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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

2.528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft, Stadtentwicklung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

03.01.2023 um 13:37
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das Leben ist einfach zu kurz, ich setze für mein Leben ganz andere Maßstäbe, sie sind nicht auf Kapital(bildung) fokussiert.
Wenn ich mir über jede einzelne Negativität nur noch Gedanken machen würde, verpasse ich die Menschen um mich herum, die mir wichtig sind, und mein eigenes Leben.
@Do-X

Finde ich ja gar nicht falsch und schreibe nicht 24/7 über unsere Regierung, habe da auch Besseres zu tun. Aber wenn Du nur ins Private schauen willst, warum schreibst Du dann in einer politischen Rubrik?

Ich denke schon, dass es Sinn hat, sich über die Handlungen von Regierungen Gedanken zu machen. Jede Steuerverschwendung führt doch dazu, dass entweder Geld für Wichtiges nicht da ist, was vielleicht für das Leben Einzelner wichtig wäre oder überhaupt zur Höhe der Steuern. Müssten wir also nicht alle auch Steuern für Geldverbrennungsorgien zahlen, hätten wir mehr netto vom brutto, oder wenn man wie Du und ich und andere nicht nur für Kapitalbildung lebt, hätte man mit weniger Arbeit das gleiche Geld, also genau mehr Zeit für die Menschen, die uns wichtig sind.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Dieses Abhängigkeitsdenken vom Staat, was ihr beiden hier zeigt, ist nicht mein Ding. Es geht immer irgendwie weiter. IMMER! Ich sehe die kleinen Errungenschaften, das versteht ihr natürlich nicht. Warum auch, müsst ihr nicht verstehen.
Na, ich stehe doch eigentlich überall für weniger Staat, genau genommen für einen Staat, der sich seiner eigentlichen Aufgaben besinnt, sprich Infrastruktur, Bildung, Sicherheit, Rechtssicherheit.

Für immer mehr Staat stehen rot und grün mit Bürgergeld, Enteignungsfantasien, Waschlappentipps, Regelungswahn.


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03.01.2023 um 13:41
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was hätte der machen sollen?
Vielleicht Dinge, die dir nicht eingefallen sind. Das Q-Management ist heute das A und O eines Betriebes, daran hängen sogar Vertragsabschlüsse. Ein gut geführter Betrieb mit aktuellen Qualitätsstandards ist heutzutage mehr gefragt denn je.

Hab dir mal etwas rausgesucht, leider kann ich anhand deines Geschriebenen in keinster Weise herauslesen, ob du selber einen Betrieb geführt hast oder ein einzelner Selbstständiger warst. Aber auch hier muss man sagen, dass ein QM - nebst gutem Steuerberater/Lohnsteuerbüro - sehr hilfreich gewesen wäre.

https://ifm-business.de/aktuelles/business-news/qualitaetsmanagement-als-berufsfeld-definition-aufgaben-und-aussichten.html#:~:text=Qualit%C3%A4tsmanagement%20umfasst%20alle%20Ma%C3%9Fnahmen%20zur,damit%20die%20Kundenzufriedenheit%20zu%20verbessern (Archiv-Version vom 01.02.2023).

Natürlich könnte sicher jeder hier sagen, ich hätte für meine Leistung noch viel mehr verdient, aber andererseits kann man ja auch eigene Schlussfolgerungen ziehen aus seinem bisherigen Arbeitsleben und nachprüfen, welchen Anforderungen man sich selber ausgesetzt war, die letzten Endes nie gewürdigt wurden. Zu viel Ehrgeiz wird in unserer Gesellschaft immer noch nicht gewürdigt - leider. Aber davon geht die Welt auch nicht unter.


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03.01.2023 um 13:47
Zitat von eckharteckhart schrieb:Unter Betreuung der Neuen Rechten "sind wir einsichtig geworden", haben "Gewerkschaft inclusive Tarifbindung zum Teufel gejagt" und sehen, dass wir kaum noch Tarife haben.
Die Gewerkschaften sind nicht „zum Teufel gejagt“ worden. Es stimmt, sie haben ihre Jahrzehnte alte Stärke nicht mehr. Das liegt zum einen aber daran, dass immer weniger Arbeitnehmer Mitglied in Gewerkschaften sind. Die Arbeitswelt bzw. deren Struktur hat sich nämlich verändert, Leute im Home-Office zum Beispiel sehen vielfach den Sinn einer Gewerkschafttsmitgliedschaft nicht mehr ein.

