Fellatix schrieb:Musk fehlt es einerseits an Durchblick, andererseits hat er ihn aber schon.
Ich denke sein Artikel in der Welt benennt die Probleme recht zutreffend allerdings kommt er zu dem falschen Schluss, dass die AfD da was bewegen könnte. Die Reformen, die es braucht, sind sicher langfristiger zu sehen als es in einer Legislaturperiode möglich wäre. Dies ist aber ein System immanentes Problem: Egal wer gewählt wird, man taktiert auf Wiederwahl und nicht auf das, was wir brauchen. Die Grünen haben in den letzten drei Jahren gezeigt, wie man dafür abgewatscht werden kann obwohl man sich für das Richtige einsetzt.
Fellatix schrieb:Und damit ein einheitlicher Regulationsrahmen
Das ist eines der Probleme: Die EU sollte Währungsunion für florierenden Handel sein und Europa eine gemeinsame geopolitische Stimme geben. Stattdessen ist primär der von dir angesprochene “Regulationsrahmen”, der uns international wirtschaftlich abhängt. Ökologisch nachhaltig, menschenrechtskonform und transparent: Das funktioniert, wenn der globale Markt sich den gleichen Prinzipien unterordnet, was er nicht tut. Ansonsten muss man sich das leisten können. Man sieht an der globalen Situation der Automobilbranche, dass es schwierig wird, wenn man keine konkurrenzfähigen Preise bieten kann. Das viel zitierte “E-Auto für unter 20.000€” lässt sich hier schlich nicht produzieren.
Fellatix schrieb:Es macht also sehr wohl Sinn, dass er für die EU Zerstörer eintritt.
Ich denke nicht, dass es ihm um die Zerstörung geht als viel mehr um Deregulation. Und die brauchen wir dringend, egal welche Farbe die Partei hat, die dies fordert.
Fellatix schrieb:Und die AfD ist auch keine neoliberale Partei.
Sie beschreibt sich selbst als wirtschaftsliberale Partei. Was da de facto bei rauskommt ist zum Glück sekundär solange die CDU nicht doch noch die Brandmauer einreißt.
Fellatix schrieb:Ich wünsche den Argentinieren, dass er Erfolg hat. Bislang weisen einige Daten in die richtige Richtung.
Ich denke viele befürchten eher, dass er Erfolg hat. Ebenso, dass die Trump/Musk-Kombo erfolgreich wird. Das wären zwei ziemlich starke Argumente gegen die europäische Regulationswut.
Generell denke ich, dass Musk im deutschen Wahlkampf zu viel Bedeutung beigemessen wird. Es gab Deutsche, die sich zu den US-Wahlen geäußert haben. Wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, hat Luisa Neubauer, die ja nun auch nicht ganz unbekannt ist, aktiv Wahlkampf für Harris in den USA betrieben. Ich denke eine funktionierende Demokratie mit mündigen Bürgern sollte mit sowas klarkommen. Böse Zungen würden behaupten, dass wir in den letzten Jahrzehnten einiges an Mündigkeit eingebüßt haben.