RayWonders schrieb:nocheinPoet schrieb:Verbrecher, Verblendete, eventuell auch kranke Menschen, aber nicht als Dreck, menschlicher Abschaum, oder unwertes Leben. Wo ziehst Du denn da eine Grenze, denke doch, auch Du wirst da eine haben, bei der letzten Bezeichnung von mir?
und wo ziehst du die Grenzen? Darf ich dann auch niemanden mehr als Arschloch bezeichnen wenn er seine Freundin schlägt, weil du dann gleich mit der Auflistung kommst die bei unwertem Leben endet und du alles in einen Topf wirfst?
Ach was, und ich antworte gerne, freu mich aber auch, wenn Du eine Antwort gibst. Arschloch ist doch legitim, die Welt ist voll davon, Menschen sind auch Arschlöcher, ich weiß nicht ob nun eine Liste hilfreich ist. Also der Begriffe ich welche ich persönlich in Ordnung finde, offenkundig gehört "Abschaum" eben nicht dazu.
Es mag sein, dass die Verwendung im Dritten Reich daran eine Mitschuld trägt, Sprache ist wo auch individuell, es sind Bilder die man dazu im Kopf hat. Und es gibt auch einen allgemeinen Konsens, eben wie die breite Masse die Worte versteht, und wenn es eben wo entmenschlicht, dann ist da bei mir zumindest die Grenze. Ja Menschen können Arschlöcher sein, aber bleiben dabei Menschen, es gibt böse Menschen, schlechte Menschen, schreckliche Menschen, aber es bleiben Menschen, so schrecklich das auch sein mag, dass es eben Menschen sind, die diese Dinge tun und taten.
Es mag schwer sein, eben sind es Bilder, Abschaum, das ist drüber, gehört nicht mehr zur Menge, da ist das Bier und der Schaum, die Flüssigkeit, der Schaum, schwer es irgendwie nun wirklich zu greifen.
RayWonders schrieb:nocheinPoet schrieb:Und ja, ich gestehe, es gibt Täter wo ich sage, die haben die Todesstrafe verdient, sie haben das Recht zu leben verwirkt, das ist eben in mir, macht mich aus, zum Menschen, ist menschlich, aber ich bewundere mich ganz sicher nicht dafür, ich will das auch nicht rechtfertigen, im Gegenteil, irgendwo finde ich es bedauerlich, dass mir hier die Reife oder Größe fehlt, es anders zu fühlen.
Das zeigt doch das wir eigentlich auf der gleichen Wellenlänge sind ... der Unterschied ist nur, dass du die Auswirkungen jemanden als Abschaum zu bezeichnen als viel gravierender einschätzt als ich. Abschaum ist für mich nur ein anderes Wort für Arschloch mit etwas tieferer empfundenem Hass. Es sollte nicht verboten sein seinem Ärger Luft zu machen und jemanden Arschloch zu nennen meiner Ansicht nach.
Keine Ahnung, ich wollte mich nicht über wen auch immer hier stellen, sind ja alles Menschen, und ja es mag die subjektive Einschätzung des Begriffes sein, ist doch auch nicht das Problem, primär zählt aber der allgemeine Konsens und da ist der Begriff eben wirklich anders belegt, als was wie Arschloch. Es ist wo sicherlich schwer, so eben überlegt, ich schrieb, Dreck als Bezeichnung empfinde ich drüber, so wie Abschaum, aber wenn wer sagt, Du alte Drecksau, dann komm ich damit klar. Nun frag mich mal warum ...
Ganz sicher ist es eine Sache der Bilder im Kopf, schau, neulich erst hat Biden einen Reporter beleidigt, und es war schwer in den Nachrichten das richtig zu übersetzen, denn die eigentlich Übersetzung ins deutsche ist für und viel härter, als die Bedeutung im Amerikanischen.
US-Präsident Joe Biden ist wegen eines noch angeschalteten Mikrofons bei der vulgären Beschimpfung eines Journalisten erwischt worden. "Was für ein dummer Scheißkerl", sagte Biden im Weißen Haus über den Reporter Peter Doocy vom konservativen Nachrichtensender Fox News. Das ist auf Aufnahmen zu hören. Doocy hatte Biden zum Ende einer Pressekonferenz beim Herauslaufen gefragt, ob die hohe Inflation in den USA seiner Demokratischen Partei bei den Kongress-Zwischenwahlen im November schaden könnte. "Nein, es ist ein großartiger Pluspunkt, mehr Inflation", sagte der noch an seinem Pult stehende Biden sarkastisch. Er murmelte daraufhin mit leiser Stimme: "Was für ein dummer Scheißkerl." Biden verwendete dabei den Ausdruck "stupid son of a bitch". In den USA gilt diese Beschimpfung als weniger schlimme Beleidigung als die wörtliche deutsche Übersetzung "Hurensohn".
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/biden-journalisten-beleidigung-101.html
RayWonders schrieb:Ich würde dir sofort zustimmen, dass, wenn das was du sagst, dass man verbal weniger aggressiv wäre, es zu weniger Gewalt kommen würde. Aber ich glaube eben nicht, dass das einen Unterschied macht. Weil diejenigen die der gleichen Meinung sind, dass Polizisten angegriffen werden sollten, die lachen doch nur darüber, wenn ich lieb und nett versuche sie in Schutz zu nehmen und sie als Kranke bezeichne.
Wer von denen wird durch Verwendung des Begriffes 'Kranke' wirklich dazu übergehen und selbst reflektiert über sich nachdenken?
Bin aber voll bei dir, dass zum Beispiel die öffentliche Presse solche Begriffe verwenden sollte und in ihren Artikeln so schreiben sollte, dass diese Menschen krank vor Hass sind. Aber Privatpersonen abzusprechen, solche Leute als Abschaum zu bezeichnen oder als Arschloch, das hat keinerlei Effekt auf diese Personen.
Ich schrieb ja, es fällt eh unter freie Meinung, und ich gehe nicht davon aus, dass es für irgendeinen Täter einen Unterschied macht, wie er nun bezeichnet wird.
Aber schau, ich diskutiere nun recht regelmäßig im Internet im Radio mit Querdenkern, AfDlern und diesem Klientel, der Moderator hat mich direkt eingeladen, als er mich im Dialog mit Elijah Tee hörte. Er steht nun voll auf die AfD, bestreitet den vom Menschen gemachten Klimawandel, findet Trump toll, aber die Wahl ist nicht gestohlen worden, Hildmann findet er auch drüber, und seltsamer Weise, ist er kein Querdenker, geimpft und gegen die Querdenker, spricht sogar immer sehr abfällig über diese und mit denen, nennt sie Covidioten.
Und das kritisiere ich immer wieder, das ist drüber, so kann man nicht debattieren. Das ist gegen die Person, respektlos und führt zu Streit. Der Ton macht die Musik, ein Forum gehört doch wo auch zum öffentlichen Raum, soziales Netzwerk, und Abschaum ist wirklich sehr negativ belegt.
Aber wie dem nun auch sei, viele mögen hier ja auch nur mitlesen und nicht schreiben, ich denke wir haben das nun doch mehr als ausführlich beleuchtet und zum Denken anregen können, es sollte sich genug finden um zu reflektieren, seine Position zu überdenken und dann daraus machen was auch immer man nun meint.