Hinzu kommt, dass die Arbeitgeber scharenweise aus den tarifschliessenden Arbeitgeberverbänden flüchten, um nicht mehr an Tarifverträge gebunden zu sein. Manche Arbeitgeberverbände haben sich mangels Mitgliedern schlicht aufgelöst. Den Gewerkschaften fehlen daher schlicht und einfach zunehmend die Verhandlungs- und Vertragspartner, vor allem im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen.

Schließlich machen sich die Gewerkschaften auch untereinander Konkurrenz. Ein Beispiel ist die Bahn, bei der die Sparten-Gewerkschaft GdL für die Lokführer regelmäßig mehr und anderes herausholen möchte als die große Eisenbahner-Gewerkschaft EVP. Wegen dieser Gewerkschafts-Konkurrenz in ein- und demselben Betrieb, das gilt innerhalb von Krankenhäusern etwa auch für die Gewerkschaft Verdi und die Sparten Gewerkschaft Marburger Bund für angestellte Ärzte, sah sich die Politik vor einigen Jahren gezwungen, dass Tarifeinheitsgesetze zu erlassen. Dieses besagt im Kern, dass in einem Betrieb nur der Tarifvertrag gilt, den diejenige Gewerkschaft mit dem Arbeitgeber abgeschlossen hat, die im Betrieb die meisten Mitglieder hat.

Vom Bundesverfassungsgericht ist inzwischen das Tarifeinheitsgesetz im wesentlichen gebilligt worden. Auf Beschwerde von Spartengewerkschaften liegt die Sache derzeit zur Entscheidung bei europäischen Gerichten.

Was ich damit sagen will: die in Deutschland, jahrzehntelang üblichen Mechanismen auf Wirtschafts- und Arbeitsmarkt sind nicht mehr selbstverständlich. Die Welt dreht sich weiter, und Deutschland muss reagieren.


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03.01.2023 um 13:50
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ein gut geführter Betrieb mit aktuellen Qualitätsstandards ist heutzutage mehr gefragt denn je.
Ich weiß, die Chinesen haben sich drum geschlagen, die MA wollten es nicht kaufen, zu viel Verantwortung und so.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das Q-Management ist heute das A und O eines Betriebes, daran hängen sogar Vertragsabschlüsse.
Ja, haben wir unter anderem als Dienstleistung verkauft.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:nebst gutem Steuerberater/Lohnsteuerbüro - sehr hilfreich gewesen wäre.
Jetzt wo Du es sagst, fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

So, und jetzt im ernst, verstehst Du um was geht? Als Kurzfazit: ich hatte die Schnauze voll von einem Standort mit verrückten Behörden und noch verrückteren Politikern, nicht enden wollenden Bürokratie, dazu kommt die Verschwendung trotz höchsten Abgaben.


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03.01.2023 um 13:55
@Do-X
Zum Nachlesen, vielleicht fehlt diesen Betrieben auch der heilige QM und der rettende Steuerberater...eigentlich müsste man zutiefst besorgt sein wenn ein Grüner sich fürchtet:
Deutschland muss nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann mehr investieren, um die Wirtschaft umzubauen. „2023 ist der Kipppunkt für den deutschen Wohlstand. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, sagte der Grünen-Politiker dem „Tagesspiegel“. Dafür müsse man auch die Überbürokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft angehen. „Das ist ein veritables Hemmnis. Diesen Kampf müssen wir aufnehmen, damit die Wirtschaft keinen Standortnachteil erfährt und Innovationen schnell vorankommen.“
Der Lacher zum Schluss:
Kretschmann sagte, wichtiger sei aus seiner Sicht zu zeigen, „dass wir (...) Arbeitsplätze schaffen können“. Er fügte an: „Wir müssen ein kopierfähiges, nachhaltiges und attraktives Wirtschaftssystem generieren, dem andere folgen wollen.“
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article242984087/Wirtschaft-2023-ist-der-Kipppunkt-fuer-den-deutschen-Wohlstand.html


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03.01.2023 um 13:59
Wie ist das eigentlich mit der Tarifautonomie?

