicht. Auch nicht im Tarnmodus.
Links bedient auf gar keinen Fall, auch nicht im Ansatz und unterschwellig, braunes Gedankengut, das ganze Religionen, Kulturen oder Völker verunglimpft und so die Vorstufe zündet, um aus Menschen Sachen zu machen, auf die man dann sehr leicht Jagd machen kann.
Links ist gegen Dogmatismus und Despotismus.
Links ist gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
Links ist für eine sich entwickelnde und lernende Gesellschaft.
Links war nie eine Ideologie, es war immer eine Lebens- und Gesellschaftsphilosophie.
Links ist gegen den begrifflichen Missbrauch von sozialistischen, kommunistischen und anarchistischen Idealen.
Links ist eine Kombination aus diesen Idealen und Ideen, nicht utopisch sondern realistisch.
Links ist internationalistisch und nicht globalistisch.
Links ist der menschliche Mensch, selbstbewusst, selbstbestimmt und solidarisch!Versteht man "links" jedoch nur im parlamentarischen Sinne, dann wäre dieses links so eindimensional wie das was man als "rechts" bezeichnet. Nein Links ist mehr als man einst im Parlamentarismus versuchte unter einen Hut zu bekommen als eine politische Partei und ein politisches Lager. Links ist gegen politische Schubladen und man denkt dezentral.
Die Hetzer und Gewalttäter sind Menschen die sich vom eigenen Ego oder dem anderer leiten lassen, Gewalt ist die Welt dominanter und devoter Menschen der Egosphäre. Rechte, stark konservative, stark wirtschaftsliberale sind meist Menschen dieser Egosphäre, so aber auch jeder Despot und jede politische Elite egal was sie sich aufs Banner schreibt! Das Problem in dieser Welt sind eben schon immer die überheblichen Egos der Menschen
;)@kakaobart deine Bilder sind Beispiele von den radikalen AntiFa die stark im politischen Spektrum unterwegs sind und verzichten dabei eben auch nicht auf Gewalt, sie sind in der Kausalität der Kräfte eben der Gegensatz zur Gewalt rechter politischer Kräfte. In der Kausalität gab und gibt es schon immer zu einer bestimmten Kraft eine spezifische Gegenkraft die meist die gleichen Methoden nutzt wie die die sie zu bekämpfen gedenkt, da ist es völlig egal ob es um politische Lager oder zwei verfeindete Fußballvereine und deren Fans geht. Man nennt sie auch Ultras, sie stehen hinter einer Sache und sind dafür bereit eben mit Gewalt zu reagieren, was mehr und mehr auch zur Tradition geworden ist, es sind nix weiter als Hooligans! Diese sind aber eben nur ein sehr sehr kleiner Teil dieser viel größeren und vielschichtigeren Bewegung/Idee!
Das tolle wäre ja, würde es keine faschistoiden/zentralistischen politischen Gebilde mehr auf dieser Welt geben, würde die AntiFa obsolet werden und mehr und mehr verschwinden. Auch ich würde es als unnötig betrachten, wenn kein System mehr vorhanden wäre was dessen Existenz legitimiert. Doch schaut man auf das Erstarken von Rechtspopulisten überall in Europa, ist es eben nötig ein Gegengewicht zu ihnen zu haben! Das ist leider ein notwendiges "Übel" was zum Selbstläufer wird. Ich habe kein Interesse daran das solche Rechtspopulisten mehr und mehr an Macht gewinnen und ganze Nationen wieder in einen Isolationismus treiben wollen, mit Gesellschaften in denen man einander ausgrenzt und sich abgrenzt, in denen es schnell wieder zu Willkür der Eliten kommen kann.
kakaobart schrieb:Aufgrund ihrer Beliebtheit sind es darum auch solche Bilder, die dem Außenstehenden bewusst machen, wie das Selbstverständnis dieser Extremisten aussieht und inwieweit man sich zu bestimmten Ideologien einig ist. In der Popularität solcher Bilder erkennt man dann auch die Gemeinschaft, die inhaltlichen Homogenität. Die Antifa.
