Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

teleman schrieb:Siehe DDR, Beschaffungsamt der Bundeswehr, Heizungsgesetz usw.

Deine Liste ist total vogelwild und nicht nachvollziehbar. Was soll bitte daran komplex sein?
Viel mehr habe ich den Eindruck, Du bist dem nicht gewachsen.

teleman schrieb:Lassen wir doch die Notärzte entscheiden was die Rettungssanitäter dürfen und was nicht.
Die kennen die Sanitäter persönlich, Qualifikation, Zuverlässigkeit und auch die Ausstattung.

Das funktioniert überhaupt nicht. Wie kommt man denn auf so einen Blödsinn? Eine Regelung dieser Art ist Willkür, Missbrauch und vor allem Lebensgefahr für die Patienten Tür und Tor geöffnet.

SvenLE schrieb:Das funktioniert überhaupt nicht. Wie kommt man denn auf so einen Blödsinn? Eine Regelung dieser Art ist Willkür, Missbrauch und vor allem Lebensgefahr für die Patienten Tür und Tor geöffnet.

Verantwortung in die Hände vor Ort legen.
Das ist genau das was immer funktioniert.

Die Flut an Gesetzen und die Überregulierung führt genau zu der Situation wie von dir beschrieben.
Immer mehr Regeln werden ignoriert.

Während wir in Deuschland die Fledermäuse aus einer Brücke entfernen bauen die Chinesen 100 Brücken und 10 Flughäfen.

SvenLE schrieb:Deine Liste ist total vogelwild und nicht nachvollziehbar. Was soll bitte daran komplex sein?
Viel mehr habe ich den Eindruck, Du bist dem nicht gewachsen.

DDR:
Zentrale Plannung der Wirtschaft. Ich kann mich erinnern das das nicht fumktioniert hat.

Beschaffungsamt der Bundeswehr.:
Zentrale Beschaffung die dazu führte das wir am 24.02.2022 "Blank darstehen"

Heizungsgesetz:
Kreirt im Wirtschaftsministerium Berlin. Kompliziert ohne Ende und anscheinend mit Hilfe
von Wärmepumpenherstellern gemacht.

teleman schrieb:Verantwortung in die Hände vor Ort legen.
Das ist genau das was immer funktioniert.

Verantwortung bei der Umsetzung vor Ort ist richtig, aber bitte nicht bei der Erstellung von Standards. Wir sind ein Land mit einem Grundgesetz und nicht vielen.

teleman schrieb:Die Flut an Gesetzen und die Überregulierung führt genau zu der Situation wie von dir beschrieben.

Es reicht auf zentraler Ebene ein Gesetz zu beschliessen und nicht auf Länderebene. Für die Wirtschaft unf Bürger ist es wichtig, dass in allen Bundesländer die gleichen Regeln gelten.

teleman schrieb:Während wir in Deuschland die Fledermäuse aus einer Brücke entfernen bauen die Chinesen 100 Brücken und 10 Flughäfen.

Die haben auch keine Natur mehr. In einer Diktatur kann ma vieles machen, aber wir leben in einer Demokratie.

teleman schrieb:Beschaffungsamt der Bundeswehr.:
Zentrale Beschaffung die dazu führte das wir am 24.02.2022 "Blank darstehen"

Falsch! Das Problem sind die Anforderungskataloge der Beschaffer. Das für das Heer und die Marine bitte schön der gleiche Hubschrauber mit den gleichen Ersatzteilen beschafft werden sollte, das ist Dir hoffentlich klar. Dazu kommen dann noch viele Umfänge, die ebenso für die gesamte Bundeswehr gleich beschafft werden sollten.

Befasse dich also bitte mit der Ursache.

teleman schrieb:Heizungsgesetz:
Kreirt im Wirtschaftsministerium Berlin. Kompliziert ohne Ende und anscheinend mit Hilfe
von Wärmepumpenherstellern gemacht.

Beschwere Dich bei der FDP, welche unbedingt an der fossilen Erzeugung hängen bleiben möchte. Warum sollten wir übrigens ein Heizungsgesetz auf Länderebene haben? Das ist doch total unübersichtlich und ein weiteres Zeugnis für das bürokratische Chaos in diesem Land.