So wie ich weiß, heißt das, das die Gewerkschaften die Tariflöhne aushandeln, aber gehört zur Tarifautonomie auch dazu, daß ein Betrieb Tarifverträge für Mitarbeiter kündigen kann? Würde es der Tarifautonomie widersprechen, wenn angestellten Mitarbeitern grundsätzlich Löhne eines Tarifs bezahlt werden müßten?


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03.01.2023 um 14:02
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Lacher zum Schluss:
Ganz ehrlich? Ich frag mich, warum du hier überhaupt noch deine eng bemessene Zeit mit -für dich doch dem Lesen nach - derart unwichtigem Gesülz verbrätst. Du arbeitest doch in der Schweiz oder? Wieso hängst du dich an der Vergangenheit auf? Du weißt doch eh nicht, wie lange du noch lebst. Machs Beste draus.


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03.01.2023 um 14:08
@Marfrank
Tarifautonomie bedeutet dass nur die Vertragsparteien (AG und AN) den Tarif aushandeln.
Früher, waren AN in Gewerkschaften und AG in Arbeitgeberverbänden damit alles schneller geht...jetzt wollen die nicht mehr.
Die AG gehen aus den Arbeitgeberverbänden raus und zahlen nicht mehr nach Tarif, es ist ihre freie Entscheidung.
Die Kommunisten heulen jetzt rum dass die AG nicht mehr Tarife aushandeln wollen, hat bestimmt nichts damit zu tun dass der Standort arbeitgeberfeindlich ist.


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03.01.2023 um 14:25
Zitat von KohlhaasKohlhaas schrieb:Wegen dieser Gewerkschafts-Konkurrenz in ein- und demselben Betrieb, das gilt innerhalb von Krankenhäusern etwa auch für die Gewerkschaft Verdi und die Sparten Gewerkschaft Marburger Bund für angestellte Ärzte, sah sich die Politik vor einigen Jahren gezwungen, dass Tarifeinheitsgesetze zu erlassen.
@Kohlhaas

Da zeigt sich halt auch, wie sich Dinge entwickelt haben. Ich war seinerzeit so eine Art Zaungast, als es zum Marburger Bund als Gewerkschaft kam, in den 90ern. Die angestellten Krankenhausärzte waren bis dato von ÖTV, später verdi vertreten worden. Das war aber mehr getreten, als vertreten. Hatte Ende der 90er da einen Vortrag von einer verdi Dame im Krankenhaus mitbekommen, die hatte für Ärzte blanken Hass und Sozialneid, sonst nicht. Wir reden von Ärzten, deren Tarife 20 Jahre lang stagnierten.

Und so wurde aus einem verschnarchten Verein für Brauchtumspflege eine Gewerkschaft, die immerhin Einiges für ihre Mitglieder und andere verhandelt hatte. Diese Tarifuneinheit hat verdi zu nahezu 100% selbst verbockt.


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03.01.2023 um 14:32
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Tarifautonomie bedeutet dass nur die Vertragsparteien (AG und AN) den Tarif aushandeln.
Das stimmt nicht ganz. Man unterscheiden zwischen Tarifverträgen im Sinne des Tarifvertragsgesetzes und dem Inhalt von Arbeitsverträgen, die zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer individuell ausgehandelt werden, umgangssprachlich manchmal „Tarife“ genannt.

Tarifverträge im Sinne des Tarifvertragsgesetzes werden nicht individuell zwischen einzelnen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt. Solche Tarifverträge werden vielmehr zwischen den Tarifvertragsparteien, also dem Zusammenschluss von Arbeitnehmern (Gewerkschaften) und Arbeitgebern (Arbeitgeberverbände) abgeschlossen. Es gibt, wen auch selten, auch sog. Haustarifverträge, die zwischen einem einzelnen Arbeitgeber und eine Gewerkschaft abgeschlossen werden.