Der gemeinsame Nenner der AntiFa ist der Widerstand gegen eben solche rechten Konstrukte, da ist es auch verständlich das einige Bilder eine kämpferische Natur zeigen. Was soll man denn dann machen wenn rechte einen ignorieren oder nicht mal zuhören? Glaub mir ich bin ein Mensch des Dialogs und tatsächlich konnte ich mich schon vernünftig mit "rechten" und konservativen unterhalten, es gab sogar hier und da Kompromisse und Gemeinsamkeiten. Nur gibt es eben auch die die nichtmal bereit sind ein Wort zu wechseln, nein sie wollen am liebsten wieder ein totalitäres Regime etablieren bei denen nur sie das Sagen haben. Da ist das Problem, aus dieser extremistischen Weltsicht folgt die Kollision mit einer anderen extremen Weltsicht, das sind eben ganz kausale Wechselwirkungen der Kräfte!
Nur ist es nicht die AntiFa die da als ganzes zu solchen Bildern und Sprüchen greift, es ist ein radikaler Teil dieser. In dem Fall kann man sogar sagen ist die AntiFa inzwischen tief gespalten, z.B. zwischen Patrioten und Antideutschen, zwischen Dialogorientierten und Extremisten die zur Gewalt greifen, zwischen introvertierten und extrovertierten usw. die AntiFa kann man eben einfach nicht als homogen betrachten, sie ist so vielfältig wie die Menschen die nur ein einziges Interesse verbindet, keine Faschismen und Nationalismen die Oberhand gewinnen zu lassen. Wenn es einen Kern gibt, dann diesen. Doch die Mittel und Methoden im Kampf gegen solche Systeme und Ideologien ist vielfältig, in der AntiFa gibt es eben Pazifisten und Militaristen.
kakaobart schrieb:"...dessen Reden stören" - ist ein Eingriff in die garantierten Rechte eines Bürgers dieses Staates und den Idealen der Demokratie. In diesem speziellen Zusammenhang sprechen wir sogar von geplanten gewalttätigen Übergriffen, wie sie gegen Lucke auf solchen Veranstaltungen ausgeführt wurden. Also sprechen wir hier von der gänzlichen Ablehnung demokratischer Konzepte - und du rechtfertigst das locker aus dem Handgelenk, weil sich die AfD deiner Ansicht nach in einer "GRAUZONE mit Tendenz zum Nationalismus" befände.
Die AfD ist wie die AntiFa sicherlich keine rein homogene Sache, es ist nicht in meinem Interesse als AntiFa das man statt dem Dialog eben die Störung als Mittel nutzt, ich selbst bin eben für einen Dialog und ich bin mir sicher das es auch einige in der AfD gibt die dafür offen wären. Nur liegt es an der AfD selbst diesen Dialog zu eröffnen! Das kann die AntiFa nicht, denn diese erkennt nur die möglichen Probleme einer AfD wenn sie denn mehr Einfluss gewinnt und dieses Land wieder mehr und mehr in einen Isolationsismus treibt, sei es politisch oder eben gar wirtschaftlich/gesellschaftlich.
Die AfD ist eine "Grauzone", solange sie nichts dagegen unternimmt das man eben diesen Eindruck von dieser Partei gewinnt. Ich wäre gern bereit für einen Dialog mit Vertretern dieser Partei, nur kenne ich schon einige und weiß von ihrer Starrsinnigkeit in so einigen Punkten, da ist eben die Engstirnigkeit das Problem das einen Dialog sehr schwer gestaltet.
Ich selbst habe kein Interesse daran eine Rede dieser Partei zu stören, nur würde ich gerne auch die Möglichkeit haben ihr unbequeme Fragen stellen zu dürfen, nicht vor laufenden Kameras, sondern wirklich auch im Zuge einer ihrer Reden oder Parteitage. Nur in diesem Punkt geht diese Partei mehr Hand in Hand mit anderen rechten Parteien von einigen Nachbarländern, statt einen Dialog mit Menschen zu führen die eine andere Sicht der Dinge haben als sie. Das macht jeden Dialog und jede weitere Kommunikation mit ihnen fast unmöglich und sie schotten sich mehr und mehr ab, ein Verhalten wie es eben auch die NPD zeigt, sorry für diesen Vergleich doch es gibt viele Gemeinsamkeiten beider Partein die man nur schwer leugnen kann.