@SvenLE
Die Bundeswehr ist nicht die einzige Armee in der NATO. Nur die langsamste die sich für gemeinsame Manöver
Funkgeräte und andere Ausrüstung ausleichen muß. Zur Ausbildung auch mal ein U-Boot.

Genau! Einhalten von Vorgaben und Regeln.
Trifft alle Bereiche. Komlexe Sozialgesetzgebung, Komplizierteste Steuergesetz in der Welt mit dem es satte 10 Jahre gedauert hat bis die CumEX-Erstattungen überhaupt als Betrug am Staat erkannt wurden.

Ich könnte hier noch viele weitere Themen schreiben. Genehmigung von Windkraft. Der Schweertransport dahin.
Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren.
Dokumentation und Bürokratie im Gesundheitswesen.
Generell werden alle Behörden, Gemeinde, Kreis, Land und Bund seit Jahren mit immer mehr "Regeln"
geflutet die bestimmt alle ihren Sinn haben.
Gesetze wie eine Mausefalle auszusehen hat ist ja noch lustig. Mindestwohnfläche für Flüchtlinge?

Für die Bundesregierung arbeiten zur Zeit ca. 250.000 Menschen. Googelt mal selber. Ich finde auch links mit 500.000 Leute.
Die produzieren jeden Tag neue Regeln und Gesetze damit alles richtig läuft.

Unter Merkel gab es mal eine Vorgabe das nur neue Regeln zugelassen werden wenn dafür andere verschwinden.
Das hat auch eine kurze Zeit funktioniert. Wird aber heute ignoriert.

Bei der Bildung haben die Bundesländer die Verantwortung. So entsteht unter den Ländern eine art Wettbewerb oder wenigstens eine Vergleichbarkeit die diesen Bereich bis heute relativ smart hält.

teleman schrieb:Bei der Bildung haben die Bundesländer die Verantwortung. So entsteht unter den Ländern eine art Wettbewerb oder wenigstens eine Vergleichbarkeit die diesen Bereich bis heute relativ smart hält.

Das ist totaler Quatsch. Dieser "interne Wettbewerb" ist sowieso Blödsinn. In allen Bundesländer sollte der gleiche Bildungsauftrag erfüllt werden. Die Lehrpläne brauchen überhaupt nicht länderspezifisch zu sein - auch keine Bücher etc.

Länger und Kommunen können und sollten nur übe das entscheiden, was Sie spezifisch verantworten. Alles andere gehört zentral vorgegeben, dass es gleiche Standards gibt.

SvenLE schrieb:Das ist totaler Quatsch. Dieser "interne Wettbewerb" ist sowieso Blödsinn. In allen Bundesländer sollte der gleiche Bildungsauftrag erfüllt werden. Die Lehrpläne brauchen überhaupt nicht länderspezifisch zu sein - auch keine Bücher etc.

Vor allem will man ja eigentlich auch mal Digitalisierung in den Unterricht einfliessen lassen. Der Söder hat ja im Wahlkampf theatralisch angekündigt, dass alle Kinder Tablett-Computer bekommen sollen. Was er übersieht ist, dass das aber keine Digitalisierung ist. Eigentlich ist die Ausgabe von Tabletts der letzte Schritt.

Eigentlich müsste man mal ne Kommission bilden, die festlegt wie welche Inhalte gelehrt werden sollen. Also was macht man digital, was anlog? Sollen Hausaufgaben digital gemacht werden, inklusive abgabe über Internet, was ist mit Klassenarbeiten?

Wenn man das hat, kann man ne Software entwickeln (lassen) die das unterstützt. Und dann kann man Tabletts ausgeben.

Und sowas wäre um Größenordnungen effizienter, wenn man mal die Kleinstaaterei lassen würde. Also mal ein Konzept fürs ganze Land machen und die Software am Ende in allen Schulen einführen. Damit könnte man dann auch noch viele andere sinnlose Probleme lösen. Z.b. Schulwechsel, vor allem wenn dabei auch das Bundesland gewechselt wird.

alhambra schrieb:Der Söder hat ja im Wahlkampf theatralisch angekündigt, dass alle Kinder Tablett-Computer bekommen sollen. Was er übersieht ist, dass das aber keine Digitalisierung ist. Eigentlich ist die Ausgabe von Tabletts der letzte Schritt.