Der Inhalt solcher Tarifverträge, auch kollektive Regelungen genannt, gilt dann im Prinzip für alle Arbeitnehmer des Betriebes. Ausnahmen gibt es, aber das führt hier zu weit.

Tarifverträge können von jedem der tarifschließenden Vertragspartner nach Maßgabe der dort vorgesehenen Regeln, etwa Kündigungsfristen, gekündigt werden.
Wird so ein Tarifvertrag gekündigt, gelten laut Tarifvertragsgesetzseine Regelungen nach, man spricht dann von der „Nachwirkung“ eines Tarifvertrages, bis diese Regelungen durch eine andere kollektive Regelung, also einen neuen Tarifvertrag, oder auch durch eine einzelarbeitsverträgliche Regelung, also individuell zwischen dem einzelnen Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber, abgelöst werden.


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03.01.2023 um 17:06
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und so wurde aus einem verschnarchten Verein für Brauchtumspflege eine Gewerkschaft, die immerhin Einiges für ihre Mitglieder und andere verhandelt hatte. Diese Tarifuneinheit hat verdi zu nahezu 100% selbst verbockt.
Bei der Bahn hat die EVB eben zu sehr mit dem Management gekuschelt. Herr Hansen als Personalvorstand zu berufen hat den Konflikt dort ordentlich angeheizt.

Da hier Gewerkschaften mundtot gemacht werden sollen, welche sich für Ihre Mitglieder besser einsetzen als andere ist wieder mal ein Zeugnis für die SPD, welches zeugt, dass die Partei mit Soziales und Arbeiter nichts mehr zu tun hat.


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03.01.2023 um 18:09
Ich muss da mal eine Frage loswerden, und zwar, warum in D die Gewerkschaften so hochgelobt werden? Ich gebe zu, ich kenn mich da nicht aus, Tariflohn und so.

Ich frag mich nur, wieso seitdem ich denken kann, die erkämpften Tariflöhne nur so daherdümpeln? Empfinde ich das nur so?

Was spräche denn dagegen, wenn alle AG die Löhne wieder selbstbestimmen könnten und AN auf "Verhandlungsbasis" mit ihrem AG agieren? Hat man da, wenn man clever ist und weiß, wie man sich richtig profiliert, nicht sogar mehr Chancen auf ein noch besseres Gehalt als Tariflohn? Man könnte jederzeit selbst verhandeln.

Oder geht dann erst so richtig der Neid unter den AN los?


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03.01.2023 um 18:21
Es geht ja Tarifverträgen nicht nur um die Lohnhöhe. Dort sind viele andere Leistungen für die Arbeitnehmer geregelt, von der Anzahl der Urlaubstage, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, sonstige Zulagen wie Schichtzulagen, Erschwerniszulagen etc. über Arbeitszeitmodelle bis hin zur Altersteilzeit.

Wenn man als einzelner Arbeitnehmer alle diese Fragen verhandeln will, kommt man meistens nicht weit, da geben Tarifverträge meist mehr her.

Tarifliche Leistungen müssen immer in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, erst dann lässt sich sagen, ob sie wirklich schlecht sind oder nicht.


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03.01.2023 um 18:23
@Do-X
Tarif = Fleißige kriegen zu wenig, Faule zu viel...war schon immer so bei gleicher Eingruppierung.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Oder geht dann erst so richtig der Neid unter den AN los?
Die Kollegen freuen sich doch für einen wenn er mehr bekommt.


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03.01.2023 um 19:38
Danke, @Kohlhaas, genau das wollte ich wissen. Da hängt also noch viel mehr dran. Das heißt aber auch, sobald ein gewisses Limit erkämpft wurde, zB Lohnsteigerung, stagniert der eine Zeitlang? Man ist also dann auch während einer hochgradigen Inflation daran gebunden?