Es sind ja noch nichteinmal Nationalisten "echte Nazis"...und es wäre für einen Antifaschisten darum bereits hier ein Akt der Willkür solche Menschen anzugreifen. Das es aber schon reicht nur eine Tendenz zum Nationalismus unterstellt zu bekommen, um die Aberkennung der Grundrechte durch einen Lynchmob zu rechtfertigen ist eigentlich ein dicker Hund. Da muß ich dann auch keine bunten Bilder aus der linken Gewalt-Szene mehr posten...da schreiben es die Konsumenten ja bereits selbst hier im Forum, wo der Wurm die Zähne hat.
Die einstigen Nazis profitierten von der Naivität des deutschen Volkes, anfangs von den extrem rechten, später auch von der Mitte mit rechten und linken Flügel dieser. Die AfD ist gewiss keine Nazi-Partei und auch ich vergleiche sine nicht miteinander, nur gibt es eben eine starke Gemeinsamkeit, beide bedienen sich kräftig des politischen und gesellschaftlichen Populismus, beide ziehen ihre Kraft aus einer Volksfrustration bei der diese nach schuldigen und gar Feindbildern sucht, beide grenzen gewisse Teile der Gesellschaft aus und beide haben sich als Problemlöser verkaufen wollen. Ich bin vorsichtig mit solchen Vergleichen, doch grundlos ist dieser eben NICHT! Wer das nicht erkennt ist entweder naiv oder treibt ein gefährliches Doppelspiel.
Die NPD und AfD haben zwar keine direkte Verbindung, doch beide sind in vielen Punkten sich mehr als ähnlich, die AfD hat schlicht und einfach etwas intelligentere Argumente verpackt in ein Gewusel aus Anschuldigungen und Unterstellungen. Daher müssen auch sie selbst dann und wann mal eben mit Unterstellungen und Anschuldigungen von anderen ihnen gegenüber rechen. Die AntiFa wird vielleicht in Zukunft eine neue Komponente bekommen, eine die sich aus dem klassischen politischen Spektrum löst wie es auch die AfD oder Piraten getan haben, denn das klassische Spektrum ist eben antiquiert. Die AntiFa hat ihre Aktionen meist gegen Parteien wie die NPD gerichtet oder ähnliche Vereine des rechtsextremen Flügels, dies wird solange bestehen wie es diese Parteien und Vereine gibt.
Bei der AfD wird es eine Neuausrichtung vieler AntiFa geben, was auch ganz natürlich ist, denn die AfD argumentiert im Gegensatz zur NPD auch mit Intelligenz, Sachverstand und tatsächlich sogar einer gewissen Glaubwürdigkeit in einigen Punkten. Damit sage ich, die AfD wird man nicht mit Störungen ihrer Reden bekämpfen, sondern mit Dialogbereitschaft, Sachverstand und Weitsicht. Sie ist gewiss mein politischer "Gegner" doch die Menschen in ihr sind in meinen Augen noch immer weit rationaler als das schlechte Beispiel einer NPD.
Eine wirkliche Alternative für Deutschland wäre es, wenn man diese Alternative eben NICHT mehr in klassische politische Lager einteilt, auch nicht in einen nationalistischen Kurs bewegt der in Isolation münden kann, sondern wenn diese Partei bereit ist Kompromisse eingehen zu können, immerhin gibt es ja Überschneidungen in einigen Punkten mit der Linken im Hinblick auf die EU und deren wachsenden Zentralismus in Brüssel.
kakaobart schrieb:Also wenn diese "antifaschistischen Menschen" die gleichen Typen sind, die ihre geistige Kompetenz in den hier geposteten Propaganda-Bildern verewigten, dann wundert mich diese Fehlleistung auch nicht weiter.
Ist der Islam denn als Ganzes eine islamistische Terrororganisation? Ist das Christentum als Ganzes eine fundamentalistische Organisation? Sind alle Kommunisten gleich Stalinisten? Sind alle Rechtspopulisten gleich Nazis? Nein gewiss nicht, so ist auch die AntiFa nicht nur ein homogener schwarzer Block der Steineschmeißer. Deine Weltsicht ist in dieser Hinsicht recht eindimensional und vorurteilsbehaftet.