Man könnte das sogar noch weiter oben fassen: Mittlerweile haben viele Kinder am Ende der Grundschulzeit noch erhebliche Defizite in den Grundfertigkeiten - wozu brauchen sie Tabletts, wenn sie noch nicht mal richtig lesen und schreiben können?

brigittsche schrieb:wozu brauchen sie Tabletts, wenn sie noch nicht mal richtig lesen und schreiben können?

das übernimmt dann halt alles die KI für sie :)

Es ist wirklich ein Unding, was hier teilweise läuft.
Deutschland wird wirtschaftlich immer mehr abfallen, wenn das alles so weiter geht.
Viele Politiker tönen zwar rum, die Bildung muss verbessert werden, aber es sind keine gravierenden Verbesserungen in Sicht.

Optimist schrieb:Viele Politiker tönen zwar rum, die Bildung muss verbessert werden, aber es sind keine gravierenden Verbesserungen in Sicht.

Ich denke das hat auch etwas damit zu tun, dass mit diesem Thema (=Bildung) nur bedingt Wählerstimmen zu gewinnen sind. Nämlich von einem Teil (!) der Eltern, deren Kinder gerade in der Schule sind und evtl. noch den Lehrern und Lehrerinnen.

Ein großer Teil der Bevölkerung interessiert sich für Bildungspolitik dagegen nur, wenn man gegen das Gendern wettern kann oder gegen die faulen Lehrer, die nur Vormittags arbeiten müssen, unglaublich fette Pensionen bekommen und ewig lange Ferien haben.

Ansonsten interessiert es nicht die Bohne, viel wichtiger ist der teure Sprit und die Frage, ob man in Zukunft noch dreimal im Jahr auf Malle billigen Urlaub machen kann.

Und auch der Wirtschaft ist es verhältnismäßig egal, solange sie noch genug Arbeitskräfte rekrutieren kann. Immerhin letzteres kippt jetzt so langsam, nachdem nicht mehr Scharen von Schulabgängern bzw. Absolventen der Unis/FHs vor der Tür stehen aus denen man sich die Brauchbaren heraussuchen kann.

brigittsche schrieb:Ich denke das hat auch etwas damit zu tun, dass mit diesem Thema (=Bildung) nur bedingt Wählerstimmen zu gewinnen sind. Nämlich von einem Teil (!) der Eltern, deren Kinder gerade in der Schule sind und evtl. noch den Lehrern und Lehrerinnen.

da wirst du vermutlich Recht haben - traurig aber wahr.

brigittsche schrieb:Und auch der Wirtschaft ist es verhältnismäßig egal, solange sie noch genug Arbeitskräfte rekrutieren kann.

aber das kann sie doch schon kaum noch - es fehlen doch jetzt schon überall die Fachkräfte...

brigittsche schrieb:Immerhin letzteres kippt jetzt so langsam

was heißt "kippen" und "langsam"?
Für mein Gefühl ist es schon längst 5 nach 12.

Was würde dagegen sprechen (außer dem Grundgesetz, aber das kann man ja mit 2/3-Mehrheit ändern), wenn man die Bildungspolitik den Bund und die Energiepolitik den Ländern übertragen würde? Schließlich sind große Wärmekraftwerke nicht gleichmäßig in Deutschland verteilt und der Wind bläst auch nicht überall gleich stark!

Marfrank schrieb:Was würde dagegen sprechen (außer dem Grundgesetz, aber das kann man ja mit 2/3-Mehrheit ändern), wenn man die Bildungspolitik den Bund und die Energiepolitik den Ländern übertragen würde?

Die Frage ist halt, ob das im Zusammenhang mit der Bildungspolitik etwas verbessern würde. Ob nun die Landesregierung nichts macht oder die Bundesregierung kommt das aufs gleiche drauf raus.... Und dass das Niveau oder die Qualität dann angehoben wird, ist auch sehr fraglich - oder anders ausgedrückt: Das bedeutet noch lange nicht, dass dann bundesweit bayerisches Abitur gemacht wird, es kann auch genauso dazu führen, dass dann überall Abitur auf dem Niveau von Bremen gemacht wird... (ohne damit jetzt Leute aus Bremen persönlich anzugreifen!)

brigittsche schrieb:wozu brauchen sie Tabletts, wenn sie noch nicht mal richtig lesen und schreiben können?