Die anderen Punkte kenne ich - priv. AG - aber auch, er orientiert sich mMn auch an den Tariflöhnen, Urlaub usw. Nur sehe ich hier den Vorteil, dass man bei uns im Notfall doch mal eher zum Boss gehen kann und Tacheless redet. Hat jedenfalls bisher immer relativ gut geklappt. Ist das nicht ein Vorteil gegenüber Gewerkschaftsmitgliedern, die am 12,50 € Mindestlohn - gewerkschaftlich erkämpft - immer noch herumhungern?

Kennt den hier jemand? Was sagt ihr zu Herrn M. Fratzschers Analyse einer Lohnerhöhung während einer Inflation? Könnte die tatsächlich zu einem Wirtschaftswachstum führen?

https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/gastkommentar-von-marcel-fratzscher-eine-panik-vor-der-lohn-preis-spirale-ist-unsinn-a/


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03.01.2023 um 21:22
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Kennt den hier jemand?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Herrn M. Fratzschers
Das ist doch der Typ der Habeck verteidigt hat um später selbst von Insolvenzen zu labern, da unterhält man sich besser mit einer Parkuhr.
8.9.22
„Ich verstehe die Kritik an den Aussagen von Wirtschaftsminister Habeck zu Insolvenzen nicht, denn sie sind zutreffend“, schrieb der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwochabend auf Twitter.

Habeck hatte am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Maischberger“ auf die Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle am Ende dieses Winters rechne, geantwortet: „Nein, das tue ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören, zu produzieren.“
Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article240930083/Robert-Habeck-DIW-Chefoekonom-Fratzscher-nennt-seine-Insolvenz-Aussagen-zutreffend.html

20.10.22
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet aufgrund des anhaltenden wirtschaftlichen Abschwungs mit einer Insolvenzwelle in den kommenden beiden Jahren. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass über die nächsten zwei Jahre deutlich mehr Unternehmen in die Insolvenz gehen oder ihr Geschäft einstellen müssen«, sagte der DIW-Chef
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/diw-chef-marcel-fratzscher-erwartet-insolvenzwelle-bei-unternehmen-a-1fb7cd35-e4d4-4e7a-bdc1-04066c2236fb


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03.01.2023 um 23:33
Was spräche gegen eine Regelung, bei der jeder Arbeitgeber in einer Arbeitgebervereinigung sein muß und grundsätzlich Tariflöhne zahlen muß?


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03.01.2023 um 23:59
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Was spräche gegen eine Regelung, bei der jeder Arbeitgeber in einer Arbeitgebervereinigung sein muß
Das wäre verfassungswidrig. Der Staat darf weder Arbeitnehmer zwingen, Mitglied in einer Gewerkschaft zu werden noch Arbeitgeber zwingen, Mitglied in einer Arbeitgebervereinigung, also in einem Arbeitgeberverband zu werden.

Unter bestimmten Umständen kann der Staat aber Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären. Solche allgemeinverbindlichen Tarifverträge gelten dann für die gesamte Branche ohne Rücksicht darauf, ob der betreffende Arbeitgeber in einem Arbeitgeber verband oder der betreffende Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft ist. Allgemeinverbindliche Tarifverträge gibt es insbesondere im Bau oder im Reinigungsgewerbe.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das heißt aber auch, sobald ein gewisses Limit erkämpft wurde, zB Lohnsteigerung, stagniert der eine Zeitlang? Man ist also dann auch während einer hochgradigen Inflation daran gebunden?
Tarifverträge haben meist eine bestimmte Laufzeit. Sofern nicht anderes vereinbart ist, kann der Tarifvertrag von der Gewerkschaft oder vom Arbeitgeber verband, nicht so gekündigt werden.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ist das nicht ein Vorteil gegenüber Gewerkschaftsmitgliedern, die am 12,50 € Mindestlohn - gewerkschaftlich erkämpft - immer noch herumhungern?
Der Mindestlohn nach dem Mindestlohngesetz ist vom Gesetzgeber geschaffen worden, nicht von den Tarifvertragsparteien. Der Mindestlohn ist die absolute Lohnuntergrenze in Deutschland. Sinn des Mindestlohngesetzes ist es okay, Arbeitnehmer, die nicht an Tarif gebunden sind (d.h. also die nicht in einer Gewerkschaft sind und wo der entsprechende Arbeitgeber nicht in einem Arbeitgeberverband, ist, es also schlicht keinen auf das Arbeitsverhältnis anwendbare Tarifvertrag gibt), vor einzelarbeitsvertraglichem Lohndumping zu schützen.