Diese Propagandabilder entstammen einer radikalen Gruppe von Menschen, die das eigentlich gewaltfreie Prinzip der AntiFa nicht verstanden haben. Jedoch wenn z.B. eine Horde von Neo-Nazis ohne jeden Widerstand durch die Gegend zieht und Jagd auf linke, Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen der LGBT-Community macht, so sollte man sich sicher sein, der verhasste schwarze Block würde sich diesen Neo-Nazis in den Weg stellen und Kopf und Kragen riskieren! Nicht immer ist ihre Gewalt willkürlich und ohne Verstand, in manchen Fällen ist sie ein notwendiges "Übel", dem sogar schon so einige Menschen ihr Leben verdanken (ich spreche da aus Erfahrung). Morde wurden meist von Neo-Nazis verübt, von der AntiFa ging nicht ein Mord aus! Die Gewalt des schwarzen Blocks richtet sich meist gegen den Materialismus, gegen die Polizei und eben gegen gewaltbereite Neo-Nazis!
Ich war schon bei einigen Demos dabei und kann sagen das viele sogar im schwarzen Block kein Interesse an Gewalt haben, auch wenn mal einige Böller gezündet werden oder einige Flaschen zu Bruch gegen, die Gewalt eskaliert meist dann, wenn die Polizei sie in die Enge treibt oder wenn sie eben auf eine Horde Neo-Nazis treffen. Es liegt in ihrer Natur und man sollte nicht vergessen das auch sie noch immer Menschen sind, manche mögen Idioten sein die den Weg der Gewalt gehen, doch grundlos ist das nicht! Ich finde diese Form der Gewalt verständlicher als Jugendliche die sich gegenseitig um das neuste Smartphone prügeln oder sich gegenseitig wegen Geld abziehen, oder Gewalt aus rassistischen Gründen. Nein die Gewalt des schwarzen Blocks mag gewiss nicht zu entschuldigen sein, doch sie ist dann und wann durchaus legitim.
Du hast eine solche Situation vielleicht noch nicht erlebt, wenn eine Horde von Glatzen Jagd auf eine wehrlose Person macht, du glaubst nicht wie hilfreich es für diese Person war als zufällig auch einige AntiFa in der Gegend waren und sich für diese Person schützend eingesetzt haben. Denn eines geht bei AntiFa des schwarzen Blocks nicht, Gewalt gegen wehrlose! Nein meist richtet sich die Gewalt gegen feige Nazi-Rudel die in ihrer Feigheit Jagd auf einzelne oder wehrlose Gruppen von Menschen machen. Tatsächlich gibt es eine Art ungeschriebenen Ehrenkodex im schwarzen Block, richte die Gewalt nur gegen stärkere oder ähnlich starke. Der Grund warum sich auch Gewalt gegen die Polizei richtet ist einfach, denn der schwarze Block richtet sich damit gegen die höchste und teuerste Form der Gewalt, die Staatsgewalt. Nicht gegen den Menschen hinter der Uniform, sondern gegen das wofür diese Uniform steht und gegen das was sie in den Einsatz schickt. Es mag ein aussichtsloser Kampf sein, doch er ist mehr symbolischer Natur.
Die Polizei ist nicht mein Feind aber eben auch nicht mein Freund und Helfer, sie ist eine staatliche Instanz die dann und wann auch der Willkür ihrer Launen folgt, sie versucht sich als Systeminstanz, scheitert dann aber doch an den menschlichsten Fehlern und ist sich zu fein diese einzugestehen.
Man muss einfach ein paar Leute aus dem schwarzen Block persönlich kennen, so auch ein paar autonome, Anarchisten, AntiFa, Kommunisten, Pazifisten, Militaristen usw. um sich ein Urteil bilden zu können. Im Gegenzug würde ich auch immer Gespräche mit rechten und AfD’lern führen, ohne polemisch zu werden
;)kakaobart schrieb:So lange niemand KONKRET verantwortlich ist, wird die Wahrscheinlichkeit die eigene Verantwortung wahr zu nehmen sinken, je mehr Personen involviert sind. Nicht nur Politik...unser gesamter Alltag wird von jenen dominiert, die bereit sind die Initiative zu ergreifen und damit bereit sind auch dann die Verantwortung zu tragen, wenn es schief geht. Selbst bei der "dezentralisierten Antifa" gibt es solche Initiatoren und die Leute, die ihnen vertrauen und folgen. Ihr könnt das anders bezeichnen und somit ein hübsches Schleifchen um die Realität basteln...es bleibt aber dabei, daß die Wirklichkeit von einigen Wenigen "gemacht" wird und der Rest nur drum herum steht und sich nicht zuständig fühlt.