Ja, aber das ist n anderes Thema. Digitalisierung ist die Frage, ob die Kinder mit einem Stift auf Papier oder auf dem Tablett schreiben lernen. Beides wäre möglich. Ob sie es überhaupt lernen ist da außen vor. :)

Eigentlich, was wäre so schlecht, wenn man den niedrigsten Schulstandard auf ganz Deutschland übertragen würde? Man lernt doch in vielen Fächern oft unwichtiges (und uninteressantes) Zeugs!

Marfrank schrieb:Man lernt doch in vielen Fächern oft unwichtiges (und uninteressantes) Zeugs!

Genau wenn dieses Land was braucht dann noch mehr Junge Leute die nicht Mal rudimentäres können

Ich würde mir wünschen wenn mal Diejenigen die unser Schulsystem
kritisieren mal eine Gesamtschule in Gelsenkirchen, Mühlheim oder Oberhausen besuchen.

Da ist der Lehrplan oder Bildungsauftrag ehr eine Nebensache.
Ich darf hier im Forum den Hausmeister einer Gesamtschule in Gelsenkirchen nicht zitieren
da ich damit gegen sämtliche Forenregeln verstoßen würde.

Mal vorsichtig umschrieben.
Ein erfolgreicher Schultag ist dort einer ohne Raub, Bedrohung oder andere Delikte.
Nach der Schule schaffen es lange nicht alle in eine Berufsausbildung und auch zum Abschluß.

Dann der Mindestlohn.
Der gilt ja flächendeckend für alle. Was ein Segen für alle!
Armut einfach per Gesetz abgeschafft.
Nur ist ein Transport mit einem Kurier (Polensprinter) deutlich günstiger als mit einer deutschen Spedition geworden.
Die Fahrer fahren für 890,- EUR von Osnabrück bis nach Nizza.
Fahrzeugkosten, Maut (Frankreich) und Diesel mal abgezogen sind das so drei bis vier EUR / Stunde.
Es gibt hunderte Beispiele wie der Mindestlohn die Produktion praktisch aus Deutschalnd herausdrückt.

teleman schrieb:Dann der Mindestlohn.
Der gilt ja flächendeckend für alle. Was ein Segen für alle!
Armut einfach per Gesetz abgeschafft.
Nur ist ein Transport mit einem Kurier (Polensprinter) deutlich günstiger als mit einer deutschen Spedition geworden.
Die Fahrer fahren für 890,- EUR von Osnabrück bis nach Nizza.
Fahrzeugkosten, Maut (Frankreich) und Diesel mal abgezogen sind das so drei bis vier EUR / Stunde.
Es gibt hunderte Beispiele wie der Mindestlohn die Produktion praktisch aus Deutschalnd herausdrückt.

Dein Beispiel zeigt ja , warum Mindestlohn notwendig ist. Ohne Mindestlohn würden die Fahrer hier so wenig wie in Polen verdienen. Früher war Mindestlohn nicht notwendig, da war die Wirtschaft noch nicht dereguliert und die Grenzen nicht so offen.

@parabol interessanterweise bedeutet das auch, dass der Mindestlohn wieder an Bedeutung verlieren wird. der Fachkräftemangel bewirkt, dass in immer mehr Branchen die Leute auch nicht mehr gewillt sind für Mindestlohn zu arbeiten.

Ich finde es echt gut, das sich die Politik damals nicht von den ganzen Katastrophenszenarien der Wirtschaft ( "Der Mindestlohn wird 20 Mrd Arbeitslose allein in Deutschland verursachen") hat kirre machen lassen. Ein großer Teil des Wirtschaftswachstums der letzten 10 Jahre geht auf den Mindestlohn zurück, weil die Leute am unteren Ende auch endlich mal n bisschen Geld in der Tasche haben und sich am Konsum beteiligen können. Und das Heer der Arbeitslosen ist auch ausgeblieben.

Gestern wurde das Jahresgutachten von den Wirtschaftsweisen vorgestellt/veröffentlicht. Gibt es hier zum nachlesen:

https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/publikationen/jahresgutachten.html

Neben den meist diskutierten Problemen, wie: Energiepreise, Nachfragerückgang und geopolitische Probleme, sehen die Wirtschaftsweisen vorallem unseren strukturellen Probleme mit großer Sorge.