Tarifverträge enthalten im Regelfall höhere Löhne als den gesetzlichen Mindestlohn und sehen darüber hinaus eben auch weitere Leistungen für die tarifgebundenen Arbeitnehmer vor.

Es kann sich also durchaus auszahlen, Mitglied in einer Gewerkschaft zu sein, weil man dann vom Inhalt eines von dieser Gewerkschaft abgeschlossenen Tarifvertrages profitiert. Andererseits muss man auch sehen, dass es immer weniger Flächentarifverträge gibt, weil der Mitgliederschwund bei Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden in den letzten Jahren beziehungsweise Jahrzehnten nicht unerheblich war.

Die Arbeitswelt von heute ist mit der der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts nicht mehr identisch, die typische Gewerkschaftsmitglieder-Klientel wie Bergleute, Stahlkocher, Fließbandarbeiter hey, in der Metall – und Elektroindustrie, besonders Autoindustrie, ist in dem Maße nicht mehr vorhanden, weil die Produktion zum großen Teil nicht mehr in Deutschland stattfindet.


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04.01.2023 um 01:55
Zitat von KohlhaasKohlhaas schrieb:Unter bestimmten Umständen kann der Staat aber Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären. Solche allgemeinverbindlichen Tarifverträge gelten dann für die gesamte Branche ohne Rücksicht darauf, ob der betreffende Arbeitgeber in einem Arbeitgeber verband oder der betreffende Arbeitnehmer in einer Gewerkschaft ist. Allgemeinverbindliche Tarifverträge gibt es insbesondere im Bau oder im Reinigungsgewerbe.
Warum macht man das nicht für alle Branchen? Könnte man dies gesetzlich durchführen?


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04.01.2023 um 06:24
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Warum macht man das nicht für alle Branchen? Könnte man dies gesetzlich durchführen?
Ja, ne? Warum zB nicht im medizinischen Bereich, oder sind die auch in einer Gewerkschaft? Dann verstehe ich den Fachkräftemangel jedoch nicht und noch weniger, dass in derselben Branche sogar mit viel höher entlohntem Personal aus Zeitarbeitsfirmen ausgeglichen wird. Sind Zeitarbeitsfirmen auch an Tarife gebunden?

Und wie sieht es aus, ich arbeite in einem Privatunternehmen, würde ich von einer Mitgliedschaft in einer branchennahen Gewerkschaft profitieren? Ich denke nicht.

Warum fällt die Zahl der Mitglieder?

Und erstmal danke für deine Ausführungen, @Kohlhaas
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das ist doch der Typ der Habeck verteidigt hat um später selbst von Insolvenzen zu labern,
Ich habe den F. auch schon des öfteren verfolgt und muss sagen, der wirkt auf mich so, als wenn der genau weiß, wovon der spricht.

Ich kann mir nur zusammenreimen, was in einer hochgradigen inflationären Phase passieren kann, wenn die Preise immer mehr steigen und Betriebe mangels Zahlungsfähigkeit kurz vor dem Aus stehen. War das nicht auch der Fall in der ehemaligen DDR, wo ein regelrechter Ausverkauf der Betriebe stattfand und Massenarbeitslosigkeit die Folge war?
Wie haben die das denn geschafft?


Vielleicht so ...
Ein Großteil der Menschen wurde entlassen mit der Prämisse, dass man sie nach einer gewissen "Erholungsphase" wieder zurückholt. Die zurückgewonnenen Mitarbeiter wurden vorerst mit einer sogenannten, weniger entlohnten "Arbeitsbeschaffungmaßnahme" wiedereingegliedert und nach und nach, nach einer gewissen "Erholungsphase", wieder in die Festanstellung zurückgeführt.

"Könnte" doch genau so abgelaufen sein? Findest du nicht?


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