Wäre die AntiFa ein geschlossener Verein mit einer zentralen Ideologie, stünde sie im Widerspruch zu sich selbst, ich hoffe du verstehst es langsam was denn die AntiFa ist? Sie ist nicht dieses oder jenes, sie ist das was die Menschen daraus machen die eben auf Faschismus scheißen
:DWas jedoch möglich ist, wo ich sogar dich verstehe. Es gibt tatsächlich bestimmte Vereine die sich gebildet haben die sich als antifaschistisch betrachten, was ja auch legitim ist, solange sie nicht vorschreiben was denn nun die AntiFa ausmachen muss. Nur in einem Verein trifft deine Sicht der Dinge zu, denn da gibt es verantwortliche die für Fehler ihrer Vereinsmitglieder haften müssen. Dies ist sogar der Fall, denn ich kenne den genossenschaftlichen Umgang in solchen Vereinen sehr gut und tatsächlich besteht da sogar ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein der Verantwortungsträger. Nicht selten gibt es in solchen Vereinen (z.B. libertäre Zentren) ständig den Versuch auf Demonstrationen einen friedlichen Ablauf zu planen, sollte es zur Gewalt kommen und es sind Mitglieder des Vereins dabei, gibt es tatsächlich intern auch verantwortliche die diese dann zur Rechenschaft ziehen. Auch das habe ich schon erlebt. Libertäre Zentren mögen bunte Haufen von Menschen sein, doch in ihrem Dezentralismus gibt es einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn, so eben auch Verantwortungsbewusstsein, selbst wenn es dann und wann mal chaotisch erscheinen mag für Außenstehende.
kakaobart schrieb:Im Falle einer zentralisierten Demokratie haben die Zuschauer dann die Möglichkeit zu beurteilen, ob sie den Kurs der jetzigen Regierung gut finden...oder sich etwas anderes Wünschen. Zu noch mehr Eigenverantwortlichkeit ist unsere Spezies momentan vielleicht garnicht in der Lage - egal, wie schön es wäre...
Eine spezifische Natur gibt es nicht in unserer Spezies, das momentane System des Zentralismus schafft Chaos, Spannung und Leistungsdruck, bei dem sich bestimmte zentralistische Systeme feindlich gegenüberstehen. Dezentralisierung der Macht würde bedeuten das die Völker sich weniger in einem Konkurrenzkampf befinden, sondern lernen zu kooperieren um lernen gemeinsame Ziele anzustreben. Leider ist das in der Welt zentralistischer Systeme unmöglich und genau das widerspricht der eigentlichen menschlichen Natur, diese Systeme entstammen einigen selbstgefälligen Egos die ihren Willen anderen überordnen! Diese Egos erhalten nur ihre Macht durch die Manipulation von naiven, gleichgültigen oder opportunistischen Menschen. Die Welt ist da scheinbar in dominante und devote geteilt worden.
Eine Demokratie sollte dezentral sein, jedoch noch über kommunale und regionale Knotenpunkte verfügen, denn eine gewisse Verwaltung wird immer nötig sein, nur kann sich eine dezentrale dynamischer organisieren. Man blicke nur zu den Zapatistas nach Mexiko oder den Spaniern vor Franco bei der CNT oder zur FAU, so auch in einige Genossenschaften und Gewerkschaften.
kakaobart schrieb:Imperialismus hat nichts mit Zentralisierung einer politischen Macht zu tun...das mag auf diesen bunten Propaganda-Bildern stehen, ist aber nunmal nicht so.
Was war denn Rom wenn nicht zentralistisch? Was war denn das britische Empire wenn nicht zentralistisch? Was waren den die Kolonialmächte wenn nicht zentralistisch? Was war denn der Expansionismus der Nazis wenn nicht zentralistisch? Was ist denn die Globalisierung ausgehend von den USA wenn nicht zentralistisch? Das Imperium geführt von einer zentralistischen Elite der Macht und Wirtschaft ist der Inbegriff des zentralistischen Imperialismus.
kakaobart schrieb:Und Parlamentarismus ist es sogar NOCH weniger.
Die Macht wurde auf einzelne politische Lager verteilt, doch im Kern regiert die "Mitte" bestehend aus zwei Parteien die sich von Wahl zu Wahl abwechseln oder Koalitionen bilden, damit haben sie die Zentralmacht noch immer inne. Der deutsche Parlamentarismus mag zwar etwas "bunter" als der in den USA sein, doch sind beide an die Macht zweier Parteien gekoppelt die sich im Kern recht ähnlich sind, doch nur etwas nach links oder recht "kippen", wenn es um "eindeutige" Unterschiede geht. Die Macht ist nur scheinbar etwas dezentraler, nur ist es eben mehr Schein als Sein.
kakaobart schrieb:Die Farben Schwarz, Rot, Gold stammen vom Lützower Freikorps...einer NATIONALISTISCHEN paramilitärischen Organisation zur Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon.
Natürlich war das nationalistischer Natur, nur war dies eine Art "Gegennationalismus" gegen den imperialistischen Nationalismus eines Napoleon und auch gegen die Interessen einer adligen Elite in Deutschland die ebenfalls imperialistisch waren. Der Faschismus aus Italien ist damit gewiss nicht so vergleichbar, jedoch war der Adel in Deutschland und der Bonapartismus durchaus faschistoid im Kern! Damit war diese deutsche Bürgerbewegung (sei sie auch nationalistisch gewesen) durchaus eine Art Vorläufer des Antifaschismus, nennen wir es einfach Antiimperialismus.
kakaobart schrieb:Durch den Mythos um diese Organisation (es wurde nicht nur aus Preußen, sondern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum Landsleute angeworben) wurden ihre Farben das Sinnbild für den Wunsch nach einem "gesamtdeutschen" Vaterland - was wir im Lied der Deutschen verewigt finden: "Deutschland, Deutschland über alles"...richtete sich nicht als Herrenmenschenwahn gegen das Ausland, sondern sollte das Gemeinschaftsgefühl der vielen zerstrittenen deutschen Ländern ausdrücken. Mit Antifaschismus...oder diesen entwicklungsverzögerten Urhebern der geposteten Bilder hatte das nichts zu tun.
Du solltest nicht vergessen das es auch patriotische Antifaschisten gab und gibt, den Antifaschismus gab es natürlich erst mit dem Aufkommen des Faschismus aus Italien und dem in Spanien oder dem Nationalsozialismus in Deutschland. Nur sind es eben immer auch Patrioten gewesen die sich gegen Unstimmigkeiten in der Machtverteilung gestellt haben, da dies schon immer in egal welchem Staat oder Reich zum Problem wurde wenn zu viel Macht in den Händen einiger weniger liegt. Denn nichts anderes ist ein Patriot im Gegensatz zu einem Nationalisten, er verteidigt die Interessen des Volkes, der Gewaltenteilung und stellt sich auch gegen eine nationale Selbstüberhöhung. "Deutschland über alles" grenzt an Selbstüberhöhung, jedoch hört man sich andere Hymnen anderer Länder an wird man ähnliches hören. Mir wäre es lieber wenn man sich von Nationalismen verabschiedet und sich seine eigene persönliche Hymne gibt ohne sich dabei selbst zu überhöhen. Selbstbestimmung und Selbstverwaltungen sind Kernthemen im Antifaschismus und Anarchismus. Es schließt sich aber nicht aus Patriot und Antifaschist zu sein. Diese Meute an Antideutschen ist nur eine kleine Lobby innerhalb der Antifa und es sind meist diese Leute die in den äußersten, plakativen Tönen und Bildern sprechen, jedoch völlig vergessen das sie selbst "Patrioten" proisraelischer und proamerikanischer Interessen sind, ein herrlicher Widerspruch dieser Fraktion der ihnen auch jede Substanz nimmt
;)Ich hoffe du verstehst wie ich das meine? Ich denke in einigen Punkten können wir durchaus Kompromisse bilden, Brücken bauen und Verständnis gewinnen. Ja selbst mit AfD’lern sollte dies möglich sein, wenn diese sich auch einer antifaschistischen Haltung öffnen und nicht zu sehr in Richtung Nationalismus verfallen. Was leider aber eben der Fall ist, das sollte man nicht aus den Augen verlieren, alles andere wäre naiv oder gar ignorant.